Die Satansweiber von Tittfield - Russ Meyer (1965)
Moderator: jogiwan
- DrDjangoMD
- Beiträge: 4329
- Registriert: Fr 20. Mai 2011, 15:19
- Wohnort: Wien, Österreich
Die Satansweiber von Tittfield - Russ Meyer (1965)
Die Satansweiber von Tittfield
Originaltitel: Faster, Pussycat! Kill! Kill!
Land: USA
Jahr: 1965
Regie: Russ Meyer
Darsteller: Tura Satana, Haji (Barbarella Catton), Lori Williams, Susan Bernard, Stuart Lancaster, Paul Trinka, Dennis Busch, Mickey Foxx
Originaltitel: Faster, Pussycat! Kill! Kill!
Land: USA
Jahr: 1965
Regie: Russ Meyer
Darsteller: Tura Satana, Haji (Barbarella Catton), Lori Williams, Susan Bernard, Stuart Lancaster, Paul Trinka, Dennis Busch, Mickey Foxx
- DrDjangoMD
- Beiträge: 4329
- Registriert: Fr 20. Mai 2011, 15:19
- Wohnort: Wien, Österreich
Re: Die Satansweiber von Tittfield - Russ Meyer
Handlung:
Varla (Tura Satana), Rosie (Haji – Gesundheit) und Billie (Lori Williams) sind mit ihren Autos in der Wüste unterwegs, als ihnen ein junges Pärchen (Susan Bernard und Ray Barlow) begegnet. Mehr oder weniger grundlos tötet Varla den Mann und nimmt die Frau als Geisel gefangen. Ihr Weg führt sie zu einem Alten Mann (Stuart Lancaster), der mit seinen beiden Söhnen (Paul Trinka und Dennis Busch) eine einsame Ranch bewohnt um ihn um sein Erspartes zu bringen, doch dies stellt sich als schwieriger heraus als geplant…
Kritik:
Ich kann mir nicht helfen aber aus irgendeinem Grund (wahrscheinlich diabolische Antagonisten, Wüstensettings, junges Paar auf der Flucht,…) kommt mir, wenn ich über diesen Film nachdenke immer der vier Jahre später erschienene „Die Sadisten des Satans“ in den Sinn. Im Gegensatz zu dem Bikerfilm besitzt „Die Satansweiber von Tittfield“ allerdings eine spannendere Story, eine bildgewaltigere Inszenierung, interessantere Charaktere und coolere Darsteller und statt Anchor and Friends erwarten uns drei ebenso teuflische Grazien mit Proportionen, bei denen man sich fragt, wie so was überhaupt aufrecht stehen kann.
Tura Satana als Varla ist Anchor aus dem oben genannten Film ziemlich ähnlich, wenn nicht sogar noch einnehmender. Beide werden ganz am Anfang vom Publikum noch nicht hundertprozentig ernst genommen – sie weil sie eine Frau ist und er weil er ein albernes Hütchen aufhat – doch schon nach wenigen Minuten beweisen beide mit ihrem brutalen und skrupellosen Handeln, dass sowohl Frauen als auch Leute mit lustigen Hütchen ernst zu nehmende Oberschurken sein können. Beide legen eine grausame Art an den Tag, die wir nie erwartet hätten und spielen wirklich überzeugend Teufel in Menschengestalten.
Statt einer Bikergang stehen Varla ihre Freundinnen Billie und Rosie zur Seite. Lori Williams bietet als Billie mit ihrer lebenslustigen, naiven, wenn auch nicht weniger rücksichtslosen Art einen netten Kontrastcharakter zu der makellos unmenschlichen Varla. Haji (bürgerlich: Barbarella Catton – Warum man einen Künstlernamen brauch wenn man Barbarella heißt sei dahingestellt) als Rosie hat mir in diesem Film am meisten Spaß gemacht, einfach weil sie die Rolle so wunderbar lässig spielt. Meist lehnt sie mit eastwoodhafter Coolness irgendwo im Hintergrund herum und scheint immer Herrin der Lage zu sein. Stellenweise bricht allerdings ihr südländisches Temperament, von einem herrlichen Akzent unterlegt, durch und sie beteiligt sich auch aktiv am Geschehen.
