Dreamscape - Joseph Ruben (1984)

Moderator: jogiwan

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Dreamscape - Joseph Ruben (1984)

Beitrag von buxtebrawler »

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Originaltitel: Dreamscape

Herstellungsland: USA / 1984

Regie: Joseph Ruben

Darsteller: Dennis Quaid, Kate Capshaw, Max von Sydow, Christopher Plummer, Eddie Albert, David Patrick Kelly, Chris Mulkey, George Wendt, Larry Gelman, Cory 'Bumper' Yothers, Redmond Gleeson, Peter Jason u. A.
In einem von der Regierung finanzierten Institut hat man eine Technik ersonnen, mit der man in die Träume anderer Menschen einsteigen kann, z.B. um Psychosen zu behandeln. Ihr bester Mann ist Alex Gardner (Dennis Quaid), der gerade ein Kind mit Monsterängsten behandelt. Als ein Patient des Instituts im Schlaf an einem Herzinfarkt stirbt, stellt Alex eigenhändig Nachforschungen an und findet heraus, daß ein Killer herangezüchtet wird, der den von Alpträumen geplagten US-Präsidenten zum Ziel hat. Zusammen mit seiner Freundin Jane (Kate Capshaw) nimmt er den Kampf gegen den Traumkiller auf.
Quelle: www.ofdb.de
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Dreamscape - Joseph Ruben (1984)

Beitrag von buxtebrawler »

„Wer ist Ihr Innenarchitekt? Darth Vader?!“

US-Regisseur Joseph Rubens erster Film des 1980er-Jahrzehnts war der Mystery-Thriller „Dreamscape“, der auf das Jahr 1984 datiert, bevor Ruben 1987 mit dem Auftakt der „Stepfather“-Trilogie einen beachtlichen Kultfilm schuf.

Ein regierungsnahes Institut hat eine Technologie entwickelt, mit der mental entsprechend begabte Menschen in die Träume anderer gelangen können. Diese soll angewandt werden, um z.B. lebensbedrohliche Psychosen behandeln zu können. Der in dieser Hinsicht überaus talentierte Alex Gardner (Dennis Quaid, „Enemy Mine - Geliebter Feind“) wird mittels unsanften Drucks hinzugezogen, um u.a. einem Kind mit tiefschürfenden Alpträumen zu helfen. Ein weiterer Patient ist niemand Geringerer als der US-Präsident, der ein Trauma von Atombomben-Abwürfen erlitten hat und deshalb Abrüstungspläne hegt – sehr zum Missfallen gewisser Kreise, die ihm einen Killer in die Träume schicken wollen…

„Dreamscape“ thematisiert Geheimorganisationen, die sogar mächtiger als die nominellen Politoberen sind und mit allen Mitteln eine Entspannung zwischen den hochgerüsteten Weltmächten, jeglichen pazifistischen Anflug, verhindern wollen. „Das sind Kerle, vor denen sogar der CIA Angst hat!“, heißt es da, und allzu weit hergeholt ist das sicher nicht, vergegenwärtigt man sich, welche wirtschaftlichen Interessen hinter Rüstung und Kriegen stecken. Eingebettet hat Ruben dies in einen leicht konsumierbaren, unterhaltsamen Mystery-Thriller mit reichlich phantastischen Elementen und einem nicht geringen Gruselanteil. Der erste Ausflug auf die Traumebene kommt noch mit sehr durchschaubaren Studio/Fototapeten-Effekten daher. Die Traumsequenz des Atombomben-kritischen Präsidenten wird dann in rote Farbe getaucht und unternimmt damit einen ersten Schritt in Surreale, bevor ein erneut rotgefärbter Alptraum von der Untreue einer Ehefrau unpassend komödiantisch gestaltet wurde. Seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht „Dreamscape“ jedoch mit dem Traum des kleinen Jungen voll surrealer Ästhetik inkl. schiefen Türen und Wänden, einem Schlangenmensch-Monster der alten Spezialeffektschule und düster-dissonanter musikalischer Untermalung.

