Nightmare on Left Bank - Pieter Van Hees (2008)

Moderator: jogiwan

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buxtebrawler
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Nightmare on Left Bank - Pieter Van Hees (2008)

Beitrag von buxtebrawler »

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Originaltitel: Linkeroever

Herstellungsland: Belgien / 2008

Regie: Pieter Van Hees

Darsteller: Eline Kuppens, Matthias Schoenaerts, Sien Eggers, Marilou Mermans, Frank Vercruyssen, Robbie Cleiren, Ruth Becquart, Tinneke Boonen, Sara De Bosschere, Jamahl Boukriss, Siska Bouwer, Tom De Wispelaere u. A.

Quelle: www.ofdb.de
www.filmtipps.at hat geschrieben:Left Bank (oder im Original Linkeroever) ist eine Wohngegend mit herrlichem Ausblick auf eine größere flämische Stadt und die See. Doch zu früheren Zeiten hat man dorthin die Verstoßenen verbannt; die Hexen, Banditen und Aussätzigen. Noch heute ranken sich düstere Legenden um ein schwarzes Loch im Keller eines Mietshauses, der den Eingang zur Hölle markieren soll. In diesem Wohnhaus lebt auch Bobby, der neue Freund der Spitzensportlerin Marie. Die Leichtathletin hat nach einem Schwächeanfall absolutes Trainingsverbot und verbringt die freien Tage in Bobbys Wohnung. Sie hört von einer vermissten Vormieterin und von der alten Legende und langsam dämmert ihr, dass etwas Uraltes Böses in Linkeroever lauert.…
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Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Adalmar
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Re: Nightmare on Left Bank - Pieter Van Hees (2008)

Beitrag von Adalmar »

Meine OFDb-Kritik:

"Linkeroever" (so der Originaltitel des Films, der einen Teil der Stadt Antwerpen bezeichnet) beschreibt in teils wirklich faszinierend komponierten Scope-Bildern die Entdeckungsreise einer jungen Athletin auf der Suche nach Spuren einer verschwundenen Hausbewohnerin, aber in letzter Konsequenz auch nach sich selbst. Marie (Eline Kuppens), eine erfolgreiche Nachwuchs-Läuferin, die kurz vor der Teilnahme an einem bedeutenden europaweiten Wettkampf steht, gerät durch eine Verletzung, die sie zum Teilnahmeverzicht zwingt, in eine persönliche Sinnkrise. Schließlich stößt sie durch ihren neuen Freund Bob (Matthias Schoenaerts) auf eine seltsame Kultgemeinschaft. Natürlich ist es kein Zufall, dass die beiden zusammengekommen sind ...

Parallel dazu entdeckt Marie im Zusammenhang mit ihrer Sportverletzung an sich Veränderungen - in seiner Körperbezogenheit hat der Film etwas Cronenberg-haftes -, deren Herkunft zunächst rätselhaft bleibt. Die sinnstiftende Wendung gegen Ende ist keine alles lupenrein und simplifizierend erklärende Auflösung, sondern in gewisser Weise wieder ein neues Rätsel. Aber es handelt sich um eine faszinierende Idee, die wunderschön umgesetzt ist.

Durch die wunderbar natürlich spielende, attraktive, aber nicht püppchenhafte Eline Kuppens und ihren passend undurchschaubar wirkenden Partner Matthias Schoenaerts bekommt die Spuren- und Sinnsuche Maries eine subtile, aber stets präsente Spannung. Okkult-Grusel der zurückhaltenden Sorte, fernab jedes aufdringlichen Klischees und Schockeffekts. Dass der Film mitunter sehr schlecht bewertet wird, kann ich persönlich mir nur damit erklären, dass die betreffenden Zuschauer eher einen konventionellen Horrorfilm erwartet haben, den der unglücklich entstellte DVD-Titel "Nightmare on Left Bank" anzukündigen scheint. Hier werden aber weniger Horrorkonventionen befolgt als vielmehr ein aufregender eigener Weg eingeschlagen, der orientiert an der Odyssee einer jungen Frau auf dem Weg zu sich selbst auch im Alltäglichen das Mysteriöse findet - bis zum durchaus okkulten, aber auch dort niemals klischeehaft, sondern stets selbständig und ideenreich wirkenden Finale.

