Foren-relevante (Horror-) Filme mit Musik-Thematik

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Moderator: jogiwan

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buxtebrawler
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Re: Foren-relevante (Horror-) Filme mit Musik-Thematik

Beitrag von buxtebrawler »

buxtebrawler hat geschrieben:Bild

:arrow: Punk - Jean-Stéphane Sauvaire (2012)
Zwei Screenshots aus dem Abspann, in denen die verwendeten Musikstücke aufgelistet sind:

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Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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karlAbundzu
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Re: Foren-relevante (Horror-) Filme mit Musik-Thematik

Beitrag von karlAbundzu »

ok, film ist auf der liste. und der lief unbemerkt von mir auf arte...
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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jogiwan
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Re: Foren-relevante (Horror-) Filme mit Musik-Thematik

Beitrag von jogiwan »

Gibt es eigentlich irgendwo im Netz eine Auflistung von Musikfilmen zu einzelnen Bands? Also Musikfilme mit Handlung ohne reine Konzertfilme, die eine bestimmte Band in den MIttelpunkt stellen. Spontan fallen mir ja Kiss, The Ramones, The Village People, Spice Girls, mit Abstrichen Spinal Tab oder eben auch der von mir gesuchte "Pet Shop Boys - The Movie" ein. Aber da gibt es ja sicher mehr, oder?
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supervillain
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Re: Foren-relevante (Horror-) Filme mit Musik-Thematik

Beitrag von supervillain »

ich mag ja auch so Multimediaprojekte wie von Kamasi Washington (Harmony of Difference) für das Whitney Museum of American Art 2017 mit einem Film von A.G. Rojas.


Ein Auszug: :knutsch:



Näher an deine Frage, aber wahrscheinlich auch zu spezifisch...

Once (IRL 2006)
Control (GB 2007)
24 Hour Party People (GB 2002)


oder eben bekanntere Sachen wie "Ray", "Blues Brothers", "Beat Street" oder "8 Mile". Und "The Get Down" natürlich (hat mir rückblickend doch sehr gefallen - kennst aber ja) ;)

Mir fällt da jetzt aber auch nicht viel ein.
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supervillain
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Re: Foren-relevante (Horror-) Filme mit Musik-Thematik

Beitrag von supervillain »

Wurde das gerade verschoben oder schlafe ich noch. :mrgreen:

(also bitte nicht weiter beachten - Themaverfehlung meinerseits) :lol:
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supervillain
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Re: Foren-relevante (Horror-) Filme mit Musik-Thematik

Beitrag von supervillain »

buxtebrawler hat geschrieben:Bild
Anvil! Die Geschichte einer Freundschaft

Fand ich auch sehr sehenswert. Und rührend. Schönes Review auch (Seite 7 - für Interessierte).

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Da hier viele normale Filme, in denen ein gewisses Lebensgefühl in Verbindung mit Musik eine entscheidende Rolle spielt, genannt wurden, möchte ich noch darauf hinweisen, dass sich Camera Obscura RIVER'S EDGE (aka Das Messer am Ufer) annimmt. Bei den vielen Schwermetallern hier sicher nicht deplatziert.
Hohl ich mir auch auf Blaustrahl. :nick:
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jogiwan
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Re: Foren-relevante (Horror-) Filme mit Musik-Thematik

Beitrag von jogiwan »

supervillain hat geschrieben:
buxtebrawler hat geschrieben:Bild
Anvil! Die Geschichte einer Freundschaft
Fand ich auch sehr sehenswert. Und rührend. Schönes Review auch (Seite 7 - für Interessierte).
Ich hab mir ja heute wieder eine Großpackung Musikfilme bestellt und da war der auch dabei. Ich bin gespannt! :nick:
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CamperVan.Helsing
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Re: Foren-relevante (Horror-) Filme mit Musik-Thematik

Beitrag von CamperVan.Helsing »

jogiwan hat geschrieben:Gibt es eigentlich irgendwo im Netz eine Auflistung von Musikfilmen zu einzelnen Bands? Also Musikfilme mit Handlung ohne reine Konzertfilme, die eine bestimmte Band in den MIttelpunkt stellen. Spontan fallen mir ja Kiss, The Ramones, The Village People, Spice Girls, mit Abstrichen Spinal Tab oder eben auch der von mir gesuchte "Pet Shop Boys - The Movie" ein. Aber da gibt es ja sicher mehr, oder?
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buxtebrawler
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Re: Foren-relevante (Horror-) Filme mit Musik-Thematik

Beitrag von buxtebrawler »

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Terrorgruppe - Sündige Säuglinge hinter Klostermauern …zur Lust verdammt

„Großer Parteitag, Reden zum Gähnen / Deshalb fließt das Bier in Strömen / Dann nach Haus im neuen Wagen / Landet man im Straßengraben / Keine Airbags für die CSU / Und FDP und CDU / Auch die SPD dazu / Keine Airbags für die CSU!“

Die TERRORGRUPPE trat Mitte der ‘90er u.a. auf den Plan, um der grassierenden Humorlosigkeit und politischen Korrektheit insbesondere der Hardcore-Szene etwas entgegenzusetzen. Obwohl die Gründungsmitglieder Archi „MC“ Motherfucker und Johnny Bottrop aus Bands wie INFERNO und HOSTAGES OF AYATOLLAH und somit selbst aus der HC-Punkszene stammten, verschrieben sie sich einem melodischeren, eingängigerem Stil, der starke Einflüsse des Orange-County-Punks aufwies – damals fast so etwas wie ein Novum unter deutschsprachigen Bands.

