Tears of the Black Tiger - Wisit Sasanatieng (2000)
Moderator: jogiwan
Tears of the Black Tiger - Wisit Sasanatieng (2000)
Tears of the Black Tiger
Originaltitel: Fah talai jone
Herstellungsland: Thailand / 2000
Regie: Wisit Sasanatieng
Darsteller: Chartchai Ngamsan, Stella Malucchi, Supakorn Kitsuwon, Arawat Ruangvuth
Story:
Der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Dam und Rampoey, die Tochter eines Politikers lernen sich in jungen Jahren kennen und lieben. Doch das Schicksal hat für die beiden keine gemeinsame Zukunft geplant und so treffen sie sich erst Jahre später wieder zufällig auf der Uni, wo Dam seine Herzdame vor ein paar bösen Jungs retten muss. Als Dank fliegt er jedoch von der Uni und schließt sich nach dem gewaltvollen Tod seines Vaters ruchlosen Gangstern an, während Rampoey einen Polizisten heiraten soll. Ausgerechnet dieser soll jedoch die Verbrecher zur Strecke bringen, zu denen auch Dam gehört, der mittlerweisel nur noch „Black Tiger“ bezeichnet wird. Als es zur blutigen Konfrontation kommt, stehen sich die beiden Kontrahenten gegenüber, nichtsahnend, dass sie die gleiche Frau begehren…
Originaltitel: Fah talai jone
Herstellungsland: Thailand / 2000
Regie: Wisit Sasanatieng
Darsteller: Chartchai Ngamsan, Stella Malucchi, Supakorn Kitsuwon, Arawat Ruangvuth
Story:
Der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Dam und Rampoey, die Tochter eines Politikers lernen sich in jungen Jahren kennen und lieben. Doch das Schicksal hat für die beiden keine gemeinsame Zukunft geplant und so treffen sie sich erst Jahre später wieder zufällig auf der Uni, wo Dam seine Herzdame vor ein paar bösen Jungs retten muss. Als Dank fliegt er jedoch von der Uni und schließt sich nach dem gewaltvollen Tod seines Vaters ruchlosen Gangstern an, während Rampoey einen Polizisten heiraten soll. Ausgerechnet dieser soll jedoch die Verbrecher zur Strecke bringen, zu denen auch Dam gehört, der mittlerweisel nur noch „Black Tiger“ bezeichnet wird. Als es zur blutigen Konfrontation kommt, stehen sich die beiden Kontrahenten gegenüber, nichtsahnend, dass sie die gleiche Frau begehren…
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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Re: Tears of the Black Tiger - Wisit Sasanatieng (2000)
Herz, Schmerz, knallbunte Farben, viel Musik und jede Menge Westernfeeling präsentiert uns Regisseur Wisit Sasanatieng in seinem außergewöhnlichen Streifen aus dem Jahr 2000, der sich ohne Rücksicht auf Verluste durch die unterschiedlichsten Genres wildert und dem Zuschauer auch kaum eine Verschnaufpause gönnt. Diese thailändische Mischung aus Western, Liebesdrama und Musical ist nicht nur quietschbunt, vollkommen over-the-Top, überraschend brutal und spaßig, sondern bietet auch eine ziemlich dramatische Liebesgeschichte und scheut nicht davor zurück gleich ganz ordentlich auf die Tränendrüse zu drücken. Die hoffnungslose Übertreibung und der sehr künstliche Look wird hier zum Konzept erklärt und dennoch vergisst man neben dem wunderbar exotischen Style auch nicht auf eine herzerwärmende Geschichte mit guten und bösen Figuren, denen passenderweise ein Western-Stempel aufgedrückt wird, der zwischen Ernsthaftigkeit und Parodie pendelt. Das klingt nicht nur spaßig, sondern ist es auch und „Tears of the Black Tiger“ ist dann auch irgendwie wie der erste Besuch in einem thailändischen Restaurant: eine wahre Geschmacksexplosion der besten Sorte, vor der man vielleicht kurzfristig überfordert ist, aber sich gerne zurückerinnert.
