Ip Man 2 - Wilson Yip
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Ip Man 2 - Wilson Yip
IP Man 2
(Yip Man 2: Chung si chuen kei)
mit Donnie Yen, Lynn Hung, Simon Yam, Sammo Hung Kam-Bo, Xiaoming Huang, Siu-Wong Fan, Kent Cheng, Darren Shalavi, Amber Chia, Jiang Dai-Yan, Hark On-Fung, Meng Lo, Siu Lung Sik
Regie: Wilson Yip
Drehbuch: Edmond Wong
Kamera: Hang-Sang Poon
Musik: Kenji Kawai
Keine Jugendfreigabe
Hongkong / 2010
Nachdem Ip Man (Donnie Yen) im zweiten Sino-Japanischen Krieg seine Kampfkünste gegen die Japaner einsetzte, flüchtet er 1949 nach Hongkong und versucht dort, eine Wing Tsun-Schule zu etablieren. Als der mächtige Master Hung (Sammo Hung) dies erfährt, stellt er Ip Man vor eine heikle Aufgabe. Dieser soll sich zunächst in einem Kampf auf Zeit gegen Kämpfer aller möglichen Stile den nötigen Respekt verdienen. Auch seitens eines korrupten Polizei-Intendants (Charlie Mayer) und dem britischen Box-Champion Twister (Darren Shahlavi) droht weitere Gefahr. Für Ip Man geht es erneut um die Ehre des chinesischen Volks aber auch um die Möglichkeit, seine Kampfschule zu eröffnen.
Fortsetzungen beinhalten in den meisten Fällen immer das Problem, das sie nur selten an die Qualität des Originals heranreichen können, was für den Zuschauer dann fast automatisch eine Enttäuschung darstellt, da die hohen Erwartungen nicht erfüllt werden konnten. Ganz anders verhält es sich mit "IP Man 2", der nahtlos das enorm hohe Level seines Vorgängers weiterführt und diesem im Bezug auf den Qualitätsstandard in nichts nachsteht. Waren es im ersten Teil noch die japanischen Invasoren, so muss sich der Titelheld dieses Mal gegen die britische Kolonialmacht behaupten, die im Hongkong der 50er Jahre das sagen hat. Nach anfänglichen Problemen mit den in Hongkong ansässigen Kung Fu Schulen kristallisiert sich doch immer mehr heraus, das der eigentliche Kampf gegen die Besatzungsmacht stattfindet, für die Chinesen lediglich Menschen zweiter Klasse sind, die diese Sichtweise auch täglich zu spüren bekommen. Demütigungen und Polizei-Willkür sind so an der Tagesordnung und machen das Leben der chinesischen Bevölkerung in Hongkong nicht leichter.
Von Beginn an wird kein Zweifel daran gelassen, das auch dieser zweite Teil mit herausragenden Kampfszenen gespickt ist, deren Choreografie keinerlei Wünsche offen lässt, so das insbesondere die Freunde asiatischer Kampfsportfilme absolut begeistert sein dürften. Dabei entsteht eine ästhetische Ausstrahlung und eine Perfektion, die einen echten Fan schon fast in einen Rauschzustand versetzen kann und dieses Werk nun wirklich erheblich von anderen Martial Arts Filmen abhebt. Es sind aber nicht nur die gezeigten Fights die jederzeit zu begeistern wissen, denn das gesamte Geschehen ist wieder einmal absolut stimmig und bietet auch inhaltlich viel mehr als den ansonsten üblichen Einheitsbrei, denn man nur zu oft vorgesetzt bekommt. Dabei spielt auch die authentisch und glaubwürdig in Szene gesetzte Story eine wesentliche Rolle, kann man sich doch sehr gut in die zu der Zeit vorherrschende Situation hineinversetzen und empfindet so auch Mitgefühl mit der chinesischen Bevölkerung.
