Superboy I - Stärker als 1000 Sonnen - Diaz/Suarez (TC #84)

Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Superboy I - Stärker als 1000 Sonnen - Diaz/Suarez (TC #84)

Beitrag von jogiwan »

Superboy I

Bild

Superboy - Stärker als 1000 Sonnen

Originaltitel: Bionic Boy

Herstellungsland: Hongkong, Philippinen / 1977

Regie: Leody M. Diaz / Bobby A. Suarez

Darsteller: Johnson Yap, Steve Nicholson, Ron Rogers, David Fry, David McCoy, u.a.

Story:

Man hört gerade noch ein fieses Knirschen, ein dumpfes Krachen, und die Familienkutsche der LEE´s war platt.
Eine Planierraupe hat das Auto von Dr. JOHNSON LEE überrollt, er und sein Frau finden den Tod . Der als Anwalt getarnte Interpol-Agent LEE war einem Gangstsyndikat im Weg, das miliardenschwere Industriesabotage betreibt.
Doch nicht alle Insassen sterben. Sohn SONNY gibt noch schwache Lebenszeichen von sich. Speziallisten geben ihm übermenschliche Kraft, Ausdauer und Intelligenz.
Superboy ist geboren .... (quelle: ofdb.de)
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jogiwan
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Re: Superboy I - Diaz/Suarez (Trash Collection #84)

Beitrag von jogiwan »

Haha, was für ein herrlicher Schwachsinn… Ein zwölfjähriger Junge der mit übermenschlichen Kräften den Tod seiner Eltern rächt, dabei ganze Herrscharen von Gangstern aufmischt und herrlich skrupellos zu Werke geht – so eine Idee kann nur aus dem asiatischen Raum kommen. Während so eine Geschichte im unseren Breiten vermutlich niemals entstehen könnte, wird in der Philippinisch-chinesischen Produktion aus dem Jahre 1977 ja nicht lange gefackelt und der jugendliche Karatechampion hinterlässt auf seinem grausamen Rachefeldzug eine Spur aus Blut, Gewalt und toten Bösewichten.

Die Geschichte ist ja auch nicht sonderlich originell und wurde geradewegs auf das jugendliche Karate-Talent zugezimmert. Der Film beginnt dann auch mit den Jugend-Weltmeisterschaften in Karate, bei dem der junge Sonny einen wesentlich größeren Gegner auf die Matte klatscht. Doch nicht nur sportlich ist Sonny topfit, sondern auch geistig vollkommen auf der Höhe und hat Kenntnisse in Mathematik und Musik, von denen Normalsterbliche nur träumen können. Doch so viel Talent kommt nicht von ungefähr und so ist es wenig verwunderlich, dass der Vater ein Top-Agent für Interpol ist und ganz oben auf der Liste der gefährlichen Personen für den skrupellosen Gangsterboss Frank ist. Der hat flugs einen kruden Plan zur Hand und die heile Familie nahezu ausgelöscht. Und wo die Natur versagt, wird flugs mit sogenannter Bioprothetik ausgeholfen, die dem Jungen auch noch übermenschliche Kräfte verleiht um Frank und seinem Gefolge auch ordentlich den Hintern aufzureißen.

Zimperlich wird in dem 1977 entstandenen Trashwerk ja nicht gerade umgegangen und es werden Gangster und sonstige Menschen im Sekundentakt erschossen, plattgewalzt, auf den Beton geknallt oder anderweitig über den Jordan gebracht. Aber während andere Filme dafür auf dem Index landen, hat man „Superboy“ auch noch eine Freigabe mit FSK12 verpasst, die selbst aufgeschlossenen Filmfreunde verwundert die Stirn runzeln lässt. Sicherlich ist „Superboy“ ein alberner Actionspaß, aber so harmlos wie man sich ihn vermuten würde, ist der Streifen mit dem kleinen Johnson Yap ja nicht geworden.

Das Tempo des Streifens ist auch recht flott und nach dem sportlichen Einstieg geht es auch rasch zu Sache. Nachdem man vom Plan des Gangsters erfahren hat, folgt auch schon das Attentat, sowie die ominöse Operation, auf die jedoch nicht näher eingegangen wird. Die zweit Hälfte ist dann der Action vorbehalten, wobei es den beiden Regisseuren Leody M. Diaz und Bobby A. Suarez wohl die Verwendung von Zeitlupen-Sequenzen etwas angetan zu haben scheint, die in „Superboy“ auch inflationär Verwendung findet. Diese macht aus irdischen Fähigkeiten dann auch übermenschliche und wenn auch das nicht ausreicht, wird halt eine Miniatur trickreich in die Luft gesprengt.

