Dracula und seine Bräute - Terence Fisher (1960)

Moderator: jogiwan

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buxtebrawler
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Dracula und seine Bräute - Terence Fisher (1960)

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Originaltitel: The Brides of Dracula

Herstellungsland: Großbritannien / 1960

Regie: Terence Fisher

Darsteller: Peter Cushing, Martita Hunt, Yvonne Monlaur, Freda Jackson, David Peel, Miles Malleson, Henry Oscar, Mona Washbourne, Andree Melly, Victor Brooks, Fred Johnson, Michael Ripper u. A.
Marianne (Yvonne Monlaur) befindet sich auf dem Weg zu einem Mädcheninternat in Osteuropa. Als sie gezwungen ist eine Nacht im Schloss der geheimnisvollen Baroness Meinster zu verbringen, entdeckt sie durch Zufall das die Baroness ihren eigenen Sohn (David Peel) angekettet hält wie ein Tier. Es gelingt ihr den Schlüssel für die Ketten zu bekommen und den Grafen zu befreien. Doch der Baron entpuppt sich als Vampir, der sofort nach seiner Befreiung damit beginnt Tod und Verderben über die Menschen zu bringen. Der Einzige, der ihm jetzt noch Einhalt gebieten kann, ist Dr. van Helsing (Peter Cushing)...
Quelle: www.ofdb.de
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sid.vicious
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Re: Dracula und seine Bräute - Terence Fisher

Beitrag von sid.vicious »

Im Gegensatz zu anderen Erfolgsfilmen der Hammer Productions innerhalb des Vampir-Genres, ist hier nicht Christopher Lee als Graf Dracula zu sehen, sondern David Peel in der Rolle des Baron Meinster. Was als Manko gesehen werden kann, ist allerdings das krasse Gegenteil. Zwar verkörpert Davis Peel die Dracularolle im Prinzip auf eine ähnliche Art und Weise, weiß allerdings auf seine Art durchaus zu überzeugen, so dass man Peel als eigenständigen Draculadarsteller und nicht als eine Kopie von Christopher Lee sehen kann.

Peter Cushing ist die Rolle des Van Helsing natürlich absolut auf den Leib geschrieben und er steht in keiner Weise seiner Darstellung in Fishers, 1958 geschaffener Dracula-Variante, nach.

Dracula und seine Bräute ist ein typischer Terence Fisher Film, der durch eine brillant, märchenhafte Atmosphäre auf ganzer Linie überzeugt und beeindruckt. Die Farben sind märchenhaft schön und kräftig und verstärken die Wirkung der Locations, welche perfekt nachgestellt wurden. Die Story ist spannend inszeniert und bietet neben Baron Meinster und Van Helsing, mit Freda Jackson als völlig durchgeknallte Bedienstete, einen genauso interessanten Bezugspunkt, wie die bezaubernde Yvonne Monlaur in der Rolle der Marianne Danielle.

Dracula und seine Bräute ist für mich, als bekennender Fan der Hammer-Filme, ein Meilenstein des Horrorkinos der 50er Jahre. Ein Film, den ich auch in den folgenden Jahrzehnten in den höchsten Tönen loben werde, da dieser so aufgebaut ist, wie ein klassischer Horrorfilm auszusehen hat.

10/10
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Blap
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Re: Dracula und seine Bräute - Terence Fisher

Beitrag von Blap »

Ein älterer Kurzkommentar:


Dracula und seine Bräute

Die junge und schöne Lehrerin Marianne Danielle ist unterwegs zu ihrer neuen Arbeisstelle. Bei einem Zwischenstopp macht sich der Kutscher jedoch unerwartet aus dem Staub. Marianne schaut nun ziemlich hilflos aus der Wäsche, doch schon taucht eine andere Kutsche auf. Es ist das Gefährt der Baroness Meinster. Die Edeldame bietet der Lehrerin eine Übernachtung in ihrem Schloss an, die junge Dame nimmt dieses Angebot mit Freude an. Als Marianne die Aussicht geniesst, die ihr der Blick von ihrem Balkon aus bietet, entdeckt sie einen jungen Mann, der sich auf einem gegenüberliegenden Balkon befindet. Darüber ist die junge Dame ein wenig verwundert, denn die Baroness teilte ihr mit, dass ausser ihr selbst nur noch eine Bedienstete das Schloss bewohnen würde. Zögerlich rückt die alte Dame mit der Wahrheit raus. Der junge Mann ist ihr Sohn, der leider vor längerer Zeit dem Wahnsinn verfallen sei. Nun müsse er unter Verschluss gehalten werden, zum Schutz der Bevölkerung und vor sich selbst, versorgt wird der Baron von Greta, der treuen Bediensteten. Als Marianne nach dem abendlichen Mahl erneut ihren Balkon betritt, entdeckt sie gegenüber wieder den jungen Mann. Es sieht so aus, als wolle er in die Tiefe springen. Marianne kann ihn davon abhalten, er berichtet ihr, dass seine Mutter in Wirklichkeit irre sei, ihn aus Gier und Boshaftigkeit eingesperrt habe. Die naive Lehrerin beschafft sich den Schlüssel, der zu Baron Meinsters Freiheit führt. Kaum ist der Baron aus seinem Gefängnis entwischt, beginnt das Unheil für die Bevölkerung. Marianne flieht aus dem Schloss und bricht im Wald ohnmächtig zusammen. Glücklicherweise wird sie von Dr. Van Helsing (Peter Cushing) gefunden, der genau zum richtigen Zeitpunkt in der Gegend auftaucht...

