The Expendables 3
(The Expendables 3)
mit
Sylvester Stallone, Jason Statham, Harrison Ford, Arnold Schwarzenegger, Mel Gibson, Wesley Snipes, Dolph Lundgren, Randy Couture, Terry Crews, Kelsey Grammer, Glen Powell, Antonio Banderas, Victor Ortiz, Ronda Rousey
Regie:
Patrick Hughes
Drehbuch:
Sylvester Stallone / Creighton Rothenberger / Katrin Benedikt
Kamera:
Peter Menzies Jr.
Musik:
Brian Tyler
keine Jugendfreigabe
Frankreich / USA / 2014
Barney Ross, Lee Christmas und ihre bewährte Crew befreien Kumpel Doc aus einem Gulag. Ein Himmelfahrtskommando, dem eine noch gefährlichere Mission folgt: Es gilt Conrad Stonebanks auszuschalten, Mitbegründer der Expendables und inzwischen weltweit operierender Waffenhändler. Ross stellt ein neues Team zusammen und zieht los. Stonebanks hat sich, beschützt von einer Armee, in einem ehemaligen Hotelkomplex verschanzt. Ein ungleicher Kampf bricht los - nur gut, dass die Neo-Expendables unerwartete Unterstützung bekommen.
Nur zwei Jahre nach ihrem zweiten Auftritt starten die "Expendables" nun in ihre dritte Mission und einmal mehr wird der Zuschauer dabei mit einem äußerst sehenswerten Action-Feuerwerk beglückt. Dennoch zieht dieser Film auch von diversen Seiten durchaus Kritik nach sich, was sicherlich hauptsächlich in diversen Neuerungen zu begründen ist. Erst einmal wäre an dieser Stelle zu bemerken, das die Inszenierung der Chose doch etwas weicher und auf das jugendliche Publikum zugeschnitten ist, um so eventuell eine noch größere Masse anzusprechen. Das wirkt sich dann fast schon zwangsläufig auf die enthaltene Härte aus, denn ziemlich schnell kann man feststellen das die unzähligen Action-Passagen keinesfalls so hart-und vor allem blutig wie in den beiden Vorgängern ausfallen. Ob das Werk deshalb automatisch als schwächster der bisherigen Teile angesehen werden muss bleibt dabei jedem selbst überlassen, wobei die Liebhaber der härteren Gangart sicherlich zu dieser Schlussfolgerung gelangen werden. Ein weiterer Kritikpunkt stellt sich in der Einbindung neuer Charaktere dar und zugegebenermaßen ist es zu Beginn auch wirklich leicht gewöhnungsbedürftig, sich mit dem neuen-und extrem jungen Team anzufreunden das Barney Ross nach der Entlassung seiner alten Kumpels zusammen stellt. Es sind neue-und eher unbekannte Gesichter und eigentlich möchte man doch gerade die alten Haudegen wie beispielsweise Dolph Lundgren oder Jason Statham sehen.
Trotz dieser zunächst ungewohnten Neuerung ist die Geschichte absolut gelungen, zudem erscheint es dem Zuschauer so, als wenn in diesem Teil definitiv das beste Drehbuch vorliegt. Die Abläufe sind schlüssig und greifen allesamt nahtlos ineinander, zudem wurde das Szenario auch mit etwas weniger Blut und Härte absolut kurzweilig in Szene gesetzt. Auch von der humoristischen Seite her sind hier meiner persönlichen Meinung nach die besten Sprüche vorhanden und die manchmal vor Sarkasmus triefenden Gags zünden absolut treffsicher. Ein Indiz dafür ist allein schon die Rolle von Antonio Banderas, der trotz der recht überschaubaren Spielanteile ein Garant für etliche komische Momente ist und an dieser Stelle ungeahntes komödiantisches Talent erkennen lässt. Das absolute Highlight sind aber einmal mehr die äußerst gelungenen Action-Sequenzen, wobei "The Expendables 3" gleich zu Beginn mit einer gut 25-minütigen Großoffensive startet, bei der man als Zuschauer kaum einmal Luft holen kann. Zugegebenermaßen begibt sich die Geschichte danach erst einmal in etwas ruhigere Gewässer und bringt einem insbesondere die neuen Team-Mitglieder durch kurze Skizzierungen etwas näher.
Dabei erscheint die Chose zu keiner Zeit langweilig und zieht dann nach dem bedächtigeren Mittelteil im letzten Drittel noch einmal ganz gehörig das Tempo an. Die letzten gut 40 Minuten offenbart sich dann auch ein wirklich furioser Showdown der diesen Namen auch zurecht verdient hat. Das die Abläufe dabei vollkommen überzogen-und zudem auch vollkommen unglaubwürdig in Szene gesetzt wurden kann man ohne Weiteres großzügig übersehen, offenbart sich doch ein wahres Feuerwerk an Action, das die Sache absolut perfekt abrundet. Spätestens jetzt freundet man sich dann auch mit den Neulingen an, denn durch die Bank zeigen die Jung-Spunde das sie wirklich etwas auf dem Kasten haben und durchaus die Berechtigung besitzen, als vollwertige Mitglieder der "Expendables" angesehen zu werden. Etwas schade fand ich lediglich, das der gute Wesley Snipes nach einem extrem starken Auftritt zu Beginn in der Folge immer mehr den Status einer eher unbedeutenden Nebenrolle einnimmt, denn gerade in der ersten Phase des Filmes ist sein Mitwirken doch als richtiger Höhepunkt anzusehen, da der gute Mann endlich einmal wieder zu überzeugen weiß. Auch das Mitwirken von "Indiana Jones" Harrison Ford ist als Bereicherung anzusehen, denn auch wenn zunächst nichts Großartiges von dem alten Haudegen zu vermelden ist, tritt seine Figur insbesondere in den letzten Minuten der Geschichte immer mehr in den Vordergrund.
Und so sollte man doch am Ende zu einem sehr guten Gesamteindruck gelangen, denn auch mit etwas weniger Härte kann dieses dritte Abenteuer jederzeit überzeugen. Vor allem das letzte Drittel des Filmes wertet das Ganze noch einmal gehörig auf, denn der äußerst lange Schluss-Akkord in einer Abriss-Ruine bietet noch einmal alles, was die "Expendables-Reihe" so ungemein kurzweilig gestaltet. Es ist schon sehr unterhaltsam mit anzusehen, wie eine 10-köpfige Truppe fast ohne jegliche Probleme eine ganze Armee nieder metzelt und dabei auch noch eine Menge Spaß zu haben scheint. Lediglich das finale Aufeinandertreffen zwischen Mel Gibson und Sylvester Stallone hätte man ein wenig länger gestalten können, denn dieser Kampf ist doch viel zu kurz und wenig spektakulär ins Bild gesetzt worden. Ansonsten gibt es aber eigentlich nichts zu meckern, denn auch der dritte Teil der Reihe bietet einmal mehr genau das was die Herzen des geneigten Fans höher schlagen lässt: coole Sprüche, jede Menge Action und dieses Mal auch eine Geschichte, die dramaturgisch viel besser in Erscheinung tritt als die der jeweiligen Vorgänger.
Fazit:
Ein paar blutige Einschüsse hätten dem Ganzen sicherlich nicht geschadet, doch auch in vorliegender Form ist "The Expendables" ein absoluter Volltreffer. Ansprüche an Dinge wie Glaubwürdigkeit sollte man dabei allerdings außer acht lassen, doch solche Zutaten sind ja auch nicht unbedingt zu denen zu zählen, die einen guten-und kurzweiligen Action-Film ausmachen.
8/10