Godzilla 2000: Millennium - Takao Okawara (1999)
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Godzilla 2000: Millennium - Takao Okawara (1999)
Godzilla 2000: Millennium
(Gojira nisen mireniamu)
mit Takehiro Murata, Hiroshi Abe, Naomi Nishida, Mayu Suzuki, Shirô Sano, Takeshi Ôbayashi, Shirô Namiki, Sakae Kimura, Ken'ichi Nagira, Ken'ichi Ishii, Yoshimasa Kondô, Kôichi Ueda, Yoshiyuki Omori, Masahiko Nishimura
Regie: Takao Okawara
Drehbuch: Hiroshi Kashiwabara / Wataru Mimura
Kamera: Katsuhiro Kato
Musik: Takayuki Hattori
FSK 16
Japan / 1999
Godzilla taucht aus den Fluten des Meeres auf und zerstört die Stadt Nemuro. Die Wissenschaftler Yuji Shinoda und Yuki Ichonose versuchen, einen Zusammenhang zwischen dem Auftauchen Godzillas und einem mysteriösen Meteorenfund herzustellen. Doch der Meteor entpuppt sich als gigantisches Ufo, das versucht, mit Hilfe eines Hyperblast Godzilla auszulöschen. Ein unerbittlicher Kampf der Giganten entfacht...
Mit diesem Film startete 1999 die mittlerweile dritte Staffel von Godzilla Filmen und die unverwüstliche Riesenechse wütet einmal mehr im japanischen Raum. Schauplatz ist dieses Mal die eher unbekannte Stadt Nemuro und als Gegner muss sich der Titelheld in vorliegendem Fall einem UFO stellen, das ihn ebenso wie die Menschen vernichten will. Wie nicht anders zu erwarten hat man auch bei dieser Staffel die vorherigen Abenteuer des Kult-Monsters völlig außer acht gelassen und die Uhren auf Anfang gestellt, so das die Reihe praktisch wieder von Neuem beginnt. Zu Beginn gestaltet sich die Erzählung ein klein wenig zähflüssig und lässt auch erst nach geraumer Zeit wirkliche Zusammenhänge erkennen. So wird man gleich zu Beginn und ohne jegliche Einleitung mit Godzilla konfrontiert und weiß dabei noch gar nicht so genau, in welche Richtung die Geschichte denn nun tendieren wird.
So erscheint die Chose rein inhaltlich auch ein wenig unstimmig und dieser Eindruck verflüchtigt sich auch erst nach einer relativ langen Zeitspanne, wobei hiermit aber auch sogleich der einzige negative Aspekt dieses Werkes abgehandelt ist. Ansonsten bekommt man nämlich den kultigen Monster-Trash geboten den man nun schon seit einem halben Jahrhundert immer wieder gern anschaut und der unzählige Fan-Herzen auf der ganzen Welt immer wieder höher schlagen lässt. In tricktechnischer Hinsicht hat man sich selbstverständlich gegenüber den älteren Filmen weiter entwickelt, dennoch erscheint beispielsweise die Darstellung des UFO's ziemlich trashig, was meiner Meinung nach aber durchaus beabsichtigt sein kann, um diesem Neustart den Charme seiner Vorgänger zu verleihen. Das gelingt allerdings nur bedingt, denn rein vom Charme-Faktor her gesehen kann "Godzilla 2000: Millennium" nur phasenweise mit den alten Klassikern mithalten. Dafür bekommt man allerdings Action satt geboten, denn neben der üblichen Zerstörungswut des Monsters und den Versuchen der Menschen Godzilla zu töten mischt sich dann auch die dritte Kraft in Form des UFO's ein, was letztendlich für ein unterhaltsames Spektakel Sorge trägt und den Betrachter bestens unterhält.
In darstellerischer Hinsicht gibt es nichts Bedeutendes zu vermelden, doch gerade in diesem Punkt haben auch die bisherigen Filme nie ihre besondere Stärke offenbart. Es gibt größtenteils solides Schauspiel zu sehen, wobei in etlichen Szenen auch der Hang zu einer gewissen Theatralik schwerlich zu übersehen ist. Im Prinzip bleibt also fast alles beim alten, nur das die bekannteste Riesen-Echse der Welt mittlerweile in einer neuen Zeit angekommen ist. Optisch hat sich jedoch kaum etwas geändert, weder Titelheld noch die Schauplätze offenbaren sonderliche Neuerungen. Vielleicht ist es auch nur mein rein subjektiver Eindruck, doch irgendwie überkommt mich das Gefühl, das die Macher ganz bewusst im visuellen Bereich möglichst nahe bei den voran gegangenen Werken bleiben wollen, um so auch das allseits bekannte Godzilla-Flair zum Zuschauer zu transportieren. Sollte dem so sein dann kann man diesen Versuch als sehr gelungen ansehen, denn auf den ersten Blick fällt es relativ schwer, dieses Werk einer bestimmten Jahreszahl zuzuordnen.