Wenn Peter Cushing für die Hammer Studios vor der Kamera steht, dazu auch noch Terence Fisher die Regie führt, dann lege ich eine entsprechende DVD-Auswertung mit grosser Vorfreude in den Player. Nach dem sehr erfolgreichen "Dracula" ("Horror of Dracula") aus dem Jahre 1958, musste das Thema Vampire natürlich weiter ausgeschlachtet werden. Diesmal allerdings ohne Christopher Lee in der Rolle des Grafen, aber dafür erneut mit Peter Cushing als Van Helsing. Warum Chris Lee erst 1965/66 wieder den Dracula für Hammer gab, scheint nicht völlig aufgeklärt zu sein. Oft liest man, Lee hätte sich nicht auf diese Rolle festlegen lassen wollen. Es gibt aber auch Gerüchte die besagen, er habe einfach keine Zeit gehabt(?), oder sei Hammer zu teuer geworden. Egal, denn "The Brides of Dracula" (1960) funktioniert auch ohne die Legende Christopher Lee äusserst gut. Für sein Fehlen entschädigen seine späteren Auftritte für Hammer, immerhin gab er insgesamt in sieben Hammer Produktionen den Grafen. Am Rande sei erwähnt, dass Hammers "Nebenfigur für alle Fälle" -Michael Ripper- hier auch mit von der Partie ist.

Der deutsche Titel "Dracula und seine Bräute" geht -wie so oft- am Thema vorbei. Doch diesmal hat man nur den bereits unpassenden Originaltitel übersetzt. Da Dracula bekanntlich nicht mit von der Partie ist, muss eben ein gewisser Baron Meinster den Vampir geben. Dies gelingt David Peel durchaus ansprechend, eine grosse Karriere blieb ihm leider vorenthalten. Peter Cushing ist immer eine sichere Bank, es ist einfach eine Freude diesen phantastischen Schauspieler bei seiner Arbeit beobachten zu dürfen. Die weibliche Hauptrolle ist mit Yvonne Monlaur recht knackig besetzt, doch die schauspielerischen Glanzlichter der Damenriege werden von Martita Hunt (Baroness Meinster), sowie von Freda Jackson (Greta) gesetzt. Wie für Hammer üblich, sind die Kulissen sehr stilvoll, die Farben wissen zu gefallen, die Kamera hat schöne Bilder eingefangen. Der Film hat inzwischen 48 Jahre auf dem Buckel, aber nichts von seiner Schönheit eingebüßt.

Die DVD stammt aus dem Hause Koch Media. Die Bildqualität ist sehr ansprechend ausfgefallen, die Farben wirken frisch, die Schärfe ist solide, Verschmutzungen sind kaum zu erkennen. Die Verpackung besteht aus einem gewöhnlichen Amaray, welches in einem sehr hübschen Schuber mit Prägedruck steckt. Zwar gibt es nur sehr wenig Bonus-Material, was bei einem älteren Film kaum wundert, aber ein nettes, informatives Booklet wurde beigelegt. Alle Freunde der herrlichen Hammer Filme, sollten sich diese schöne Veröffentlichung in die Sammlung stellen. Überhaupt jeder der mit feinem Gothic Grusel etwas anfangen kann, wird mit diesem Film ein schönes Erlebnis haben.

Ich würde dieses Schätzchen gerne höher bewerten, aber es gibt eine Menge Hammer Filme die mir noch besser gefallen. Wäre dieses Werk eines meiner ersten Hammer Erlebnisse, sähe die Bewertung vermutlich deutlich höher aus. Daher ist die 7,5/10 -was laut meiner Definition der 1-10 Skala einem "gut bis sehr gut entspricht- in Relation zu meinen Hammer Lieblingen zu verstehen. Ansonsten würde hier mit Sicherheit eine Wertung oberhalb von 8/10 stehen.

