Midnight Ripper - Lamberto Bava (1986)
Moderator: jogiwan
Midnight Ripper - Lamberto Bava (1986)
Originaltitel: Morirai a mezzanotte
Herstellungsland: Italien / 1986
Regie: Lamberto Bava
Darsteller: Valeria D'Obici, Leonardo Treviglio, Paolo Malco, Lara Wendel, Lea Martino, Eliana Miglio, Barbara Scoppa, Massimiliano Baratta u. A.
Dieser Film vom "kleinen" Bava erfreut sich offensichtlich keiner besonders grossen Beliebtheit. Schade, ich mag den Streifen. Besonders im Hinblick auf den Zeitpunkt seiner Entstehung und Lamberto Bavas geringer Begeisterung für das Genre.
Hier ein älterer Kurzkommentar:
Midnight Ripper
Ein Polizist hat einen heftigen Streit mit seiner Ehefrau. Bei dieser Auseinandersetzung kommt es einem Ausbruch der Gewalt, jedoch trägt keiner der Streitenden wirklich ernsthafte Verletzungen davon. Kurze Zeit später findet man die Leiche der Polizistengattin. Inspector Terzi ist von der Schuld seines Kollegen überzeugt, die renommierte Psychologin Anna Berardi teilt seine Meinung jedoch nicht. Ihrer Überzeugung nach, treibt ein längst für tot erklärter Serienmörder wieder sein Unwesen...
Lamberto Bava inszenierte diesen ansehenlichen Giallo Mitte der achtziger Jahre. Nun liebe ich bei Gialli besonders die Schönheit der sechziger Jahre, die "sleazy" Atmosphäre der Siebziger oder eine Kombination aus diesen Elementen. Beides bietet dieser Film nicht sehr ausgeprägt, aber trotzdem gelingt Bava Junior die Erzeugung einer "giallotypischen" Stimmung. Ich fühlte mich von Anfang an wohl mit diesem Film. Schön!
Die Darsteller agieren solide, Bava hat viel von den Meistern des Genres gelernt und transportiert dies in die Achtziger. Im letzten Viertel baut das Niveau des Filmes etwas ab, der Unterhaltungswert bleibt aber auf einem guten Level. Die Auflösung wirkt ein wenig unglaubwürdig, ist aber zumindest eine recht gut gelungene Überraschung.
Die DVD aus dem Hause X-NK geht in Ordnung. Als Bonus bekommt man eine halbe Stunde "Lamberto Bava plaudert aus dem Nähkästchen" geboten. Dabei erzählt er von seinen eigene Arbeiten, über die Werke seines Vaters Mario Bava und das gute Verhältnis zu seinem Erzeuger. Sehr interessant, obwohl manchmal ein wenig abgehackt wirkend.
Gut bis sehr gut = 7,5/10
***
Nachtrag: Sicher ist der Film kein Klassiker. Doch auch Filme aus der "zweiten Liga" des Genres können jede Menge Freude bereiten.
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
Re: Midnight Ripper - Lamberto Bava
Im Vergleich zu manch anderen Italo-Filmen aus den Mitt- / Spät Achtziger Jahren, sehe ich den Midnight Ripper auch als überdurchschnittlich an.
Auf jeden Fall ein solider Beitrag.
Und Filme in denen Lara Wendel mitspielt, müßen sowieso gesichtet werden.
Übrigens: Gerüchte nach denen der Ur Ur Ur-Großvater von Lara der Erfinder der Wendel-Treppe wäre, erwiesen sich als haltlos.
Auf jeden Fall ein solider Beitrag.
Und Filme in denen Lara Wendel mitspielt, müßen sowieso gesichtet werden.
Übrigens: Gerüchte nach denen der Ur Ur Ur-Großvater von Lara der Erfinder der Wendel-Treppe wäre, erwiesen sich als haltlos.
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Re: Midnight Ripper - Lamberto Bava
Ich fand den sehr durchschnittlich und wenig überraschend. Außerdem sah die Wendel hier fürchterlich aus.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
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Re: Midnight Ripper - Lamberto Bava
Hab den auch aus ziemlich brauchbar in Erinnerung.
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Re: Midnight Ripper - Lamberto Bava
Fand den jetzt auch sehr gelungen. Schon einer der besseren Spät-Giallos. Gehört zwar nicht zu meinen Libelingsgiallis, ist aber doch ein sehenswerter Beitrag dieses Genres.
Re: Midnight Ripper - Lamberto Bava
Ein eigentlich guter Spät-Giallo... was mich allerdings geärgert hat, dass er bei der Auflösung des Falles doch ganz schön von einem Argento-Film (ich spoilere mal nicht welchen ) geklaut hat.
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http://www.reinifilm.blogspot.com / https://bfilmbasterds.de/
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Re: Midnight Ripper - Lamberto Bava
Mir gefällt der Film auch, der gute Lamberto hat überhaupt ein paar ganz anständige Gialli gedreht wie ich finde, die können sich alle sehen lassen.