Dieses Juwel aus Belgien kann ich Freunden des besonderen Genrefilms nur ans Herz legen.

9/10
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buxtebrawler
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Re: Nightmare on Left Bank - Pieter Van Hees (2008)

Beitrag von buxtebrawler »

Der unsinnigerweise in Deutschland „Nightmare on Left Bank“ betitelte belgische Horrorfilm „Linkeroever“ aus dem Jahre 2008 war das erste Werk in Spielfilmlänge, bei dem Pieter Van Hees allein Regie führte. Der Originaltitel bezeichnet einen Stadtteil Antwerpens.

Pech im Sport, Glück in der Liebe? So scheint es für die Läuferin Marie (Eline Kuppens), die nach einem Schwächeanfall Trainingsverbot auferlegt bekommt und die Teilnahme an einem wichtigen Turnier abschreiben muss. Jedoch hat sie mit Bob (Matthias Schoenaerts, „Loft - Tödliche Affären“) einen neuen Lebensgefährten kennengelernt, in dessen Wohnung in Linkeroever sie viel Zeit verbringt. Seltsam erscheint ihr jedoch, dass die Vormieterin seit längerer Zeit vermisst wird. Als beunruhigend erweist sich zudem die alte Legende vom tiefen schwarzen Loch im Fundament des Wohnblocks, das angeblich direkt in die Hölle führen soll. Dass sie sich mit dem Partner der vermissten Vormietern anfreundet, scheint Bob nicht zu gefallen – und wieso heilt ihre Verletzung nicht aus, sondern wird immer schlimmer?

Sich in aller Seelenruhe entfaltender, langsam in den Alltag schleichender, Außenstehenden zunächst in Paranoia begründet erscheinender Psycho-/Okkult-Horror à la „Rosemaries Baby“ stand unzweideutig Pate für Van Hees‘ „Linkeroever“. Marie wird Opfer eines mystischen Komplotts, ohne dies lange Zeit zu bemerken, obschon sich die merkwürdigen Ereignisse häufen. Auch hier wird die Liebe zu einem Mann ausgenutzt, auch hier treibt ein unheimlicher Kult sein Unwesen und zieht im Hintergrund die Fäden, überlässt nur wenig dem Zufall. Und auch hier wird das Opfer von surreal anmutenden Ereignissen in ihrer Traumwelt geplagt. Der in recht ruhigem Tempo erzählte Film bedient sich eines nüchternen, dafür umso natürlicheren Stils, der sich auch in der Freizügigkeit der beiden Hauptdarsteller niederschlägt. Beide zeigen sich auf ganz selbstverständliche Weise nackt und liefern sich eine recht offenherzige Sexszene, die jedoch nicht pornographisch ausgeschlachtet wird. Eline Kuppens ist in ihrem Spielfilmdebüt eine talentierte Schauspielerin, jedoch keine klassische Schönheit, was die Natürlichkeit dieser Szenen angenehm unterstreicht und ihrer Ausstrahlung Tür und Tor öffnet, die dazu beiträgt, dass es – Horrorfilm hin oder her – richtiggehend Spaß macht, den beiden Jungverliebten zuzusehen (nicht nur beim Sex).