***

Nachtrag: Sofortiger Kaufbefehl, ein wundervoller Film! Mit 7,5/10 zu streng bewertet, 8/10 dürfen es schon sein.
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buxtebrawler
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Re: Dracula und seine Bräute - Terence Fisher

Beitrag von buxtebrawler »

Zwei Jahre nach dem bahnbrechenden „Dracula“ der britischen „Hammer Film Productions“ mit Christopher Lee in der Hauptrolle saß Terence Fisher 1960 erneut auf dem Regiestuhl, um eine erste Fortsetzung zu drehen, die leider ohne Christopher Lee auskommen musste. Insofern sind sowohl der deutsche als auch der Originaltitel („Brides of Dracula“) irreführend, denn Dracula kommt hier nicht vor. Stattdessen dreht es sich um einen jungen Baron Meinstner, im Prinzip gar nicht so verkehrt gespielt von David Peel, dem nur leider das Erhabene eines Christopher Lee vollkommen abgeht. Man könnte meinen, dass man diesen Umstand durch eine Ausstattung und Kulissengestaltung auszugleichen versucht hätte, die üppiger als im Vorgänger wirken und hervorragende äußere Rahmenbedingungen für einen zünftigen Gothic-Grusler schaffen. Denn genau das ist „Dracula und seine Bräute“ im Prinzip; wer stattdessen aufgrund des Titels verschärfte Sleaze-Attacken erwartet, liegt falsch und sollte sich im späteren „Hammer“-Programm umsehen. Fishers Film ist weitestgehend unerotisch und verlässt sich etwas zu sehr auf seine Darsteller, die in ihrer Geschwätzigkeit und am Rande zum Overacting angelegten Rollen ein Kontrastprogramm zum ruhigen und besonnenen Peter Cushing bilden, der als Vampirjäger van Helsing glücklicherweise mit von der Partie ist. Ebenfalls bekannt aus „Dracula“ ist Miles Malleson, dessen komödiantische, kauzige Nebenrolle als fragwürdiger Dorfarzt wieder voll meinen Humor trifft. Doch zu meinem Bedauern hapert es in dieser nicht gerade wenigversprechenden Konstellation an der inneren Logik des Drehbuchs bzw. der Filmreihe: Entgegen der noch in „Dracula“ getroffenen Aussagen van Helsings können sich Vampire nun doch in Fledermäuse verwandeln (in gar putzige Modelle zumindest…), Marianne (Yvonne Monlaur als naives Püppchen, das ausgerechnet eine Lehrerstelle antreten möchte) zeigt kaum Verwunderung ob des Todes der Mutter des Barons und macht im Verlaufe des Films keine nachvollziehbare Entwicklung durch, die sie möglicherweise zunächst als Zweiflerin und später als Feindin des Barons gezeigt hätte, Vorhängeschlösser fallen ab, ohne dass man erfahren würde, weshalb, und zu beobachten, wie im urigen Wirtshaus permanent zu Essen und zu Trinken geordert wird, ohne auch nur einen Bissen oder Schluck davon zu nehmen, macht mich ganz wahnsinnig! Doch da wäre ja noch Cushing, der einige starke Szenen zugeschrieben bekam, z.B. die selbständige Behandlung eines Vampirbisses, die auch heute noch manch Zuschauer zusammenzucken lassen dürfte. Auch das Finale ist nicht von schlechten Eltern, punktet mit gelungenen Make-up-Effekten, Action und guten, kreativen Einfällen. Unterm Strich also eine Fortsetzung mit vielen guten Ansätzen, die leider ziemlich unausgewogen wirkt, aber dennoch keinen Freund dieser Art Filme zu sehr enttäuschen sollte – dafür sorgt natürlich wie üblich ein nicht näher zu definierender Wohlfühlfaktor.
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DrDjangoMD
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Re: Dracula und seine Bräute - Terence Fisher

Beitrag von DrDjangoMD »

Anmerkung: Hm, ich habe mir den Film gekauft, weil ich mich letzte Zeit in einem ziemlichen Cushing-Wahn befinde und ich fürchte, das klingt bei meiner Kritik äußerst stark durch :roll: :kicher:

