Junior Bonner - Sam Peckinpah (1972)

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fritzcarraldo
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Junior Bonner - Sam Peckinpah (1972)

Beitrag von fritzcarraldo »

Junior Bonner
Juniorbonnerposter.jpg
Juniorbonnerposter.jpg (20.69 KiB) 39 mal betrachtet
(USA 1972)
Regie: Sam Peckinpah
Mit Steve McQueen, Robert Preston, Ida Lupino, Joe Don Baker, Ben Johnson.

Inhalt:
"Junior Bonner ist ein Rodeoreiter, der seine Glanzzeit hinter sich hat. Sein letzter Einsatz auf einem störrischen Bullen hat ihm einige Verletzungen eingebracht. Bonner fährt nach Hause nach Arizona, um an der Parade und am Rodeo für den amerikanischen Unabhängigkeitstag teilzunehmen.

Zu Hause angekommen, sieht er, dass das Haus seiner Eltern eingeebnet wurde. Veranlasst hat dies sein jüngerer Bruder Curly, ein Grundstücksspekulant, der an dieser Stelle neue Häuser bauen will. Sein Vater Ace, ein Taugenichts und Frauenheld, und seine bodenständige und kränkelnde Mutter Elvira haben sich entfremdet. [...]"

Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Junior_Bonner
"Das Leben ist noch verrückter als Scheiße!" (Joe Minaldi -Burt Young- Es war einmal in Amerika)

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fritzcarraldo
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Re: Junior Bonner - Sam Peckinpah (1972)

Beitrag von fritzcarraldo »

The old west is gone
Junior Bonner
IMG_20240427_072656.jpg
IMG_20240427_072656.jpg (4.74 MiB) 37 mal betrachtet
Endlich erstrahlt dieser vernachlässigte und unterschätzte Peckinpah Film würdig auf Blu-ray. Zwischen
WER GEWALT SÄT und GETAWAY gedreht, ist JUNIOR BONNER schon eher ungewöhnlich im Schaffen Peckinpahs.
Neben Superstar Steve McQueen tummeln sich zwar viele Stamm-Schauspieler des Regisseurs im Film und auch seine üblichen visuellen Elemente wie Slowmotion und Split-Screen sind vorhanden und doch ist JUNIOR BONNER eher Familiendrama denn (Neo-)Western.
Steve McQueen gibt den alternden Rodeo Champion, der lieber komplett pleite in der Wildnis übernachtet anstatt irgendwelche Kompromisse einzugehen, cool und abgeklärt. Joe Don Baker ist dagegen mal anders besetzt. Er gibt nicht den bösen Gangster, sondern Juniors kleinkarierten Bruder, der aber trotzdem alles für seine Familie tun würde. Und das spielt Baker wirklich gut. Dazu gesellt sich noch Ida Lupino als Mutter der Familie, die alles zusammen zu halten versucht.
Der heimliche Star des Films ist aber Robert Preston als Vater Ace Bonner. Genau wie sein Sohn Junior merkt er, dass seine Zeit schon lange abgelaufen ist. Mittlerweile viel zu alt für die heruntergekommenen Rodeos, versucht er auszusteigen und verpulvert sein Geld in Projekten ohne Zukunft. Dabei handelt es sich dann immer noch um solche Sachen wie Silberminen oder Gold schürfen in Australien, bei denen er wahrscheinlich ungefähr 100 Jahre zu spät kommt.
Wie Preston diesen Ace Bonner spielt ist schon oberstes Schsuspielbesteckfach. Agil, verzweifelt, aber trotzdem voller Hoffnung scheint er sich gegen das unvermeidliche stemmen zu wollen.
Die Szenen mit McQueen, wie sie abhängen und sich über alte Zeiten unterhalten, sind dann auch große Filmkunst.
JUNIOR BONNER ist sicherlich kein Film, der groß auf den Putz haut. Es sind eher die kleinen Dinge, die zählen. Und die Familie. Trotz aller Widrigkeiten.
Also auf nach Australien. Vielleicht.
"I was raised in a town named Prescott, I'm a Rodeo Man!"
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