Wir haben also drei wunderbare Schurkinnen, deren fabelhaften Charakteren es unter anderem zu verdanken ist, dass uns der Film so kurzweilig vorkommt. Das Problem bei so einnehmenden Antagonisten ist nur, dass wir geneigt sind zu ihnen zu halten, wenn uns keine wirklich guten Helden präsentiert werden. So war es zumindest in „Die Sadisten des Satans“, was darin resultierte, dass ich am Ende furchtbar enttäuscht war, als Anchor kein Sushi aus den beiden nervigen Protagonisten machte. Verfügt „Die Satansweiber von Tittfield“ über dasselbe Problem? Nein:
Susan Bernard beginnt als Linda zwar ein kleinwenig nervtötend mit ihrem Gekreische, dies tut ihrer Rolle als wehrlosem Opfer aber ziemlich gut. Während des Filmes schafft sie es dann jedoch es sich zu verdienen, dass das Publikum zu ihr hält, indem sie mutig versucht den Fängen der Ladies zu entkommen und am Ende sogar handgreiflich gegen Varla antritt. Paul Trinka als Kirk gibt einen genialen Helden ab, da wir bei ihm nie erwartet hätten, dass er zu einem solchen wird. Er beginnt nämlich ohne große Einführung einfach als einer der Ranchbewohner. Er ist nicht besonders helle, nicht besonders kräftig und schon gar nicht charismatisch, was uns zu der sicheren Vermutung verleitet, dass er nur existiert um den Bodycount höher zu halten. Während der Handlung jedoch erkennen wir, dass er ein mehrdimensionaler Charakter mit einem gutmütigen Wesen ist. Ihm gelingt es über seinen Schatten zu springen und es mit der wesentlich erhabeneren Varla aufzunehmen und dies bringt ihm unsere Sympathie ein.
Diese Charaktere, wie auch der alte Farmbesitzer und sein anderer Sohn, entstammen einem gekonnten Drehbuch von Jack Moran, der mit diesem Skript ein Paradebeispiel dafür liefert, dass wendungsreiche Geschichten mit Figuren, deren Charaktereigenschaften nur Stückchenweise offenbart werden, einfach die Spannendsten sind. Zudem ist der Aufbau einfach wunderbar: Der erste Mord kommt scheinbar aus dem Nichts geschieht ziemlich früh und dieser wird von Varla mit so einer Härte ausgeführt und von ihren Freundinnen mit so einer Gleichgültigkeit wahrgenommen, dass wir sofort wissen, dass dieser Film super serious ist. Dadurch können wir die nächste Stunde, die weniger der Action und mehr den Charakterstudien dient, in äußerster Anspannung verbringen, da wir wissen, dass die drei Damen jederzeit irgendwas unvorhersehbar Grausames machen könnten. Und am Ende überschlagen sich dann die Ereignisse und es kommt zu einem Massaker nachdem sich Quentin Tarantino alle Finger abschlecken würde.
Noch lobenswerter als das Drehbuch selbst ist jedoch die Art und Weise wie Russ Meyer dieses in filmische Bilder umsetzte. Die Kameraeinstellungen sind eine wahre Wucht. Statt gewöhnlichen Establishing Shot führt er lieber mit einer Fülle von Detailaufnahmen in neue Szenen ein, was den Zuseher gleich inmitten des Geschehens zieht. Die Satansweiber selbst filmt er gerne aus der Froschperspektive, wodurch ihre Überlegenheit gegenüber den anderen Figuren einen beeindruckenden visuellen Ausdruck findet. Auf Totale greift er auch gerne zurück um die verlierende Weite der Wüste meisterhaft einzufangen. Noch dazu ist jede Einstellung wunderbar durchkomponiert. Die Art und Weise wie Darsteller, Autos und Landschaft im Vor- und Hintergrund verteilt werden sucht ihresgleichen.