Handlung:
Die junge Lehrerin Marianne (Yvonne Monlaur) reist durch das ländliche Transsilvanien um zu ihrer Schule zu kommen. Einen Zwischenstop muss sie im Schloss einer zwielichtigen alten Adeligen einlegen, die ihren Sohn (David Peel) an einer Kette gefangen hält. Er bringt die gutgläubige Marianne dazu, ihn zu befreien, doch kaum von seinen Fesseln erlöst, entpuppt sich der junge Baron als Vampir. Auf ihrer Flucht aus dem Schloss läuft Marianne in die Arme des charmanten, verführerischen, traumhaften, männlichen, intelligenten Professor Van Helsing (Peter Cushing), der für die Vampire ein paar Holzpflöcke mitgebracht hat…

Kritik:
Die Inszenierung dieses schönen Hammer-Gruslers gondelt irgendwo zwischen durchschnittlich und leicht überdurchschnittlich herum. Eine unheimliche gotische Atmosphäre wird konstant aufgebaut, auch wenn sie nicht ganz so dicht ist, wie in einigen anderen Filmen ähnlichen Schlages, dies trotz wirklich hinreißender Beleuchtung. Worin er sich jedoch stark von den anderen Beiträgen zur Dracula-Reihe von Hammer unterscheidet ist in den Rollen und ihren Darstellern.
Als Vampirfürst agiert diesmal nicht Christopher Lee :( sondern David Peel :? , der seine Sache ausgesprochen gut macht :D . Er ist zwar weder so elegant und einnehmend wie Bela Lugosi noch so animalisch und mächtig wie Lee, aber er tritt erfolgreich als finsterer Verführer auf, der sich in Mariannes Herz und das der Zuseher durch Blondlöckchen und Dackelblick einzuschmeicheln weiß, jedoch ziemlich furchteinflößend wirken kann, wenn er sein wahres Gesicht zeigt.
Yvonne Monlaur hat als Marianne einen sehr ansehnlichen hoffnungsvollen gutgläubigen Blick drauf, der sie sofort sympathisch macht. Auch wenn ihre Figur naiv bis zum geht nicht mehr und struntzdumm ist, lässt uns ihr hilfsbereites Wesen um ihr Überlegen bangen. Nur leider ist sie kein Ersatz für den viel zu lange abwesend bleibenden Peter Cushing. :| Nicht mal, wenn sie in Strapsen vor der Kamera auf und abhüpfen würde und dabei „I was made for loving you, baby“ singen würde, wäre sie ansatzweise ein Ersatz für Peter Cushing. :|
Dieser lässt sich nach einer halben Stunde endlich blicken und legt als Van Helsing eine sehr ruhige und höfliche Performance an den Tag. Aber das macht gar nichts, denn es ist Peter Cushing und er wäre auch noch einnehmend cool, wenn er die ganze Zeit nur im Halbschlaf irgendwo im Hintergrund herumsitzen würde. :nick: Ich war ja immer schon der Meinung, dass er sich als Dr. Frankenstein zu wesentlich spaßigeren schauspielerischen Leistungen bewegen lässt als als Van Helsing. Trotzdem tut er seine Sache wirklich gut, er will intelligent und bedacht wirken und das tut er auch. Kurz vor Schluss jedoch, als es zum Showdown kommt, legt er sein ganzes ruhiges gehabe ab und wird zu dem kämpferischen Vampirjäger den wir lieben. Die Höhepunkte dabei bilden das Ausbrennen einer Bisswunde am eigenen Hals; der Sprung auf einen Windmühlenflügel, damit diese wie ein Kreuz aussieht; sowie die witzige Grimasse, welche Cushing immer zieht, wenn ihn irgendwer würgt.
Auch die kleinsten Nebenrollen sind hervorragend besetzt: Die alte Baronin hat einen recht interessanten Charakter und neben ihr finden wir zahllose witzige Nebenfiguren, welche wir sofort ins Herz schließen können. Neben einem Priester Marke „I kick ass for the lord!“, dem spießigen Schulvorsteher und seiner antispießigen Frau Gemahlin wäre da in erster Linie der genial amüsante medikamentensüchtige Dr. Alkoholiker zu nennen, der mir so manchen Lacher entlocken konnte.
In der porträtierten Vampirmythologie gibt es einige kleinere Unstimmigkeiten wie die Tatsache, dass sich der Herr Baron durch Metamorphose in eine Fledermaus leicht hätte selbst von seinen Fußfesseln befreien können und außerdem verabscheue ich es immer zu tiefst, wenn irgendwelche profanen Objekte wie eine Windmühle als Kreuzersatz herhalten müssen, da sich dann bei mir die Frage auftut, warum der Vampirfürst nicht schon längst durch die Fensterkreuze, vor denen er eine Weile ohne Reaktion verharrte, der Gar aus gemacht wurde. Ich dachte immer, dass sich Vampire an der heiligen Symbolhaftigkeit eines christlichen Kreuzes stören, aber wenn ihnen schon jedes kleine x oder + zu schaffen macht, dann wirken sie einfach lahm auf mich. Doch dies sind letzten Endes alles Logikfehler und fallen bei mir nicht allzu sehr ins Gewicht.
Fazit: Solide Grundstimmung, eine naive aber sympathische Heldin, ein einmaliger Vampirfürst und vor allem ein wie immer umwerfender Peter Cushing machen den Film auf jeden Fall sehenswert. 7/10

