Seite an Seite - Chris Columbus (1998)

Moderator: jogiwan

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FarfallaInsanguinata
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Seite an Seite - Chris Columbus (1998)

Beitrag von FarfallaInsanguinata »

19486846.jpg
19486846.jpg (98.47 KiB) 222 mal betrachtet
Originaltitel: Stepmom

Herstellungsland/-jahr: USA 1998

Regie: Chris Columbus

Drehbuch: Karen Leigh Hopkins & Steven Rogers
Produktion: Chris Columbus
Musik: John Williams
Kamera: Donald McAlpine
Schnitt: Neil Travis

Darsteller:

Julia Roberts: Isabel Kelly
Susan Sarandon: Jackie Harrison
Ed Harris: Luke Harrison
Jena Malone: Anna Harrison
Liam Aiken: Ben Harrison
Lynn Whitfield: Dr. P. Sweikert
Mary Louise Wilson: Mrs. Franklin
Naama Katz: Annas Freundin

Inhalt:

Jackie ist die beste Mutter der Welt. Für ihre Kinder Anna und Ben tut sie alles - und niemand könnte das besser. Schon gar nicht Isabel, die bildhübsche und erfolgreiche Fotografin, die jetzt mit Jackies Ex-Mann Luke zusammen ist. Frauen, die Familienväter abschleppen und überdies nicht mit Kindern zurechtkommen, sind Jackie ein Greuel. Auch Anna und Ben bereiten der "Stiefmutter in spe" keineswegs den Himmel auf Erden. Als aber bei Jackie eine unheilbare Krankheit festgestellt wird, drängt diese entsetzliche Nachricht alle Rivalitäten und verletzten Eitelkeiten in den Hintergrund.
(laut DVD-Cover)
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FarfallaInsanguinata
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Re: Seite an Seite - Chris Columbus (1998)

Beitrag von FarfallaInsanguinata »

Vor der eigentlichen Besprechung ein kleines Kuriosum. Die Aufdrucke auf der länderübergreifenden DVD zeigen, dass dieser Film in Deutschland ab 6 Jahren, in Großbritannien ab 12 und in Irland erst ab 15 freigegeben ist. Warum entzieht sich dem Verständnis des unbedarften Zuschauers.

Zu sehen gibt es weißes Mainstream-Kino; soll heißen, wohlsituierte Menschen ohne finanzielle Probleme, keine gesellschaftlichen und politischen Turbulenzen, keine Kriminalität, keine Rassenkonflikte, keine Drogen etc.
Der Film entstand 1998 und zeigt ein absolut analoges Leben ohne die Qualen des digitalen Zeitalters, mit denen die Menschen sich heutzutage herumschlagen müssen. Eigentlich hätte er genauso bereits zwanzig Jahre eher spielen können, wirkt je nach Sicht heute herrlich oder schrecklich altmodisch und erinnerte mich nicht umsonst an die Serie „Eine amerikanische Familie“ aus den Siebzigern.
Die Dramaturgie lebt von den Dialogen, dem Wortwitz und dem sich verändernden Verhältnis der Charaktere zueinander, als allen nach und nach klar wird, dass persönliche Empfindlichkeiten zurückgestellt werden müssen. Diese Entwicklung der Personen erzeugt tatsächlich eine Art Spannung, die durch die vorzüglichen Darsteller schön transportiert wird. Es ist folglich aufregend, romantisch, traurig, sentimental, wobei hier leicht überzeichnet wird für meinen Geschmack, und hoffnungsvoll; also das volle Paket an Gefühlen.
In alten Klischees gesprochen handelt es sich um einen echten „Frauenfilm“, selbstverständlich für solche, die an die traditionellen Werte einer heterosexuellen Familie glauben. Für mich ist das eine Art Ausflug in eine Fantasiewelt, die ich so nie als existent kennengelernt habe und deswegen genieße. Selbst nach der heutigen bereits dritten Ansicht konnte ich keine Abnutzungserscheinungen feststellen, machte großes Vergnügen. Ich würde eine Empfehlung jedoch nur für Zuschauer aussprechen, die die Sehgewohnheiten dessen, was eigentlich Thema dieses Forums ist (Exploitation), komplett hinter sich lassen wollen.

8/10
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buxtebrawler
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Re: Seite an Seite - Chris Columbus (1998)

Beitrag von buxtebrawler »

FarfallaInsanguinata hat geschrieben: Di 16. Aug 2022, 19:56 Ich würde eine Empfehlung jedoch nur für Zuschauer aussprechen, die die Sehgewohnheiten dessen, was eigentlich Thema dieses Forums ist (Exploitation), komplett hinter sich lassen wollen.
Wobei ich es übrigens gerade interessant finde, wenn eine oder einer derjenigen, die wegen der eigentlichen Ausrichtung dieses Forums hier hergefunden haben, einen solchen Film besprechen und auch noch gut begründen können, weshalb er zu gefallen wusste.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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