Wenn ich irgendetwas an diesem Film negativ kritisieren sollte, so wäre dies am ehesten der Soundtrack. Die swingenden Rock-Töne, die den Großteil der Filmmusik ausmachen passen zwar sowohl zum Geschehen und gehen auch gut ins Ohr, doch bei einigen anderen musikalischen Untermalungen hat der Komponist Igo Kantor meiner Meinung nach ein wenig übertrieben. Als Beispielsweise der ulkige Tankwart auftritt erklingt ein Thema, welches so über die Maßen pseudolustig ist, dass sie gleich Yakety Sax hätten einspielen können und wenn die Musik in dramatischen Momenten übertragisch wird, ist das in einem Film mit so nüchterner Brutalität auch nicht besser.
Fazit: Genialer Film: Wahrhaft teuflische, aber dennoch supercoole, Schurkinnen wollen den sympathischen Helden an den Kragen. Die genial aufgebaute Geschichte wird in unvergesslichen Bildern, welche die Filmkunst gekonnt zu nutzen wissen, präsentiert. 9/10
Varla (Tura Satana), Rosie (Haji – Gesundheit) und Billie (Lori Williams) sind mit ihren Autos in der Wüste unterwegs, als ihnen ein junges Pärchen (Susan Bernard und Ray Barlow) begegnet. Mehr oder weniger grundlos tötet Varla den Mann und nimmt die Frau als Geisel gefangen. Ihr Weg führt sie zu einem Alten Mann (Stuart Lancaster), der mit seinen beiden Söhnen (Paul Trinka und Dennis Busch) eine einsame Ranch bewohnt um ihn um sein Erspartes zu bringen, doch dies stellt sich als schwieriger heraus als geplant…
Kritik:
Ich kann mir nicht helfen aber aus irgendeinem Grund (wahrscheinlich diabolische Antagonisten, Wüstensettings, junges Paar auf der Flucht,…) kommt mir, wenn ich über diesen Film nachdenke immer der vier Jahre später erschienene „Die Sadisten des Satans“ in den Sinn. Im Gegensatz zu dem Bikerfilm besitzt „Die Satansweiber von Tittfield“ allerdings eine spannendere Story, eine bildgewaltigere Inszenierung, interessantere Charaktere und coolere Darsteller und statt Anchor and Friends erwarten uns drei ebenso teuflische Grazien mit Proportionen, bei denen man sich fragt, wie so was überhaupt aufrecht stehen kann.
Tura Satana als Varla ist Anchor aus dem oben genannten Film ziemlich ähnlich, wenn nicht sogar noch einnehmender. Beide werden ganz am Anfang vom Publikum noch nicht hundertprozentig ernst genommen – sie weil sie eine Frau ist und er weil er ein albernes Hütchen aufhat – doch schon nach wenigen Minuten beweisen beide mit ihrem brutalen und skrupellosen Handeln, dass sowohl Frauen als auch Leute mit lustigen Hütchen ernst zu nehmende Oberschurken sein können. Beide legen eine grausame Art an den Tag, die wir nie erwartet hätten und spielen wirklich überzeugend Teufel in Menschengestalten.
Statt einer Bikergang stehen Varla ihre Freundinnen Billie und Rosie zur Seite. Lori Williams bietet als Billie mit ihrer lebenslustigen, naiven, wenn auch nicht weniger rücksichtslosen Art einen netten Kontrastcharakter zu der makellos unmenschlichen Varla. Haji (bürgerlich: Barbarella Catton – Warum man einen Künstlernamen brauch wenn man Barbarella heißt sei dahingestellt) als Rosie hat mir in diesem Film am meisten Spaß gemacht, einfach weil sie die Rolle so wunderbar lässig spielt. Meist lehnt sie mit eastwoodhafter Coolness irgendwo im Hintergrund herum und scheint immer Herrin der Lage zu sein. Stellenweise bricht allerdings ihr südländisches Temperament, von einem herrlichen Akzent unterlegt, durch und sie beteiligt sich auch aktiv am Geschehen.
