Death steps in the dark - Maurizio Pradeaux (1977)

Bava, Argento, Martino & Co.: Schwarze Handschuhe, Skalpelle & Thrills

Moderator: jogiwan

Antworten
Benutzeravatar
jogiwan
Beiträge: 39396
Registriert: So 13. Dez 2009, 10:19
Wohnort: graz / austria

Death steps in the dark - Maurizio Pradeaux (1977)

Beitrag von jogiwan »

Death steps in the dark - Maurizio Pradeaux (1977)

Death steps in the dark.jpg
Death steps in the dark.jpg (91.37 KiB) 314 mal betrachtet

Originaltitel: Passi di morte perduti nel buio

Alternativtitel: Death steps

Herstellungsland: Griechenland / Italien, 1977

Regie: Maurizio Pradeaux

Darsteller: Leonard Mann, Robert Webber, Vera Krouska, Nino Maimone, Barbara Seidel, u.a.

Story:

Als während der Fahrt mit dem Istanbul-Athen-Express eine Frau ermordet wird, scheint der Täter schnell ausfindig gemacht zu sein. Denn die Mordwaffe, ein Brieföffner, gehört dem Journalisten Luciano Morelli. Mit Hilfe seiner Freundin stellt er Nachforschungen an, um seine Unschuld zu beweisen... (Quelle: ofdb)
it´s fun to stay at the YMCA!!!



» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
Benutzeravatar
jogiwan
Beiträge: 39396
Registriert: So 13. Dez 2009, 10:19
Wohnort: graz / austria

Re: Death steps in the dark - Maurizio Pradeaux (1977)

Beitrag von jogiwan »

Der Fotograf Luciano (Leonard Mann) und seine Freundin, das schwedische Model Ingrid (Vera Krouska) reisen in einem Zug von Istanbul nach Athen und sitzen daher mit einer Handvoll unterschiedlicher Leute in einem Abteil. Als der Zug in einen Tunnel fährt, fällt die Beleuchtung aus und Sekunden später, steckt Lucianos Brieföffner in der Brust einer Mitreisenden, die ohnehin schon im Vorfeld durch ihr nervöses Verhalten aufgefallen ist und nun mausetot ist. Durch die Tatwaffe und dem eingeschränkten Kreis der Passagiere im Abteil ist der sympathische Fotograf natürlich der Hauptverdächtige der Polizei und muss seinen Pass abgeben. Doch Luciano beschwört seine Unschuld und ermittelt auf eigene Faust und sehr unkonventionelle Weise, wer von den anderen Mitreisenden die junge Frau ermordet haben könnte.

Doch nicht nur Luciano und die Polizei ist dem Täter auf der Spur, auch ein weiteres Pärchen namens Raoul und die Nachtclub-Sängerin Eulah haben auf der Zugfahrt durch Zufall mitbekommen, wer die Elektrik des Zuges manipuliert hat und somit der Mörder sein müsste. Zu allem Überfluss hat dieser auf dem Weg zurück ins Abteil auch noch ein paar Handschuhe verloren, die eindeutig seine Identität beweisen. Doch anstatt zur Polizei zu gehen, erpresst Raoul den Mörder mit den verlorenen Handschuhen und wird bei der Geldübergabe grausam ermordet. Obwohl auch die Mitreisenden durchaus nicht mit offenen Karten spielen, rückt Luciano neuerlich ins Blickfeld der Polizei und muss untertauchen, während der mysteriöse Mörder nun auch hinter Eulah und deren Umfeld her ist...

Den italienischen Regisseur Maurizio Pradeux kennt der Giallo-Fan vor allem durch seinen 1975 entstandenen Streifen „Die Nacht der rollenden Köpfe“ in dem die zauberhafte Nieves Navarro durch Zufall Zeugin eines Verbrechens wird und daraufhin gemeinsam mit ihrem Leinwandpartner ins Visier eines Killers gerät. Der knapp fünf Jahre später entstandene Giallo „Death steps in the dark“ behandelt zwar wieder ein ähnliches Thema, ist hierzulande aber weitgehend unbekannt, da der Streifen offensichtlich auch nie im deutschsprachigen Raum erschienen ist. Das ist eigentlich schade, da „Passi di morte perduti nel buio“ durchaus zu den sympathischen, wenn auch etwas trashigen Vertretern des Genres zählt.