Der absolute Höhepunkt der Ereignisse ist mit Sicherheit der finale Kampf zwischen Meister IP und dem britischen Boxer Twister, der seinen ganz besonderen Reiz aus der Tatsache bezieht, das zwei vollkommen unterschiedliche Kampfstile aufeinandertreffen. Doch unterscheiden sich nicht nur die Stile, auch die Kontrahenten könnten nicht unterschiedlicher sein. Wirkt IP Man doch kürperlich eher wie ein Hänfling, so steht ihm mit dem Boxer ein muskelbepackter Hüne gegenüber, der ihm rein körperlich hoffnungslos überlegen ist. So wird dieser kampf dann auch ein wirklich zähes Ringen, das allerdings zu keiner Zeit einen Zweifel daran lässt, wer am Ende die Oberhand behält. Besonders gut gefallen hat mir auch der Aspekt, das mit Twister kein unbeweglicher und nur von seiner Kraft lebender Akteur in den Ring steigt, denn der gute Mann ist auch durchaus geschmeidig, was man allein schon in seinen Bewegungsabläufen klar erkennen kann. Das verleiht dem ganzen eine äusserst glaubhafte Note und IP Man ist auch längst nicht so überlegen wie manch einer das eventuell annehmen könnte, sondern muss eine ganze Menge einstecken, bis er seinen Gegner auf die Bretter schickt.
Letztendlich liegt hier eine wirklich absolut gelungene Fortsetzung vor, in der es keinerlei Qualitätseinbußen gegenüber dem Vorgänger zu verzeichnen gibt. Regisseur Wilson Yip hat alles richtig gemacht und hat es insbesondere geschafft, das dieser zweite Teil seinem Vorgänger ebenbürtig ist. Das liegt zum größten teil auch an der vollkommen überzeugenden Darsteller-Riege, die mit erstklassigem Schauspiel aufwarten kann. Hervorstechend ist dabei wieder einmal der überragende Donnie Yen, der nicht nur durch seine Kampfkünste zu überzeugen weiss, sondern auch durch seine ruhige aber jederzeit intensive Darstellung des IP Man dem Film seinen Stempel aufdrückt. Das hier geschnürte Gesamtpaket ist nahezu perfekt und bietet wie schon beim ersten Teil jederzeit spannende und kurzweilige Unterhaltung, die zudem wieder mit sensationellen Kämpfen angereichert wurde, die an Qualität und Ästhetik kaum zu überbieten sind. Erstklassige Schauspieler und eine interessante geschichte runden das ganze perfekt ab und lassen keine Wünsche offen.
Fazit:
Der sensationelle Erfolg von "IP Man" hat ganz automatisch dazu geführt, das man als Zuschauer mit extrem hohen Erwartungen an diesen Nachfolger herangegangen ist. Doch ganz anders als bei vielen anderen Fortsetzungen wurden diese Erwartungen hier auch erfüllt, denn "IP Man 2" lässt keinerlei Einbußen im Bezug auf die Qualität erkennen. Ein Donnie Yen in absolut bestechender Kampflaune, eine an Ästhetik kaum zu überbietende Choreografie und eine sehr interessante Story ergeben einen nahezu perfekten Film, an dem längst nicht nur die Freunde von Kampfsportfilmen ihre helle Freude haben dürften.
Die DVD:
Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Kantonesisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch / Niederländisch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 104 Minuten
Extras: Interviews, Making Of, Selected Scenes, Premiere
9/10
Big Brother is watching you
Re: Ip Man 2 - Wilson Yip
Danke für die Info .Hab selbst einige Jahre Wing Tsun intensive trainiert(momentan nur wenn es die Zeit erlaubt)und was Donnie der ja eigentlich kein WT´ler ist da zeigt ist wirklich GROßARTIG und sucht seine gleichen.Dazu kommt die Story um Sifu Yip Man und so bekommt man kein Hirnloses gekloppe zu sehen sondern mal einen Film aus diesem Genre mit Hand und Fuß.
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
Re: Ip Man 2 - Wilson Yip
Guter Film aber einiges an der Story ist so dünn wie unwahrscheinlich das es sich so zugetragen hat.Egal, der Film bietet 1A Action inkl. feinster Kampfkunstszenen.
8/10
8/10
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
Re: Ip Man 2 - Wilson Yip
Ip Man zieht mit seiner Familie nach Hongkong. Hier lebt er in Armut und versucht, sich mit der Eröffnung einer Wing-Chun-Schule über Wasser zu halten. Bald schon spricht sicher herum, dass Ip Man schier unbesiegbar ist und seine Schule erhält hohen Zulauf. Dies beschwört allerdings Konflikte mit den Lehrern der andern Schulen herauf.