Wir haben also drei wunderbare Schurkinnen, deren fabelhaften Charakteren es unter anderem zu verdanken ist, dass uns der Film so kurzweilig vorkommt. Das Problem bei so einnehmenden Antagonisten ist nur, dass wir geneigt sind zu ihnen zu halten, wenn uns keine wirklich guten Helden präsentiert werden. So war es zumindest in „Die Sadisten des Satans“, was darin resultierte, dass ich am Ende furchtbar enttäuscht war, als Anchor kein Sushi aus den beiden nervigen Protagonisten machte. Verfügt „Die Satansweiber von Tittfield“ über dasselbe Problem? Nein:
Susan Bernard beginnt als Linda zwar ein kleinwenig nervtötend mit ihrem Gekreische, dies tut ihrer Rolle als wehrlosem Opfer aber ziemlich gut. Während des Filmes schafft sie es dann jedoch es sich zu verdienen, dass das Publikum zu ihr hält, indem sie mutig versucht den Fängen der Ladies zu entkommen und am Ende sogar handgreiflich gegen Varla antritt. Paul Trinka als Kirk gibt einen genialen Helden ab, da wir bei ihm nie erwartet hätten, dass er zu einem solchen wird. Er beginnt nämlich ohne große Einführung einfach als einer der Ranchbewohner. Er ist nicht besonders helle, nicht besonders kräftig und schon gar nicht charismatisch, was uns zu der sicheren Vermutung verleitet, dass er nur existiert um den Bodycount höher zu halten. Während der Handlung jedoch erkennen wir, dass er ein mehrdimensionaler Charakter mit einem gutmütigen Wesen ist. Ihm gelingt es über seinen Schatten zu springen und es mit der wesentlich erhabeneren Varla aufzunehmen und dies bringt ihm unsere Sympathie ein.
Diese Charaktere, wie auch der alte Farmbesitzer und sein anderer Sohn, entstammen einem gekonnten Drehbuch von Jack Moran, der mit diesem Skript ein Paradebeispiel dafür liefert, dass wendungsreiche Geschichten mit Figuren, deren Charaktereigenschaften nur Stückchenweise offenbart werden, einfach die Spannendsten sind. Zudem ist der Aufbau einfach wunderbar: Der erste Mord kommt scheinbar aus dem Nichts geschieht ziemlich früh und dieser wird von Varla mit so einer Härte ausgeführt und von ihren Freundinnen mit so einer Gleichgültigkeit wahrgenommen, dass wir sofort wissen, dass dieser Film super serious ist. Dadurch können wir die nächste Stunde, die weniger der Action und mehr den Charakterstudien dient, in äußerster Anspannung verbringen, da wir wissen, dass die drei Damen jederzeit irgendwas unvorhersehbar Grausames machen könnten. Und am Ende überschlagen sich dann die Ereignisse und es kommt zu einem Massaker nachdem sich Quentin Tarantino alle Finger abschlecken würde.
Noch lobenswerter als das Drehbuch selbst ist jedoch die Art und Weise wie Russ Meyer dieses in filmische Bilder umsetzte. Die Kameraeinstellungen sind eine wahre Wucht. Statt gewöhnlichen Establishing Shot führt er lieber mit einer Fülle von Detailaufnahmen in neue Szenen ein, was den Zuseher gleich inmitten des Geschehens zieht. Die Satansweiber selbst filmt er gerne aus der Froschperspektive, wodurch ihre Überlegenheit gegenüber den anderen Figuren einen beeindruckenden visuellen Ausdruck findet. Auf Totale greift er auch gerne zurück um die verlierende Weite der Wüste meisterhaft einzufangen. Noch dazu ist jede Einstellung wunderbar durchkomponiert. Die Art und Weise wie Darsteller, Autos und Landschaft im Vor- und Hintergrund verteilt werden sucht ihresgleichen.