Sie konnten durchaus guten Gewissens als „Funpunk“ bezeichnet werden – jedoch mit dem entscheidenden Unterschied, nicht wie andere Bands dieses Bereichs sinnentleerte, auf ein jugendliches Mainstream-Publikum hin ausgerichtete inhaltsarme Songtexte zu verarbeiten, sondern verstärkt relevante Themen mittels Sarkasmus, Ironie und gespieltem Zynismus aufzubereiten und zu provokanten Songs zu formen, gepaart mit in Teilen der damaligen HC-Szene verpönten Themen wie Alkohol-/Drogenkonsum, Hedonismus und Sexualität. Die Band selbst bevorzuge allerdings die Bezeichnung „Aggropop“, womit man sich bereits ein Stück weit der Punk-Polizei zu entziehen versuchte. Die ersten Alben und 7-Zöller sind zu absoluten Klassikern des Genres gereift, die Konzerte waren anarchische Punk-Partys und die extrem humorvolle, selbstironische Band für jeden Unfug zu haben, ohne auch nur ansatzweise in Richtung Ballermann-Publikum zu schielen. In guter Erinnerung sind auch die zahlreichen TV-Auftritte der Band, u.a. in diversen Ausgaben unsäglicher Nachmittags-Talkshows, in denen sich seinerzeit auch gern andere Punkbands oder deren Mitglieder tummelten. So wie die Privatsender ihre skurrilen Gäste zum Quotemachen nutzten, so nutzten die Bands wiederum dieses Medium, um die jeweiligen Formate zu verarschen und/oder Nachwuchs für die Szene zu rekrutieren und damit das Land zu verderben. All das waren echte Lichtblicke in den düsteren 1990ern, die mit dazu beitrugen, dass auch ich mich der Szene anschloss.

Als die TERRORGRUPPE 1998 mit dem „Keiner hilft euch“-Album dann doch versuchte, sich größere Publikumskreise zu erspielen und dafür ihren Sound anpasste, hatte ich den Eindruck, dass man dann doch zu glatt geworden sei und verlor die Band aus den Augen – zumal sie ihre Wirkung als eine von vielen Einstiegsdrogen getan hatte und ich längst tiefer im Untergrund wühlte. Mit ihrem gelungenen Beitrag zum (sehr geilen) Soundtrack des (grottenschlechten) Films „Oi! Warning“ nahm ich sie noch einmal positiv wahr, bevor sie sich 2005 auflöste (um sich 2013 neu zu formieren).

Ein Mammutprojekt war der Dokumentarfilm „Sündige Säuglinge hinter Klostermauern …zur Lust verdammt“ der Regisseurin Nanny Karius, dessen Titel eine Anlehnung an reißerische alte Exploitation-Filmtitel ist und anscheinend mehrere Jahre Arbeit in Anspruch nahm, bevor er 2013 noch vor der Reunion in DVD-Form veröffentlicht wurde. Er dröselt rund zwei Stunden lang streng chronologisch die Band-Geschichte auf und vermengt historische Aufnahmen unterschiedlicher Quellen (Privat- und Amateuraufnahmen, TV) mit Interviews/Statements aktueller und ehemaliger Bandmitglieder sowie unterschiedlicher zeitweiliger Weggefährten der Band wie den BEATSTEAKS, MUFF POTTER, RADIO DEAD ONES oder auch Karl Nagel, Wolfgang Wendland und Bela B. Zwar führt eine Off-Sprecherin durch den Film, vor allem aber hangelt man sich von Anekdote zu Anekdote, wobei gilt, je absurder oder bizarrer, desto relevanter. Und das ist auch gut so, denn das Letzte, was zur TERRORGRUPPE gepasst hätte, wäre eine staubtrockene Bandbiographie.

