Die Fortsetzung der
"Mega-Derrick-Sause"
Cover der Derrick Collectors Box 3, welche die Folgen 31-45 enthält
Folge 45 - Klavierkonzert (Deutschland 1978)
Die Ehe von Robert (Peter Fricke) und Luisa van Doom (Maria Schell) ist von Hass und tiefer Verachtung füreinander geprägt. Eines Abends wird Frau Kling (Ursula Ludwig), die Haushälterin der van Dooms, durch ein geschlossenes Fenster im Haus der zerstrittenen Eheleute erschossen. Sofort verdächtigt Luisa van Doom ihren Gatten, doch der bekannte Pianist gab zur Tatzeit ein Konzert. Tatsächlich spricht einiges gegen Robert, der einst als junger Mann von seiner wohlhabenden Frau gefördert wurde. Seine Gattin behaart auf ihrem Verdacht, gegenüber Derrick und Klein spricht sie von einem Auftragsmord, bei dem das falsche Ziel zu Tode kam. Robert hat seit einiger Zeit ein Verhältnis mit der hübschen Isabella (Iris Berben), doch Luisa stimmte einer Scheidung nicht zu, ein starkes Motiv. Welche Rolle spielt Van Dooms Manager Ostrow (Eric Pohlmann), der nicht mit seinem Wissen rausrücken mag...???
"Klavierkonzert" wirft ein beeindruckendes Staraufgebot in die Waagschale. Peter Fricke überzeugt als zerknirschter Musiker, der den immer stärkeren Druck kaum noch ertragen kann. Maria Schell gelingt eine konsequent unsympathische Darstellung, die souverän zwischen Kälte, Hass und hysterischen Ausbrüchen pendelt. Eric Pohlmann passt vortrefflich in die Rolle des zielstrebigen Managers (damals noch als "Agent" bezeichnet). Der junge Sky du Mont wirkt reichlich klapprig, ihm fehlt es noch ein wenig an Profil, obschon seine Leistung ansprechend geraten ist. Iris Berben hat eine etwas undankbare Rolle erwischt, mehr als die oberflächlich anmutende Geliebte wird ihr nicht abverlangt. Jutta Speidel sorgt für ein wenig Wärme, gibt allerdings auch Rätsel auf, wirkt zunehmend berechnend. Übrigens gefällt mir Jutta Speidel in dieser Derrick-Folge sehr gut, nie war sie hübscher, sie stellt sogar Iris Berben locker in den Schatten.
Helmuth Ashley liefert einen gut gelungenen Beitrag ab, der mit tollen Schauspielern und einer soliden Story ausgestattet ist. Die Auflösung mag nicht unbedingt die ganz grosse Überraschung sein. Doch zuvor werden geschickt diverse Verdachtsmomente gestreut, die den möglichen Täterkreis nicht auf lediglich ein, zwei Personen reduzieren.
7/10 (gut)
Die dritte Derrick-Box sorgte für durchweg gute bis sehr gute Unterhaltung, der übliche Standard wurde (fast) nie verfehlt, letztlich hatte jede Folge ihre Reize. Meine Lieblinge aus diesem Set:
• Folge 33 - Offene Rechnung (Alfred Vohrer)
• Folge 34 - Tod des Wucherers (Zbynek Brynych)
• Folge 41 - Tod eines Fans (Alfred Vohrer)
• Folge 43 - Ein Hinterhalt (Alfred Vohrer)