Wenn ich irgendetwas an diesem Film negativ kritisieren sollte, so wäre dies am ehesten der Soundtrack. Die swingenden Rock-Töne, die den Großteil der Filmmusik ausmachen passen zwar sowohl zum Geschehen und gehen auch gut ins Ohr, doch bei einigen anderen musikalischen Untermalungen hat der Komponist Igo Kantor meiner Meinung nach ein wenig übertrieben. Als Beispielsweise der ulkige Tankwart auftritt erklingt ein Thema, welches so über die Maßen pseudolustig ist, dass sie gleich Yakety Sax hätten einspielen können und wenn die Musik in dramatischen Momenten übertragisch wird, ist das in einem Film mit so nüchterner Brutalität auch nicht besser.
Fazit: Genialer Film: Wahrhaft teuflische, aber dennoch supercoole, Schurkinnen wollen den sympathischen Helden an den Kragen. Die genial aufgebaute Geschichte wird in unvergesslichen Bildern, welche die Filmkunst gekonnt zu nutzen wissen, präsentiert. 9/10
- CamperVan.Helsing
- Beiträge: 10905
- Registriert: Sa 26. Dez 2009, 12:40
Re: Die Satansweiber von Tittfield - Russ Meyer
Bitte??? Es ist zwar nun eeeeewig her, dass ich den Film gesehen hab, aber die Sympathie gehört ja doch mal Varla und ihren Mädels.DrDjangoMD hat geschrieben: Susan Bernard beginnt als Linda zwar ein kleinwenig nervtötend mit ihrem Gekreische, dies tut ihrer Rolle als wehrlosem Opfer aber ziemlich gut. Während des Filmes schafft sie es dann jedoch es sich zu verdienen, dass das Publikum zu ihr hält, indem sie mutig versucht den Fängen der Ladies zu entkommen und am Ende sogar handgreiflich gegen Varla antritt. Paul Trinka als Kirk gibt einen genialen Helden ab, da wir bei ihm nie erwartet hätten, dass er zu einem solchen wird. Er beginnt nämlich ohne große Einführung einfach als einer der Ranchbewohner. Er ist nicht besonders helle, nicht besonders kräftig und schon gar nicht charismatisch, was uns zu der sicheren Vermutung verleitet, dass er nur existiert um den Bodycount höher zu halten. Während der Handlung jedoch erkennen wir, dass er ein mehrdimensionaler Charakter mit einem gutmütigen Wesen ist. Ihm gelingt es über seinen Schatten zu springen und es mit der wesentlich erhabeneren Varla aufzunehmen und dies bringt ihm unsere Sympathie ein.
My conscience is clear
(Fred Olen Ray)
(Fred Olen Ray)
- DrDjangoMD
- Beiträge: 4329
- Registriert: Fr 20. Mai 2011, 15:19
- Wohnort: Wien, Österreich
Re: Die Satansweiber von Tittfield - Russ Meyer
Und was stört dich an meinem Kommentar? Habe ich gesagt, dass mir Varla and the girls nicht sympathisch sind? Ich habe mehrere Absätze darüber geschrieben wie interessant und cool ich alle drei finde, ich meinte hier, dass ich Kirky-Boy auch ganz nett fand und nicht, dass nur ihm mein Herz gehört. Haji for President.ugo-piazza hat geschrieben:Bitte??? Es ist zwar nun eeeeewig her, dass ich den Film gesehen hab, aber die Sympathie gehört ja doch mal Varla und ihren Mädels.DrDjangoMD hat geschrieben:und dies bringt ihm unsere Sympathie ein.
- buxtebrawler
- Forum Admin
- Beiträge: 40653
- Registriert: Mo 14. Dez 2009, 23:13
- Wohnort: Wo der Hund mit dem Schwanz bellt.
