Nicht schummeln, Liebling! - Joachim Hasler (1973)

Moderator: jogiwan

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McBrewer
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Nicht schummeln, Liebling! - Joachim Hasler (1973)

Beitrag von McBrewer »

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Originaltitel: Nicht schummeln, Liebling!
Alternativtitel: No Cheating, Darling
Herstellungsland: DDR
Erscheinungsjahr: 1973
Regie: Joachim Hasler
Darsteller: Frank Schöbel, Chris Doerk, Dorit Gäbler, Karel Fiala, Christel Bodenstein, Madeleine Lierck, Rolf Herricht, Peter Bause, Heinz Behrens, Stefan Lisewski, Gerd E. Schäfer
In Sonnenthal kann nur der etwas erreichen, der es mit dem Fußball hält, denn der Herr Bürgermeister (Karel Fiala) will sein Städtchen per namhafter Fußballelf bekannt machen. Darunter aber leidet die gesamte Kommunalpolitik. Dem will die resolute Schuldirektorin Dr. Barbara Schwalbe (Dorit Gäbler) einen Riegel vorschieben. Und so beschließt sie, den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben und gründet ihrerseits eine Damenfußballmannschaft. Der "Kampf" Barbaras mit dem Bürgermeister spitzt sich zu und steckt auch die beiden Mannschaftskapitäne Bernd (Frank Schöbel) und Brigitte (Chris Doerk) an. Aber nach gehörigen Toren, auch Eigentoren, und handfesten Fouls finden die streitbaren Fußballer doch noch einen gemeinsamen Weg.
https://www.ofdb.de/film/30284,Nicht-sc ... tner=25332
https://www.imdb.com/title/tt0068999/
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McBrewer
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Re: Nicht schummeln, Liebling! - Joachim Hasler (1973)

Beitrag von McBrewer »

Der DEFA Klassiker(?) NICHT SCHUMMELN, LIEBLING! lief in den letzten 50 Jahren gefühlt ein Dutzend mal im (DDR-)Fernsehen.
Ich selbst hatte den Film schon das ein oder andere Mal gesehen, aber keine große Beachtung geschenkt. Nur das Setting kam mir immer ein wenig bekannt vor, bis ich dann heraus fand (bzw. mir Augenzwinkend erzählte wurde) das der Film ja in der benachbarten Welterbestadt Quedlinburg am Harz gedreht wurde.
Auf Grund dessen lief der Film nun vor einigen Tagen in der besagten Stadt im Programm "quedlinburg im film" als Projektion in der Kulturkirche St.Blasii.
Grund genug, die Erinnerungen an den Film aufleben zu lassen, zumal sich auch Hauptdarstellerin Chris Doerk zu einer Talk-Runde angemeldet hatte.
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NICHT SCHUMMELN, LIEBLING! braucht sich auch gar nicht hinter den ganzen kunterbunten Nonsens-Filmen aus der BRD (die Pauker Filme bzw aus der Rialto/Lisa-Film Produktionsschmiede) aus dieser Zeit verstecken.
Das Szenario ist auch ein ähnliches: Auf der einen Seite eine Gruppe von Cis-Männern die Ihre Interessen (Fußball, Geld, Frauen) verfolgen, auf der anderen Seite die Emanzipierten Frauen, die nach Verwirklichung & Respekt streben. Dazwischen belanglose Witze & natürlich viel Tanz & Gesang.
Und gerade diese Tanz- & Gesangsszenen empfand ich nun bei der erneuten Sichtung als durchaus gelungen & perfekt in Szene gesetzt. Da haben sich die Filmverantwortlichen nicht Lumpen lassen. Die Choreografien stimmen auf den Punkt & selbst das ein oder andere Lied bliebt im Ohr hängen.
Negativ bemerkte ich aber, wie altbacken doch das Geschlechter-Rollenverständnis für DDR Verhältnisse war. Da wird gleich von Beginn an gegrabscht & widerwillig (von Männerseite) geküsst, da hätte ich eher gedacht, das Sozialistische Bruderland wäre da aufgeklärter gewesen.
Und so streiten & lieben sich Frank Schöbel & Chris Doerk, das ehemalige Traumpaar (sie waren von 1966 bis 1974 zusammen verheiratet) der DDR, gute 90 Minuten lang und Komiker Rolf Herricht gibt ein paar müde Gags zum Besten. Alles ohne Tiefgang, aber dieses strebt der Film auch zu keiner Minute an.
Von daher: Mission gelungen, Schiff versenkt !

Vor dem Film gab es auch die besagte Plauderstunde mit der heute 80.(!!!)jährigen Chris Doerk, die aber noch recht fit & redselig schien.
So berichtete sie von den Dreharbeiten in der Stadt, einem Geschenkten Schwein & dem tollen Kinderballett „Morena“, die auch in dem Film mitwirkten. Da sie auch Sängerin ist, u.a. hatte sie mehrere AMIGA Platten aufgenommen, gab sie auch noch fünf Songs zum besten.
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Und natürlich war sie auch so nett, mir den Filmsoundtrack aus der Elterlichen Plattensammlung zu signieren
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und jetzt alle: DIE SONNE KOMMT IMMER WIEDER

Zuletzt geändert von McBrewer am Di 14. Jun 2022, 09:09, insgesamt 1-mal geändert.
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buxtebrawler
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Re: Nicht schummeln, Liebling! - Joachim Hasler (1973)

Beitrag von buxtebrawler »

Sehr schöner Bericht, Dän! :thup:
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
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CamperVan.Helsing
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Re: Nicht schummeln, Liebling! - Joachim Hasler (1973)

Beitrag von CamperVan.Helsing »

Bei der Gelegenheit möchte ich auf diesen amerikanischen Blog über DDR-Filme hinweisen

https://eastgermancinema.com/
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