Geheimnisse in goldenen Nylons - Christian-Jaque (1967)

Moderator: jogiwan

dr. freudstein
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Geheimnisse in goldenen Nylons - Christian-Jaque (1967)

Beitrag von dr. freudstein »

Geheimnisse in goldenen Nylons.jpg
Geheimnisse in goldenen Nylons.jpg (116.89 KiB) 129 mal betrachtet

Originaltitel: Geheimnisse in goldenen Nylons

Herstellungsland: Deutschland / Frankreich / Italien / USA 1967

Regie: Christian-Jaque

Darsteller: Peter Lawford, Ira von Fürstenberg, Georges Géret, Maria Grazia Buccella, Herbert Fux,
Werner Peters, Wolfgang Preiss, Siegfried Wischnewski, Eva Pflug, Jean Tissier, Luciano Pigozzi
Horst Frank u.a.

Story:
Carlos ist ein kleiner Gelegenheitsdieb. Er wird durch puren Zufall Zeuge eines Überfalls auf einen hohen Diplomaten. Er merkt sofort, daß die Entführer es nur auf den Aktenkoffer des Diplomaten abgesehen haben. Durch einen grandiosen Trick bemächtigt er sich des Koffers. Als er sich unbeobachtet fühlt, offnet er den Koffer und entdeckt hochexplosive und brisante Dokumente, die ihm nicht nur die Gangster, sondern auch der CIA abjagen wollen. Mit seiner heißen Ware steht Carlos nun zwischen zwei Fronten, die ihn wie zwei Mühlsteine zu zermalmen drohen ...

http://www.ofdb.de/film/31228,Geheimnis ... nen-Nylons
Zuletzt geändert von dr. freudstein am Di 8. Feb 2011, 11:00, insgesamt 1-mal geändert.
dr. freudstein
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Re: Geheimnisse in goldenen Nylons - Christian-Jaque

Beitrag von dr. freudstein »

Auch hier nur ein AHF, sonst nix, kenne den Film gar nicht

AHF Deutschland
 ! Nachricht von: buxtebrawler
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Lobbykiller
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Re: Geheimnisse in goldenen Nylons - Christian-Jaque

Beitrag von Lobbykiller »

Horst Frank in der Darsteller-Auflistung nicht vergessen! Das Bild allein reicht nicht. :opa: :mrgreen:

Fand den Film einen der unterhaltsamsten 60s Caper/Eurospy-Streifen.
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Prisma
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Re: Geheimnisse in goldenen Nylons - Christian-Jaque

Beitrag von Prisma »


Ira von Fürstenberg   Peter Lawford   Georges Géret   Maria Bucella   in

GEHEIMNISSE IN GOLDENEN NYLONS (1967)

mit Werner Peters, Siegfried Wischnewski, Eva Pflug, Wolfgang Preiss, Jean Tissier, Alan Collins, Herbert Fux
als Gast Wolfgang Kieling und Horst Frank
eine Gemeinschaftsproduktion der CCC Filmkunst | S.N.C | T.C. | Metheus Film | im Verleih der Constantin
nach dem Roman "Dead Run" von Robert Sheckley
ein Film von Christian-Jaque


»Der Tod ist immer der logische Schlusspunkt der Folter«
Durch Zufall wird der kleine Gelegenheitsdieb Carlos (Georges Géret) Zeuge eines Überfalls auf einen hohen Diplomaten. Die Gangster haben es auf den schwarzen Aktenkoffer des Mannes abgesehen, den Carlos jedoch durch eine List in die Hände bekommt. Zusammen mit einem stadtbekannten Hehler öffnet er den Koffer, und zum Vorschein kommen streng geheime und brisante Dokumente, die der kleine Dieb nun so schnell wie möglich wieder loswerden möchte. Doch die Verbrecher-Organisation des rücksichtslosen Bardieff (Werner Peters) ist bereits auf seiner Fährte und möchte ihm die Top-Secret-Akten wieder abjagen, koste es was es wolle. Auch Stephen Daine (Peter Lawford) vom CIA ist Carlos bereits auf den Fersen, und es beginnt eine Treibjagd quer durch Europa. Wird Carlos wieder heil aus dieser Angelegenheit herauskommen...?

Der französische Regisseur Christian-Jaque, bekannt für Inszenierungen von Filmen verschiedenster Genres, lieferte mit "Geheimnisse in goldenen Nylons" einen nicht uninteressanten Beitrag ab, der sich ganz in der üblichen Façon vergleichbarer Produktionen gibt, und den damaligen Zeitgeist gut wiederspiegelt. Auch die CCC-Filmkunst, sprich Artur Brauner, wagte sich nahezu an jeden Trend oder gerade populären Sehgeschmack des Zuschauers heran, wobei die Ergebnisse oftmals durchwachsen waren. Aus heutiger Sicht sind es gerade derartige Filme aus der CCC-Kuriositäten-Schmiede, die echte kleine Farbtupfer darstellen und häufig in allen Belangen Spaß machen können. Der deutsche Titel von Jaques' Film hört sich zunächst ziemlich schwachsinnig an und auch wenn sich im Verlauf herausstellt, dass in einer Szene sogar Geheimnisse aus goldenen Nylons heraus gezaubert werden, sagt das alles mal wieder wenig über den Film an sich aus. Der Plot ist recht einfach gehalten und er bleibt schließlich auch weitgehend herkömmlich. Was das Sehvergnügen allerdings deutlich begünstigt ist, dass ein ordentliches Tempo vorgelegt wird, dass sich außerdem feinfühliger Humor und giftiger Sarkasmus die Klinke die Hand geben und dass man zahlreiche Lockvögel in Form einer europäischen Star-Besetzung verfolgen darf, die der Produktion einen ordentlichen Stempel aufdrückt.

