Der Kurzfilm-Thread

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Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Re: Der Kurzfilm-Thread

Beitrag von jogiwan »

Hat der werte Kessler gerade auf Facebook gepostet: "Il caso Valdemar" aus dem Jahre 1936 :-o
1936 Italian horror short turns Edgar Allan Poe story into one of the earliest gore films
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McBrewer
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Re: Der Kurzfilm-Thread

Beitrag von McBrewer »

jogiwan hat geschrieben: Do 2. Jun 2022, 20:01 Hat der werte Kessler gerade auf Facebook gepostet: "Il caso Valdemar" aus dem Jahre 1936 :-o
1936 Italian horror short turns Edgar Allan Poe story into one of the earliest gore films

Danke für die Erinnerung.
Den Kurzfilm konnte ich vor einigen Jahren schon einmal bei einem E.A.Poe Themenabend auf dem Magdeburger Moritzhof sichten, zu dem gab unser Salvatore eine hoch interessante Einleitung und der Kurzfilm wurde von Verzehrten Gitarrenklängen live begleitet. Eine grandiose Vorstellungen :thup:
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buxtebrawler
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Re: Der Kurzfilm-Thread

Beitrag von buxtebrawler »

McBrewer hat geschrieben: Do 2. Jun 2022, 22:36 Verzehrten Gitarrenklängen
Ich hoffe, sie haben gemundet ;)
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
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McBrewer
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Re: Der Kurzfilm-Thread

Beitrag von McBrewer »

buxtebrawler hat geschrieben: Fr 3. Jun 2022, 08:28
McBrewer hat geschrieben: Do 2. Jun 2022, 22:36 Verzehrten Gitarrenklängen
Ich hoffe, sie haben gemundet ;)
:oops: :pfeif:
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jogiwan
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Re: Der Kurzfilm-Thread

Beitrag von jogiwan »

Segundo de Chomóns "La Maison ensorcelée" aus dem Jahr 1907 ist schon sehr spannend gemacht:




Check it out! :nick:
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Maulwurf
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Re: Der Kurzfilm-Thread

Beitrag von Maulwurf »

Letzte Woche war ich tatsächlich mal wieder im Kino! Mein Gott, wie lange bin ich nicht mehr im Kino gewesen? Auf jeden Fall mal seit dem Unfall, und der war im Sommer 2020 ...

Mabel’s blunder (Mabel Normand, 1914) - Mabel Normand, Charley Chase, Harry McCoy
Unaufregende und nette Komödie, die mit einfachem Slapstick und einer zuckersüßen Mabel Normand punkten möchte. Mabel ist Sekretärin in einem Büro und mit dem Sohn des Chefs verlobt. Der Chef hat allerdings auch ein ernsthaftes Auge auf sie geworfen und will sie bei jeder Gelegenheit rumkriegen. Als eines Tages eine wildfremde Frau in das Büro des Juniorchefs rauscht und mit diesem in nächster Nähe poussiert und kuschelt wird Mabel hochgradig eifersüchtig. Ihr Bruder und sie wechseln die Kleidung, sie chauffiert als Mann den Verlobten mitsamt fremder Frau zu einer Party um herauszukriegen was dort läuft, während der Chef mit dem als Frau verkleideten Bruder flirtet und ebenfalls zu der Party fährt. Das Ergebnis ist, natürlich, ein heilloses Durcheinander. Slapstick pur …

Die Auflösung ist aus heutiger Sicht natürlich von vornherein klar, und so richtig spannend ist das alles nicht. Eine harmlose Komödie eben, aber Mabel Normand, in Personalunion als Hauptdarstellerin und Regisseurin unterwegs und nach weit über 100 Filmen sichtlich erfahren in der Selbstdarstellung, ist halt eine richtig süße Zuckerschnute, der man selbst bei solchen Filmchen ewig zuschauen könnte. Aber eigentlich wäre MABEL’S BLUNDER ein Fall für die alte TV-Serie Väter der Klamotte, wenn es die noch gäbe…


A caught in a cabaret (Mabel Normand, 1914) - Charles Chaplin, Mabel Normand, Harry McCoy, Chester Conklin, Edgar Kennedy
A caught in a cabaret.jpg
A caught in a cabaret.jpg (70.58 KiB) 202 mal betrachtet
Charly arbeitet als Kellner in einer Kneipe, und als er einmal frei hat und eigentlich im Park vor den jungen Damen renommiert, rettet er Mabel vor einer versuchten Vergewaltigung. Mabel ist natürlich begeistert und nimmt ihn mit zu ihren bessergestellten Freunden, bei denen er sich als Botschafter von Grönland einführt, sich hemmungslos besäuft und Mabel immer wieder zum Lachen bringt. Dadurch sticht er einen anderen Mann aus, der ihn daraufhin verfolgt und so herausfindet, dass Charlie in Wirklichkeit eben kein Botschafter ist, sondern nur ein kleiner Kellner. Und der beste Weg, um selber wieder bei Mabel landen zu können, scheint zu sein, dass die ganze gutsituierte Mischpoke in den Bums gebracht, um Charlie zu demaskieren.