- Kontaktdaten:
Re: Die Satansweiber von Tittfield - Russ Meyer
Erscheint voraussichtlich am 29.01.2016 bei WVG auf DVD:
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
- CamperVan.Helsing
- Beiträge: 10905
- Registriert: Sa 26. Dez 2009, 12:40
Re: Die Satansweiber von Tittfield - Russ Meyer
Und auch 2016 gibt's nur deutschen Ton. Doch halt, nicht ganz. Die damals fehlenden Szenen sind mit englischem O-Ton drin, das freilich ohne Untertitel.
Der Film ist freilich erhaben (ähem) und hat sich im Laufe der letzten 50 Jahre (!) seinen Kultstatus redlich verdient. Mitte der 60er Tura Satana auf die Menschheit loszulassen, das hatte schon was und den männlichen Zuschauern dürfte wohl etwas unwohl geworden sein, wenn Tommy Varlas Weg kreuzt, und dann mit gebrochenem Genick liegen bleibt. Dabei will sie doch nur etwas fun
[BBvideo][/BBvideo]
Das Ende dürfte den Bahnhofskinogänger Anno 1967 dann doch wieder versöhnlich gestimmt haben. Ich finde es ja bedauerlich, dass, aber es wäre zu der Zeit vielleicht too much gewesen, wenn . Verwunderlich finde ich ja, dass der Film damals bei der Constantin hier herauskam, die ihm auch den deutschen Titel verpassten, denn den Constantin-Verleih verbinde ich als erstes mit der Wallace-Reihe, aber eigentlich über nicht mit einem B-Picture von Russ Meyer.
Apropos Russ Meyer:
[BBvideo][/BBvideo]
Der Film ist freilich erhaben (ähem) und hat sich im Laufe der letzten 50 Jahre (!) seinen Kultstatus redlich verdient. Mitte der 60er Tura Satana auf die Menschheit loszulassen, das hatte schon was und den männlichen Zuschauern dürfte wohl etwas unwohl geworden sein, wenn Tommy Varlas Weg kreuzt, und dann mit gebrochenem Genick liegen bleibt. Dabei will sie doch nur etwas fun
[BBvideo][/BBvideo]
Das Ende dürfte den Bahnhofskinogänger Anno 1967 dann doch wieder versöhnlich gestimmt haben. Ich finde es ja bedauerlich, dass
► Text zeigen
► Text zeigen
Apropos Russ Meyer:
[BBvideo][/BBvideo]
My conscience is clear
(Fred Olen Ray)
(Fred Olen Ray)
Re: Die Satansweiber von Tittfield - Russ Meyer
Die drei Tänzerinnen Varla, Billie und Rosie fahren nach getaner Arbeit in der Go-Go-Bar in die Wüste um mit ihren Sportautos ein paar Runden zu drehen. Als ihnen das junge Pärchen Tommy und Linda begegnet kippt jedoch rasch die Szenerie und nach einem Autorennen und gegenseitigen Provokationen tötet Varla den jungen Mann mit ihren bloßen Händen, setzt Linda unter Drogen und entführt das junge Mädchen. Als die Frauen an einer Tankstelle halten, erfahren sie vom redseligen Tankwart vom Schicksal eines alten und an den Rollstuhl gefesselten Mannes, der mit seinen zwei Söhnen auf einer abgelegenen Farm lebt und eine große Menge Geld von der Versicherung zuhause gebunkert haben soll. Als Varla den Mann sieht, wittert sie leichte Beute und fasst den teuflischen Plan, sich das Vertrauen des Mannes zu erschleichen um ihn anschließend das Geld zu rauben.