Waren es im ersten Teil noch die Japaner, die die hassenswerten Feinde des chinesischen Volkes verkörperten, so sind es hier die britischen Kolonialherren. Und wurde zumindest dem japanischen General aus Teil 1 noch etwas Würde zugestanden, so sind die Briten hier allesamt hassenswerte, groteske Kreaturen. Am schlimmsten Darren Shahlavi als britischer Boxer „Twister“. Dieser ist ein so unsympathischer Widerling, dass man am Liebsten ausspeien möchte, wenn er die Szene betritt. Da ich einfach mal unterstelle, dass Darren Shahlavi charakterlich nicht auf einer Stufe mit seinem ekligen „Twister“ steht, kann man ihn für seine Darstellung durchaus loben. Inhaltlich ist „Ip Man 2“ weitaus stringenter als sein Vorgänger. Das episodenhafte wird zugunsten einer durchgängigen Handlung aufgegeben, wobei diese in der zweiten Hälfte in ein „Rocky 4“-Imitat umkippt. Insgesamt besticht „Ip Man 2“ durch noch mehr und noch spektakulärere Kämpfe, sowie eine in sich geschlossene Story. Zudem freut sich der Hongkong-Connaisseur über ein Wiedersehen mit dem großartigen Sammo Hung, der hier eine (ge)wichtige Rolle einnimmt.
Die ganze Trilogie, plus Vorgeplänkel und Screenshots: http://www.filmforum-bremen.de/2012/07/ ... n-trilogy/
Waren es im ersten Teil noch die Japaner, die die hassenswerten Feinde des chinesischen Volkes verkörperten, so sind es hier die britischen Kolonialherren. Und wurde zumindest dem japanischen General aus Teil 1 noch etwas Würde zugestanden, so sind die Briten hier allesamt hassenswerte, groteske Kreaturen. Am schlimmsten Darren Shahlavi als britischer Boxer „Twister“. Dieser ist ein so unsympathischer Widerling, dass man am Liebsten ausspeien möchte, wenn er die Szene betritt. Da ich einfach mal unterstelle, dass Darren Shahlavi charakterlich nicht auf einer Stufe mit seinem ekligen „Twister“ steht, kann man ihn für seine Darstellung durchaus loben. Inhaltlich ist „Ip Man 2“ weitaus stringenter als sein Vorgänger. Das episodenhafte wird zugunsten einer durchgängigen Handlung aufgegeben, wobei diese in der zweiten Hälfte in ein „Rocky 4“-Imitat umkippt. Insgesamt besticht „Ip Man 2“ durch noch mehr und noch spektakulärere Kämpfe, sowie eine in sich geschlossene Story. Zudem freut sich der Hongkong-Connaisseur über ein Wiedersehen mit dem großartigen Sammo Hung, der hier eine (ge)wichtige Rolle einnimmt.
Die ganze Trilogie, plus Vorgeplänkel und Screenshots: http://www.filmforum-bremen.de/2012/07/ ... n-trilogy/
Früher war mehr Lametta
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Re: Ip Man 2 - Wilson Yip
Die Fights sind wie immer über jeden Zweifel erhaben und die erste Stunde, in der Ip Man versucht, in Hongkong seine Schule aufzubauen, hat mir recht gut gefallen.
Dann kippt das ganze aber in eine dümmliche Schwarz-Weiß-Malerei, bei der man gegen die ehemaligen britischen "Machthaber" ziemlich offensichtlich nachtritt. Das wirkt patriotisch äußerst überzogen und die abschließende völkerverständige Rede fand ich schon bei Rocky IV lächerlich.
6/10
Dann kippt das ganze aber in eine dümmliche Schwarz-Weiß-Malerei, bei der man gegen die ehemaligen britischen "Machthaber" ziemlich offensichtlich nachtritt. Das wirkt patriotisch äußerst überzogen und die abschließende völkerverständige Rede fand ich schon bei Rocky IV lächerlich.
6/10
"You can´t love animals and eat them too."
"Dressing well is a form of good manners." - Tom Ford
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