Asien auf Sachen wie "Guinea Pig" oder Kung-Fu-Filme zu beschränken, fasst viel zu kurz.
Asien ist ein hochinteressanter (Film)Kontinent mit einer langen Geschichte.
Ich selber war eine ganze Zeit lang recht spezialisiert in Filme aus HongKong. Da habe ich alles geguckt, wo Jackie Chan oder Chow Yun-Fat drauf stand. Heroic Bloodshed, CATIII, Martial Arts, Geistergeschichten.. ich habe alles in mich reingefressen und war irgendwann so fit, dass ich an einem großen "Hongkong Filmlexikon" mitgeschrieben habe. Das Ding sollte bei dem selben Verlag erscheinen, der auch "Hölle auf Erden" rausgebracht hatte. Die Idee war, dass 5 Autoren jeweils 200 kurze Reviews ablieferten. Hatte ich auch geschafft, aber dann verzögerte sich das Projekt immer wieder - wohl vor allem, weil meine (mir nicht bekannten) Mit-Autoren ihre Sache nicht fertig bekommen haben. Irgendwann antwortete der Verlag auch nicht mehr auf meine Emails, wie es denn jetzt weiterginge und aus dem Buch (wie auch aus einem zweiten, das man mir angeboen hatte, über spanische Horrorfilme) wurde dann nichts mehr. Das ist jetzt so ca. 13-14 Jahre her. Ich glaube da kommt auch nix mehr...
HK-Filme habe ich dann noch recht lange geschaut. Obskures Zeugs von Chih-Hung Kuei, Horrorfilme aus den 70ern und frühen 80ern und dann einen ganzen Schwung Shaw Brothers, als die damals in HK neu auf DVD wiederveröffentlicht wurden. Nach der "Wiedervereinigung" mit China wurde das HK-Kino zusehens langweiliger und ich entdeckte Südkorea, wo ich insbesondere Filme wie "Attack the Gas Station", "Memories of Murder" oder "JSA" lieben gelernt habe.
zwischendurch kam noch Japan dazu, mit seinen Samurai-Filmen, den 70er Yakuzza- und Pinky-Violence-Filmen und vor allem die beiden Übergöttern Takashi Kitano und Takeshi Miike. ich habe auch einige Jahre lang immer brav das Japanische Filmfestival in Hamburg besucht.
Mitterweie steht Asien nicht mehr so stark in meinem flimischen Mittelpunkt, wobei ich in letzter Zeit wieder ziemlich viel aus Japan geguckt habe: "Kagemusha" und andere Akira Kurosawa-Filme, "Tiger von Osaka", den Original-"Graveyard of Honor", mal wieder was von Miike und Kitano.
PS: Wer es etwas anspruchsvoller mag, dem empfehlen ich ganz eindringlich die Filme von Hiroshi Teshigahara und Kaneto Shindô, die in GB bei der großartigen "Masters of Cinema"-Reihe erschienen sind. Ebenso wie den tollen "Funeral Parade of Roses" von Toshio Matsumoto - japanische Nouvelle Vague. Apropos.. Nagisa Ôshima ist auch nicht schlecht.
