Deliria-Italiano

Erotic Flash (Roberto Bianchi Montero, 1981) 3/10
Mehrere junge Leutchen fahren nach Schloss Balsorano und poppen um die Wette. Moana Pozzi, Marina Hedman und Adriana Giuffrè haben mit Herbert Hofer sehr viel Sex, und aus mehr besteht der Film einfach nicht. Vielleicht, wenn die Qualität der gesichteten Kopie besser wäre. Vielleicht, wenn die Monologe von Herbert Hofer übersetzt wären (gesehen wurde eine italienische Fassung ohne Subs). Aber so ist das ganze relativ öde. Einzig Adriana Giuffrè und der Zuschauer sind hier für die Stimmung zuständig, alles andere versagt.

Dr. Mabuse, der Spieler (Fritz Lang, 1922) 8/10
Ein großer Film, den ich erstmal verdauen muss, und der auch tatsächlich erst nach einigen Tagen begonnen hat zu wirken. Ernsthafte Kommentarversuche folgen später …

Le couteau sous la gorge (Claude Mulot, 1986) 7/10
Ein Fotomodell, welches gerne Geschichten über einen angeblich stattgefundenen Vergewaltigungsversuch erfindet, fürchtet sich vor einem Mörder der in ihrer Umgebung einigermaßen aufräumt. Ein wunderschön fotografierter Spät-Giallo, der sich durch seine eisige Kälte und den bösen Grundton gehörig von den italienischen Artgenossen unterscheidet. Zwar ist die Geschichte recht schlicht gehalten, und der erfahrene Krimiseher weiß bald wie der Hase läuft, aber wie so oft bei Gialli ist hier der Weg das Ziel. Und dieser Weg ist ein bitterer und kalter Weg – Nicht nur, dass die Geschichte im Winter angesiedelt ist, es gibt eigentlich auch kaum einen Charakter der hier als Sympathieträger fungieren kann. Alle Figuren sind entweder Arschlöcher oder tot. Oder tote Arschlöcher … Sicher kein Meisterwerk der Thrillerkunst, aber spannend und gut anzuschauen.

Virtual desire (Jim Wynorski, 1995) 6/10
Die Frau des Ex-Baseballstars Brad wird ermordet, und der Inspektor hat nur einen einzigen Verdächtigen: Den Ehemann. Und im Zuge seiner Bemühungen erfahren der Ermittler und wir, was Brad in den letzten Jahren so gemacht hat, nämlich gevögelt auf Teufel komm raus. Brad lässt die Namen seiner Verhältnisse Revue passieren, und zu jedem Namen gibt es die passende Rückblende. Und interessanterweise schafft Regisseur Wynorski es zu guter Letzt auch tatsächlich noch, ein wenig an der Spannungsschraube zu drehen und sogar den Krimianteil zu einem befriedigenden Ende zu bringen. Trotzdem, der Softcore-Anteil ist definitiv höher, und macht, wenn man den Zugang erstmal gefunden hat, sehr viel Spaß. Die Damen sind alle recht hübsch anzuschauen, haben fast alle ausgiebige HC-Erfahrung (und die entsprechenden Attribute), und tragen ihre Klamotten nur, damit sie sich möglichst schnell ausziehen können. Zweimal waren sogar Pixel zu sehen – Dies zur Intensität der Sexszenen, die alle sehr ansprechend fotografiert sind und trotz des ausschließlichen Softcore-Gerammels wohliges Befinden verbreiten. Putzig!

Canisius hat geschrieben: ↑Di 23. Jan 2018, 19:34 Btw: um sich mal so richtig beMITCHELLN zu lassen, würde sich folgendes Triple Feature anbieten:

Diamond Connection
Das Rattennest
Fighting Killer

Nur bei der Reihenfolge bin ich mir noch unsicher.

Ein Angebot, das ich nicht abschlagen konnte und es gestern genau so in die Tat umsetzte:
Das kleine gordonische bemitchellungs Triple Feature:

Diamond Connection
Unterhaltsam! Bouchet, Berger & Mitchell in einem von Sergio Bergonzelli (u.a. "Apocalipsis sexual" ) inszeniertem kleinen Bastard zwischen Action & Krimi, ohne Hand & Fuß, mit häßlicher Fratze...mag ich

Das Rattennest
HoHo! Der is toll! In einem kleinem Goldgräberdorf (mutmaßlich gelegen in der Magdeburger Börde, genau zwischen Ableben und Scheißleben, obwohl da gibts ja gar kein Gold ...was aber wiederum den "Erfolg" der Ausbeute der örtlichen Goldgräberinnung erklären könnte...) trifft sich so einiges an asozialen Elementen...der Gordon, der Luciano, der Ivano, die Dagmar & der Richard...geiler Cast!
Das Budget passt ganz sicher in ein normales Portemonnaie, die fast kammerspielartige, dreckige Herangehensweise ist wirklich bemerkenswert...
Ich wiederhole - TOLL!

