Ong Bak 3 - Tony Jaa / Panna Rittkrai
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Ong Bak 3 - Tony Jaa / Panna Rittkrai
Ong Bak 3
(Ong Bak 3)
mit Tony Jaa, Sorapong Chatree, Nirut Sinchanya, Niruth Sirijunya, Dan Chupong, Primrata Detudom, Petchai Wongkamlao
Regie: Tony Jaa / Panna Rittkrai
Drehbuch: Tony Jaa / Panna Rittkrai
Kamera: Keine Information
Musik: Keine Information
Keine Jugendfreigabe
Thailand / 2010
Tien (Tony Jaa) hat fast alles verloren: Vater, Stiefvater und seine Brüder wurden ermordet. Völlig erschöpft und am Ende seiner Kräfte verlassen ihn nun auch die Kampfkünste, für die er sein ganzes Leben hart trainiert hat. Gefangen genommen von Lord Rajasena (Sarunyu Wongkrachang), wird er zu 13 grausamen Folterstrafen verurteilt und schließlich zu Tode gequält. Von den Dorfbewohnern wiederbelebt, versucht Tien seine Kräfte neu zu finden und die Dämonen der dunklen Seite seiner Seele zu bändigen. Der gebrochene Muay-Thai-Krieger erlernt durch Meditation und Disziplin die neue Kampfkunst Natayuth. Diese macht ihn stärker als jemals zuvor. Unaufhaltsam bereitet er sich auf eine grausame Rache an seinen Peinigern Demon Crow (Dan Chupong) und Rajasena vor.
Der Storyinhalt war in keinem der bisherigen Ong Bak-Teile als ausgeprägte Stärke anzusehen, vielmehr bekam man eine notwendige und recht ansehnliche Rahmenhandlung ohne jeglichen Tiefgang angeboten. Im Vordergrund standen immer die wirklich erstklassigen Choreografien der jeweiligen kampfszenen, die an Qualität nur schwerlich zu überbieten sind. Nicht weiter verwunderlich also, das auch in vorliegendem dritten Teil, der übrigens nahtlos dort anknüpft wo der Vorgänger geendet hat der weitere Verlauf der Geschichte nicht gerade viel inhaltliche Substanz bietet. Wer jetzt allerdings darauf spekuliert, das man auch hier mit brillant in Szene gesetzten Kämpfen entschädigt wird, der sieht sich doch ziemlich schnell sichtlich enttäuscht, denn auch in dieser Beziehung kocht man dieses Mal eher auf Sparflamme.
Leider wurde es nicht verstanden, die Klasse der beiden vorherigen Teile auch nur ansatzweise zu erhalten, viel eher ergeht sich "Ong Bak 3" phasenweise sogar in einer gewissen Belanglosigkeit und hinterlääst streckenweise sogar fast schon einen Zustand der Langeweile beim Zuschauer, dauert es doch schier ewig lang, bevor man wenigstens etwas kampfkunst geboten bekommt.. Es dauert fast eine geschlagene Stunde, bis überhaupt einmal etwas Tempo Einzug in das Geschehen hält, denn bis dahin bekommt man es fast ausschließlich mit dem Genesungszustand von Tien zu tun, der sich von den durch Folter verursachten Verletzungen erholen muss, um dann später Rache an seinen Peinigern zu nehmen. In dieser äusserst zähflüssigen Phase des Filmes, die immerhin zwei Drittel der Gesamtspielzeit einnimmt, hält sich der Unterhaltungswert in sehr überschaubaren Grenzen und auf hochklassige Fights braucht man erst gar nicht zu hoffen.
Erst in den letzten gut 30 Minuten bekommt der Zuschauer dann endlich etwas davon zu sehen, auf was man die ganze Zeit schon gewartet hat, nämlich erstklassige Kampfszenen. Jedoch sollte man auch hier die Erwartungshaltung etwas zurückschrauben, da die Kämpfe keinesfalls mit den wunderbaren Choreografien der ersten beiden Teile mithalten können, im Endeffekt beschränkt sich das Ganze nur auf einen finalen Endkampf, der zudem noch eher etwas unspektakulär ausfällt, so das die Enttäuschung beim Einsetzen des Abspanns doch ziemlich groß ist. Fast zwangsläufig ist man doch im Bezug auf die Martial Arts Passagen sicherlich mit extrem hohen Erwartungen an diesen Film herangegangen, konnte man sich doch an der Kampfkunst in den beiden Vorgängern regelrecht ergözen und hat Ähnliches auch hier erwartet. Und so kann man auch die eher negativen Meinungen nachvollziehen, die der Abschluss Der Trilogie erhalten hat. Denn auch ansonsten wird der Betrachter mit sehr durchschnittlicher Filmkost bedient, es baut sich kein konstanter Spannungsbogen auf und stellenweise erscheint der Film auch irgendwie zerstückelt, so das sich kein flüssiger Erzählstil offenbaren will.
Auch der vorhandene Fantasyanteil der Story kann den insgesamt eher durchschnittlichen Gesamteindruck nicht aufwerten, vielmehr kann man sich des Eindruckes nicht erwehren, das sie eher schädlich für das gesamtpaket sind. Einige Passagen erscheinen doch eher etwas wirr und unterstützen viel eher den Aspekt, das man hier ein seltsam zusammengestückeltes Filmerlebnis präsentiert bekommt, das zu keiner Zeit so richtig überzeugen kann. Und so passen sich dann auch die darstellerischen Leistungen nahtlos diesem Eindruck an, erscheint das Schauspiel doch größtenteils recht hölzern und ungelenk, selbst ein Tony Jaa kann noch nicht einmal mit seinen Martial Arts Fähigkeiten wirklich punkten, was wohl für die fans der Ong Bak-Reihe die größte Enttäuschung darstellen dürfte.
Fazit:
Sicherlich hat man keinen Film mit einer tiefgehenden und ausgefeilten Geschichte erwartet, denn das war auch schon bei den beiden ersten Teilen nicht der Fall, allerdings dürfte die Vorfreude auf erstklassig inszenierte Kampfszenen durchaus nachvollziehbar sein. Doch auch in dieser Beziehung bietet "Ong Bak 3" absolute Schmalkost an, so das man ohne jede Übertreibung vom mit Abstand schwächsten Teil der Reihe sprechen kann, der über einen Platz im absoluten Mittelmaß keinesfalls hinauskommt.
Die DVD:
Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Thai DD 5.1
Untertitel: Deutsch / Niederländisch
Bild: 2,35:1 (16:9)
Laufzeit: 95 Minuten
Extras: Interviews, B-Roll
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