Deliria-Italiano

Originaltitel: Una Bara per lo sceriffo
Herstellungsland: Italien / Spanien / 1965
Regie: Mario Caiano

Darsteller: Anthony Steffen, Eduardo Fajardo, Fulvia Franco, George Rigaud, Armando Calvo, Arthur Kent und Luciana Gilli.

Story: Als Texas-Joe (Anthony Steffen) in der abgelegenen Kleinstadt Richmond auftaucht, zieht er durch eine wüste Kneipenschlägerei die Aufmerksamkeit von Bandit Lupe Rojo (Armando Calvo) auf sich und wird nach einem blutigen Aufnahmeritual Mitglied in seiner berüchtigten Bande. Doch für die Beute der zahlreichen Raubzüge interessiert sich Joe nicht. Er sinnt auf Rache für seine Frau, die vor Jahren von einem Mitglied der Rojo-Bande geschändet und ermordet wurde.

Der Film erscheint ab dem 04.11. bei Colosseo Film auf DVD.

Colosseo DVD
Anthony Steffen gibt, ich glaube zum ersten Mal in seiner Karriere, den Fremden in einer Stadt, der sich bei einer Bande einschmeichelt, um gegen sie vorzugehen. Es gibt noch einen verkumpelten Großfarmer, ein Salon aus dem Bilderbuch mit Can Can Girls, Spielertische, Klavierspieler und den hiesigen Halunken. Der ist ein illustrer Haufen: Allen voran Eduardo Fajardo als Psycho, und Arturo Domenici als gewitzter mit Problemen. Armoando Calvo blibt als Bandenboss ein wenig blass. Leider hat auch die interessante und schöne Luciana Gill eine eher schlimme Rolle, die sie auch nicht gut ausfüllt.
Ja, ein Italo-Western, der Mann der Rache nimmt keine Gefangenen, die bösen sind halt abgrundtief böse. Und der Fremde (der gar nicht so fremd ist, irgendwie kommt der jeden bekannt vor), der Grund seiner Rache wird auch schnell gelüftet, er sucht einen Täter, nicht Detektivisch, sondern nach der Rede oder Stirb - Methode.
Insgesamt sehr solide, der Höhepunkt ist das letzte Duell zwischen Steffen und Fajardo, das ist brillant.
Ebenso brillant der Soundtrack von de Masi inklusive sehr tollem Titelsong.
Ansehen.

PS: Colosseo hat dankenswerterweise die Szenen untertitelt eingefügt, die in der deutschen Kino- und VHS-Fassung fehlten. Dabei fiel auf, dass es fast nur Szenen mit dem lustigen Trinker waren. Also die einzigen lustigen Sachen fehlten hier und machten den Film in der Gesamtstimmung eher bitter. Ansonsten die Synchro gut, mit Sprüchen aber nicht drüber.
Eine Szene mit dem Trinker gibt es übrigens fast eins zu eins später in Rhapsodie in Blei