Fighting Killer
Italo-türkischer Flick, der Alles und zugleich nix kann...Low Level Entertainment, welches debil-unterhaltend wenig Gefangene macht, grandioses -Kino!

Für alle 3 gilt, das eine digitale VÖ überfällig ist
...Danke Canisius!

Liebe, Sex und Zärtlichkeit – Fragen Sie Dr. Sommer bux:
Die Sünderin (7/10)

Dick Cockboner hat geschrieben: ↑So 21. Mär 2021, 15:08
DAS RATTENNEST...(mutmaßlich gelegen in der Magdeburger Börde, genau zwischen Ableben und Scheißleben...)

Du meinst sicher Irxleben & Wanzleben

Dick Cockboner hat geschrieben: ↑So 21. Mär 2021, 15:08

Canisius hat geschrieben: ↑Di 23. Jan 2018, 19:34 Btw: um sich mal so richtig beMITCHELLN zu lassen, würde sich folgendes Triple Feature anbieten:

Diamond Connection
Das Rattennest
Fighting Killer

Nur bei der Reihenfolge bin ich mir noch unsicher.

Ein Angebot, das ich nicht abschlagen konnte und es gestern genau so in die Tat umsetzte:
Das kleine gordonische bemitchellungs Triple Feature:

Bitte gerne! Wie tief und gierig hast Du denn bitte in die eurozentrierte Abortgrube gegrabscht, um dieses Zitat rauszufischen? Krasser Einsatz!

"Das Rattennest" (Ein No-Budget Sleaze-Kammerspiel mit Fantasie!) und "Fighting Killer" (Du willst Dich doch nicht mit Tony Tiger anlegen? Oder etwa doch?) sind schwerstens unterhaltsam. Von denen habe ich noch ganze Szenen im Hinterkopf herumspuken. An Einzelheiten der Diamanten-Konnekte kann ich mich spontan nicht erinnern. Das müsste ich auffrischen, um mitreden zu können.

McBrewer hat geschrieben: ↑Mo 22. Mär 2021, 13:03

Dick Cockboner hat geschrieben: ↑So 21. Mär 2021, 15:08
DAS RATTENNEST...(mutmaßlich gelegen in der Magdeburger Börde, genau zwischen Ableben und Scheißleben...)

Du meinst sicher Irxleben & Wanzleben

Gedreht in Mitchells eigenen "Cave-Studios" oder nicht?

Kaisersturz (Christoph Röhl, 2018) 5/10
TV-Ware, wie man sie sich immer vorstellt. Die letzten Wochen Kaiser Wilhelm II. von Ende September bis zum 09. November 1918, uninspiriert gefilmt in sterilen Kulissen und dargebracht von teilweise hoffnungslos überforderten Schauspielern. Meine Frau fand es sterbenslangweilig und wurde erst zum Ende hin interessierter; da ich mir in den vergangenen Wochen viel Hintergrundwissen über diese Zeit angelesen habe fand ich es besser, aber immer noch reichlich dröge. Die Tage im November, wenn sich die Ereignisse überstürzen, und der Kaiser in Spa und Friedrich Ebert in Berlin Politik in völlig verschiedenen Welten machen, obwohl sie eigentlich kooperieren könnten, und gleichzeitig die Massen auf den Straßen revoltieren, das war spannend gemacht. Die Einbindung von kolorierten Originalfilmen wertet KAISERSTURZ unglaublich auf, plötzlich werden die flachen Schwarzweiß-Bilder von anno dunnemals zu tiefen und modern wirkenden Panoramen der Zeitgeschichte. Aber davon hat es einfach zu wenig um wirklich zu fesseln. Übrig bleibt der Versuch, eine immens wichtige Episode der modernen Geschichte in ein Format zu pressen, das diesem einfach nicht angemessen ist. Große Revolutionen benötigen große Leinwände!

