Feuer frei auf Frankie (Deutschland, Italien, Spanien 1967, Originaltitel: Feuer frei auf Frankie)
Blacky, Erika & Rosalba!
Professor Peers (Charles Fawcett) hat einen neuartigen Treibstoff entwickelt, dessen unschätzbarer Wert das Interesse vieler Geiferlinge weckt. Bald sind Ganoven darauf aus den Wissenschaftler zu entführen, doch der Versuch endet mit dem Tod des Professors. Immerhin überlebt dessen engster Mitarbeiter Dr. Bargher (Joachim Fuchsberger) die Attacke, auf ihn konzentrieren sich nun die Begierden diverser Gangster und Geheimdienste. Die CIA will den Schwerverletzen in die USA überführen, man fürchtet jedoch weitere Angriffe aus der Unterwelt. Dr. Bargher hat einen jüngeren Bruder namens Frankie (Joachim Fuchsberger), dieser soll vorübergehend in dessen Rolle schlüpfen, damit der echte Dr. Bargher unbehelligt transportiert werden kann. Schnell gelingt es der attraktiven Agentin Maud Taylor (Erika Blanc) den Lebemann Frankie zu überzeugen, ebenso flott sind diverse finstere Gestalten hinter dem Köder her, offensichtlich funktioniert die Tarnung. Frankie kann sich nur knapp einer äusserst brenzligen Situation entziehen, die Schurken sind ihm hart auf den Fersen. Auf der Flucht wird er fast von der rassigen Elena (Rosalba Neri) überfahren, die sich gemeinsam mit dem Gehetzen aus dem Staub macht. Lange soll die Ruhepause nicht dauern...
José Antonio de la Loma führte bei dieser flotten Eurospy-/Thriller-Sause Regie, am Drehbuch war der leider 2004 verstorbene Spanier ebenfalls maßgeblich beteiligt. Den Zuschauer erwartet kein cleveres Kriminalfilmkonstrukt mit ausgeklügelten Überraschungen, hier wird fröhliche Unterhaltung ohne nennenswerten Tiefgang geboten, ein Schaulaufen für herrliche Klischees und hübsche Kulissen/Schauplätze. Bereits der comicartige Vorspann und die locker-flockige Musik lassen keine Zweifel an der Marschrichtung des Streifens aufkommen.
"Feuer frei auf Frankie" läuft gut geölt durch, dies ist vor allem der Verdienst des prächtig aufgelegten Ensembles. Joachim Fuchsberger spult das volle Programm ab, in einer Doppelrolle darf er nebenbei den seriösen Wissenschaftler geben, in erster Linie ist Fuchsberger der flotte Frankie, Tarnung hin oder her. Ein Playboy dem kaum eine Dame widerstehen kann, der sich bei Bedarf per Judo zu verteidigen versteht, dessen das Herz am rechten Fleck schlägt. Blacky muss man mögen, jeder Fan wird sich über das Wiedersehen freuen. Neben Fuchsberger sind zwei heisse Ladies die Stars, Erika Blanc wechselt munter zwischen kokettem Luder, gemäßigter Zicke und pflichtbewusster Agentin, eine sehr sympathische und augenzwinkernde Vorstellung. Rosalba Neri fällt freilich noch genauer in mein Beuteschema als Frau Blanc, die scharfe Rosalba hat mehr zu bieten als uns das naive Mäuschen zu zeigen, was dem halbwegs aufmerksamen Zuschauer sehr früh bewusst werden dürfte. Karin Field kann sich kaum gegen die Strahlkraft von Erika und Rosalba behaupten, allerdings gibt ihre Rolle zugegebenermaßen nicht allzu viel her. Illustre Gestalten füllen die Herrenriege auf. Rik Battaglia kennt jeder Filmfreund aus zahlreichen Karl-May-Verfilmungen, mindestens ebenso bekannt sollte Walter Barnes sein, der uns den gestressten Geheimdienstboss macht. Weitere Charakterköpfe füllen die Mannschaft auf, Luis de Tejada, Mariano Vidal Molina und Gesichtsunfall Tito García sollen nicht ungenannt werden. Eddi Arent ist als Erikas Helferlein unterwegs, erwartungsgemäß ist seine Rolle knallschotig angelegt. Damit sollten genug Anhaltspunkte genannt sein, die Besetzung bietet einen hohen Wiedererkennungswert und dreht ordentlich auf, sehr schön!
Verdammt! Jetzt geistert mir die seit Stunden die nackte Rosalba in
"Das Schloss der blaugen Vögel" (La bestia uccide a sangue freddo, 1971) durch die Rübe, vor Gier kann ich mich kaum auf das Getippe konzentrieren
(jetzt wisst ihr endlich, warum ständig Tippfehler und sonstige Grütze unvermeidbar sind, ich bin ein unverbesserlicher Lustgreis). Was gibt es noch zu berichten? Sicher jede Menge, doch ich möchte den Rahmen dieses Kurzkommentares nicht überstrapazieren. Die Zielgruppe sollte klar umrissen sein, schon wegen der Besetzungsliste ist der Flick unverzichtbar!
Pidax gräbt immer wieder feine Schätzchen aus, Filme wie
"Perrak",
"Das Hotel der toten Gäste" und
"Der Stein des Todes" möchte ich nicht mehr hergeben.
"Feuer frei auf Frankie" kommt in brauchbarer Bildqualität daher, für Technikfetischisten ist die Präsentation nicht geeignet. Boni sind auf der Scheibe nicht zu finden, immerhin hat es ein Booklet in die Hülle geschafft. Eurokult-Liebhaber dürfen sich über die Veröffentlichung dieses fast in Vergessenheit geraten
Knuffelchens freuen, der aufgerufene Preis bewegt sich in moderaten Gefilden
(um 10€).
Fazit: Kein Überflieger, aber ein durch und durch liebenswerter und unterhaltsamer Streifen. 6,5/10 + Wohlfühlbonus
Lieblingszitat:
"Noch nie Nylons gesehen?"