Avatar - Aufbruch nach Pandora - James Cameron (2009)

Moderator: jogiwan

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horror1966
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Avatar - Aufbruch nach Pandora - James Cameron (2009)

Beitrag von horror1966 »

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Avatar - Aufbruch nach Pandora
(Avatar)
mit Sam Worthington, Zoe Saldana, Sigourney Weaver, Stephen Lang, Michelle Rodriguez, Giovanni Ribisi, Joel David Moore, CCH Pounder, Wes Studi, Laz Alonso, Dileep Rao, Matt Gerald, Sean Anthony Moran, Jason Whyte
Regie: James Cameron
Drehbuch: James Cameron
Kamera: Mauro Fiore
Musik: James Horner
FSK 12
Großbritannien / USA / 2009

Auf der Suche nach neuen Erwerbsquellen stoßen die Menschen im 22. Jahrhundert auf den Planeten Pandora, der von den Navi bevölkert wird, drei Meter große Lebewesen mit blauer Haut. Da Menschen auf dem Planeten nicht atmen können, kommen Avatare zum Einsatz: Ersatzlebewesen in Navi-Form, die von ihren Besitzern gesteuert werden. Der querschnittsgelähmte Marine Jake Sully wird für das Programm ausgewählt. Er lernt die Navi Neytiri kennen und lieben und findet sich im Kreuzfeuer eines Krieges zwischen Menschen und Navi, die für ihren Planeten kämpfen.


Es gibt nun wirklich genügend Blockbuster, bei denen das hohe Budget in keinem Verhältnis zum letztendlichen Endergebnis steht, doch der mit geschätzten 237.000.000$ produzierte "Avatar - Aufbruch nach Pandora" ist wirklich jeden einzelnen Dollar wert. Was Regisseur James Cameron dem Zuschauer hier bietet ist eigentlich schwer in Worte zu fassen, steht man doch auch noch lange nach der Sichtung des Filmes unter dessen berauschendem Eindruck den er hinterlässt. Die Idee zu der Geschichte verkündete Cameron schon 1996, doch war es aufgrund der damaligen Möglichkeiten in der Tricktechnik noch nicht möglich, das Werk nach seinen Vorstellungen umzusetzen. Und so musste man sich bis in das Jahr 2009 gedulden, bis man dieses visuelle Meisterwerk endlich in voller Pracht bewundern durfte. Dabei hat sich das Warten jedoch gelohnt, denn "Avatar" führt einen wirklich in eine neue Dimension der Tricktechnik, gut 60 % des Filmes entstanden am Computer, wobei einem dieser Umstand aufgrund der hochklassigen Technik gar nicht einmal auffällt. Zu berauschend wirken die großartigen Bilder auf einen ein und die vielfältige Farbenpracht zieht einen förmlich in einen sogartigen Strudel, der den Betrachter immer mehr in seinen Bann zieht und nicht mehr freigeben will.

Dabei ist zu Beginn der Story noch gar nicht richtig abzusehen, in welch wunderbare Welt man hier entführt wird, erst als sich die Geschichte größtenteils in den Wäldern Pandoras abspielt, bekommt man die Faszination und Farbenpracht dieses Planeten zu sehen. Die visuelle Kraft des Szenarios versetzt einen dabei fast schon in eine Art Traumwelt, zu schön und majestätisch erscheinen doch die Schauplätze, als das man sie für real halten würde. Die Story des Filmes bietet dabei noch nicht einmal etwas Neues, im Prinzip geht es wie so oft um die Gier des Menschen, der aus reiner Profitgier eine andere Spezies und deren Lebensraum ausbeuten will. Man merkt also schnell, das der Story-Leitfaden jederzeit auf die tägliche Realität auf unserer Erde anzuwenden ist, doch die Umsetzung des ganzen ist etwas vollkommen Neuartiges, das man ohne Übertreibung als Rausch für die menschlichen Sinne bezeichnen kann. "Avatar" verfügt über einen äusserst gelungenen Spannungsaufbau, trotz einer Laufzeit von gut 2,5 Stunden wirkt auch nicht eine einzelne Passage des Filmes langatmig. Dabei kommt das Geschehen in den ersten 2 Stunden fast gänzlich ohne Action aus, offenbart diese sich doch erst in der letzten Phase des Filmes, als es zum unausweichlichen Showdown zwischen den Menschen und den Navi's kommt, die ihren Planeten nicht kampflos aufgeben wollen.

