Drei Spaghetti in Shanghai - Bitto Albertini (1974)

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Moderator: jogiwan

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Onkel Joe
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Drei Spaghetti in Shanghai - Bitto Albertini (1974)

Beitrag von Onkel Joe »

drei-spaghetti-in-shanghai.jpg
drei-spaghetti-in-shanghai.jpg (120.7 KiB) 74 mal betrachtet

Originaltitel: Si huang yi hou
Herstellungsland:Italien/Hongkong/1974
Regie: Bitto Albertini
Darsteller: Robert Malcolm, Antonio Cantafora, Salvatore Borghese,Jacques Dufilho,Lo Lieh, Shih Szu, Isabella Biagini und Jackie Chan.

Story: Als Undercover-Agenten bei einem Einsatz in Asien verschleppt werden, schickt der US-Geheimdienst zur Spurensuche seinen besten Mann dorthin: Agent Wallace (Robert Malcolm), der eigentlich gerade vor den Traualtar treten wollte, fliegt kurzerhand nach Hongkong und trifft dort auf zwei italienische Kollegen, die das Chaos magisch anzuziehen scheinen. Zu dritt kämpfen sie sich durch Fernost und treffen auf gefährliche Kung-Fu-Meister und Regierungsbeamte mit Durchfall…
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Onkel Joe
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Re: Drei Spaghetti in Shanghai - Bitto Albertini

Beitrag von Onkel Joe »

Die DVD ist ja zu einem kleinen Preis erhältlich aber der Film hält leider nicht das was er verspricht :palm: .
Nur Borghese erreicht höchstform ansonsten hat das Teil so gar kein Hand und Fuß.Da es aber vorher keinen VHS Release gab besteht bei 6-7 euro schon ein gewisser Kaufzwang für den nicht abgeneigten Fan.
Gute 5/10 aber Lichtjahre entfernt von Teil 1 mit Brad Harris :popcorn: .
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Santini
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Re: Drei Spaghetti in Shanghai - Bitto Albertini

Beitrag von Santini »

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karlAbundzu
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Re: Drei Spaghetti in Shanghai - Bitto Albertini

Beitrag von karlAbundzu »

Klar, nicht so gut wie der erste, aber hat mir einen Abend versüßt mit prima Shaw Brothers Action hauptsächlich von Szu Shih, und grenzdebiler Rainer BRandt Synchro. Auch schön: Ein amerikanischer Konsul in Louis de Funes Form.
Also: Angucken, amüsieren!
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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CamperVan.Helsing
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Re: Drei Spaghetti in Shanghai - Bitto Albertini (1974)

Beitrag von CamperVan.Helsing »

HongKong-Eastern trifft auf Italo-Klamauk, what more can I say? Wenn man vom Fidenco-Score und der deutschen Synchro absieht, bleibt ein kaum erträgliches Werk übrig, dass nur ganz hartgesottene Zuschauer verkraften werden. Sal Borgese ist hier nicht zu verkraften und Jacques Dufilho mit Louis de Funès zu vergleichen, ist Blasphemie.

Klaffe? Leider nicht ansatzweise.
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buxtebrawler
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Re: Drei Spaghetti in Shanghai - Bitto Albertini (1974)

Beitrag von buxtebrawler »

„Kung-Fu ist das beste Abführmittel!“

Die Eurospy-Komödie „Drei Supermänner räumen auf“, die 1967 unter der Regie des Italieners Gianfranco Parolini entstanden war, bildete offenbar den Startschuss zu einer losen Reihe Trio-Filme, deren zweiten und dritten Teil Parolinis Landsmann Bitto Albertini („Black Emanuelle“) drehte. Dieser durfte für den fünften noch einmal ran, deren Protagonisten es 1974 nach Fernost verschlug: „Drei Spaghetti in Shanghai“ ist eine Koproduktion der Italiener mit den Shaw Brothers.

„Ich komm‘ wieder, wenn der weiße Flieder blüht!“

Verdeckte Ermittler sollen einen Drogenring in Ostasien zerschlagen, werden jedoch enttarnt, verprügelt, gefoltert und verschleppt. Daraufhin beruft der US-Geheimdienst FBI-Agent Wallace (Robert Malcolm, „Der Barmherzige mit den schnellen Fäusten“) von dessen eigener Trauung ab und beauftragt ihn mit der Rettung von sechs Agenten. In Hongkong angekommen, trifft dieser auf seine italienischen Bekannten Max (Antonio Cantafora, „Baron Blood“) und Jerry (Salvatore Borghese, „Die perfekte Erpressung“) – zwei Ganoven. Diese sagen Wallace ihre Unterstützung zu, sofern er ihnen hilft, den Tresor des Konsulats zu knacken…

„Schlitzi, bleib bei mir!“

Sind Kampfsport-Eastern meines Erachtens i.d.R. ohnehin schon schwer erträglich, wird es umso schlimmer, je lustiger diese sein sollen. Und wenn sie sich dann auch noch mit den albernsten Untiefen italienischer „Komödien-Kultur“ kreuzen, ist jegliche Schmerzgrenze schnell überschritten. Sind dann die Brunnemann-Studios zu allem Überfluss auch noch mit der deutschen Synchronisation betraut, ist der Kalauer-Overkill vorprogrammiert. Dabei beginnt „Drei Spaghetti in Shanghai“ mit seinem schmissigen Titelsong und einem schönen Kameraflug durchaus angenehm…