Bis die mörderische Organisation ihr wahres Gesicht zeigt, vergeht eine gute, mäßig spannende Stunde, in der eine Vielzahl an Charakteren eingeführt wird, z.B. Horrorautor Charlie (George Wendt, Norm Peterson aus „Cheers“) sowie weitere, mitunter redundantere Nebenrollen. Ruben scheint auch nicht 100%ig auf seine Fähigkeiten zur Erzeugung gruseligen Mystery-Thrills zu vertrauen, verwässert den Film mit typischer ‘80er-Action-Kost wie einer Verfolgungsjagd auf einem Sportmotorrad und agiert atmosphärisch häufig auf TV-Serien-Niveau derselben Dekade. Für unterstützenswert halte ich indes die Idee von Sex auf der Traumebene, der die obligatorische Romanze des Films endlich in Fahrt bringt. Das Finale mit seinem brutalen Traumduell mit vielen gruseligen Szenen und gelungenen Spezialeffekten weiß ebenso zu überzeugen – sieht man einmal von Logiklücken wie dem nicht näher erläuterten Umstand ab, dass Alex plötzlich auch ganz ohne die Institutsmaschine auskommt, um in fremde Träume eingreifen zu können.

Trotz der genannten Schwächen ist „Dreamscape“ ein überdurchschnittlicher, keinesfalls langweiliger Film aus der B-Riege, der mit populären Namen wie Max von Sydow („Der Exorzist“) und Christopher Plummer („Star Crash“) besetzt wurde, dem in Bezug auf seine vordergründige Thematik allerdings noch im gleichen Jahr Wes Cravens „A Nightmare on Elm Street“ den Rang ablaufen sollte. Bemerkenswert fand ich übrigens die deutsche Synchronisation, als sie „Oval Office“ mit „ovales Büro“ übersetzte...
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Dreamscape - Joseph Ruben (1984)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 04.09.2015 bei Turbine Medien auf Blu-ray im Steelbook:

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Bemerkungen:
- TURBINESTEELCOLLECTION
- Limitiert auf 2.000 Stück
- Erstmals auf Blu-ray
- Weltweit die einzige Uncut-Version (Anm. bux: ?!)

Quelle: http://www.ofdb.de/view.php?page=fassun ... &vid=65150
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Re: Dreamscape - Joseph Ruben (1984)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 16.10.2015 bei Rough Trade noch einmal auf DVD:

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Re: Dreamscape - Joseph Ruben (1984)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 12.08.2016 bei Turbine Medien noch einmal auf Blu-ray:

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Re: Dreamscape - Joseph Ruben (1984)

Beitrag von jogiwan »

Was hätte man aus „Dreamscape“ nicht alles machen können? Vom familientauglichen Sci-Fi-Film, über Verschwörungsthriller bis hin zum packenden Horrorfilm wäre mit einem guten Drehbuch eigentlich alles realisierbar gewesen. Dummerweise ist Joseph Rubens Streifen aber nichts von alledem und aus den guten Ansätzen und spannenden Ideen hat man leider nur einen arg mittelprächtigen Film gezaubert, der sehr, sehr weit hinter den eigentlichen Möglichkeiten zurückbleibt. Zuerst kommt „Dreamscape“ ewig nicht in die Puschen und am Ende überschlagen sich dafür dann die Ereignisse und dabei verzettelt sich der Streifen in allerlei Nebensächlichkeiten. Spannend ist ja der Teil mit den Träumen, der eigentlich viel zu kurz kommt bzw. scheinbar nebenher abgehandelt wird und je länger ich darüber nachdenken, desto mehr komme ich zum persönlichen Schluss, dass „Dreamscape“ einfach völlig falsch angegangen wurde. Wären da nicht ein paar Sympathiepunkte bei der Besetzung und das durchaus spannende Finale, meine Wertung würde ja ziemlich desaströs ausfallen. So bekommt „Dreamscape“ gerade noch die Kurve, aber bleibt dennoch ein Paradebeispiel vergebener Möglichkeiten.
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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