Die 1000 Augen des Dr. Mabuse (Fritz Lang, 1960) 8/10
Wenn ein Regisseur, der das Handwerk in der Pionierzeit von der Pike auf gelernt hat, und der später im Haifischbecken namens Hollywood erfolgreich war, wenn so jemand mit der deutschen Krimigemütlichkeit aufräumt, dann gute Nacht. Dramatische Musik, eindrucksvolle Schatten, erstklassige Schauspieler, und eine Krimihandlung die in einer Welt der Paranoia und der Angst angesiedelt ist. Kameras überall, versteckte transparente Wände, Überwachung, Beobachtung, eine Handlung in mehreren Ebenen, in der keiner der Akteure das ist was er zu sein vorgibt, Hinterlist und Tücke allenthalben. 1000 AUGEN ist kein Krimi aus der guten alten Zeit, sondern ein packender Thriller modernen Zuschnitts. Und der Höhepunkt ist erreicht, wenn Fritz Lang sich auf seinen eigenen TESTAMENT DES DR. MABUSE bezieht, diesen in Wort und Bild referenziert und als tatsächliches Geschehnis innerhalb des Lang’schen Universums hinstellt. Einer der filmischen Höhepunkte dieses Jahres!

Höre die Stille (Ed Ehrenberg, 2016) 7/10
Was macht der Krieg aus Menschen? Im Winter 1941 kommt eine Gruppe versprengter deutscher Soldaten in ein kleines Dorf in der Ukraine. Tief im Feindesland werden sie von den ansässigen Frauen relativ herzlich empfangen. Die Frauen sind Russlanddeutsche, deren Männer schon vor Jahren alle deportiert wurden, und die mit ihren Kindern in der andauernden Angst vor den Bolschewiken leben. Eine vorsichtige Annäherung beginnt. Aber alle Menschen haben einen Schalter, und wenn dieser Schalter umgelegt wird und Klick macht, was meistens unter extremer Spannung passiert, dann geschehen Dinge. Dinge, die niemand wollte, und die hinterher allen furchtbar leid tun. Wenn es zu spät ist. Wenn die Toten auf der Straße liegen. Oder am Baum hängen. HÖRE DIE STILLE ist ein düsteres und stilles Drama voller brutaler und ausgesprochen unangenehmer Bilder. Ein Film voller real existierender Menschen, die wirkliche Dinge tun die sie eigentlich nie tun wollten.
Der Film ist nicht so intensiv wie DER HAUPTMANN, und dass er ursprünglich ein Abschlussfilm der Münchener Filmakademie hätte werden sollen merkt man ihm gelegentlich an. Aber er macht definitiv keinen Spaß und geht ziemlich unter die Haut. Gutes und böses Kino wie es sein soll.

Canisius hat geschrieben: ↑Di 23. Mär 2021, 18:29

Dick Cockboner hat geschrieben: ↑So 21. Mär 2021, 15:08

Canisius hat geschrieben: ↑Di 23. Jan 2018, 19:34 Btw: um sich mal so richtig beMITCHELLN zu lassen, würde sich folgendes Triple Feature anbieten:

Diamond Connection
Das Rattennest
Fighting Killer

Nur bei der Reihenfolge bin ich mir noch unsicher.

Ein Angebot, das ich nicht abschlagen konnte und es gestern genau so in die Tat umsetzte:
Das kleine gordonische bemitchellungs Triple Feature:

Bitte gerne! Wie tief und gierig hast Du denn bitte in die eurozentrierte Abortgrube gegrabscht, um dieses Zitat rauszufischen? Krasser Einsatz!
Gedreht in Mitchells eigenen "Cave-Studios" oder nicht?

Och, im Prinzip ganz einfach- ich sah "Diamond Connection", wollte hier dazu einen Halbsatz im entsprechendem Thread stehenlassen und sah wiederum Deinen Vorschlag - gelesen/getan...weil: eine echt gute Idee! Ich hatte daraufhin ein paar klitzekleine Probleme die entsprechenden Filme zu finden (bei mir is da nix sortiert, nix nach Genre, Label, Alphabet...ein komplettes Durcheinander )
Der Gordon hatte also sein eigenes Filmstudio, aha...

About a Girl
Kannte ich bereits, ist aber noch besser. als ich ihn in Erinnerung hatte.
8/10

Liebe, Sex und Zärtlichkeit – Fragen Sie Dr. Sommer bux:

Der große Arztreport, 1. Teil: Infrasexum, das Geheimnis der Potenz (3/10)
Twisted Sisters (5/10)

buxtebrawler hat geschrieben: ↑Mo 29. Mär 2021, 12:24 Twisted Sisters (5/10)

Der gewinnt natürlich durch granatenstarke Statisten