Alternativer Titel: Casse-tête chinois pour le Judoka, Ore violente
Produktionsland: Deutschland, Italien, Frankreich
Produktion: Jean-Claude Burger
Erscheinungsjahr: 1967
Regie: Maurice Labro
Drehbuch: Maurice Labro
Kamera: Didier Tarot
Schnitt: Marcelle Lehérissey
Musik: Antoine Duhamel
Länge: ca. 91 Minuten
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Heinz Drache, Marilù Tolo, Marc Briand, Maria Minh, Paolo Tiller, François Maistre, Adaly Bell
"Schwarzer Drache" nennt sich eine Organisation, die versucht mittels Atombomben die Weltherrschaft für sich zu erlangen. Der CIA Agent Finn und der Judokämpfer Marc versuchen dieses zu verhindern.
„Die sieben Masken des Judoka“ ist eine Eurospy-Action-Mixture in einer deutsch, französisch, italienischen Co-Produktion unter der Regie von Maurice Labro. Wer hier ernsthaft an den Film geht und meint in Richtung Bond reisen zu können, der liegt vollkommen neben der Spur. Hier gilt: Hirn auf Aus, Toleranzschalter auf Ein stellen und vor allem den Trashfaktor aktivieren. Sollte die Einstellung nicht möglich sein, dann wird der Datenträger wohl blitzartig den Player verlassen. Denn Marc Briand und Marilú Tolo geben im Punkt dämliche Dialoge absolut Vollgas. Gerade Marc Briands Synchronstimme hat hier einen Klassiker nach dem anderen zu bieten. Marilú Tolo beschränkt sich neben den Wortwitzeleien die sich gegen Briand verliert, zusätzlich auch noch auf eine ziemlich aufdringliche und richtig dämliche Präsentation ihrer Rolle. Was die Worte die man ihr in den Mund legte anbelangt, so erinnert mich das an gewisse Wortfetzen aus „Karate, Küsse und blonde Katzen“. Vergessen sollten wir jedoch auch nicht den Auftritt von André the Giant, einfach unglaublich schlecht. Unter dem Strich also, harter Tobak für den Eurotrash-verachtenden Otto Normalverbraucher der Chipsverzehrend vor dem Bildschirm Platz genommen hat.
Heinz Drache ist der Punkt, der dem Film zumindest ein wenig Ernsthaftigkeit einflößen kann. Allerdings dauert es einige Zeit bis Heinz endlich in das Geschehen eingreifen kann. Vorher hat der Zuschauer einige Aktionen von Marc Briand und Marilú Tolo zu verarbeiten. Heinz Drache der Retter eines unterirdischen Trash-Krachers? oder hatte sich der gute Heinz einfach nur verlaufen und wusste nicht was er in diesem Film machen sollte? Alles Auslegungssache.
Was die Kampfszenen angelangt, so sind diese teils beabsichtigt und manchmal auch unfreiwillig dämlich geraten. Ob so vieler Beiläufigkeiten, die negativ wie auch positiv gesehen werden können, verkommt die eigentliche Handlung zur Nebensache und das Finale bietet somit eine Lösung die eigentlich Jedem egal ist.
Fazit: Eine Härteprüfung für den Mainstreamkonsumenten, die dieser nicht bestehen wird. Auf der anderen Seite eine Art Jungbrunnen für den Liebhaber von Eurospy-getarntem Trash. Denn nur die Harten kommen in den Garten.
6/10