Der Dämon und die Jungfrau - Mario Bava (1963)

Grusel & Gothic, Kannibalen, Zombies & Gore

Moderator: jogiwan

dr. freudstein
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Der Dämon und die Jungfrau - Mario Bava (1963)

Beitrag von dr. freudstein »

La frusta e il corpo.jpg
La frusta e il corpo.jpg (481.86 KiB) 632 mal betrachtet

Originaltitel: La frusta e il corpo

Herstellungsland: Frankreich / Italien 1963

Regie: Mario Bava

Darsteller: Daliah Lavi, Christopher Lee, Tony Kendall, Ida Galli, Harriet Medin, Jacques Herlin, Luciano Pigozzi,
Gustavo De Nardo

Story:
Als Christian Menliff, Sohn eines todkranken Grafen, seine Geliebte Nevenka heiratet, erscheint zum ersten Mal seit langer Zeit sein Bruder Kurt auf dem Anwesen. Doch weder Familie noch Bedienstete sind ihm wohlgesonnen, weil sich einst eine Magd wegen ihm das Leben genommen hatte. Kurt fühlt sich nach all den Jahren immer noch zu Nevenka hingezogen, mit der er damals ein Verhältnis hatte. Ihre masochistische Ader bricht durch und sie lässt sich von Kurt am Strand mit einer Peitsche verdreschen. Am nächsten Morgen ist Kurt tot, offenbar ermordet. Doch er kann nicht ruhen, er muss Nevenka besitzen und geht im Schloss um...

Quelle: ofdb.de
dr. freudstein
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Re: Der Dämon und die Jungfrau - Mario Bava

Beitrag von dr. freudstein »

AHF's Deutschland
 ! Nachricht von: buxtebrawler
Entfernt, da beim Bildhoster TinyPic leider nicht mehr verfügbar.
untot
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Re: Der Dämon und die Jungfrau - Mario Bava

Beitrag von untot »

Sehr schöner, alter Gruselfilm, der zuweilen etwas an den guten De Sade erinnert, wegen der SM "Szenchen". ;)

Früher ein Skandalfilm, heute eher etwas unfreiwillig komisch, trotzdem ist "Der Dämon und die Jungfrau" ein sehr stimmungsvoller Film, dank Bavas unverwechselbarem Einfluss.
Dieser Film ist wirklich sehenswert, ganz klare Empfehlung von mir!

7/10
Bild
italofreak1970
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Re: Der Dämon und die Jungfrau - Mario Bava

Beitrag von italofreak1970 »

Ich mag den Film sehr. Die Atmo im Film ist einfach großartig. Überhaupt mag ich solch alte Gothic Gruselfilme.
Gehört in jede gute Sammlung und für Bava Fans ist der Film sowieso unverzichtbar.
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CamperVan.Helsing
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Re: Der Dämon und die Jungfrau - Mario Bava

Beitrag von CamperVan.Helsing »

untot hat geschrieben:Sehr schöner, alter Gruselfilm, der zuweilen etwas an den guten De Sade erinnert, wegen der SM "Szenchen". ;)

Früher ein Skandalfilm, heute eher etwas unfreiwillig komisch, trotzdem ist "Der Dämon und die Jungfrau" ein sehr stimmungsvoller Film, dank Bavas unverwechselbarem Einfluss.
Dieser Film ist wirklich sehenswert, ganz klare Empfehlung von mir!

7/10
Gib mich die Peitsche! 8-)

Und dann direkt im Anschluss noch Francos "Jungfrau und die Peitsche" schauen.

(Hab ich schon mal erwähnt, dass ich diese Oldschool-Filmtitel liebe?)
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Re: Der Dämon und die Jungfrau - Mario Bava

Beitrag von buxtebrawler »