7/10
7/10
- horror1966
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Re: Midnight Ripper - Lamberto Bava
Midnight Killer
( Morirai a Mezzanotte)
mit Valeria D'Obici , Leonardo Treviglio, Paolo Malco, Lara Wendel, Lea Martino, Eliana Miglio, Barbara Scoppa, Massimiliano Baratta, Loredana Romito, Dino Conti, Marcello Modugno, Loredana Guerra
Regie: Lamberto Bava
Drehbuch: Lamberto Bava / Dardano Sacchetti
Kamera: Gianlorenzo Battaglia
Musik: Claudio Simonetti
Ungeprüft
Italien / 1986
Bestialische Frauenmorde erschüttern eine Stadt, alle Opfer gehören zum Bekanntenkreis eines Polizisten. Die Vorgehensweise des Schlitzers passt zu einem bekannten Serienmörder, der vor Jahren bereits in psychiatrischer Behandlung war.....
Dieses Werk vom Filius des legendären Mario Bava kann man getrost zu den Spätwerken des italienischen Gialli zählen. Lamberto Bava erzählt dabei eine für das Sub-Genre typische Geschichte, die sich allerdings in Fan-Kreisen keiner allzu großen Beliebtheit erfreut und somit auch nie die Aufmerksamkeit erhalten hat, die diesem durchaus gelungenem Film eigentlich zustehen würde. Eigentlich bekommt man nämlich eine durch und durch interessante Story geboten, in der sich ein jederzeit spannendes Geschehen präsentiert, das zudem auch noch äusserst atmosphärisch in Szene gesetzt wurde. Sicherlich enthalt das geschehen auch einige kleinere Schwächen, die sich insbesondere in einigen zeitlichen Abfolgen diverser Ereignisse offenbaren, die für den Betrachter schwerlich nachvollziehbar sind. Dennoch beeinträchtigen diese Mankos den insgesamt sehr guten Gesamteindruck nicht so stark, als das man diverse äusserst schlechte Kritiken nachvollziehen könnte, die dem Werk schon verpasst wurden.
Bava hat es sehr gekonnt verstanden, immer wieder falsche Fährten einzubauen, um den Zuschauer in die Irre zu führen, so wurde jederzeit gewährleistet das der geheimnisvolle Story-Plot eine starke Faszination auslöst, die durch etliche bedrohliche Momente immer wieder zusätzlich unterstützt wird. Und gerade diese Momente kommen beispielsweise durch einen fantastischen Score richtig gut zur Geltung, ist doch die musikalische Untermalung eine der besonderen Stärken dieses Spät-Giallos. Hierfür sei beispielsweise das letzte Drittel des Werkes erwähnt, das sich fast ausschließlich in einem riesigen Hotel abspielt, das ausserhalb der Saison geschloßen ist. Hier halten sich die Tochter des in der Mordserie ermittelnden Kommissars und ihre beiden Freundinnen auf, um nicht dem Killer in die Hände zu fallen. Nun lässt zwar dieser Teil der Geschichte die schon erwähnten Mankos erkennen, stellt aber meiner Meinung nach gleichzeitig den spannendsten-und atmosphärischsten Part des Szenarios dar, so das gerade bei der ersten Sichtung dieses Filmes schweßnasse Hände-und eine Gänsehaut vorprogrammiert sein dürften. Denn auch das Ende der teils sehr mysteriösen Geschichte ist keinesfalls unbedingt vorhersehbar, denn obwohl man ab einem gewissen Zeitpunkt die Identität des Killers erahnen könnte, gibt es im Prinzip keine offensichtlichen Hinweise. Hier hat Bava wirklich gute Arbeit geleistet und etlichen falschen verdächtigungen des Zuschauers Vorschub geleistet.
Zudem präsentieren sich auch mehrere etwas blutigere Sequenzen, doch sollte man keinesfalls einen übermäßig großen Härtegrad erwarten, sind doch die meisten Morde lediglich ansatzweise zu erkennen, so das die hohe Alterseinstufung gerade aus heutiger Sicht doch ziemlich überzogen erscheint. Nichtsdestotrotz passen sämtliche Zutaten dieses Giallos für mich persöhnlich sehr gut zusammen, Lamberto Bava hat nämlich genau die richtige Kombination aus Spannung, Atmosphäre und Härte gefunden, so das man "Midnight Ripper" durchaus als überdurchschnittlich guten Genre-Vertreter einstufen kann. Denn auch beim dargebotenen Schauspiel kann man sich eigentlich nicht beschweren, bewegen sich die Leistungen doch im soliden Bereich. Letztendlich handelt es sich also um einen durch und durch sehenswerten Spät-Giallo, der zwar nicht zu den absoluten Größen des Genres zählt, aber immer noch über dem Durchschnitt einzuordnen ist.
Fazit:
Wie immer ist es reine Geschmackssache, aber "Midnight Ripper" zählt für mich zu den am meisten unterschätzten Giallis. Ich mag diesen Film sehr gern, beinhaltet er doch sämtliche Zutaten, die diese Filmgattung so absolut sehenswert macht. Die kleineren, aber doch offensichtlichen Defizite fallen dabei nicht sonderlich ins Gewicht, bietet das Gesamtpaket doch ganzzeitig gute und äusserst spannende Unterhaltung.
7,5/10
Big Brother is watching you
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- Registriert: Sa 19. Dez 2009, 19:55
Re: Midnight Ripper - Lamberto Bava
Wunderbar, kann man getrost unter Gialli einordnen. Lambertschi hats absolut drauf, auch wenn dies hier nicht sein Genre ist. Klar, kein Meilenstein, aber für nen Spät80er eine der besseren seiner Zunft. Ich konnte mir den gut durchgucken,a uch wenn er natürlich mit Überrachungen spart. Solide Handwerkskunst würde ich sagen.
7,5/10
7,5/10