Rampage - Uwe Boll (2009)

Moderator: jogiwan

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horror1966
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Rampage - Uwe Boll (2009)

Beitrag von horror1966 »

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Rampage
(Rampage)
mit Brendan Fletcher, Shaun Sipos, Michael Pare, Matt Frewer, Lynda Boyd, Robert Clarke, Malcolm Stewart, Steffen Mennekes, Katey Grace, Laurie Brunetti, Mark Brandon, Julie Patzwald, Katharine Isabelle, Colette Perry, Michaela Mann
Regie: Uwe Boll
Drehbuch: Uwe Boll
Kamera: Mathias Neumann
Musik: Jessica de Rooij
Keine Jugendfreigabe
Kanada / Deutschland / 2009

Globale Erwärmung, Welthunger, Überbevölkerung und maßloser Konsum: Bill Williamson (Brendan Fletcher, Alone In The Dark, 88 Minutes) hat die Schnauze voll. Er ist genervt von seinem aussichtslosen Job, seinen unerträglichen Mitmenschen und der Welt im Allgemeinen. Doch er hat einen unglaublichen Plan, der ein besonders blutiges Zeichen setzen und ihm ein besseres Leben liefern soll. Mit einer selbst konstruierten Kevlar-Rüstung und bis an die Zähne bewaffnet, startet er eine Tötungsorgie und nimmt scheinbar grundlos eine gesamte Kleinstadt auseinander…


Es gibt ja nun genügend Leute, die Filme von Uwe Boll schon aus Prinzip nierdermachen und wenn es sich um Videospiel-Verfilmungen handelt, mögen diese Menschen sogar Recht haben. Doch in den letzten Jahren hat der äusserst umstrittene Regisseur auch einige Filme gedreht, die zwar immer noch keine Meisterwerke darstellen, aber doch äusserst gut gelungen sind und dem Zuschauer gute Unterhaltung bieten. "Rampage" zählt meiner Meinung nach ganz eindeutig zu diesen Filmen und auch wenn die deutsche DVD weit über 4 Minuten gekürzt ist, bekommt man hier ein sehr beklemmendes Action-Drama zu sehen, das auch jederzeit äusserst nachdenklich stimmt und jede Menge Gesellschaftskritik beinhaltet. Ganz generell wird der Eindruck erweckt, das die gesamte Welt vor dem Kollaps steht, dies wird durch ständige TV-oder Radio-Nachrichten explizit untermalt, die man den ganzen Film über immer wieder hört. Hinzu kommen Aussagen von Evan, dem besten Kumpel von Bill, der immer wieder über die kaputte Gesellschaft siniert, dabei aber nichts davon ahnt, was Bill schon längst geplant hat.

Und der unscheinbare Bill hat einen Plan gefasst, der absolut teuflisch ist und den er auch schon bald in die Tat umsetzt. Was sich dann entwickelt, ist ein Action-Drama, das es wirklich in sich hat und in seiner ungeschnittenen Fassung ganz sicher noch um ein Vielfaches intensiver erscheint, wie es in dieser zensierten Form schon der Fall ist. Denn bei der deutschen Veröffentlichung muss man sich leider hauptsächlich auf die Härte beschränken, die im Kopf des Zuschauers entsteht, wenn man dem Geschehen und dem damit verbundenden Amoklauf folgt, da die visuelle Härte auf ein Minimum beschränkt wurde. Das Schlimme daran ist aber, das die Schnitte äusserst offensichtlich gesetzt wurden, was man vor allem bei der Passage im Frisier-Salon zu spüren bekommt. Einerseits nimmt das der Geschichte schon etwas von ihrer Intensität, doch andererseits wird dies einigermaßen von der extrem beklemmenden Grundstimmung kompensiert, die hier ganzzeitig hervorragend zum Ausdruck kommt.

