Ich gebe Blap vollkommen Recht. Natürlich ist es schwierig, Kunst in solche Schemata zu pressen. Trotzdem finde ich, dass sich im Spielfilm-Bereich diese Zehner-Skala bewährt hat, aber natürlich stets mit Vorsicht zu genießen ist. Letztlich ist sie immer das Resultat aus bemühter Objektivität und gnadenloser Subjektivität.
Bei mir sieht's wie folgt aus:
10 - Absolutes Meisterwerk, das mich ganz tief berührt hat. Eine i.d.R. vollkommen subjektive Punktevergabe für Filme, die für mich ganz persönlich von enormer Bedeutung sind. Nur drei Spielfilme haben von mir diese Note erhalten: "Es", "Zwei glorreiche Halunken" und "Das Ding aus einer anderen Welt" (Carpenter). Erstgenannter hat sich mit Bonuspunkten formidabel ganz nach oben gekämpft.
9 - Einer der besten Filme aller Zeiten. Ein sehr guter Film, der zudem das gewisse Etwas hat, das ihn zu einem sehr bedeutsamen Ereignis für mich gemacht hat, das ihn über die "eigentliche" Höchstnote "Sehr gut" hinausgehievt hat oder schlicht in verstärktem Maße wegweisend war. Beispiele: "The Texas Chainsaw Massacre", "Einer flog über das Kuckucksnest", "Die Fliege" (Remake), "The Beyond", "Der Eissturm", "Scarface".
8 - Einfach ein sehr guter Film, an dem es verschwindend wenig bis gar nichts zu kritiseren gibt. Beispiele: "Alien", "The Big Lebowski", "Halloween", "Hellraiser" etc. pp. Wird relativ häufig von mir vergeben.
7 - Ein guter Film mit einigen unübersehbaren Schwächen, die das Sehvergnügen aber nicht allzu stark mindern, es aber nur mit Bonuspunkten in die oberste Liga befördern könnten. Oder aber wenig eigenständig, gute "Ware von der Stange". Zuviele, um Beispiele herauspicken zu wollen.
6 - Ein überdurchschnittlicher Film mit starken Schwächen. Beispiele: "Die brennenden Augen von Schloss Bartimore", "Poltergeist II", "The 4th Floor", "Donnie Darko".
5 - Glatter Durchschnitt. Nicht richtig schlecht, aber auch alles Andere als gut. Beispiele: "Sleepaway Camp", "30 Days Of Night", "Großangriff der Zombies", "Die Mörderbestien".
4 - Unterdurchschnittlich. Nicht empfehlenswert, höchstens unter Trash-Gesichtspunkten. Beispiele: "13 Geister", "Gothika". "Der Große mit seinem außerirdischen Kleinen", "Rückkehr der Zombies".
3 - Ein durch und durch misslungener Film, der aber noch über vereinzelte gute Szenen verfügt. Eigentlich aber handwerklich schlecht oder von der Story her totaler Murks und unsympathisch. Beispiele: "Amazonas - Gefangen in der Hölle des Dschungels", "House IV", "Ilsa - Die Tigerin", "Kindergarten-Cop".
2 - Schrott in jeder Hinsicht, total wertlos. Ziehe ich nur sehr selten. Beispiele: "Antropophagus 2000", "Diamonds of Kilimanjaro", "Mundo Verde".
1 - Hassenswert, bodenlose Unverschämtheit, Sondermüll, die viel zitierte allerschlimmste "Beleididung für den Zuschauer". Ziehe ich fast nie und ist rein subjektiv, wenn mich etwas einfach total auf die Palme gebracht hat. Beispiel: "Delta Force 3".
Für besondere Szenen oder Einfälle, einen besonderen "Wohlfühlfaktor" oder allgemein objektiv betrachtet nicht unbedingt Punktewürdiges, aber subjektiv bei mir positive Gefühle Auslösendes gibt's von mir dann auch gern mal einen Bonuspunkt. Ein Slasher z.B. einfach dafür, dass er ein Slasher ist.
Das funktioniert aber auch nach unten und kann sich auch summieren...
Schwer fällt mir die Beurteilung von Trash. Vielleicht sollte man die handwerklichen und storytechnischen Qualitäten des Films auf der einen Seite und den Unterhaltungsfaktor auf der anderen getrennt voneinander bewerten, beide Punkte zusammenzählen und durch 2 Teilen...
So Mittelbewertungen wie z.B. 6,5 werden bei mir grundsätzlich mathematisch korrekt aufgerundet.