Ausbruch der Verdammten - Buzz Kulik (1969)

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Borderline666
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Ausbruch der Verdammten - Buzz Kulik (1969)

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Originaltitel: Riot
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1969
Regie: Buzz Kulik

Inhalt:

Im Staatsgefängnis von Arizona kommt es zum Gefangenenaufstand. Die Häftlinge, darunter Cully Briston, verschanzen sich mit mehreren gefangen genommenen Wärtern in dem Gebäude. Anführer Red Freker stellt mehrere Forderungen, die erfüllt werden müssen, bevor man die Geiseln wieder freilässt. Doch diese Forderungen dienen nur zur Ablenkung. Während die Polizei das Gebäude umstellt, graben die Häftlinge bereits einen Fluchttunnel.

Review:

Allgemeine Gefängnisfilme sind neben Frauengefängnisfilme ein weiteres Steckenpferd meinerseits, bei dem ich nur zu gerne mal einen Blick riskiere. Zu diesem Thema hat man nahezu schon (fast) alles gesehen, und doch gibt es noch ziemlich viel zu entdecken wie mir dünkt. Umso schöner ist es, wenn es sich um so kleinere, mir bislang unbekannte Perlen handelt wie der AUSBRUCH DER VERDAMMTEN. Gleich vorweg: Was mir hier am besten gefallen hat, ist, dass man hier richtige Gefangene und einen im wirklichen Leben arbeitenden Gefängnisdirektor eingesetzt hat, was das Filmvergnügen zu einem wahren Leckerbissen macht.

Der Film basiert auf dem Roman ´The Riot´ von Frank Elli, der in einem Gefängnis in Minnesota saß, und wurde von James Poe geschrieben. Der Meister des Schlock-Produzenten William Castle machte Werbung, indem er seine Authentizität mit einer Premiere im Gefängnis, in dem gedreht wurde, ausnutzte. Inhaltlich dreht es sich um den Gefangenen Cully Briston, der von Jim Brown gespielt wird, der eigentlich gar keinen Bock auf eine Revolte hat, jedoch trotzdem gezwungenermaßen daran teil nimmt und einen Teil Revolte leitet. Man schafft es auch einen Tunnel zu graben, solange man die Beamten ablenkt und schafft es nahezu auszubrechen, jedoch wird einem Teil einen Strich durch die Rechnung gegen Ende gemacht.

Gedreht wurde der Film im Yuma Territorial Prison, was am 1. Juli 1876 eröffnet wurde und am 15. September 1909 geschlossen wurde und heute als historisches Museum dient. Wie man es von einem Film wie diesem erwarten würde, in dem sowohl Brown als auch Gene Hackman die Hauptrollen spielen, sind die Charaktere hart im Nehmen und die Action brutal. Auch sehr interessant empfand ich, dass der Film in der zeit der Rassentrennung spielt und man die Abneigung gegen Schwarze seitens der Beamten klar verspürt. Wohl eine kleine, versteckte Sozialkritik, weil die Rassentrennung 1964 schon aufgehoben wurde und dem Film einen kleinen sozialkritischen Charakter verleihen sollte.

Freunde des Gefängnisfilms sollten hier einen Blick riskieren, weil es ein eher Unbekannter Vertreter dieses Genres ist, aber definitiv es wert ist, sich ihn anzuschauen. Bislang gab es soweit mir bekannt ist, keine Auswertung für´s Heimkino, bis sich Wicked Vision den Film gekrallt hat und ihn in der Reihe der Black Cinema-Reihe veröffentlicht hat. Meines Erachtens hätte er mehr Veröffentlichungen verdient, weil es ein unterhaltsamer Film ist, der mehr Aufmerksamkeit verdient hätte.
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