So kann man sich dann bis zu diesem actiongeladenen Finale an der spannend-und flüssig erzählten Geschichte, aber hauptsächlich an den beeindruckenden Bildern erfreuen, die James Cameron einem hier bietet. Hat der gute Mann doch schon in etlichen seiner früheren Werke immer die zu dem damaligen Zeitpunkt vorhandene Tricktechnik revolutioniert (The Abyss, Terminator 2), so ist ihm hier ein Meilenstein gelungen, der sicherlich nicht so schnell überboten werden kann. Bei "Avatar" kann man eigentlich nur ins Schwärmen geraten, jedenfalls kann ich mich nicht daran erinnern, schon einmal ein so bildgewaltiges Meisterwerk gesehen zu haben, bei dem die eigenen Augen fast schon hypnotisch am Bildschirm hängen, um ja keine einzelne Einstellung der Geschichte zu verpassen. dabei habe ich diesen Film immer wieder vor mir hin geschoben, da mich die Thematik eigentlich überhaupt nicht gereizt hat. So kann man sich irren, denn dieses Werk muss man ganz einfach gesehen haben, um sich seinen eigenen Eindruck zu machen und die ganze Kraft-und Schönheit der präsentierten Bilder in sich aufzusaugen.

Letztendlich hat James Cameron mit "Avatar - Aufbruch nach Pandora" eine reale und nur zu häufig vorkommende Grund-Thematik in eine gelungene Mischung aus SCI/FI-und Fantasy verfrachtet und diese mit visuell berauschenden Bildern angereichert, die man als Zuschauer nicht so schnell vergessen wird. Und so wird aus einer recht simplen Story ein wahres filmisches Meisterwerk, das man im Endeffekt nur als genial bezeichnen kann. Dieser Film setzt insbesondere in der Tricktechnik neue Maßstäbe und man darf gespannt sein, wann diese das nächste Mal übertroffen wird.


Fazit:


Eine nicht neue aber sehr spannend erzählte Geschichte und ein Bilderrausch der die Sinne berührt sind die ganz großen Stärken eines Filmes, der trotz der langen Laufzeit in keiner Phase langatmig erscheint. Cameron hat sich mit diesem Werk ein weiteres Denkmal gesetzt und seiner Filmografie einen weiteren Meilenstein hinzugefügt.


10/10
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untot
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Re: Avatar - Aufbruch nach Pandora - James Cameron

Beitrag von untot »

Obwohl ich mich ja bis jetzt erfolgreich um den Film drücken konnte, so wurde mein hilfloser, verkaterter Zustand gestern schamlos ausgenutzt, mir die Fernbedienung entrissen und Avatar eingeschaltet, ich war wehrlos.
Was soll ich sagen, ingesamt schon ganz ansehnlich, aber wirklich nicht mein Fall, ist mir einfach zu seelenlos und durchgestylt das Ganze, die Story war auch nicht so der Bringer.
Trotzdem in HD waren es schon einige beeindruckende Bilder die einem geboten wurden, aber eine Sichtung reicht mir jedenfalls völlig, muss ich nicht nochmal haben.

6/10
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Blap
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Re: Avatar - Aufbruch nach Pandora - James Cameron

Beitrag von Blap »

In der Länge gezogene Schlümpfe im Urwald. Hohler Bombast der Spass macht, ergo reicht es für 6,5/10.
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DrDjangoMD
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Re: Avatar - Aufbruch nach Pandora - James Cameron

Beitrag von DrDjangoMD »

Nachdem es im Cameron-Fred schon mal gesagt wurde, hier meine Meinung im filmeigenen Faden.

Seinerzeit im Kino gesehen. Wenn ich versuchen würde es objektiv zu bewerten, könnte ich mich vielleicht zu 4/10 oder 5/10 hinreißen lassen, doch persönlich verfügt dieser Film über jedes Element, jedes Klischee, welches von mir Abgrundtief gehasst wird. Ich würde mir eher "Cannibal Terror" (nüchtern) zehnmal hintereinander ansehen, bevor ich mich auf eine Zweitsichtung von "Avatar" einlassen würde. Sicher, ich muss selbst zugeben, dass es nicht der schlechteste Film aller Zeiten ist und dass er ein paar Vorteile hat (ich verstehe auch großteils was der gute horror1966 oder die anderen daran finden), aber in meinen Augen, nach meinem ganz privaten Geschmach, stellt dieses Ding das niedrigste verabscheuungswürdigste und hassenswerteste Etwas dar, welches jemals über eine Leinwand geflimmert ist. Ich hasse die Story, den visuellen Stil, sämtliche Charaktere (bis auf den Typen in dem Business-Hemd, der war OK) und überhaupt und obendrein einfach alles. Für mich -2/10
purgatorio
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Re: Avatar - Aufbruch nach Pandora - James Cameron

Beitrag von purgatorio »

ältere Notiz aus der ofdb gekramt
AVATAR ist ein – und das stand natürlich zu erwarten – optisch erstklassiger Film! Er kann sich um Lehrstück an Filmschulen zum Thema „Wie erzeuge ich Raum für einen 3D-Film“ mausern, denn eben dieses ist in nahezu jeder Szene eindrucksvoll verwirklicht. Eine Leistung der Hochachtung gebührt.

Der dargestellte Planet ist bis ins Detail sehenswert, schrill und bunt. Teilweise wirkt das alles aber wie eine Tier- und Landschaftsdokumentation from outerspace – allerdings sehr unterhaltsam.

