Incident at Loch Ness - Zak Penn (2004)
Moderator: jogiwan
- sergio petroni
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Incident at Loch Ness - Zak Penn (2004)
INCIDENT AT LOCH NESS
Originaltitel: Incident at Loch Ness
Alternativtitel: Zwischenfall am Loch Ness, The Enigma of Loch Ness
Herstellungsland-/jahr: GB 2004
Regie: Zak Penn
Darsteller: Werner Herzog, Zak Penn, Jeff Goldblum, Pietro Scalia, Crispin Glover, David A. Davidson,....
Story: Werner Herzog begibt sich mit Zak Penn und Kameramann Gabriel Beristain nach Schottland, um einen Dokumentarfilm über das Monster von Loch Ness zu drehen. Das Projekt scheint nach und nach allerdings aus dem Ruder zu laufen…Denn Produzent Zak Penn hat ein Model gebucht, das Loch Ness-Monster taucht tatsächlich auf und schließlich checken auch noch der Kamera- und Tonmann aus. Was ist da nur los?
(quelle: moviepilot.de)
Originaltitel: Incident at Loch Ness
Alternativtitel: Zwischenfall am Loch Ness, The Enigma of Loch Ness
Herstellungsland-/jahr: GB 2004
Regie: Zak Penn
Darsteller: Werner Herzog, Zak Penn, Jeff Goldblum, Pietro Scalia, Crispin Glover, David A. Davidson,....
Story: Werner Herzog begibt sich mit Zak Penn und Kameramann Gabriel Beristain nach Schottland, um einen Dokumentarfilm über das Monster von Loch Ness zu drehen. Das Projekt scheint nach und nach allerdings aus dem Ruder zu laufen…Denn Produzent Zak Penn hat ein Model gebucht, das Loch Ness-Monster taucht tatsächlich auf und schließlich checken auch noch der Kamera- und Tonmann aus. Was ist da nur los?
(quelle: moviepilot.de)
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
- sergio petroni
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Re: Incident at Loch Ness - Zak Penn (2004)
Was für ein Cast?!
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
Re: Incident at Loch Ness - Zak Penn (2004)
Ich merkte 2012 (sehr) kurz an: Großartige "Mockumentary" mit Werner Herzog, der auch am Drehbuch mitgeschrieben und produziert hat. Hat mir sehr, sehr gut gefallen. Hier ist die Grenze zwischen Wahrheit und Unsinn wirklich sehr schmal. Absolute Empfehlung.
Früher war mehr Lametta
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- sergio petroni
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Re: Incident at Loch Ness - Zak Penn (2004)
Werner Herzog plant, eine Dokumentation über Loch Ness zu drehen. Während der Vorbereitungen
dazu und auch während der tatsächlichen Exkursion dreht zudem John Bailey eine Dokumentation über Werner Herzog und sein Schaffen. Der Produzent der Nessie-Doku, Zak Penn, versucht aus seinem namhaften
Regisseur soviel Kapital, wie möglich zu schlagen. Ist die Reise nach Schottland erst einmal angetreten,
tauchen plötzlich dubiose Gestalten auf, von denen Herzog zuvor nichts wußte. Da wäre zum Beispiel
die "Sonarexpertin" Kitana Baker, die offenbar mit ihrem umwerfenden Aussehen den "Productionvalue"
erhöhen soll. Zum anderen erscheint der zwielichtige "Professor" Michael Karnow, ein sogenannter
Kryptozoologe, der von der Existenz Nessies überzeugt scheint.
Aufgrund der Unstimmigkeiten zwischen Regisseur und Produzent kommt es alsbald zum
Bruch zwischen den beiden. Doch bevor Herzog hinschmeissen kann, passiert gar Unglaubliches.
Eine sogenannte Mockumentary von und mit Werner Herzog. Dies war offenbar nicht sein
einziger Ausflug in dieses Genre. Der Film im Film kommt eigentlich recht ernsthaft rüber,
aber das Thema (gibt es Nessie oder nicht?) macht natürlich jegliche Ernsthaftigkeit dann auch wieder zunichte.
So kann man sich an dem konsequent agierenden Herzog auf ungewohntem Terrain erfreuen.
Auch daß er mit einer Leuchtpistole am Kopf gezwungen wird weiterzufilmen, kann man nur als Selbstironie bezeichnen.
Der Film teilt sich auf in eine Party in Herzogs Haus, gefilmt von Bailey. Unter den Gästen erscheinen
Jeff Goldblum, Crispin Glover und Pietro Scalia. Hier wird die Grundlage für den folgenden
Dokutrip nach Schottland gelegt.
Der zweite Teil des Films besteht aus den Dreharbeiten am Loch Ness, gefilmt von Gabriel Beristain
und John Bailey.
Als dritten Teil könnte man den Audiokommentar von Herzog und Penn betrachten. Hierbei
dauert es nicht lange, bis die beiden ihre Streitigkeiten aus dem Film fortsetzen, und Herzog
wutentbrannt den Platz verläßt. Weitere Kommentatoren finden sich ein. Diese scheinen
ebenfalls nicht gut auf Penn zu sprechen zu sein. Der Film soll wohl so über den Audiokommentar
eine weitere "ernsthafte" Facette erhalten. Mithin ist der Audiokommentar Bestandteil der Mockumentary.
Das Ganze ist witzig anzuschauen. Nichtsdestotrotz fragt man sich: Was hat Werner Herzog hier zu suchen!?