Die Veränderungen des Beins Maries zu beobachten, ist hingegen eher unappetitlicher Natur. Was es damit auf sich hat, darauf bleibt der Film eine eindeutige Antwort schuldig. Das Ende biegt zwar reichlich abgefahren um die Antwerpener Ecke, habe ich jedoch zugegebenermaßen nicht ganz verstanden. Doch das Schöne an „Linkeroever“ ist: Das ist gar nicht so schlimm, denn mit seinem Einblick in belgische Wohn- und Familienverhältnisse, seinem choralen Soundtrack und seinen in ihrem Kontext unheimlichen wirkenden, alten Schwarzweiß-Aufnahmen, mit denen die Bilder gespickt wurden, weiß er trotzdem auf unspektakuläre, unprätentiöse Weise zu gefallen – sofern man Filme dieses Stils, angereichert mit zeitgenössischem europäischem Lokalkolorit zu schätzen weiß. Ich jedenfalls habe Lust bekommen, ihn beizeiten noch einmal zu anzusehen.
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buxtebrawler
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Re: Nightmare on Left Bank - Pieter Van Hees (2008)

Beitrag von buxtebrawler »

Erscheint voraussichtlich am 24.02.2015 noch einmal bei Ascot Elite auf Blu-ray:

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horror1966
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Re: Nightmare on Left Bank - Pieter Van Hees (2008)

Beitrag von horror1966 »

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Nightmare on Left Bank
(Linkeroever)
mit Eline Kuppens, Matthias Schoenaerts, Sien Eggers, Marilou Mermans, Frank Vercruyssen, Robbie Cleiren, Ruth Becquart, Tinneke Boonen, Tom Dewispelaere, Manou Kersting, Stefan Perceval, Anja Smolders
Regie: Pieter Van Hees
Drehbuch: Pieter Van Hees / Christophe Dirickx / Dimitri Karakatsanis
Kamera: Nicolas Karakatsanis
Musik: keine Informationen
FSK 16
Belgien / 2008

Marie, eine introvertierte junge Athletin, zieht nach einem Sportunfall mit ihrem neuen Freund Bobby in dessen Wohnung in Antwerpens Left Bank ein. In der unheimlichen Gegend geschehen seltsame Dinge. Marie erfährt, dass die junge Frau, die vor Bobby in der Wohnung lebte, unter unerklärlichen Umständen verschwunden ist. Die junge Frau kämpft gegen die dunkle Macht an, die scheinbar Besitz von ihrem Körper und Geist genommen hat, doch ihr Schicksal ist unausweichlich.

Ein überzeugender und emotionaler Horror-Trip. Herzlich willkommen in Left Bank …



Immer wieder kann es vorkommen das man erst Jahre nach der Veröffentlichung auf diverse Filme stößt um dann überrascht festzustellen, das ein echtes Film Juwel unbeachtet an einem vorbei gezogen ist. So verhält es sich bei mir persönlich mit dem von Ascot Elite noch einmal aufgelegten "Nightmare on Left Bank", der dem Zuschauer als Horror Thriller präsentiert wird, im Endeffekt aber viel eher ein grandioses Mystery Drama darstellt. Die eher unscheinbare belgische Produktion hat es wirklich in sich, auch wenn man diesen Umstand nicht unbedingt auf den ersten Blick erkennt. So ist es dann auch durchaus als nachvollziehbar anzusehen das der Film längst nicht nur begeisterte Kritiken auf sich vereinen kann, denn die Umsetzung der hier erzählten Geschichte dürfte längst nicht jeden Geschmack treffen. Das wird wohl in erster Linie in der Erzählweise der Geschehnisse begründet sein, denn Regisseur Pieter Van Hees hat sich von Beginn an für einen eher ruhigen und sehr bedächtigen Erzählstil entschieden, der Freunden des temporeichen Kinos nicht unbedingt zusagen dürfte. So nimmt sich der gute Mann dann auch erst einmal gut 30 Minuten Zeit dafür, dem Betrachter die Figuren näher zu bringen was ihm auch äußerst gut gelingt. In dieser Phase ist noch so gut wie überhaupt nichts davon zu verspüren, das sich die Ereignisse immer mehr in eine bedrohliche Richtung entwickeln und dabei eine gelungene Kombination aus Mystery und Horror Elementen offenbaren.