Eine eher unlustige Komödie, die oft etwas planlos wirkt und keinen wirklichen roten Faden verfolgt. Charly Chaplin gibt seine Figur als Tramp, wobei er aber oft recht ruppig wirkt. Sehr ernsthafte körperliche Auseinandersetzungen sind hier eh an der Tagesordnung – Habe ich CAUGHT IN A CABARET vielleicht als frühen Actionfilm missverstanden? Die Prügelei mit dem Vergewaltiger ist etwas zu lang und ausgesprochen hart, und auch die Auseinandersetzungen zwischen den Kellnern in der Kneipe sind eher derb als lustig.
Nein, so richtig überzeugt hat mich das nicht. Chaplin ist nicht wirklich komisch, Zuckerschnute Mabel Normand ist hübsch anzuschauen, und was das Ende mit dem Grobian in der Gaststätte soll, das muss mir mal jemand erklären. Aber immerhin ist der Running Gag mit der Schwingtür zwischen Kneipe und Küche sehr lustig. Man merkt einfach deutlich, dass die Keystone Produktionen immer schnell schnell schnell hergestellt wurden, und Sorgfalt beim Dreh eher nicht so berücksichtigt wurde. Auf der anderen Seite stimmt die Chemie zwischen den häufigen Partnern Normand und Chaplin, die aber zu wenig gemeinsame Szenen haben um hier wirklich noch die Kastanien aus dem Feuer zu holen. Insgesamt eine eher maue Angelegenheit ohne rechten Biss …


Matrimony’s speed limit (Alice Guy-Blaché, 1913) - Fraunie Fraunholz, Marian Swayne
Fraunie hat sich verspekuliert und ist pleite, weswegen er seine Verlobte Marian jetzt nicht mehr heiraten mag. Ihr Geld will er aber auch nicht annehmen, eigentlich will er nur noch leiden. Also setzt Marian ein gefälschtes Telegramm auf, in dem Fraunie über eine riesige Erbschaft seiner toten Tante aus dem mittleren Westen aufgeklärt wird. Einzige Bedingung: Um das Geld zu erhalten muss er heute bis 12 Uhr heiraten. Das sind noch 12 Minuten! Also rennt Fraunie wie ein Verrückter herum und fragt jede Frau, die ihm über den Weg läuft, ob sie ihn heiraten will, derweil Marian wiederum Fraunie sucht, ihn aber nicht findet. Noch 8 Minuten …

Ein hohes Tempo, aber nicht zu hoch. Herrlich überkandidelte Schauspieler, aber immer mit den Füßen auf dem Boden der Tatsachen. Eine knackige und abgedrehte Grundidee, keinerlei Nebenhandlungen oder unpassende Ideen, alles straight forward erzählt, und fertig ist eine Komödie, die auch über 100 Jahren nach ihrer Entstehung noch richtig zündet. Ausgesprochen komisch das ganze, wenngleich der ein oder andere Gag leider nicht genutzt wird …


The ocean waif (Alice Guy-Blaché, 1916) - Carlyle Blackwell, Doris Kenyon, Edgar Norton, Fraunie Fraunholz, William Norris
The ocean waif.jpg
The ocean waif.jpg (86.99 KiB) 202 mal betrachtet
Millie Jessop ist eine Ocean Waif, eine Waise des Meeres – Als Kind wurde sie von ihrem Ziehvater am Strand gefunden und verrichtet seitdem Frondienste für ihn. Bis es ihr als junge Frau irgendwann reicht, sie davon läuft und sich in einem leeren Haus einquartiert. Just zu dieser Zeit sucht der Schriftsteller Ronald Roberts einen Platz, an dem er ungestört sein neues Buch schreiben kann, und er findet – Das leere Haus, in dem heimlich Millie lebt. Das Haus aber hat den Ruf, dass dort der Geist einer toten Frau lebt …