Und auch wenn der visuelle Härtegrad zum Großteil der Schere zum Opfer fiel, entfaltet sich ein psychischer Härtegrad, der wirklich nicht von schlechten Eltern ist und von der darstellerischen Leistung eines Brendan Fletchers noch zusätzlich unterstützt wird. Denn seine Darstellung des scheinbar eiskalten Amokläufers kann man als äusserst authentisch und überzeugend ansehen und ist ein Paradebeispiel dafür, das man es einem menschen nicht im gesicht ablesen kann, das er kurz vor einer Explosion steht. Die Vorgehensweise bei seinen Taten ist so überlegt und durchdacht, wirkt zudem noch so selbstverständlich, das es einem als Betrachter schon den ein oder anderen kalten Schauer über den Rücken jagen kann. Schon fast zynisch erscheint dabei die Tatsache, das Bill auch noch der Meinung ist, seinen Opfern einen Gefallen zu tun, indem sie nicht mehr in dieser kaputten und korrupten Welt leben müssen. man nimmt ihm jederzeit ab, das er von diesem Gedanken wirklich überzeugt ist, hat aber zu keiner Zeit den Eindruck, das irgendetwas in seinem Kopf nicht stimmen würde. Zu selbstbeherrscht erscheint er bei seinen wahllosen Morden und begeht diese mit einer Selbstverständlichkeit und Kälte, die einem das Blut in den Adern gefrieren lässt.

Das "Rampage" Probleme mit der Zensur bekommen würde, wird spätestens nach der Sichtung des Filmes klar, den die deutschen Moralhüter waren fast schon selbstverständlich der meinung, das viele hier gezeigten Dinge zu menschenverachtend in Szene gesetzt wurden. Eventuell ist da sogar etwas dran, doch sollte man nicht gerade in der heutigen Zeit, in der Amokläufe schon fast an der Tagesordnung sind, einen solchen Film nicht auch ungeschnitten veröffentlichen, da es ja auch durchaus als Abschreckung angesehen werden kann? Nein, da wird lieber gekürzt, was das Zeug hält und sogar noch das Ende des Filmes abgeändert, denn während in der ungeschnittenen Original-Verion zum Ende hin eine Texttafel eingeblendet wird auf der man die Information erhält, das der Täter ungeschoren davonkommt, so steht in der deutschen Version, das er noch überführt und hingerichtet wurde. Um etwas mehr Verständnis einkehren zu lassen: Bill begeht hier zwar die ganzen Morde, kann aber eigentlich nicht dafür belangt werden. Warum das so ist, möchte ich hier nicht verraten, um keinem die Spannung zu nehmen, aber sein Plan ist wirklich erschreckend genial und erfordert jede Menge Vorplanung, um eine solche Perfektion zu erfahren, wie es in vorliegendem Film der Fall ist.


Fazit:


Mit "Rampage" hat Uwe Boll einen wirklich gelungenen Film abgeliefert, der so voller Gesellschaftskritik und Zynismus ist, das einem teilweise die Haare zu Berge stehen. Die sich hier entfaltende Intensität ist so gewaltig, das teilweise der Eindruck entsteht, das man sich in einer Art Dokumentation befindet und nicht unbedingt in einem Spielfilm. Der Film ist einerseits grausam und absolut schockierend, stimmt andererseits absolut nachdenklichund hinterlässt einen sehr nachhaltigen Eindruck. schade nur, das die deutschen Zuschauer nur eine zensierte version dieses bedrückenden Action-Dramas präsentiert bekommen und so wieder auf eine ungeschnitten Version unserer ausländischen Nachbarn warten müssen.


Die DVD:

Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 77 Minuten
Extras: Audiokommentar von Uwe Boll, Making Of


7,5/10
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markus
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Re: Rampage - Uwe Boll

Beitrag von markus »

Die erste positive BOLL Rezi ever.

Wow
fight FASCISM!!!!!!!!!
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horror1966
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Re: Rampage - Uwe Boll

Beitrag von horror1966 »

markus hat geschrieben:Die erste positive BOLL Rezi ever.

Wow
Das ist wohl etwas übertrieben, denn es gibt meiner Meinung nach einige Filme von ihm, die man sich sehr gut anschauen kann. Ich möchte sogar behaupten, das mehrere Titel von ihm weitaus bessere Kritiken bekommen hätte, wenn er nicht als Regisseur verantwortlich wäre. Es ist immer schade, das es immer wieder Leute gibt, die seine Filme schon aus Prinzip schlecht bewerten. Der Mann wird sicherlich nie ein cineastisches Meisterwerk kreieren, hat aber schon einige sehenswerte Filme herausgebracht.
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purgatorio
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Re: Rampage - Uwe Boll

Beitrag von purgatorio »