Das ändert sich jedoch nach der Einführung schlagartig, wobei man aber fairerweise darauf hinweisen sollte das die Geschichte zu keiner Zeit in reinen Aktionismus verfällt und manch einer das Ganze eventuell sogar schon als langweilig bezeichnen würde. Diese Beschreibung würde der Story jedoch in keinster Weise gerecht werden, denn stilsicher baut Van Hees eine düster bedrohliche Atmosphäre auf, die einem mit zunehmender Laufzeit immer tiefer unter die Haut geht. Phasenweise kommt sogar die Stimmung eines okkult angehauchten Ritual Thrillers auf, der in etlichen Momenten ganz unweigerlich an einen Film wie Roman Polanskis Meisterwerk "Rosemary's Baby" erinnern kann. Davon kann das Szenario auch durchgehend zehren und sondert gleichzeitig eine ungeheure Faszination auf den Betrachter ab, der man sich beim besten Willen nicht entziehen kann. Immer tiefer taucht man in die Geheimnis umwitterten Abläufe ein, in deren Mittelpunkt ganz eindeutig die junge Sportlerin Marie steht. Kann man deren Stellenwert innerhalb des Ganzen zunächst noch nicht richtig zuordnen, so werden einem mit zunehmender Laufzeit immer mehr Mosaiksteinchen geliefert, die allerdings erst am Ende richtig zusammen gefügt werden können und ein stimmiges Gesamtbild ergeben. Bis zu diesem Zeitpunkt wird man aber mit etlichen Fragezeichen konfrontiert und steht so vor einem Rätsel das man nicht wirklich lösen kann. Sicherlich ergeben sich im Laufe der Zeit ganz eigene Vermutungen und einige davon sollen sich sogar auch bewahrheiten, aber dennoch beinhaltet das gewählte Ende auch noch einen wirklichen Überraschungsmoment.

Gerade die finale Pointe sollte man aber nicht unbedingt nach den Maßstäben der üblichen Logik betrachten, dafür passt sie jedoch absolut perfekt in das herausragende Gesamtbild das "Nightmare on Left Bank" beim Zuschauer hinterlassen sollte. Rückwirkend betrachtet erscheint der Schlusspunkt dann sogar irgendwie logisch, stellt er doch eine nicht unwesentliche Verbindung zu einer Bemerkung, die der junge Bobby im Lauf des Filmes gegenüber seiner Freundin Marie gemacht hat. Mehr sollte man an dieser Stelle aber auch nicht darüber äußern, da man ansonsten doch eine Menge der vorhandenen Spannung vorweg nehmen würde. Ganz generell beinhaltet die Story einen dramaturgisch exzellent aufgebauten Spannungsbogen und auch wenn einige andere Kritiken genau das Gegenteil behaupten, kommt hier zu keiner Zeit so etwas wie Langeweile auf. Es ist einfach mehr als nur interessant die junge Marie dabei zu begleiten, wie sie auf der Suche nach Antworten immer tiefer in den Sog der Geschehnisse abdriftet und dabei selbst in größte Gefahr gerät. Das dies ohne den Zusatz jeglicher exzessiver Gewalt, Action und jeder Menge Kunstblut abspielt ist dabei überhaupt nicht negativ zu bewerten, vielmehr können die ruhig erzählten Abläufe durch diesen Umstand eine noch größere Intensität freisetzen. Untermalt wird das Ganze dabei noch durch das erstklassige Schauspiel der eher unbekannten Darsteller, wobei insbesondere Hauptdarstellerin Eline Kuppens in der Rolle von Marie eine absolute Glanzleistung an den Tag legt. Ihre unbekümmerte und extrem authentische Performance ist einer der vielen Höhepunkte, die definitiv in dieser Produktion enthalten sind und ein grandioses Filmerlebnis nahezu garantieren.

