Der Hobbit (Filmtrilogie) - Peter Jackson (2012-2014)

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Adalmar
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Der Hobbit (Filmtrilogie) - Peter Jackson (2012-2014)

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Der Hobbit
Eine unerwartete Reise (Neuseeland/USA 2012)
Smaugs Einöde (Neuseeland/USA 2013)
Die Schlacht der fünf Heere (Neuseeland/USA 2014)
Regie: Peter Jackson
Buch: Fran Walsh, Philippa Boyens, Peter Jackson, Guillermo del Toro
Besetzung:
Martin Freeman / Ian Holm (Bilbo)
Ian McKellen (Gandalf)
Richard Armitage (Thorin)
Ken Stott (Balin)
Aidan Turner (Kili)
Hugo Weaving (Elrond)
Lee Pace (Thranduil)
Evangeline Lilly (Tauriel)
Orlando Bloom (Legolas)
Cate Blanchett (Galadriel)
Christopher Lee (Saruman)
Sylvester McCoy (Radagast)
Mikael Persbrandt (Beorn)
Luke Evans (Bard)
Stephen Fry (Bürgermeister)
Ryan Gage (Alfrid)
Benedict Cumberbatch (Smaug)
Andy Serkis (Gollum)
Manu Bennett (Azog)
Lawrence Makoare (Bolg)

Der Hobbit Bilbo Beutlin führt ein beschauliches Leben im Auenland, als er eines Tages vom Zauberer Gandalf angesprochen und um Teilnahme bei einer gewagten Unternehmung gebeten wird. Als "Meisterdieb" soll er einer Schar von Zwergen helfen, die von Thorin Eichenschild angeführt werden und ihre alte Heimat samt deren riesigem Goldschatz unter dem Einsamen Berg wiedererobern wollen, wo sich der Feuerdrache Smaug niedergelassen hat. Bilbo lässt sich auf die gefährliche Mission ein, auf der er auch mit dem Höhlenwesen Gollum zusammentrifft und diesem einen unsichtbar machenden Zauberring abjagt.

Durch seine listige und mutige Hilfe gewinnt Bilbo allmählich die Freundschaft des misstrauischen, stolzen Thorin. Doch die Zwerge werden verfolgt: von einer Horde feindseliger Orks, angeführt von dem bleichen Azog, dem Thorin einst in der Schlacht vor Moria die Hand abschlug. Außerdem muss sich Gandalf zusammen mit seinen Verbündeten Elrond, Galadriel und Saruman um den Nekromanten kümmern, einen bösen Geist, der von der verfallenen Festung Dol Guldur Besitz ergriffen hat und von dort aus weithin einen unheilvollen Einfluss ausübt.

Der Weg von Bilbo und den Zwergen wiederum führt sie über den Düsterwald, wo der Elbenkönig Thranduil herrscht, und die Seestadt Esgaroth, wo sie von dem Fährmann Bard an den Wachen des Bürgermeisters vorbeigeschmuggelt werden, schließlich zum Einsamen Berg. Hier stehen sie nun dem tödlichen Drachen gegenüber. Und auch das begehrte Gold selbst, vom Drachen verseucht, droht den Verstand eines jeden Besitzers mit Gier und Wahnsinn zu vernebeln.





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Adalmar
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Re: Der Hobbit (Filmtrilogie) - Peter Jackson (2012-2014)

Beitrag von Adalmar »

Nach dem immensen Erfolg der "Herr der Ringe"-Verfilmung von Peter Jackson wurde schnell der Ruf nach einer Verfilmung von J. R. R. Tolkiens Vorgängerwerk, dem Kinderbuch "Der Hobbit", laut - obwohl es in seiner bescheidenen und kurzgefassten Erzählform nicht mit der epischen Breite des "Herrn der Ringe" vergleichbar ist. Dennoch wurde eine Verfilmung geplant, für die zunächst der Name Guillermo del Toro im Raum stand. Nachdem dieses Projekt vorerst scheiterte, übernahm schließlich doch wieder Peter Jackson die Regie. Statt eines Films sollte aber tatsächlich, trotz des vergleichsweise schmalen Umfangs der Vorlage, wieder eine Trilogie im gleichen Umfang wie zuvor beim "Herrn der Ringe" geschaffen werden.

Das führte zu einem ziemlich kreativen Umgang mit Tolkiens Büchlein, der viele Puristen natürlich erzürnt. Beispielsweise werden die aus dem "Herrn der Ringe" bekannten Charaktere Galadriel, Saruman und Legolas in die Geschichte einbezogen, die im Buch gar nicht vorkommen. Auch der bedrohliche Erzfeind und stetige Verfolger der Zwerge, der bleiche Ork Azog, kommt im Buch lediglich in einem Rückblick vor. Die kämpferische Elbin Tauriel und den Feigling Alfrid aus der Seestadt hat man gar komplett hinzuerfunden.

Auch werden viele Handlungsstränge, die im Buch entweder gar nicht, nur andeutungsweise oder sehr kurzgefasst vorkommen, im Film überaus effektvoll und detailliert dargestellt. Das gilt natürlich für alles, was Legolas und Tauriel unternehmen, aber auch die Beratungen des "Weißen Rates", den Kampf gegen den Nekromanten oder Bards Kampf um den Schutz der Seestadt. Persönlich komme ich damit jedoch sehr gut klar und möchte die neu erfundenen Elemente zum größten Teil auch gar nicht missen. Die Szenen in der Schreckensfestung Dol Guldur zeigen beispielsweise Jacksons große Qualitäten als Horrorregisseur. Azog ist ein sehr präsenter und bedrohlicher Bösewicht, meines Wissens stärker CGI-animiert als die Orks in "Herr der Ringe", was mich aber nicht sonderlich gestört hat. Am ehesten könnte man sicher auf die Romanze zwischen der Elbin Tauriel und dem Zwerg Kili verzichten, die aber auch kein Ärgernis darstellt, sondern eben so mitläuft, ohne groß zu stören. Ein wichtiges Ereignis wird im Film sehr spannend und episch gezeigt, während es im Buch von Bilbo verschlafen und ihm erst nachträglich berichtet wird. Also, in dem Fall ist mir der Film tatsächlich lieber.

Was mich dann doch etwas stört, sind die comichaften Elemente in den Actionszenen. Die Zwerge müssen hierbei als komisches Element herhalten und purzeln mitunter allzu drollig durchs Bild. Auch Stürze aus beträchtlicher Höhe können ihnen anscheinend nichts anhaben. Wie auch schon in den "Herr der Ringe"-Filmen brilliert Legolas als Kämpfer, für den die Gesetze der Schwerkraft anscheinend nicht gelten. Hier hätte man einfach nicht so dick auftragen müssen und etwas näher bei den Regeln der bekannten Welt bleiben können.

Insgesamt mag ich die Filme aber inzwischen sehr gerne, auch wenn ich sie nicht auf einer Stufe mit der fantastischen "Herr der Ringe"-Trilogie sehe. Das Vorhaben, aus dem Kinderbuch "Der Hobbit" mit beträchtlichen Neuzutaten eine weitere epische Trilogie zu machen, ist wohl besser gelungen, als man im Vorfeld geglaubt hätte. Dazu tragen auch wieder die konzeptionelle Gestaltung von Alan Lee und John Howe, die Ausstattung aus den WETA-Workshops von Richard Taylor sowie die großartige Filmmusik von Howard Shore bei, die ich mir auch sehr gerne ohne Filmbilder anhöre.

Fazit: Schönes und hochwertiges Fantasy-Kino, das ich mir sehr gern ansehe.
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