Beautiful sisters – Flesh slave - Katsuhiko Fujii (1986)

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Maulwurf
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Beautiful sisters – Flesh slave - Katsuhiko Fujii (1986)

Beitrag von Maulwurf »

 
Beautiful sisters – Flesh slave
Bishimai niku-dorei
Japan 1986
Regie: Katsuhiko Fujii
Rei Akasaka, Megumi Kiyosato, Isao Nonaka, Kazuyuki Senba, Kiriko Shimizu


Beautiful sisters - Flesh slave.jpg
Beautiful sisters - Flesh slave.jpg (119.82 KiB) 96 mal betrachtet
OFDB

Misogynie. Frauenhass. Ein Begriff, der mir beim Anschauen von BEAUTIFUL SISTERS öfters durch den Kopf ging, zusammen mit der Frage was zur Hölle ich mir da eigentlich antue. So furchtbar viele Pinkus habe ich nun noch nicht gesehen, aber bislang war da glaube ich noch keiner dabei, der sich so abschätzig gegenüber Frauen ausdrückte.

Zwei Schwestern betreiben eine Zahnarztpraxis. Die eine Ärztin, die andere Sprechstundenhilfe und Assistentin, teilen sie in ihrer Freizeit Wohnung und Bett. Eines Tages kommt ein Mann in die Praxis, Ryhohei, bedroht die beiden mit dem Messer, zwingt sie dazu sich auszuziehen, und vergewaltigt die beiden. Zuerst die jüngere und schwächere, die dadurch überhaupt das erste Mal mit einem Mann in Kontakt kommt, sehr viel später auch die ältere. Die jüngere, Kyoko, findet zunehmend Gefallen an Ryohei, und hat für den Hass, den ihre Schwester Reiko dem Mann gegenüber an den Tag legt, immer weniger Verständnis. Ryohei lässt es sogar zu, dass Reiko die Praxis verlässt um sich mit ihrem früheren Professor zu treffen, was dazu führt, dass Ryohei Kyoko vergewaltigt, während der Professor gleichzeitig Reiko vögelt, und beide Frauen den Sex der jeweils andern über das Telefon mit anhören müssen. Der Professor bietet Reiko an, dass er Geld in ihre Praxis steckt, wenn sie sich regelmäßig weiterhin treffen. Doch als die Frauen erfahren, dass Ryohei 300.000 Dollar gestohlen hat, wird er noch aus ganz anderen Gründen interessant, nicht nur wegen dem Ding zwischen seinen Beinen.

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Aber bis dahin ist Ryohei dumpf und brutal, will er Sex und Essen, und wenn die Frauen nicht gehorchen bedroht er sie mit dem Messer und schlägt sie, gelegentlich untermalt von einem quirligen und jazzlastigen Loungesound, was durchaus als Statement zu verstehen ist, bei dem es einem kalt den Rücken hinunterlaufen kann. Beide Frauen bewegen sich in einem Mikrokosmos aus herrschsüchtigen Männern und seelischen bzw. körperlichen Schmerzen. Reikos Abneigung gegenüber Männern kann sehr schnell nachvollzogen werden, und, ein Schwenk auf die männliche Sicht der Welt, zudem ist der Film auch recht unerotisch gedreht und bietet erheblich weniger Nacktheit und Erotik als man von Pinkus sonst gewohnt ist. Als Ersatz gibt es Gemeinheiten: Ryohei zieht ständig abfällig über Lesben her, und gleichzeitig ist jeder Sex ein Schritt in diejenige Richtung, dass Frauen nur mit einem Mann richtig glücklich sein können. Eine Tendenz, die mir während der Sichtung ehrlich gesagt zunehmend aufstieß. Erst das Ende, der fiese kleine Twist am Schluss, der konnte dann doch ein leises Lächeln auf das Gesicht des Maulwurfs zaubern, aber insgesamt ist das einfach etwas zu wenig. Zu wenig, und zu konträr zu meiner persönlichen femininen Weltsicht.

Was übrig bleibt ist die Erkenntnis, warum der Roman Pinku zwischen den erotischen Phantasien der 70er und den sexuellen Verrücktheiten des neuen Jahrtausends eine Zeitlang fast völlig verschwunden war. Und das Wissen, dass nicht jeder Pinku zwangsläufig ein sinnliches Vergnügen sein muss. Es gibt auch Pinkus die man sich schenken kann. BEAUTIFUL SISTERS ist einer davon. Jogiwan schreibt über MOMOE’S LIPS des gleichen Regisseurs
jogiwan hat geschrieben:„In „Momoe’s Lips“ kommt ja wieder mal so einiges zusammen und neben jeder Menge Softcore-Sex gibt es hier auch noch jede Menge plakative Gewalt und ein paar sonstige Geschmacklosigkeiten, die den Zuschauer für knapp 68 Minuten mühelos bei Laune halten.“
Was 1:1 zu BEAUTIFUL SISTERS übernommen werden kann!

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4/10
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