Leider existiert THE OCEAN WAIF nur noch in einer sehr schlecht erhaltenen Fassung. Viele Zwischentitel müssen verloren gegangene Filmteile erklären, von manchen Abläufen existieren nur noch Standbilder, und einiges ist im Lauf der Jahrzehnte gar vollends verloren gegangen. Was für ein Jammer, denn das, was noch vorhanden ist, ist eine klassische RomCom wie sie heute nicht moderner sein könnte: Der reiche Schriftsteller der sich in eine arme Waise verliebt, dann aber wegen seiner Verlobten einen Rückzieher macht (machen muss), doch als die Waise fast einer Vergewaltigung zum Opfer fällt und eine Leiche zurückbleibt, da entflammt auch seine Leidenschaft für das arme Mädchen wieder.
Das ist der Stoff aus dem die romantischen Dramen von Hedwig Courths-Mahler bis Diana Gabaldon sind, und THE OCEAN WAIF macht als Drama mit leicht komödiantischem Einschlag auch heute noch mächtig was her. Die Personen sind sympathisch, und vor allem der armen Mille als geknechteter Tochter fliegen die Herzen nur so zu. Wobei sie bemerkenswerterweise als unabhängige und starke Frau gezeigt wird, die durchaus bereit ist, gegen alle Widerstände ihren eigenen Weg zu gehen. Barfuß! Eine Lebenseinstellung, die im Jahr 1916 so wohl nur von einer feministisch orientierten Regisseurin wie Alice Guy-Blaché kommen kann.

Aber diese Tendenzen sind nur schwach vorhanden und werden eher von Cineasten bemerkt, in erster Linie ist der Film romantisch, komisch, spannend, und einfach nur wunderschön. Wenn Millie im Dunkeln in das leere Haus eindringt und das Bild blau viragiert ist, dann kommt schnell gediegene Gruselstimmung auf. Sie findet eine Lampe, zündet diese an, und schwupps ist das Bild rötlich viragiert und Wärme durchflutet die Szenerie. Toll gefilmt, klasse gespielt, und einfach ein wunderbarer kleiner Film …
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
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Re: Der Kurzfilm-Thread

Beitrag von buxtebrawler »

Gestern & Moing

Dieser im Jahre 2016 in Schwarzweiß gedrehte, rund siebenminütige Kurzfilm wurde 2019 auf Tele5 ausgestrahlt. Es handelt sich um die Abschlussarbeit des Jungregisseurs Bastian Eipert an der Hochschule für Fernsehen und Film München, der danach allerdings nicht im Spielfilmbereich Fuß fasste.

Auf einer Parkbank findet eine Abschiedsszene zwischen einem Mann (Joel Gräupner) und einer Frau (Isabella Surel, „Irre sind männlich“) statt, die Szene spielt in der Vergangenheit. Jahre später kommt es auf derselben Parkbank zu einem Wiedersehen zwischen den beiden – und zum ersten Dialog (mit bayrischem Akzent) des Films, aus dem hervorgeht, dass die beiden Wast und Maria heißen (der gealterte Wast wird von Johann Schuler („Daheim in den Bergen“) gespielt). Es wird sich klären, weshalb Maria im Gegensatz zu Wast noch immer so jung aussieht…

Schwere Streicher und etwas Klavier unterlegen die Bilder musikalisch, die Schlusseinstellung wartet mit einer dramatisierenden Zeitlupe auf. Eine überaus sentimentale Fingerübung, die ihre Aussage in aller Kürze gekonnt auf den Punkt bringt.

Anscheinend leider nicht auf gängigen Videoportalen zu sehen, nicht einmal in der OFDb oder IMDb eingetragen.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Der Kurzfilm-Thread

Beitrag von buxtebrawler »

Die dunkle Kammer

Ein weiterer an der Hochschule für Fernsehen und Film München entstandener und 2019 von Tele5 ausgestrahlter Kurzfilm ist der ca. 15-minütige Thriller „Die dunkle Kammer“ von Regisseur Alexander Löwen, den ich ebenfalls weder bei YouTube & Co. noch in der OFDb oder IMDb finden konnte.

Maria (Fenja Rühl) möchte neuen Pepp in ihre Ehe mit Achim (Anthony Arndt, „Wilde Jahre“) bringen, indem sie vom renommierten Fotografen Florian Jahnelt (Marco Michel, „Durch die Nacht“) erotische Fotos von sich anfertigen lässt. Doch in einem Hinterzimmer seines Ateliers misshandelt und foltert Jahnelt die attraktive Frau, um ganz besondere Fotos für seine Spezialsammlung von ihr schießen zu können. Wird Maria dieser Hölle entkommen können?