Die Liebe ist stärker als der Tod. So zumindest in Mario Bavas 1963er Gothic-Horror-Beitrag mit „Dracula“-Darsteller Christopher Lee und der attraktiven Daliah Lavi in den Hauptrollen, in dem dieser hoffnungsvolle Spruch auch auf eine von dominanten und devoten Verhaltensmustern basierenden Beziehung, die in sado-masochistischen sexuellen Obsessionen ihren Höhepunkt findet, übertragbar ist. Szenen, in denen Lee die Lavi kräftig auspeitscht und diese dabei auch noch Lust zu empfinden scheint, mögen damals für Aufregung gesorgt haben, haben in ihrer Schockwirkung im Laufe der Jahrzehnte aber natürlich kräftig eingebüßt. Kaum etwas von seinem Glanze verloren aber haben Bavas farbenprächtige, ausdrucksstarke Gothic-Horror-Kulissen und –Bilder, die sämtliche Register ziehen und erneut überaus kunstvoll ausfielen. Das Drehbuch um eine aristokratische Familie in desolatem Zustand und von Intrigen durch- und bald zersetzt, scheint deutlich von Roger Cormans Edgar-Allan-Poe-Verfilmungen inspiriert zu sein. Ein kleiner, aber feiner Erotikanteil unterscheidet neben Bavas unverkennbarer Regie den Film von US-amerikanischen und britischen Genreproduktion des Zeitabschnitts. Ins Auge stechen darüber hinaus auch die expliziten Bilder einer skelettierten, verwesten Leiche; der romantische Score hingegen ist ein wahrer Ohrenschmaus. „Der Dämon und die Jungfrau“, eine Schauerromanze um eine zum Scheitern verurteilte, unglückliche Liebe, lädt in seinem Gothic-Horror-Gewand zum Zurücklehnen und Genießen ein und ist für Gruselkost der alten Schule im Allgemeinen und Bava-Fans im Speziellen eine Empfehlung wert.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Der Dämon und die Jungfrau - Mario Bava

Beitrag von CamperVan.Helsing »

buxtebrawler hat geschrieben:Szenen, in denen Lee die Lavi kräftig auspeitscht und diese dabei auch noch Lust zu empfinden scheint, mögen damals für Aufregung gesorgt haben, haben in ihrer Schockwirkung im Laufe der Jahrzehnte aber natürlich kräftig eingebüßt.
Weshalb ich mich stets wundere, dass Lee sich von seiner kleinen Rolle in Francos "Jungfrau und die Peitsche" so distanziert hat. Seitdem ich den Film kenne, sehe ich Daliah Lavi immer mit ganz anderen Augen... :D


Auf jeden Fall ist Bava hier wieder ein sehr schönes Werk gelungen, vielen Dank an Holger Bals, der dafür gesorgt hat, dass e-m-s sich solcher Perlen annahm! :thup:
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Re: Der Dämon und die Jungfrau - Mario Bava

Beitrag von buxtebrawler »

ugo-piazza hat geschrieben:Auf jeden Fall ist Bava hier wieder ein sehr schönes Werk gelungen, vielen Dank an Holger Bals, der dafür gesorgt hat, dass e-m-s sich solcher Perlen annahm! :thup:
Tja, e-m-s hat so viele hochwertige Veröffentlichungen aufzuweisen, dass mir der Pleitegang echt ein Rätsel ist. Wenn ich so in meine Regale schaue, kann's an mir zumindest nicht gelegen haben :?
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Der Dämon und die Jungfrau - Mario Bava

Beitrag von CamperVan.Helsing »

buxtebrawler hat geschrieben:
ugo-piazza hat geschrieben:Auf jeden Fall ist Bava hier wieder ein sehr schönes Werk gelungen, vielen Dank an Holger Bals, der dafür gesorgt hat, dass e-m-s sich solcher Perlen annahm! :thup:
Tja, e-m-s hat so viele hochwertige Veröffentlichungen aufzuweisen, dass mir der Pleitegang echt ein Rätsel ist. Wenn ich so in meine Regale schaue, kann's an mir zumindest nicht gelegen haben :?
e-m-s hatte aber auch viel Mist, und selbst deren eigene Leute haben kritisiert, dass der Chef ziemlich wahllos Lizenzen eingekauft hat.
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Re: Der Dämon und die Jungfrau - Mario Bava

Beitrag von jogiwan »

Mario Bavas kurzweiliger Gothic-Grusler mit Giallo bzw. "Whodunnit"- und Psycho-Anleihen, der mit wunderbaren Bildern und einem noch wunderbarereren Cast aufwarten kann. Die abgründige Geschichte des sadistischen Grafen, der wenig später ermordet wird und der masochistischen Gattin des jüngeren Bruders ist zwar heutzutage eher brav, aber man kann sich schon gut vorstellen, dass die ganze SM-Sache inklusive mehrfacher Auspeitschungen im Jahre 1963 wohl noch für staunende Münder und ungläubige Blicke gesorgt hat. Die ganze Sause ist wie üblich sehr bunt und schön in Szene gesetzt und die Settings inkl. Matte-Paintings wissen ebenfalls sehr zu gefallen. Mit Daliah Lavi und der von mir sehr geschätzten Ida Galli gibts zwei sehr hübsche Darstellerinnen und auch Christopher Lee mit finsteren Blick und Tony Kendall überzeugen in den rundum gelungenen Werk für Bava-Fans und alle, die es noch werden wollen.
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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