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buxtebrawler
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Re: Dracula und seine Bräute - Terence Fisher

Beitrag von buxtebrawler »

DrDjangoMD hat geschrieben:Die Höhepunkte dabei bilden das Ausbrennen einer Bisswunde am eigenen Hals; der Sprung auf einen Windmühlenflügel, damit diese wie ein Kreuz aussieht; sowie die witzige Grimasse, welche Cushing immer zieht, wenn ihn irgendwer würgt.

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:kicher: :D :thup:

Schöne Kritik, Doc2!
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Dracula und seine Bräute - Terence Fisher

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 13.11.2015 bei Anolis auf Blu-ray:

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Amaray

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Mediabook Cover A

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Mediabook Cover B

Extras:
Audiokommentar mit Dr. Rolf Giesen und Uwe Sommerlad / Making Of „Brides of Dracula“ / Interview mit Yvonne Monlaur (Manchester 2004) / Britischer, amerikanischer und deutscher Kinotrailer / Deutsche Titelsequenz / Comic-Adaption / Deutscher Werberatschlag / Filmprogramme / Bildergalerie

Die Mediabooks inkl. 36-seitigem Booklet geschrieben von Dr. Rolf Giesen, Uwe Sommerlad und Uwe Huber.

Quelle: OFDb-Shop
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Dracula und seine Bräute - Terence Fisher

Beitrag von karlAbundzu »

auf der hübschen Koch-DVD geguckt:

eigentlich ein klassischer Hammer, doch einiges ist dann doch anders:
David Peel als Vampir ist lange nicht so bedrohlich wie Christopher Lee, er ist ja auch nicht Dracula, dass passt für mich schon, wohnt ja auch noch in einem sehr gut erhaltenen sehr hellem Gebäude bei seiner Mami. Und dazu passt dann auch, dass er eher der Galan als der dominante Liebhaber ist. Und so kann ihn auch ein Fußkettchen aufhalten (ich gehe übrigens davon aus, dass es etwas magisches hat, irgendwie sieht das so aus, und er daher nicht einfach davonfliegen kann).
Er läßt sich ja auch von einer naiven jungen Dame befreien (sehr charmant gespielt von Yvonne Monlaur, einer echten Gräfin), auch nicht sehr naturgewalt-mäßig. So passt auch sein Tod im Schatten von der Mühle. Mühle haben ja immer etwas Magisches in der europäischen Mythologie, so wollte ich mir das immer passend hinlegen, aber sie haben eigentlich immer etwas Böses anhaftend (siehe auch Krabat), so passt es dann doch nicht. Ich erinner mich, wie wir als Kinder Vampire spielten und uns mit zu einem Kreuz gelegten zwei Zeigefingern abhalten konnten, ähnlich komisch, da geht es mir wie anderen hier.
Das tut diesem schönen Film aber keinen Abbruch, immerhin haben wir noch eine klasse aufspielenden Cushing, der auch hier einen eher edlen und nicht so gehetzten-besessenen Helsing spielt, das passt ja auch und seine Selbstheilungsszene ist unglaublich.
Dann gibt es noch Anflüge in die Boulevard-Komödie, wenn wir uns so das Schulleiterpaar so ansehen. Und auch das kommt stimmig.
Der Hit ist jedoch Freda Jackson als weiblicher Renfield, zerrisen zwischen der Loyalität zum Grafen und adligen Familie und der Gesellschaft.... Ganz groß, wie sie das macht.
Insgesamt ein guter Vampirfilm in einer guten Bild- und Tonqualität!
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Dracula und seine Bräute - Terence Fisher (1960)

Beitrag von buxtebrawler »

Eine "Hammer"-7-Blu-ray-Box ist mutmaßlich am 10.10.2019 bei Koch Films erschienen:

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Beinhaltet (7 Blu-rays):
- Dracula und seine Bräute
- Die Bande des Captain Cleggs
- Frankensteins Ungeheuer
- Der Fluch von Siniestro
- Das Haus des Grauens
- Der Satan mit den langen Wimpern
- Das Rätsel der unheimlichen Maske

Quelle: https://www.ofdb.de/view.php?page=fassu ... &vid=98027
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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