Die TERRORGRUPPE stand für den nichts und niemanden und am wenigsten sich selbst erstnehmenden, rotzfrechen Teil der Punkszene, half bei ihrer Verjüngung, verhob sich irgendwann etwas am Ausflug in kommerziellere Gefilde – und macht immer noch Spaß. Ihre alten Songs avancierten zu Evergreens, damals Überhörtes bietet Entdeckungspotential. So wenig ich einst mit einer Nummer wie „Neulich Nacht“ anfangen konnte, so sehr muss ich heute über sie schmunzeln. Dank Bands wie TERRORGRUPPE und ihrem damaligen Semi-Erfolg fand der Spaß in großen Anteilen in die Szene zurück und durfte man mitunter das Gefühl haben, tatsächlich noch mal ein bisschen so etwas wie einer Bewegung anzugehören. Dieses Gefühl fängt „Sündige Säuglinge hinter Klostermauern …zur Lust verdammt“ bestens an, zeigt aber auch, woran sich die Geister damals (wie heute) schieden und woran es der Band mangelt(e). Wer mit der teilweise clownesken Sunnyboy-Attitüde nichts anzufangen wusste, war bei den Berlinern dann doch eher falsch und sah sich anderweitig um. Ich für meinen Teil feiere Songs wie „Keine Airbags für die CSU“, „Gestorben auf dem Weg zur Arbeit“, „Sabine“ oder „Schöner Strand“, nicht zu vergessen die Chaostage-’95-Hymne „Wochenendticket“ bis heute.

Bonusmaterial gibt’s übrigens auch noch en masse in Form von Live-Videos unterschiedlichster Qualität und einer Audio-CD mit rarem Songmaterial. Schöner, kurzweiliger und extrem unterhaltsamer D-Punk-Geschichtsunterricht!
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Foren-relevante (Horror-) Filme mit Musik-Thematik

Beitrag von buxtebrawler »

Sting - Grenzgänger und Freigeist

Mit „Sting - Grenzgänger und Freigeist“ porträtiert die Französin Julie Veille 2017 in ihrem knapp einstündigen Film den in der Nähe Newcastles geborenen Gordon Sumner, der unter seinem Künstlernamen Sting erst Frontmann der Band The Police wurde und im direkten Anschluss eine erfolgreiche, bis heute andauernde Solo-Karriere hinlegte.

Die 1977 gegründete Band The Police war eine der erfolgreichsten Post-Punk/New-Wave-Gruppe Großbritanniens, die auf eigentümliche Weise Punk- und Reggae-Klänge miteinander verband, sich später aber auch weiteren Einflüssen öffnete. Sänger und Bassist Sting stach mit seiner hohen Kopfstimme hervor, mit der er dem Songmaterial seinen Stempel aufdrückte. Innerhalb seiner 1985 gestarteten Solo-Karriere legte Sting endgültig sämtliche musikalischen Fesseln ab. Mir persönlich fehlt an diesem Material oftmals der Biss, den The Police hatten. Dafür gelang es ihm, manch Song mit einer unvergleichlichen melancholischen Atmosphäre anzureichern, die ausgewählten Stücken eine ganz besondere Aura verleihen. Auch Lieder, die ich nicht unbedingt zu meinen Favoriten zähle, fühlen sich angenehm an und verleiten zum Liegenbleiben, wenn der Radiowecker sie frühmorgens ausspuckt. Seine musikalische Reise von Jazz über Fusion bis zu Weltmusik hat aber auch ein paar echte Gurken hervorgebracht, z.B. „Desert Rose“, seine Kooperation mit dem algerischen Sänger Cheb Mami – welch furchtbares Geleier! Neben seiner Musik tritt Sting aber vor allem als angenehm zurückhaltender Zeitgenosse in Erscheinung, der über ein politisches und soziales Bewusstsein verfügt – und ab und zu auch vor der Spielfilmkamera steht.

Nach einem Prolog, der eine Laudatio Meryl Streeps auf Sting zeigt, führt eine Off-Sprecherin durch Veilles Dokumentation, die zahlreiche Weggefährt(inn)en, Geschäftspartner(innen) und Kolleg(inn)en Stings zu Wort kommen lässt: Bob Geldof, will.i.am, Vinnie Colaiuta, Zucchero, Dominic Miller, Branford Marsalis, Pascal Negre u. a… Auch der Porträtierte selbst gibt exklusiv für diesen Film bereitwillig aktuelle Auskünfte. Zwischendurch werden Stings Anfänge und Beweggründe, Musik zu machen, abgehandelt, wobei The Police leider recht schnell abgehakt werden. Die Texte angespielter Sting-Songs werden (zumindest in der Arte-Ausstrahlung) per Untertitelung übersetzt. Von Stings beständigem, nachhaltigem sozialen Engagement schlägt man eine Brücke zu Konzerten im Angesicht des Terrors, dem Sting nicht kleinbeigibt.

Zeitgenössische Aufnahmen werden von Archivmaterial ergänzt und bieten so auch denjenigen einen groben Überblick über Stings Werdegang, die ihn vielleicht vor einiger Zeit aus den Augen (und Ohren) verloren haben. Sonderlich viel Tiefgang sollte man von einem solch kurzen Film natürlich nicht erwarten – das Bild eines weltoffenen, besonnenen und vielseitig interessierten kreativen Kopfes zu vermitteln, der in mehrerlei Hinsicht popkulturelle Geschichte geschrieben hat, gelingt aber mühelos – und lässt vielleicht auch mal wieder zu einer seiner Platten im Regal greifen.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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