Bis hierhin also schön und gut. Aber denkt man sich den schönen Schein, all die Schnörkel und die Effekthascherei weg bleibt ein Story-Corpus über, der mehr als dürftig und uninspiriert ist. Eine bizarre Mischung aus Ridley Scotts "1492 - Die Eroberung des Paradieses" und Disneys "Pocahontas". Hier soll nun nicht abgestritten werden, dass das eventuell auch schöne und unterhaltsame Geschichten sein können - aber es soll auch nicht abgestritten werden, dass es altbekannte Geschichten sind – in blau! Und Altbekanntes neu aufgegossen hat noch nie einen sehr guten Film hervorgebracht. Mehr als 6/10 Punkte sind dementsprechend einfach nicht drin und da ist die überwältigende Optik schon mehr als großzügig bewertet.

Ein weiteres Manko ist der völlig deplatzierte Filmtitel, der es tatsächlich schafft die winzig banale Botschaft des Films noch zu schmälern. Da wollte wohl jemand "Phase IV" mit dem längsten Intro der Filmgeschichte ablösen und platzierte den Titel AVATAR erst nach soliden 155min auf der Leinwand. Somit wird die mittelmäßige Öko-Story gleich noch zu einer Stellungnahme zu Suchtfaktoren in der web2.0-Gesellschaft. Das war schon sehr traurig anzusehen, dass sogar am Schluss noch die Story der Effekthascherei geopfert wurde. Ich nehme diesen Film einfach als Plädoyer dafür, dass man sich um Himmelswillen niemals von Krach und Effekt täuschen lassen sollte. Zeitgenössisch dürfte es nebst diesem hier und diversen Transformers-Teilen wohl keine besseren Beweise geben!

-Nichts desto trotz handelt es sich bei AVATAR um nett anzusehende und unterhaltsame Filmkost, die zwar sehr seicht, altbekannt, vorhersehbar und definitiv zu lang daherkommt - dafür aber unglaublich bunt ist.
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
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Arkadin
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Re: Avatar - Aufbruch nach Pandora - James Cameron

Beitrag von Arkadin »

Ich habe den damals in einem riesigen 3D-IMAX in Warschau gesehen und das war wirklich eine absolut neue Erfahrung. Ich würde mal sagen, wie ein Rausch. Man wusste gar nicht, wo man zuerst hingucken sollte... wowowowowowow. Mit dem Gefühl der Euphorie verließ man dann auch den Kinosaal, aber so langsam legte sie sich und man merkte, dass man vom Film selber wenig wiedergeben konnte, mehr vom "Gefühl". Rückblickend erwies sich auch die Story auch als eher banal und vorhersehbar. Aber wenn man quasi IN dieser Welt war, dann sah man das regelrecht mit anderen Augen. Vielleicht war das auch Camerons Intention, den Zuschauer von der visuellen Pracht zu überwältigen und nicht auch noch mit einer anspruchsvolle Story zu erschlagen. Aufgrund des atemberaubenden Designs und der tiefen Erfahrung vergab ich damals 7/10. Die Bewertung gilt aber explizit für die 3D-IMAX-Fassung.
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Onkel Joe
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Re: Avatar - Aufbruch nach Pandora - James Cameron

Beitrag von Onkel Joe »

Obwohl er im TV lief habe ich den Film bis heute nicht gesehen :|, ist und bleibt für mich auch kein muss.
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
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Die Kroete
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Re: Avatar - Aufbruch nach Pandora - James Cameron

Beitrag von Die Kroete »

Onkel Joe hat geschrieben:Obwohl er im TV lief habe ich den Film bis heute nicht gesehen :|, ist und bleibt für mich auch kein muss.
Nein, diesen Film muß man nicht gesehen haben. Man sollte aber! :D

...wobei ich sagen will, daß ich die Begeisterung, welche viele dem Film entgegen bringen, so nicht teilen kann. :roll:
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Mad
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Re: Avatar - Aufbruch nach Pandora - James Cameron

Beitrag von Mad »

Ich habe den Film auch erst vor circa einem Monat gesehen, weil ich sonst eher auf den alten Kram stehe und einen großen Bogen um das aktuelle CGI-Zeugs mache. Avatar war ganz in Ordnung, aber ein wenig mehr hatte ich mir dann schon von Herrn Cameron versprochen. Ich schließe mich da weitgehend den anderen Meinungen hier an - optisch ist das Ding eine Augenweide und andere Filmemacher, die dem mittlerweile nur noch nervenden 3D-Hype verfallen sind, dürfen sich die eine oder andere Scheibe davon abschneiden. Die Story wirkte dagegen schon 100mal durchgekaut und kaum ein Klischee wurde ausgelassen. Aber besser was Altes hübsch und modern präsentiert als was Neues und Innovatives lieblos hingerotzt... von daher trotzdem 7/10.
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Reinifilm
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Re: Avatar - Aufbruch nach Pandora - James Cameron

Beitrag von Reinifilm »

Es sollen vier (!) weitere Teile von "Avatar" kommen: http://variety.com/2016/film/news/james ... 201753774/ :?
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