„Die Satansweiber von Tittfield“ zählt hierzulande wohl aus vielerlei Gründen zu den bekanntesten Werken des US-amerikanischen Regisseurs Russ Meyer, der weltweit auch popkulturell viele Spuren hinterlassen hat und ein Frauenbild präsentiert, dass seinerzeit wohl viele Zuschauer völlig auf dem falschen Fuß erwischt hat. Mit den drei Tänzerinnen, insbesondere Varla präsentiert Meyer ja durchtriebene, gewaltbereite und moralisch degenerierte Figuren, die ohne mit der künstlichen Wimper zu zucken über Leichen gehen und dabei auch vor nichts zurückschrecken. Das passte wohl wenig in die Zeit, in der Frauen eher als brave Hausmütterchen positioniert waren, die dem Ernährer der Familie abends die Patschen, das Essen richten und den Nacken kraulen, anstatt ihn zu brechen. Doch als feministischer Kommentar ist das Exploitation-Werk „Faster Pussycat! Kill! Kill!“ ja aber nicht geeignet und Meyer überzeichnet seine Figuren auf beiden Seiten und kreiert in der Abgelegenheit der staubigen Wüste mit hübschen Schwarz-Weiß-Bildern und tiefen Ausschnitten einen Mikrokosmos auf verkommenen Figuren, dass letzten Endes fast nur Verlierer kennt. Ebenfalls hübsch zu sehen, wie Meyer hier dem American-Lifestyle mit seine Stereotypen einen vor den Latz knallt und mit vergleichsweise einfachen Mitteln ein so subversives Statement geschaffen hat, dass auch noch knapp 50 Jahre nach Erscheinen wenig eingebüßt hat. So eine ruppige Demontage bestehender Gesellschaftsnormen hat danach imho eigentlich nur noch „Natural Born Killers“ auf ähnliche Weise geschafft.
it´s fun to stay at the YMCA!!!
» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
Re: Die Satansweiber von Tittfield - Russ Meyer (1965)
Ein Lieblingsfilm.
Darüber habe ich auch meinen ersten großen Artikel in der 35Millimeter geschrieben. Wenn es interessiert, das war in der Nummer 10 von Aug/Sep 2015. "Der Herr der Brüste und die Satansweiber von Tittfield!".
Aber in der Russ-Meyer-Filmographie hast du jetzt ein wenig was übersprungen.
Darüber habe ich auch meinen ersten großen Artikel in der 35Millimeter geschrieben. Wenn es interessiert, das war in der Nummer 10 von Aug/Sep 2015. "Der Herr der Brüste und die Satansweiber von Tittfield!".
Aber in der Russ-Meyer-Filmographie hast du jetzt ein wenig was übersprungen.
Früher war mehr Lametta
***************************************************************************************
Filmforum Bremen
Weird Xperience
***************************************************************************************
Filmforum Bremen
Weird Xperience
Re: Die Satansweiber von Tittfield - Russ Meyer (1965)
Eigentlich ist der Plan schon die Filme chronologisch zu gucken, aber da variiert die OFDB von der IMDB. "Mudhoney" wäre ja wohl noch vorher fällig gewesen. "Motorpsycho" kommt aber wohl nachher - "Fanny Hill" fehlt ja auch noch...Arkadin hat geschrieben: Aber in der Russ-Meyer-Filmographie hast du jetzt ein wenig was übersprungen.
it´s fun to stay at the YMCA!!!
» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
Re: Die Satansweiber von Tittfield - Russ Meyer (1965)
"Motorpsycho" war vorher. Und ist höllisch interessant, wenn man den vor "Pussycat" sieht, da "Pussycat" wie eine Antwort/Variante von "Motorpsycho" wirkt. Aber gut, im Rahmen oben genannten Artikels habe ich mich auch sehr intensiv mit den Parallelen/Weiterentwicklungen beschäftigt. Bestimmt klappt das auch in umgekehrter Reihenfolge. "Motorpsycho" ist ziemlich unfassbar. Freu Dich schon drauf.jogiwan hat geschrieben:Eigentlich ist der Plan schon die Filme chronologisch zu gucken, aber da variiert die OFDB von der IMDB. "Mudhoney" wäre ja wohl noch vorher fällig gewesen. "Motorpsycho" kommt aber wohl nachher - "Fanny Hill" fehlt ja auch noch...Arkadin hat geschrieben: Aber in der Russ-Meyer-Filmographie hast du jetzt ein wenig was übersprungen.
Früher war mehr Lametta
***************************************************************************************
Filmforum Bremen
Weird Xperience
***************************************************************************************
Filmforum Bremen
Weird Xperience