Die Geschichte des Fotografen und seiner naiven Model-Freundin, die auf engsten Raum Zeuge eines Verbrechens werden ist ja durchaus interessant, auch wenn die Auflösung Genre-üblich natürlich haarsträubend ausgefallen ist. Das Besondere an „Death steps in the dark“ ist ja auch nicht seine konventionelle Kriminalgeschichte, sondern die Tatsache, dass hier mit gialllo-esken Momenten und Klamauk zwei Genres zusammengebracht werden, die auf den ersten Blick ja auch gar nicht so zusammenpassen. Sicherlich bietet der ein oder andere Film aus der Kiste aufgrund seltsamer Gestalten seine humorvollen Momente, aber hier gibt’s es von Anfang bis Ende karlauernde Momente, die man in einem derartigen Film wohl nicht vermuten würde.

Das dabei natürlich nicht jeder Gag sitzt, liegt natürlich auf der Hand und so recht passen die Momente in denen sich Luciano als Prostituierte einen auf Transe macht, dann auch nicht so recht zu durchaus brutalen Szenen, die durchaus drastisch in Szenen gesetzt sind. So gibt es neben zahlreichen Kehlenschnitten und jeder Menge Blut auch eine Szene, in der einer Leiche die Gedärme aus dem Leib hängen. Diese Szene wurde in der mir vorliegenden Version aber offensichtlicht gekürzt, da eine Kamerafahrt über den Leichnam doch etwas zu abrupt endet. Trotzdem ist der Streifen nicht uninteressant und nimmt sich auch selber gar nicht ernst und bietet mit einem magenkranken Ermittler dann auch wieder einmal einen Polizisten aus dem Kuriositätenkabinett.

Neben zahlreichen und unbekannten Darstellern aus Griechenland gibt es in „Death steps in the dark“ den italienischen Darsteller Leonard Mann bzw. Leonardo Manzella zu bewundern, der dem Genrefreund vor allem durch seine zahlreichen Western bekannt sein dürfte. Vera Krouska hat eine etwas undankbare Rolle als Model-Dummchen und hat danach die Schauspielerei offensichtlich auch an den Nagel gehängt. Hollywood Veteran Robert Webber überzeugt als Inspektor mit Verdauungsproblemen und auch Anotnio Maimone, der hier einen seltsamen Pfarrer zum Besten gibt, kennt man aus Werken wie „Horror-Sex im Nachtexpress“ oder auch „Ein Käfig voller Narren“.

„Death steps in the dark“ ist nette und etwas trashige Giallo-Unterhaltung für Zwischendurch, der solide inszeniert ist und durch den ungewöhnlichen Klamaukanteil aus der Masse vergleichbarer Werke heraussticht. Sicherlich werden die Kalauer-Momente nicht jedem Zuschauer zusagen, aber irgendwie ist der Streifen dann doch recht sympathisch ausgefallen und hat neben einer humorvoll-haarsträubenden Auflösung und einem Soundtrack von Riz Ortolani, der mich persönlich sehr an „Don´t torture a duckling“ erinnert auch noch jede Menge sympathische Darsteller und die ein oder andere herbe Szene. Sicherlich kein Genre-Highlight, aber für den kurzweiligen Abend in Gelb mit den richtigen Leuten ist italienisch-griechische Ko-Produktion von Maurzio Pradeaux dann sicherlich auch sehr geeignet: Spaßige 6,5/10 Punkten
it´s fun to stay at the YMCA!!!



» Es gibt 1 weitere(n) Treffer aus dem Hardcore-Bereich (Weitere Informationen)
Antworten