Letztendlich bekommt der Fan genau das geboten was er von Godzilla erwartet, nämlich erstklassigen Monster-Trash aus Japan, den man über die Jahrzehnte in sein Herz geschlossen hat. Bis auf kleinere Mankos handelt es sich also um einen gelungenen Neustar einer Staffel die altbewährte Zutaten mit der Neuzeit verbindet, dabei aber zu keiner Zeit die Dinge außer acht lässt, die Godzilla-Filme so liebenswert machen.
Fazit:
Ich persönlich bevorzuge immer noch die älteren Klassiker, doch auch "Godzilla 2000: Millennium" fügt sich fast nahtlos in die Riege der japanischen Monster-Filme ein und bietet dabei ein kurzweiliges und leicht trashiges Film-Erlebnis. Liebhaber kommen jedenfalls nicht an diesem Film vorbei und können bedenkenlos zugreifen.
7/10
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Re: Godzilla 2000: Millennium - Takao Okawara
Für mich der schwächste Teil der Millenium-Reihe, maue Story und schlechte Digitaleffekte.
Kann man auslassen und nur Fans sollten ein Blick riskieren.
4/10
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4/10
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Re: Godzilla 2000: Millennium - Takao Okawara
Eigentlich hat die Millenium-Reihe im Vergleich zur gesamten Reihe, fast ausschließlich nur schwache Teile.
Die 4/10 halt ich mit!
Die 4/10 halt ich mit!
Re: Godzilla 2000: Millennium - Takao Okawara (1999)
„Godzilla: 2000 Millennium“ beginnt gleich mit einem Knalleffekt. In einem Leuchtturm hört der Wächter während eines Sturms merkwürdige Geräusche, da erscheint bereits hinter ihm das riesige Auge Godzillas und aus dessen Maul hängt ein U-Boot, welches sich das Monster gerade als Snack zwischendurch gönnt. Danach erleben wir Godzilla in Action. Er ist in einer Flussmündung aufgetaucht und wird vom Militär mit neuen, alles durchschlagenden Raketen beschossen. Dies ist vielleicht eine der brutalsten Szenen der ganzen Reihe. Godzilla wird von den Raketen das Fleisch förmlich von den Knochen gerissen. Der Gigant taumelt, aber gibt nicht auf. Dies hat dann mit Selbstheilungskräften zu tun, die der Aufhänger für die Geschichte sind, auch wenn der ominöse „Organizer G1“ eher verwirrt als fasziniert.
Danach verschwindet Godzilla aus der Handlung, und diese konzentriert sich auf einen seltsamen Fund, den Wissenschaftler in den tiefsten Tiefen des Meeres gemacht haben. Ein Gebilde, welches zunächst wie eine riesige Auster aussieht, entpuppt sich schließlich als UFO. Leider ist die Geschichte um dieses UFO recht lahm. Es fliegt mal hier, mal dorthin, setzt sich auf ein Gebäude in der Mitte von Tokio und fängt an, Computerprogramme zu hacken. Was es genau will und weshalb es sich für Godzilla interessiert, ist zunächst einmal ziemlich undurchsichtig, später nimmt man es ohne groß Nachzufragen mit einem Schulterzucken hin. Ein weiterer Schwachpunkt sind wieder einmal die menschlichen Charaktere, auch wenn sie nicht ganz so lächerlich ausgefallen sind, wie in „Godzilla Vs. Mecha-Godzilla II“. Es gibt einen Professor, der Godzilla untersuchen will und dabei stark an Bryan Cranstons Charakter aus dem aktuellen US-“Godzilla“ erinnert. Ihm zur Seite steht steht seine kleine Tochter, die natürlich ziemlich altklug daher kommt. Da sie aber nicht permanent im Bild ist, fällt sie noch in die Kategorie „Erträglich“. Aus dieser Kategorie scheint die von Naomi Nishida gespielte Reporterin Yuki Ichonose zunächst herauszufallen, da an ihr alle „japanisches Schulmädchen“-Klischees durchspielt werden. In der zweiten Hälfte geht sie dann ernsthaft zur Sache. Der böse Militär wird von dem gutaussehenden Hiroshi Abe gespielt, der sich allerdings derart penetrant in „böse in die Gegend starren“ übt, dass es keine reine Freude mehr ist.