„Von zarter Hand verbunden ist der Schmerz sofort verschwunden!“

Wurzel allen Übels ist dann der Drogendeal: Zwei Asiaten platzen dazwischen, machen fast alle mittels ihrer Kampfkunst fertig, kommen gegen den letzten Missetäter aber nicht mehr an und das Unglück nimmt wie oben beschrieben seinen Lauf. So weiß der Zuschauer grob, worum es geht und weshalb man den bedauernswerten Chinesen das Burt-Reynolds/Tom-Selleck-Double Wallace auf den Hals hetzt. Besagter Oberlippenbartfetischist wird in der US-Botschaft über eine Superwaffe informiert: Kugelsichere Unterwäsche… Er besucht einen obligatorischen Kung-Fu-Kampf, der in Auszügen und teilweise in Zeitlupe gezeigt wird und gegen dessen Gewinner er unfreiwillig antreten und schließlich nicht zu knapp einstecken muss. Mit zahlreichen Knochenbrüchen geht’s ins Krankenhaus, wo er erfährt, dass es sich bei seinem Gegner um niemand Geringeren als Meister Tang (Lo Lieh, „In meiner Wut wieg' ich vier Zentner“) gehandelt hat, auf dessen Suche er sich im Rahmen seiner Mission befand. Glücklicherweise kann Wallace mithilfe von Akupunktur schnell wiederhergestellt werden…

„Um ein Schwein zu schlachten, braucht man keinen Mut!“

Wallace stattet einer Kampfkunst-Schule nun einen Besuch ab, wird schließlich jedoch von einer Kung-Fu-Bande so lange grün und blau geschlagen, bis eine Dame (Shih Szu, „Die 7 goldenen Vampire“) einschreitet. Er beordert seine Ganovenfreunde hinzu, von denen Jerry irgendwie stumm oder zurückgeblieben ist und die o.g. Forderung stellen. Wallace lernt im Kung-Fu-Camp sodann auch das Kämpfen und als Meister Tang mit einer Schusswaffe überfallen wird, zieht das seltsame Trio seine schusssichere Unterwäsche an… Irgendwann erhöht sich der Zeitdruck, denn die Entführten sollen getötet werden, doch der Konsul spielt lieber Geige auf seinem Privatklo, die Schurken bekommen doch noch endlich den Safe geknackt und gemeinsam fliegt man zu den Bösen, verkleidet als Piloten bzw. Jerry verkleidet als Frau… Meine Notizen lauten an dieser Stelle wörtlich „Ist das schrecklich alles!“ und in der Tat sollte sich dieser Eindruck spätestens jetzt durch die reine Beschreibung der Handlung jedem Leser verdeutlicht haben.

„Wer klaut und sonst nichts kennt, der wird Agent!“

Was „Drei Spaghetti in Shanghai“ an grenzdebilem, infantilem Humor auffährt, geht auf keine Kuhhaut und trägt die typisch italienische Handschrift billiger Komödien zum Abgewöhnen. Diese Mischung aus Kampfszenen (deren Koordinator übrigens angeblich Jackie Chan höchstpersönlich war) und unlustigem Balla-balla-Humor ist wirklich ein ganz hartes Brot und eigentlich unzumutbar; die Shaw Brothers waren sich anscheinend für nichts zu schade. Die deutsche Sprücheklopfer-Synchronisation setzt dem Ganzen die Krone auf und wirkt bisweilen, als wolle sie den grottigen Humor des Films persiflieren und endgültig ad absurdum führen. Die Handlung, die sich auf dem Papier zunächst wie eine durchaus gängige Prämisse liest, läuft darauf hinaus, dass die Bösewichte randalierend durch die Stadt ziehen und im großen Finale von den Protagonisten im Heldendress sowie der Dame im Rahmen minutenlanger Kampfchoreographien bekämpft werden, was noch einmal die Essenz des Films versinnbildlicht: Stumpfes Gekloppe und Blödsinn pur, doch von Spannung keine Spur. Auch ‘nen Sinn sucht man vergeblich, hieran scheitert man gar kläglich. Negative Begleiterscheinung ist sicher mein neuer Hang zur Reimung, weshalb ich meine 2,5 Punkte zücke und mich besser schnell verdrücke.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
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karlAbundzu
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Re: Drei Spaghetti in Shanghai - Bitto Albertini (1974)

Beitrag von karlAbundzu »

Letztes mal goutierte ich ihn noch, doch so unterschiedlich kann es sein, diesmal mundete es mir gar nicht.
Der Humor nervte, mit Pipi Kacka Frivol Witzen. Dazu Gestottere gleichgesetzt mit Dummi, ein De Funes für Arme. Die Story dröppelt auch so vor sich hin. Und die meisten Fights auch eher lahm geschnitten.
Dabei ist der Anfang noch ganz gut, und das in den ersten zwanzig Minuten eigentlich unnötig die Schönheiten Bangkoks gezeigt werden, hat was. Eigentlich nur eine Zwischenstation nach Hongkong. Auch Szu Shih liefert ab. Die Musik mochte ich auch, den novelity Titel Song, und den Soundtrack zwischen 70er Funkness und easy listening.
In der richtigen Runde und Stimmung geht sowas, hier und heute nicht.
Auf dieser DVD mit untertitelten Inserts, war wohl mal gekürzt auf deutsch.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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