Wild Zero - Tetsuro Takeuchi (2000)

Moderator: jogiwan

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karlAbundzu
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Re: Wild Zero - Tetsuro Takeuchi

Beitrag von karlAbundzu »

Zombies!! UFOs!!! Rock ‚n’ Roll!!!! Im Jahr 2000 machte sich ein Film auf, um dies alles stylish und mit viel Esprit zusammenzuführen. Klar, wir begeben uns hier nicht auf die Arthouse-Gleise, sondern waten knietief in einem Moder von 50er Jahre-SciFi, Ed Wood-Artigem und 70er Zombie-Schrecken, gepaart mit punkiger, harter Musik.
Nach einem Meteoriteneinschlag greifen Außerirdische an und verwandeln Menschen in Zombies. Ace bekommt davon nichts mit. Der Fan der Gruppe Guitar Wolf (Mitglieder: Bass Wolf, Drum Wolf, Guitar Wolf) macht sich auf, um ein Konzert dieser Band zu sehen. Unabsichtlich rettet er die Band vor einem schießwütigen Manager und bekommt von ihnen eine mächtige Trillerpfeife. Langsam erkennt er die Lage der Welt, rettet eine wunderschöne Person, in die er sich verliebt. Zusammen mit den drei Musikern ziehen die beiden los, um die Menschheit zu retten. Helden in Leder halt.
Der Regisseur beweist nicht nur Detailfreudigkeit und ein sicheres Gespür für Abseitiges und deren stimmungs- sowie humorvolles Potential, sondern er hat auch etwas zu erzählen. Einerseits in Szenen und von Charakteren, die einem in ihrer Unglaublichkeit staunend den Mund offen halten lassen, andererseits wird hier auch das schwierige Verhältnis von Japan zu Korea miterzählt. Und auch Transgender-Themen werden verhandelt. Bestes aufklärerisches Exploitationkino!
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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jogiwan
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Re: Wild Zero - Tetsuro Takeuchi (2000)

Beitrag von jogiwan »

Was soll schon groß dabei rauskommen, wenn Rock’n Roll-wütige Japaner einen Genre-Film mit viel Musik machen. Natürlich ein Film mit Ufos, Zombie-Apokalypse, flammenspeienden Mikrophonen, magischen Gitarrenblättchen und viel Gitarrenmucke, in dem auch die Fahne der Diversität hochgehalten wird. „Wild Zero“ mag nach objektiven Gesichtspunkten zwar nicht der beste Film sein, ist aber stets so sympathisch ausgefallen, dass man dem Streifen seine eher maue Geschichte, das etwas verfahrene Storytelling und die kostengünstig getricksten Effekte, die teils auch aus dem Rechner kommen, auch gerne verzeiht. Ansonsten ist natürlich wieder einmal Überzeichnung angesagt und kaum einer der zahlreichen Charaktere hat keine Macke, während die Mitglieder der Band „Guitar Wolf“ natürlich Rock’n Roll entsprechend glorifiziert werden und ihre Lieder über Blut, Schweiß und jede Menge Alkohol zum Besten geben, während die Sonnenbrille natürlich selbst in den schwierigsten Momenten nicht abgenommen wird. „Wild Zero“ macht dann als Musikfilm mit Zombies und kleineren Abstrichen als Legendenbildung für eine doch recht obskure Band auch Spaß und das kurzweilige Werk hat auch ein großes Herz für Außenseiter, schrullige Musiker und selbst für Untote. Schöne und vor allem laute Sache und für meinen Geschmack hätte auch noch viel mehr Musik sein dürfen, auch wenn das sonst ja nicht so meine Ecke ist.
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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buxtebrawler
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Re: Wild Zero - Tetsuro Takeuchi (2000)

Beitrag von buxtebrawler »

Ist mutmaßlich am 28.05.2021 bei Rapid Eye Movies auf Blu-ray im Digipak erschienen:

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Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
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Adalmar
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Re: Wild Zero - Tetsuro Takeuchi (2000)

Beitrag von Adalmar »

Sehr spaßiger Film! Wird auch als Blu-ray angeschafft.
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Il Grande Racket
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Re: Wild Zero - Tetsuro Takeuchi (2000)

Beitrag von Il Grande Racket »

"Wer eine Abscheu gegenüber Rockmusik hegt und über die billige Machart nicht hinwegsehen kann, wird wohl kaum Freude an dem Film haben. Als kleiner Wermutstropfen sei hier noch erwähnt, dass auch das Bild der Blu-ray nicht wirklich das widerspiegelt, was das Medium zu leisten vermag. Ein Upgrade zur alten DVD von 2002, deren Bild nicht einmal anamorph kodiert war, stellt es natürlich dennoch dar. High-End Sound kann man natürlich auch nicht erwarten, aber Musik und Toneffekte krachen ordentlich aus beiden Stereoboxen, was hier die Hauptsache ist.

Fans laut losrüpelnden Garagen-Sounds und Freunde von Midnight Movies, die gerne mal in der Filmlandschaft auf Entdeckungsreise, sei Wild Zero unbedingt ans Herz gelegt. Die Odyssee des Fans Ace und seinen Idolen Guitar Wolf feiert ein Lebensgefühl, das Konfrontationen nicht meidet, ihnen auch nicht mit Gleichgültigkeit begegnet, sondern sie als Herausforderungen sieht, sich selbst treu zu bleiben und positiv auf seine Umwelt einzuwirken. Bei ihnen fängt dies mit dem Eingeständnis an, dass man selbst eben nicht perfekt ist und man dies auch von anderen nicht erwarten kann. Genau das macht den Film und die Band erst einmal von Grund auf sympathisch. Alles andere, die Musik, die Zombies, diese ganze wilde Interaktion mit den verschiedensten Menschen, ist dann eine Dreingabe, ein Geschenk des Lebens. Genau wie Wild Zero als Film, der einen quasi dazu einlädt, das alles mit ihm zu feiern. In diesem Sinne: Rock’n’Roll!"

Vollständige Review auf Filmtoast: https://www.filmtoast.de/wild-zero/
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Adalmar
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Re: Wild Zero - Tetsuro Takeuchi (2000)

Beitrag von Adalmar »

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karlAbundzu
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Re: Wild Zero - Tetsuro Takeuchi (2000)

Beitrag von karlAbundzu »

Wer kann, sollte hin .
Oder zumindest Sonntag, 8. Mai ins Cinema Ostertor, Bremen, um 19 Uhr
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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