Überraschend ist die schlechte Tricktechnik. Besonders in der ersten Szene, wurde Godzilla nicht wie üblich in eine Modelllandschaft gestellt, sondern sehr auffällig in eine reale Umgebung kopiert. Dadurch wirkt der Film, der ja 1999 gedreht wurde, als würde er aus den frühen 60ern stammen. Auch das UFO wurde bei seinen Flügen recht billig ins Filmmaterial kopiert und erinnert an die Flugszenen aus „Flash Gordon“ von 1980, der ja zur Zeit seiner Entstehung auch bereits nicht mehr state-of-the-art war. Man wird für dies alles allerdings durch ein wunderbares Finale versöhnt, bei dem ein neues, fantastisch aussehendes Monster als Gegner für Godzilla aus dem Hut gezaubert wird. Da die finale Schlacht auch nicht so episch wie in „Godzilla Vs. Mechagodzilla II“ angelegt wurde, kommt sie flott und kurzweilig daher. Auch wenn das Ende dann wieder ein wenig zu abrupt scheint.
Danach verschwindet Godzilla aus der Handlung, und diese konzentriert sich auf einen seltsamen Fund, den Wissenschaftler in den tiefsten Tiefen des Meeres gemacht haben. Ein Gebilde, welches zunächst wie eine riesige Auster aussieht, entpuppt sich schließlich als UFO. Leider ist die Geschichte um dieses UFO recht lahm. Es fliegt mal hier, mal dorthin, setzt sich auf ein Gebäude in der Mitte von Tokio und fängt an, Computerprogramme zu hacken. Was es genau will und weshalb es sich für Godzilla interessiert, ist zunächst einmal ziemlich undurchsichtig, später nimmt man es ohne groß Nachzufragen mit einem Schulterzucken hin. Ein weiterer Schwachpunkt sind wieder einmal die menschlichen Charaktere, auch wenn sie nicht ganz so lächerlich ausgefallen sind, wie in „Godzilla Vs. Mecha-Godzilla II“. Es gibt einen Professor, der Godzilla untersuchen will und dabei stark an Bryan Cranstons Charakter aus dem aktuellen US-“Godzilla“ erinnert. Ihm zur Seite steht steht seine kleine Tochter, die natürlich ziemlich altklug daher kommt. Da sie aber nicht permanent im Bild ist, fällt sie noch in die Kategorie „Erträglich“. Aus dieser Kategorie scheint die von Naomi Nishida gespielte Reporterin Yuki Ichonose zunächst herauszufallen, da an ihr alle „japanisches Schulmädchen“-Klischees durchspielt werden. In der zweiten Hälfte geht sie dann ernsthaft zur Sache. Der böse Militär wird von dem gutaussehenden Hiroshi Abe gespielt, der sich allerdings derart penetrant in „böse in die Gegend starren“ übt, dass es keine reine Freude mehr ist.
Überraschend ist die schlechte Tricktechnik. Besonders in der ersten Szene, wurde Godzilla nicht wie üblich in eine Modelllandschaft gestellt, sondern sehr auffällig in eine reale Umgebung kopiert. Dadurch wirkt der Film, der ja 1999 gedreht wurde, als würde er aus den frühen 60ern stammen. Auch das UFO wurde bei seinen Flügen recht billig ins Filmmaterial kopiert und erinnert an die Flugszenen aus „Flash Gordon“ von 1980, der ja zur Zeit seiner Entstehung auch bereits nicht mehr state-of-the-art war. Man wird für dies alles allerdings durch ein wunderbares Finale versöhnt, bei dem ein neues, fantastisch aussehendes Monster als Gegner für Godzilla aus dem Hut gezaubert wird. Da die finale Schlacht auch nicht so episch wie in „Godzilla Vs. Mechagodzilla II“ angelegt wurde, kommt sie flott und kurzweilig daher. Auch wenn das Ende dann wieder ein wenig zu abrupt scheint.
Früher war mehr Lametta
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