The Killing of a Sacred Deer - Yorgos Lanthimos (2017)
Moderator: jogiwan
The Killing of a Sacred Deer - Yorgos Lanthimos (2017)
The Killing of a Sacred Deer
Originaltitel: The Killing of a Sacred Deer
Herstellungsland: GB, USA / 2017
Regie: Yorgos Lanthimos
Darsteller: Colin Farrell, Nicole Kidman, Barry Keoghan, Raffey Cassidy, Anita Farmer Bergman
Story:
Herzchirurg Steven lebt gemeinsam mit seiner Gattin, die ebenfalls Ärztin ist, so etwas wie den amerikanischen Traum. Beide sind hochangesehen, geschätzt und leben mit ihren beiden Kindern in einen schönen Haus in einer noblen Gegend. Als sich Steven jedoch mit dem Halbwaisen Martin anfreundet, bedeutet das einen Einschnitt im beschaulichen Leben. Immer mehr drängt sich der sechzehnjährige Schüler in die Familie des Mannes und verfolgt scheinbar einen Plan, der schon bald den heilen Familiensegen ins Wanken bringt.
Originaltitel: The Killing of a Sacred Deer
Herstellungsland: GB, USA / 2017
Regie: Yorgos Lanthimos
Darsteller: Colin Farrell, Nicole Kidman, Barry Keoghan, Raffey Cassidy, Anita Farmer Bergman
Story:
Herzchirurg Steven lebt gemeinsam mit seiner Gattin, die ebenfalls Ärztin ist, so etwas wie den amerikanischen Traum. Beide sind hochangesehen, geschätzt und leben mit ihren beiden Kindern in einen schönen Haus in einer noblen Gegend. Als sich Steven jedoch mit dem Halbwaisen Martin anfreundet, bedeutet das einen Einschnitt im beschaulichen Leben. Immer mehr drängt sich der sechzehnjährige Schüler in die Familie des Mannes und verfolgt scheinbar einen Plan, der schon bald den heilen Familiensegen ins Wanken bringt.
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Re: The Killing of a Sacred Deer - Yorgos Lanthimos (2017)
Die Filme von Yorgos Lanthimos leben ja davon, dass man sich als Zuschauer auf ein bestimmtes Szenario einzulassen vermag, das mit schräg ja eigentlich noch nobel untertrieben ist und das war schon im grandiosen „The Lobster“ der Fall und auch in dem Arthouse-Schockern „Dogooth“ und "Alpen" nicht anders. Hier ist es eine gutsituierte, aber doch auch etwas unterkühlt wirkende Familie aus dem Lehrbuch für Bilderbuch-Lebensentwürfe, die auf einmal mit sehr eigenartigen Dingen konfrontiert ist, die auch sehr rasch drastische Konsequenzen fordern. Je weniger man darüber weiß, desto mehr werden sich einem die Nackenhaare aufstellen und als Zuschauer muss man in dem zweistündigen Werk mit Mystery-Einschlag auch irrationale Dinge in einem ansonsten sehr rationalen Ambiente akzeptieren. Spannend ist in „The Killing of a Sacred Deer“ ja vor allem der Widerspruch zwischen der aufgeklärten Arztfamilie und den Dingen, die ihnen widerfährt und dort wo man in Lanthimos Werken bisher noch schwarzen Humor finden konnte, regiert dieses Mal zunehmend nur noch Entsetzen, wenn die schicksalhaften Ereignisse immer weiter angetrieben werden. Dem Zuschauer wird dabei natürlich ebenfalls einiges abverlangt und „The Killing of a Sacred Deer“ ist meines Erachtens auch eine hochfunktionale Genre-Mischung, die dem Arthouse-Drama genauso nahe ist wie dem Exploitation-Film der Siebziger. Toll gespielt, wunderbar in Szene gesetzt und eben wieder einmal gänzlich unberechenbar, so wie man es von Yorgos Lanthimos in bester Weise gewöhnt ist. Tipp!
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- karlAbundzu
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Re: The Killing of a Sacred Deer - Yorgos Lanthimos (2017)
aus meinem Tagebuch:
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Eine kühl wirkende Familie aus der Großbürgerlichkeit: Mann Chriurg, Frau Augenärztin, Tochter, Sohn. Der Vater trifft sich oft mit einem Jungen, bei der sich nach und nach seine moralische Verpflichtung diesem gegenüber herausstellt. Und dieser drängt sich in die Familie und fordert einen Preis.
Eine aufs Wesentliche reduzierte Rachehorrorstory im phantastischen Realismus-Gewand. Das baut sich alles schlicht aber spannend auf, dabei erzielen die Kamraeinstllungen und die klassische europäische Musik fast durchweg ein Unbehagen. Der Cast spielt unglaublich, aber sehr ungwöhnlich. Farell hat hier scheinbar seinen Regisseur gefunden, für die körperverbesserte Kidman ist die Rolle der kühlen, von ihrem Mann leidenschaftslos gewollte, aber manchmal ausbrechende Frau genau richtig. Die drei Kinderdartsteller sind faszinierend. Und alle drei so unterschiedlich. Nebenbei: Alicia Silverstone hab ich ja ewig nicht gesehen, nicht, dass ich es vermisste.