An der Münchner Hochschule scheint man eine Passion für Schwarzweitfotografie zu hegen, denn auch dieser Film muss ohne Farbe auskommen. Für Schauwerte sorgt TV-Serien-Nebendarstellerin Fenja Rühl, die sich sehr freizügig, sprich: fast nackt präsentiert. Aber auch die Kameraarbeit und der originelle Schnitt wissen zu gefallen. Ein netter Thriller-Happen für zwischendurch auf für eine Hochschularbeit recht hohem inszenatorischen und schauspielerischen Niveau.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Der Kurzfilm-Thread

Beitrag von buxtebrawler »

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Die Monster-Uni: Partyzentrale

Der nach „Mike’s neues Auto“ zweite Pixar-Kurzfilm aus der „Monster“-Reihe spielt nach „Die Monster-Uni“, stammt ebenfalls aus dem Jahre 2013 und wurde von Storyboard-Gestalter Kelsey Mann geschrieben sowie inszeniert. Der zwischen fünf und sechs Minuten kurze Animationsfilm landete 2014 als Vorfilm zu „Muppets Most Wanted“ in den Kinos.

Die Oozma-Kappa-Verbindungsparty droht ein totaler Reinfall zu werden, doch glücklicherweise haben Mike und Sulley den rettenden Einfall: Sie entwenden eine Portaltür der „Monster’s Inc.“ und nutzen diese, um von den wesentlich besser laufenden Feiern konkurrierender Verbindungen nicht nur deren Gäste zur eigenen Fete zu locken, sondern auch gleich die ganze Peripherie mitzunehmen. Die Portaltür führt durch das Schlafzimmer eines schlafenden Elternpaars, das dadurch immer wieder aufzuwachen droht. Das Risiko ist es aber wert, denn die Party gerät zum rauschenden Fest!

Aufgrund seiner würzigen Kürze legt „Partyzentrale“ ein irres Tempo vor, das aber prima zur Hektik passt, mit der der perfide Plan umgesetzt werden muss, um schnellstmöglich die eigene Feier zu retten. Das Aufgreifen der Portaltürenlogik aus „Die Monster AG“ macht dabei ebenso viel Laune wie die kunterbunte Gestaltung der skurrilen Figuren und das Detailreichtum der hervorragenden, lebendigen Animationen. Überraschender dramaturgischer Höhepunkt ist das Auftauchen einer Monster-Mama, die von der Party im eigenen Hause überrascht wird, dann aber rasch zur größten Partylöwin avanciert. Der Epilog nach dem Abspann zeigt die Menschenfamilie, durch deren elterliches Schlafzimmer der Partytransferprozess ging, und stellt das Eltern-Kind-Klischee humorig ein wenig auf den Kopf.

Ein kurzweiliger Spaß!
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Der Kurzfilm-Thread

Beitrag von buxtebrawler »

Nicht die 80er.jpg
Nicht die 80er.jpg (32.67 KiB) 49 mal betrachtet

Nicht die 80er

Auf diesen 16-minütigen Kurzfilm der Berliner Nachwuchsregisseurin Marleen Valien („Hot Dog“) aus dem Jahre 2022 bin ich durch Zufall in der Mediathek gestoßen. Er handelt davon, wie sich die aufgeweckte junge Frau Lucy (Deniz Orta, „Dogs Of Berlin“) für ihren Nachbarn Anton (Merlin Rose, „Als wir träumten“) zu interessieren beginnt, der ihr beim ersten Rendezvous jedoch eröffnet, HIV-positiv zu sein. Darauf ist sie nicht vorbereitet und sie weiß nicht so recht, wie sie mit dieser Information umgehen soll. Kurze Gedankenblitze werden audiovisualisiert, die das Publikum wissen lassen, was ihr gerade durch den Kopf geht. Zwar erklärt er ihr, dass er nicht mehr ansteckend sei und lediglich täglich ein Medikament einnehmen müsse, doch der Abend scheint gelaufen. Er bezahlt und geht. Nach kurzer Zeit nimmt sie jedoch wieder Kontakt zu ihm auf – und wie es weitergeht, bleibt offen.

„Nicht die 80er“ bewegt sich stilistisch im Bereich der Komödie, wenn er die auf sympathische Weise peinlichen Anbahnungsversuche Lucys illustriert, kippt aber in der viel peinlicheren Situation beim gemeinsamen Restaurantbesuch ins Dramatische. Der tadellos geschauspielerte Film vermittelt auf diese Weise die gegenüber den 1980ern (daher der Titel) immensen Fortschritte bei der Behandlung von HIV-positiven Menschen und versucht, zu deren Destigmatisierung beizutragen. Gefällt!

In der ARD-Mediathek:
:arrow: https://www.ardmediathek.de/video/kurzf ... MtNDAyNTkx
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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