:shock: oha - SuFu sei Dank mach ich jetzt keinen neuen Thread auf :D Rezension muss ich wohl dennoch noch verfassen. Einstufen würd ich den Streifen aber schon im Voraus in etwa wie der Herr Horror, mit 6-7/10 kann man den schon gut über der Mittelmäßigkeit platzieren! Die Amok-Szenen an sich sind sehr intensiv inszeniert, da kann man schonmal ein paar Punkte für locker machen :thup:

Tipp für's Blab: die deutsche Variante ist wohl cut (http://www.schnittberichte.com/schnittb ... ?ID=544475) und ist auf jeden Fall an zwei Stellen abgeändert um dem Ganzen ein wenig die Brisanz zu nehmen.
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Blap
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Re: Rampage - Uwe Boll

Beitrag von Blap »

purgatorio hat geschrieben: Tipp für's Blab: die deutsche Variante ist wohl cut (http://www.schnittberichte.com/schnittb ... ?ID=544475) und ist auf jeden Fall an zwei Stellen abgeändert um dem Ganzen ein wenig die Brisanz zu nehmen.
Nö, nur die FSK 18 ist cut, inzwischen gibt es eine ungekürzte BD mit SPIO/JK-Freigabe. :)
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purgatorio
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Re: Rampage - Uwe Boll

Beitrag von purgatorio »

Blap hat geschrieben:
purgatorio hat geschrieben: Tipp für's Blab: die deutsche Variante ist wohl cut (http://www.schnittberichte.com/schnittb ... ?ID=544475) und ist auf jeden Fall an zwei Stellen abgeändert um dem Ganzen ein wenig die Brisanz zu nehmen.
Nö, nur die FSK 18 ist cut, inzwischen gibt es eine ungekürzte BD mit SPIO/JK-Freigabe. :)
oha - das klingt natürlich gut! Die zwei inhaltlichen Änderungen werden dann zwar trotzdem noch drin sein, das kann man aber auch verschmerzen ;)
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Blap
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Re: Rampage - Uwe Boll

Beitrag von Blap »

purgatorio hat geschrieben: Die zwei inhaltlichen Änderungen werden dann zwar trotzdem noch drin sein, das kann man aber auch verschmerzen ;)
Was genau meinst du damit? Wurde der Film anders geschnitten, oder betrifft die Maßnahme nur die deutsche Synchronisation? Wenn es nur an der Synchro hängt, schaue ich den Film eben in der englischen Fassung. Falls anders geschnitten wurde, kaufe ich mir lieber eine Importscheibe.
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purgatorio
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Re: Rampage - Uwe Boll

Beitrag von purgatorio »

Blap hat geschrieben: Was genau meinst du damit? Wurde der Film anders geschnitten, oder betrifft die Maßnahme nur die deutsche Synchronisation? Wenn es nur an der Synchro hängt, schaue ich den Film eben in der englischen Fassung. Falls anders geschnitten wurde, kaufe ich mir lieber eine Importscheibe.
Es betrifft tatsächlich den Inhalt - ich greife einmal vorweg:
1. Der Hauptcharakter legt sich mit einem Kassierer in einem Coffee-Shop an - mit Rüstung latscht der da später nochmal hin und bestellt erneut einen Kaffee. In der Originalfassung knallt er den armen Teufel dann über den Haufen, in der deutschen lässt er ihn laufen.
2. Der Film endet mit einer Texttafel, die den Verbleib und die Zukunft des Protagonisten erläutert. Die Texte variieren. In der amerikanischen Variante... ach, ich denke hier reicht zu sagen, dass die Texte variieren :D
ich sag ja, eigentlich nicht weiter wild!
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Onkel Joe
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Re: Rampage - Uwe Boll

Beitrag von Onkel Joe »

Ein Böser Bastard von einem Film der nicht dran denkt Gefangene zu machen. Dem Hauptdarsteller fliegt die Evilness aus allen Poren und wenn ich einen Film von Uwe Boll empfehlen kann, dann diesen hier.Dicke 7/10.
(Gesichtet wurde die Uncut Holland DVD mit deutschem Sound!)
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
purgatorio
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Re: Rampage - Uwe Boll

Beitrag von purgatorio »

Wieder in Erinnerung gerufen. Den könnte man wirklich mal wieder gucken.

Blap, schon gesehen?
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