Mit diesem heiklen Fall, der noch quer durch halb Europa führen wird, wurde der Brite Peter Lawford betraut, der seine Sache ganz ordentlich macht. Er wirkt tatsächlich wie der so häufig dargestellte, typische CIA-Agent, der ebenfalls mit den geläufigen Charakteristika ausgestattet ist. Neben seiner Arbeit bleibt selbstverständlich noch genügend Zeit für eine Liebelei mit der Augenzeugin Suzanne Belmont alias Ira von Fürstenberg, die eine reiche, attraktive Dame spielt, die sich offenbar vor lauter Nichtstun langweilt und folglich sich selbst interpretiert. Der ständig wieder auftauchende Humor wird über die beiden Hauptdarsteller aufgebaut und gibt der Geschichte einen angenehmen Schliff, Sprüche wie zum Beispiel: »Was ich an dir bewundere ist deine ständige Kondition!«, lockern das Geschehen immer wieder auf. Ira von Fürstenberg sehe ich mittlerweile sehr gerne, was tatsächlich nicht immer so war. Ein weiteres nettes Gespann geben Georges Géret und die umwerfend aussehende Maria Bucella ab, die hier das sympathische Kleinganoven-Gespann abgeben und denen man von Pontuis zu Pilatus nachjagen wird. Werner Peters als fieser Boss der Gangster-Organisation, die dringend Nachhilfeunterricht in Sachen Planung haben müsste, funktioniert in seiner Parade-Rolle wieder einmal blendend und er wirkt richtig abstoßend, genau wie seine rechte Hand, gespielt von Horst Frank als Gentleman-Killer, der selbst beim Foltern noch an Etikette denkt. Das Star-Karussell wird von bekannten Gesichtern wie Wolfgang Preiss, Siegfried Wischnewski, Wolfgang Kieling oder Eva Pflug sehr aussagekräftig abgerundet.

Trotz des Hin- und Herjagens, der Tatsache, dass man es mit einer komplett inkompetenten Verbrecher-Organisation zu tun hat und dass man eigentlich immer genau weiß, wohin die Reise gehen wird, punktet Jaques' Film durch die vielen unterschiedlichen Etappen, die der kleine Gelegenheitsdieb im Verlauf nehmen muss. Wo der Kreis der Beteiligten immer wieder rigoros liquidiert wird, erfährt er andererseits nette Erweiterungen, was keinen Leerlauf aufkommen lässt. Nerven aus Drahtseilen braucht man hier zwar nicht, aber eine solide Grundspannung sorgt für gute Unterhaltung. Auch dass der Fall nicht besonders außergewöhnlich erscheint, tut dem Spaß keinen Abbruch, denn "Geheimnisse in goldenen Nylons" wirkt insgesamt charmant verspielt, wurde immer wieder mit netten Ideen aufgelockert und mit kruden Charakteren angereichert. Die Musik von Gerard Calvi bleibt im Ohr und das Titel-Thema ist bereits aus "Die Todesstrahlen des Dr. Mabuse" bekannt, besonders erfreulich ist die Kamera-Arbeit mit ihren vielen Schräg-Einstellungen und Zooms, die ein wenig von der unspektakulären Ausstattung ablenken kann. Mir gefällt der Film bei jedem Anschauen immer wieder sehr gut, denn er transportiert, zugegebenermaßen bei niedrigerem Anspruch, einen hohen Unterhaltungswert und viele denkwürdige Momente mit bekannten und beliebten Darstellern. Ganz gelungen!
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CamperVan.Helsing
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Re: Geheimnisse in goldenen Nylons - Christian-Jaque

Beitrag von CamperVan.Helsing »

Prisma hat geschrieben:
»Der Tod ist immer der logische Schlusspunkt der Folter«
Diese wunderbare Zitat erinnert mich daran, dass ich den Film auch noch auf VHS habe, meine Sichtung liegt zu weit zurück, um groß was schreiben zu können, meine Erinnerungsreste sagen aber, dass der Film ganz brauchbar war.
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Prisma
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Re: Geheimnisse in goldenen Nylons - Christian-Jaque (1967)

Beitrag von Prisma »

Ja, das erwidert Horst Frank nur trocken, als Werner Peters sich bei ihm beschwert, dass ihm in letzter Zeit doch verdächtig viele Patienten unter den Händen weggestorben seien, weil er sie zu hart anpacken würde. :lol:
Schau dir den Film ruhig noch mal an, da kann man wirklich nichts verkehrt machen.
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FarfallaInsanguinata
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Re: Geheimnisse in goldenen Nylons - Christian-Jaque (1967)

Beitrag von FarfallaInsanguinata »

 ! Nachricht von: buxtebrawler
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Apropos VHS ... :vhs:
Diktatur der Toleranz

Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
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CamperVan.Helsing
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Re: Geheimnisse in goldenen Nylons - Christian-Jaque (1967)

Beitrag von CamperVan.Helsing »

FarfallaInsanguinata hat geschrieben:
Apropos VHS ... :vhs:
Das Viertelcover hab ich allerdings nicht. :(
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Prisma
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Re: Geheimnisse in goldenen Nylons - Christian-Jaque (1967)

Beitrag von Prisma »

FarfallaInsanguinata hat geschrieben:Apropos VHS ... :vhs:
Ja, apropos... ;)
 ! Nachricht von: buxtebrawler
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CamperVan.Helsing
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Re: Geheimnisse in goldenen Nylons - Christian-Jaque (1967)

Beitrag von CamperVan.Helsing »

Prisma hat geschrieben:
FarfallaInsanguinata hat geschrieben:Apropos VHS ... :vhs:
Ja, apropos... ;)
Das hab ich. :)
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