Das ist dann auch genauso trashig wie es klingt und daher ist „Superboy I“ als Nummer 84 im Rahmen der CMV´schen Trash-Collection neben den anderen Werken aus den unteren Schubladen der Filmgeschichte auch bestens aufgehoben. Offensichtlich war dem Streifen trotz aller Schwächen auch Erfolg beschienen, was zur Folge hatte, dass ein Jahr darauf auch noch ein zweiter Teil mit dem Titel „Superboy II – Der Blitz aus dem All“ gedreht wurde und dankenswerterweise ebenfalls auf der Scheibe mitgeliefert wird, der ebenfalls schon gesichtet und für gut, wenn auch geringfügig schlechter als der erste Teil befunden wurde.

Unterm Strich bleibt ein sehr trashiger Film, der gar nicht so harmlos ist, wie man sich ihn vielleicht erwarten würde und neben dilettantischer Action und haarsträubender Geschichte mit jeder Menge Unterhaltungswert aufwartet, bei dem auch einige Längen gar nicht mal so in Gewicht fallen. Mich hat „Superboy I – Stärker als 1000 Sonnen“ jedenfalls bestens unterhalten und der sympathische Karate-Zwerg hat ja definitiv die Sympathien auf seiner Seite. Wer auf solide 70er-Jahre Action aus der Diskont-Ecke steht, kann bedenkenlos zugreifen und auch alle anderen, die obskure Filmperlen zu schätzen wissen, sind mit dem blutigen Rachefeldzug des kleinen Strahlemannes bestens beraten. Lustige 6,5 von 10 Kinderüberraschungen der durchschlagenden Sorte!
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Onkel Joe
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Re: Superboy I - Stärker als 1000 Sonnen - Diaz/Suarez (TC #

Beitrag von Onkel Joe »

Teil 1 der Sause fand ich persönlich jetzt etwas schlechter als Teil 2, spielt aber in der selben Liga.
Kommt auf durchschnittliche 6/10, auch hier sollte vorher der Arzt oder Spirituosen Händler ihres vertrauens aufgesucht werden um mit reichlich Material das teil ordentlich vorzuglühen :kicher: .

Zur DVD, flasches Bildformat und recht unscharf, wie auch bei Teil 2 nichts für Quälgeister.
Wer tanzen will, muss die Musik bezahlen!
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karlAbundzu
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Re: Superboy I - Stärker als 1000 Sonnen - Diaz/Suarez (TC #84)

Beitrag von karlAbundzu »

tory: Junge verliert seine Eltern bei einem Anschlag auf einen Industriellen. Der Vater war wohl auch ein hoher Agent bei Interpol. Der Junge wird gerettet und durch viele nötige Operationen zu einer Art Robo-Boy, kräftig, schnell und kann weit gucken, inklusive Fadenkreuz (wo der Terminator überall geklaut hat...) Dieser will natürlich seine Eltern rächen, läßt sich von den Oberbösen gefangennehmen. Diese wollen nämlich den gesamten asiatischen Markt übernehmen und die eInflußreichsten Großindustriellen (ja, nicht nur den illegalen Markt, sondern auch die legalen Sachen, Autos, Öl, usw.) dafür töten. Komischer Plan, vor allem mit diesen Mitarbeitern an Killern, denen selbst der böse Boß nicht viel zutraut.
In ihren Fängen versucht der Junge mit Hilfe von Interpol da aufzuräumen.
Viele tolle Szenen, z. B. wie die Ärzte sich vorher über die Unmöglichkeit der Rettung des Jungen unterhalten, unterstützt von einem hübschen Plastikmenschmodell; oder als die Gangster ihre erste Einsatzbesprechung haben, oder ihre Super-Tanzszene am Pool. Auch das Schild des Interpol-Ober-Agenten, bei dem kaum die Buchstaben raufpassen, ist sehr hübsch.
Also Trash-Action mit viel Martial Arts, tollem Interior, Klamotten (diese Hemden!!!), Easy Listening Musik. Und nicht mal das Kind nervt. EInziges Manko die Längen beim Schlußkampf, da gibt es auf einmal viel mehr Gangster, die natürlich alle einzeln erledigt werden müssen.
Schön auch, dass immer, wenn gezeigt werden soll, WIE schnell der Knabe ist, auf Slo-Mo umgeschaltet wird!
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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