Hier ein paar Eindrücke:
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- Salvatore Baccaro
- Beiträge: 3070
- Registriert: Fr 24. Sep 2010, 20:10
Re: Tears of the Black Tiger - Wisit Sasanatieng (2000)
Herrje, was für ein wundervoller Film!
Da ich mich derzeit ein bisschen im thailändischen Kino der 50er und 60er umschaue - (konkret: im Oeuvre Rattana Pestonjis, eines der wichtigsten thailändischen Filmpioniere) -, bin ich alsbald auf eine Interview-Äußerung Wisit Sasanatiengs gestoßen, der Pestonjis Filme im Allgemeinen (und im Besonderen den nominell ersten Film noir Thailands PRAE DUM von 1961) als eine seiner wichtigsten Inspirationsquellen bezeichnete - und nachdem ich nun endlich einmal seinen TEARS OF THE BLACK TIGER genossen habe, verstehe ich auch, weshalb: Dieses Meisterwerk fungiert gleichermaßen als Parodie auf das klassische thailändische Kino wie als Hommage an dasselbe; Sasanatieng betreibt eine Überaffirmation von Kitsch, Genre-Topoi, melodramatischen sowie gewalttätigen Momenten, dass er spielerisch das größtmögliche Maß an Emotionen aus vermeintlich völlig überzeichneten Szenen herauskitzelt. Alles in diesem Film ist künstlich: Die artifizielle Beleuchtung, die kunterbunten Kulissen, die Sonnenuntergänge, die blutigen Schießereien, die Dialoge der im Handlungsfokus stehenden Liebenden - und dennoch kann einen die tragische Liebesgeschichte, die Sasanatieng erzählt, im Herzen berühren. Im Grunde ist das womöglich das Kino, das viele im Werk Tarantinos zu sehen meinen: Zugleich zärtlich und brutal; wahrhaft, jedoch hinter der Maske schönen Scheins; im selben Atemzug heillos selbstironisch und völlig ernsthaft darin, Altgebackenes in neue Formen zu gießen. Ich bin ehrlich begeistert von diesem wilden Ritt! Bitte mehr davon!
Da ich mich derzeit ein bisschen im thailändischen Kino der 50er und 60er umschaue - (konkret: im Oeuvre Rattana Pestonjis, eines der wichtigsten thailändischen Filmpioniere) -, bin ich alsbald auf eine Interview-Äußerung Wisit Sasanatiengs gestoßen, der Pestonjis Filme im Allgemeinen (und im Besonderen den nominell ersten Film noir Thailands PRAE DUM von 1961) als eine seiner wichtigsten Inspirationsquellen bezeichnete - und nachdem ich nun endlich einmal seinen TEARS OF THE BLACK TIGER genossen habe, verstehe ich auch, weshalb: Dieses Meisterwerk fungiert gleichermaßen als Parodie auf das klassische thailändische Kino wie als Hommage an dasselbe; Sasanatieng betreibt eine Überaffirmation von Kitsch, Genre-Topoi, melodramatischen sowie gewalttätigen Momenten, dass er spielerisch das größtmögliche Maß an Emotionen aus vermeintlich völlig überzeichneten Szenen herauskitzelt. Alles in diesem Film ist künstlich: Die artifizielle Beleuchtung, die kunterbunten Kulissen, die Sonnenuntergänge, die blutigen Schießereien, die Dialoge der im Handlungsfokus stehenden Liebenden - und dennoch kann einen die tragische Liebesgeschichte, die Sasanatieng erzählt, im Herzen berühren. Im Grunde ist das womöglich das Kino, das viele im Werk Tarantinos zu sehen meinen: Zugleich zärtlich und brutal; wahrhaft, jedoch hinter der Maske schönen Scheins; im selben Atemzug heillos selbstironisch und völlig ernsthaft darin, Altgebackenes in neue Formen zu gießen. Ich bin ehrlich begeistert von diesem wilden Ritt! Bitte mehr davon!