6/10
dazu und auch während der tatsächlichen Exkursion dreht zudem John Bailey eine Dokumentation über Werner Herzog und sein Schaffen. Der Produzent der Nessie-Doku, Zak Penn, versucht aus seinem namhaften
Regisseur soviel Kapital, wie möglich zu schlagen. Ist die Reise nach Schottland erst einmal angetreten,
tauchen plötzlich dubiose Gestalten auf, von denen Herzog zuvor nichts wußte. Da wäre zum Beispiel
die "Sonarexpertin" Kitana Baker, die offenbar mit ihrem umwerfenden Aussehen den "Productionvalue"
erhöhen soll. Zum anderen erscheint der zwielichtige "Professor" Michael Karnow, ein sogenannter
Kryptozoologe, der von der Existenz Nessies überzeugt scheint.
Aufgrund der Unstimmigkeiten zwischen Regisseur und Produzent kommt es alsbald zum
Bruch zwischen den beiden. Doch bevor Herzog hinschmeissen kann, passiert gar Unglaubliches.
Eine sogenannte Mockumentary von und mit Werner Herzog. Dies war offenbar nicht sein
einziger Ausflug in dieses Genre. Der Film im Film kommt eigentlich recht ernsthaft rüber,
aber das Thema (gibt es Nessie oder nicht?) macht natürlich jegliche Ernsthaftigkeit dann auch wieder zunichte.
So kann man sich an dem konsequent agierenden Herzog auf ungewohntem Terrain erfreuen.
Auch daß er mit einer Leuchtpistole am Kopf gezwungen wird weiterzufilmen, kann man nur als Selbstironie bezeichnen.
Der Film teilt sich auf in eine Party in Herzogs Haus, gefilmt von Bailey. Unter den Gästen erscheinen
Jeff Goldblum, Crispin Glover und Pietro Scalia. Hier wird die Grundlage für den folgenden
Dokutrip nach Schottland gelegt.
Der zweite Teil des Films besteht aus den Dreharbeiten am Loch Ness, gefilmt von Gabriel Beristain
und John Bailey.
Als dritten Teil könnte man den Audiokommentar von Herzog und Penn betrachten. Hierbei
dauert es nicht lange, bis die beiden ihre Streitigkeiten aus dem Film fortsetzen, und Herzog
wutentbrannt den Platz verläßt. Weitere Kommentatoren finden sich ein. Diese scheinen
ebenfalls nicht gut auf Penn zu sprechen zu sein. Der Film soll wohl so über den Audiokommentar
eine weitere "ernsthafte" Facette erhalten. Mithin ist der Audiokommentar Bestandteil der Mockumentary.
Das Ganze ist witzig anzuschauen. Nichtsdestotrotz fragt man sich: Was hat Werner Herzog hier zu suchen!?
6/10
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
- Tomaso Montanaro
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Re: Incident at Loch Ness - Zak Penn (2004)
Find ich klasse, dass sich Werner Herzog, den man ansonsten eher mit anspruchsvollem Autorenkino assoziiert, für diesen Found-Footage-Spaß "hergegeben" hat. Womit wir schon bei dem sind, was diesen Beitrag aus der Masse seiner Genrevertreter hervorhebt: Humor! Und Herr Herzog ist nicht der einzige Promi, der in diesem Streifen mitgewirkt hat. Sehr unterhaltsam!
6,5/10 Punkte
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Re: Incident at Loch Ness - Zak Penn (2004)
sergio petroni hat geschrieben:Nichtsdestotrotz fragt man sich: Was hat Werner Herzog hier zu suchen!?
Kann es sein, dass ihr mit Werner Herzogs dokumentarischen Werk (welches die Anzahl seiner Spielfilmarbeiten bei weitem übersteigt) nicht so ganz vertraut seit? Nachholen! Seine Dokus sind einfach großartig und fügen sich nahtlos in sein Gesamtwerk ein. Herzog selber unterscheidet da auch nicht zwischen seinen Dokumentar- und Spielfilmen. Was zur Folge hat, dass die Grenzen zwischen Dokumentarischen und Fiktion bei ihm durchaus fliessend sind. In beide Richtungen. Beides ist einer "ekstatischen Wahrheit" verpflichtet. Darauf spielt auch "Incident at Loch Ness" an, ebenso auf Herzogs Image als etwas "sonderbarer" Filmemacher. Man darf nicht vergessen, dass Herzog in den USA sehr viel bekannter als hier und quasi eine "Marke" ist.Tomaso Montanaro hat geschrieben:Find ich klasse, dass sich Werner Herzog, den man ansonsten eher mit anspruchsvollem Autorenkino assoziiert, für diesen Found-Footage-Spaß "hergegeben" hat.
Darauf nimmt der Film immer wieder Bezug und parodiert das Image, welches sich Herzog aufgebaut hat. Dass er selber das dann komplet dekonstruiert ist natürlich noch ein Witz im Witz. Wobei natürlich auch seine legendären Dreharbeiten mit Kinski aufs Korn genommen werden.
Wer sich näher mit Herzog und seinen Dokumentarfilmen beschäftigen möchte, dem empfehle ich zunächst einmal natürlich die Filme zu gucken (La Soufrière - Warten auf eine unausweichliche Katastrophe, Die große Ekstase des Bildschnitzers Steiner, Echos aus einem düsteren Reich und Little dieter Needs to Fly eignen sich ganz gut als Einstieg) und dann das Buch "Werner Herzog - An den Grenzen" (Besprechung hier: http://www.filmforum-bremen.de/2016/04/ ... n-grenzen/)
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- sergio petroni
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Re: Incident at Loch Ness - Zak Penn (2004)
Dem ist so. Da sollte ich diese Lücke vielleicht 'mal angehen.....Arkadin hat geschrieben: Kann es sein, dass ihr mit Werner Herzogs dokumentarischen Werk (welches die Anzahl seiner Spielfilmarbeiten bei weitem übersteigt) nicht so ganz vertraut seit? Nachholen! Seine Dokus sind einfach großartig und fügen sich nahtlos in sein Gesamtwerk ein.
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“