Und dennoch wird wie schon kurz erwähnt nicht jeder zu dieser Einschätzung gelangen da die Ereignisse keineswegs die Zutaten enthalten, die eine Vielzahl der gerade jüngeren Horror Fans heutzutage erwarten. Wer aber sein Hauptaugenmerk auf eine richtig gut erzählte Geschichte legt in der die Horror Elemente ausschließlich in subtiler Form auftreten, der wird an dieser Stelle mit einer echten Genre Perle konfrontiert, die einem auch nachhaltig im Gedächtnis bleiben wird. Mich persönlich hat "Nightmare on Left Bank" jedenfalls total überzeugt und stellt einen der besten Genre Beiträge der letzten Jahre dar. Eine faire Chance sollte man diesem Werk auf jeden Fall geben, denn nur so kann man letztendlich auch wirklich feststellen, ob Pieter Van Hees mit seinem Film auch den eigenen Geschmack getroffen hat. Zudem wäre es eine echte Schande, dieses tolle Szenario unbeachtet an sich vorbei ziehen zu lassen und so auch niemals zu wissen, ob man nicht eventuell eine absolut grandiose Genre Perle verpasst hat.


Fazit:


Es ist immer wieder ein tolles Gefühl wenn man ohne jegliche Erwartungen an einen Film heran geht, um dann mit einem echten Juwel belohnt zu werden. "Nightmare on Left Bank" ist jedenfalls ein Paradebeispiel dafür, das man auch die eher unscheinbaren Titel sichten sollte, denn gerade hinter denen versteckt sich so manch kleines Meisterwerk.


9/10
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sergio petroni
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Re: Nightmare on Left Bank - Pieter Van Hees (2008)

Beitrag von sergio petroni »

Mit "Nightmare on Left Bank" präsentiert sich dem Zuseher ein Mysterythriller aus belgischer
Produktion mit völlig unverbrauchten und sehr sympathisch rüberkommenden Darstellern.
Van Hees hat sich von großen Genreklassikern inspirieren lassen und entwickelt daraus
ein eigenständiges Werk, das konsequent seinem Finale zustrebt und den Betrachter
auf eine Reise in den Wahnsinn mitnimmt.
Ich hatte einen sehr unterhaltsamen Abend und war positiv überrascht.
Wenn ich mir die Kommentare oben ansehe, ging es nicht nur mir so.
Von mir gibt es hier 7/10.
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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jogiwan
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Re: Nightmare on Left Bank - Pieter Van Hees (2008)

Beitrag von jogiwan »

In die Riege der positiven Stimmen reihe ich mich ja gerne ein und abgesehen von der seltsamen Wahl des Titels für die deutsche Verwertung (aus dem Antwerpener Viertel „Linkeroever“ wird kurzerhand „Left Bank“ bzw. „Nightmare on Left Bank“) gibt es bei der ruhig und größtenteils unaufgeregten erzählten Mischung aus „Teen Angst“, Bedrohungs-Paranoia und Mystery ja nicht viel zu meckern. In schönen Bildern beschreibt Regisseur Pieter van Hees die Geschichte einer introvertierten Sportlerin, die sich nach sportlichen Misserfolg, privatem Glück und familiärer Loslösung immer mehr in einem persönlichen Alptraum wiederfindet. Dabei lässt sich die Geschichte, die man als eigenständige Mischung aus Polanskis „Rosemarys Baby“ und „Der Mieter“ bezeichnen könnten, viel Zeit und geht auch mehr in dramatische Gefilde, ehe am Ende die ganze Sache eine Wendung in Richtung Mystery nimmt. Wer sich auf den Film einzulassen vermag, bekommt einen schönen, originellen und über weite Strecken sehr unaufgeregt erzählten Streifen mit einer tollen Hauptdarstellerin serviert, der es größtenteils dem Zuschauer überlässt, wie er seine schönen Bilder und seltsame Ereignisse im Leben der Protagonistin zu deuten hat. Von übernatürlich bis ganz bodenständig scheint da auch alles möglich - nur einen herkömmlichen Gruselstreifen mit durchgehender Logik sollte man sich hingegen nicht erwarten.
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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