Humor ist auch, mal surreal, mal zynisch, mal aus unglaublichen Gründen.
Insgesamt ein irgendwie kranker unangenehmer Film. Hat mich von der ersten Szene (bei der ich fast nicht hingucken konnte) mitgenommen.
Nach Lobster der nächste tolle, sehr eigene Film von Lanthimos. Bei dem bin ich wirklich gespannt, was noch kommt."
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Eine kühl wirkende Familie aus der Großbürgerlichkeit: Mann Chriurg, Frau Augenärztin, Tochter, Sohn. Der Vater trifft sich oft mit einem Jungen, bei der sich nach und nach seine moralische Verpflichtung diesem gegenüber herausstellt. Und dieser drängt sich in die Familie und fordert einen Preis.
Eine aufs Wesentliche reduzierte Rachehorrorstory im phantastischen Realismus-Gewand. Das baut sich alles schlicht aber spannend auf, dabei erzielen die Kamraeinstllungen und die klassische europäische Musik fast durchweg ein Unbehagen. Der Cast spielt unglaublich, aber sehr ungwöhnlich. Farell hat hier scheinbar seinen Regisseur gefunden, für die körperverbesserte Kidman ist die Rolle der kühlen, von ihrem Mann leidenschaftslos gewollte, aber manchmal ausbrechende Frau genau richtig. Die drei Kinderdartsteller sind faszinierend. Und alle drei so unterschiedlich. Nebenbei: Alicia Silverstone hab ich ja ewig nicht gesehen, nicht, dass ich es vermisste.
Humor ist auch, mal surreal, mal zynisch, mal aus unglaublichen Gründen.
Insgesamt ein irgendwie kranker unangenehmer Film. Hat mich von der ersten Szene (bei der ich fast nicht hingucken konnte) mitgenommen.
Nach Lobster der nächste tolle, sehr eigene Film von Lanthimos. Bei dem bin ich wirklich gespannt, was noch kommt."
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
Re: The Killing of a Sacred Deer - Yorgos Lanthimos (2017)
The Killing of a Sacred Deer hatte ich schon lange vor mir hergeschoben, hatte doch etwas Angst Respekt davor , dieses Schwergewicht zu sichten. The Lobster & Poor Things sind bzw waren ja auch schon mächtige Brocken. Natürlich im positiven Sinne.
Nun also The Killing of a Sacred Deer.
Und der Film entpuppt sich gar nicht mal als so (zu) sperrig. Und je weniger man darüber weiß, desto überraschter wird man.
Daher hat mich dann die Story über Schuld & Sühne auch sehr überrollt & gefesselt. Verstärkt noch durch den wuchtigen, klassischen Score, der an den richtigen Szenen genau den (Hör-)Nerv trifft.
Colin Farrell & Nicole Kidman spielen routiniert toll, Barry Keoghan fällt seit Saltburn positiv auf.
Sehr sehenswert & landet bestimmt bald wieder auf der Leinwand.
Nun also The Killing of a Sacred Deer.
Und der Film entpuppt sich gar nicht mal als so (zu) sperrig. Und je weniger man darüber weiß, desto überraschter wird man.
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Colin Farrell & Nicole Kidman spielen routiniert toll, Barry Keoghan fällt seit Saltburn positiv auf.
Sehr sehenswert & landet bestimmt bald wieder auf der Leinwand.
Zuletzt geändert von McBrewer am Do 19. Sep 2024, 20:48, insgesamt 1-mal geändert.
Re: The Killing of a Sacred Deer - Yorgos Lanthimos (2017)
Liegt seit ein paar Jahren auf Halde. Aus Furcht noch nicht geschaut ...
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Re: The Killing of a Sacred Deer - Yorgos Lanthimos (2017)
Ich glaub, so geht es vielen, wobei ich die Filme von Lanthimos immer auch schwer unterhaltsam und faszinierend finde. Im Gegensatz zu anderen Arthouse-Schockern bleiben seine Filme immer sehr distanziert und abstrakt und übersetzen die schweren Themen in Szenarien, die zwar zum Nachdenken anregen, aber einen emotional nicht zu sehr runterziehen. Das finde ich bei Lanthimos` Output auch so faszinierend - die Filme finden scheinbar mühelos ihren Weg zwischen Unterhaltung und Anspruch.
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Re: The Killing of a Sacred Deer - Yorgos Lanthimos (2017)
Hmmmm ... Ich werde mich um baldige Sichtung bemühen.
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