Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

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Arkadin
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

Beitrag von Arkadin »

Demon City Shinjuku – Anime von Yoshiaki Kawajiri, der auch für die schönen „Wicked City“ und „Vampire Hunter D: Bloodlust“ verantwortlich war. Wieder geht es um Dämonen und diejenigen, die sie bekämpfen. Alles im modernen Japan. Weit weniger explizit als „Wicked City“, dafür aber auch wieder mit vielen Monstern und interessanten Einfällen. Auch an Action wird nicht gegeizt, steht aber nicht im Vordergrund, wenn ein junger Schwertkämpfer und die Tochter eines Politikers, den von dem Bösewicht vor 10 Jahren in eine dämonische Welt verwandelten, Tokioer Stadtteil Shinjuku betreten, um eben jenen Schurken an seiner Wiedergeburt und seinem Plan zu hindern, hier ein Portal in die Welt der Dämonen zu errichten. Gute bis sehr gute Unterhaltung.

Planet Saturn läßt schön grüßen – Der Schmelzmann war wieder unterwegs. Diesmal von 35mm und vor einem ausgesuchten Publikum, welches Karlschi und ich mal etwas über Filme aufklären konnten, die diese sonst nicht schauen würden. Dazu Frühstück umsonst und nette Kinoleute. Passt. Ebenso wie der Film, der natürlich vor allem die Schauwerte sucht, die der von Rick Baker perfekt gestaltete „Melting Man“ bietet. Dazu gibt es etwas Leerlauf, lange Unterhaltungen und Unlogeleien galore. Doch das verzeiht man gerne, denn der Film ist vielleicht kein Meisterwerk, aber auch nicht doof und erst recht kein Trash, was man beim nihilistischen Finale dann auch merkt. Gefiel auch beim wiederholten Male gucken.

Yokai Monsters: 100 Monsters – Meine erste Begegnung mit den Yokai Monstern hatte ich mal auf dem Japan Filmfest, wo Miikes Remake lief, welches eher als Kinderfilm konzipiert und himmelschreiend hysterisch war. Das liegt hier auch nochmal, erst einmal war aber das Original dran. Dieses spielt im alten Japan und erzählt zunächst einmal die typische Geschichte des Dorfes, welches von korrupten Beamten und Mächtigen tyrannisiert wird. Letztere rufen allerdings die Yokai auf den Plan, die vielleicht jetzt nicht auf der Seite der Dorfbewohner stehen, aber dafür sorgen, dass wieder Ruhe herrscht. Die Yokai sehen sehr seltsam aus. Von der Geisha mit dem abnorm langen hals bis zum bekannten Regenschirm-Monster, welches recht niedlich ist. So viele Auftritte haben die 100 Monster (soviel habe ich aber gar nicht gesehen) allerdings nicht. Ich denke mal, das ändert sich in den nächsten beiden Filmen. Ich mochte das sehr.

Flow – Ein wunderbarer Animations-Film, den ich nur jedem ans Herz legen kann. Mit der ganzen Familie im Kino gesehen und unisono begeistert gewesen. Den Oscar hat sich der lettische Film absolut verdient, auch wenn „Der wilde Roboter“ auch toll und sicherlich technisch perfekter war. Aber „Flow“ hat auch einen ganz anderen Ansatz und da passen die eben nicht perfekten und teilweise an PC-Spiele der Jahrtausendwende erinnernde Grafik auch hervorragend. Im Grunde ist der Film eine eher stille Entdeckung der Welt, in der er spielt. In jener sind die Menschen verschwunden und es gibt eine große Flut, die den Meerspiegel ansteigen und das Land verschwinden lässt. Alles aus der Sicht einer Katze. Die nicht vermenschlicht wird. Genau wie die anderen Tiere, die sich hier auch nur durch Tiergeräusche verständigen. Auch auf ein Voice-over wird verzichtet. Hätte auch nicht gepasst. Klar lernt die Katze andere Tiere kennen, man muss sich zusammenraufen und auch seine Ängste überwinden. Doch das hat überhaupt nichts kitschiges und „Niedliches“. Es ist einfach eine Notwendigkeit, um zu Überleben. Und so lässt man sich durch den Film treiben, beobachtet, lässt sich überraschen, fiebert auch mal mit. So ein richtiger Gegenentwurf zu Disney. Supertoll.

Der tödliche Schwarm – Ein Satz mit X. Neee… das war nix. Aber so gar nix. Ein gigantischer Schwarm mutierter afrikanischer Killerbienen bedroht erst eine Kleinstadt, und zieht dann nach Houston weiter. Dazu wird sehr viel in den immer gleichen geschlossenen Räumen geredet und diese Dialoge sind weder interessant noch gut geschrieben. Die Figuren verhalten sich irrational bis dämlich. Hauptdarsteller Michael Caine wirkt seltsam lustlos, der Rest spielt seine Rollen routiniert runter. Die Angriffe der Killerbienen sind selten und obendrein unspektakulär gefilmt. Die Tricks durchschaubar. Eine bedrohliche Stimmung dadurch will zu keiner Zeit aufkommen. Und ich muss dann noch die Langfassung gucken, die auch tatsächlich viel zu lang geraten.

When Evil lurks – Oha, oha. Das war ein Brett. Kompromisslos, blutig, konsequent düster. Keine Hoffnung. Nirgends. Dass hier Kindern übel mitgespielt wird, wusste ich vorher. Habe ich seitdem ich selber Vater bin massive Probleme mit. Hier ging es, weil ich a) darauf vorbereitet war und b) sich dies eh in die ganze Unangenehmheit des Filmes einfügte. Erwartungen, dass sich etwas zum Guten wenden kann, werden immer wieder unterlaufen. Die Mythologie die Regisseur Demián Rugna sich da ausgedacht hat, wirkt nicht immer stringent, aber das macht nichts. Auch dass die Protagonisten von allen Möglichkeiten stets die schlechteste wählen, passt. Denn letztendlich ist das Böse zwar da, aber wird es durch die Menschen in die Welt geholt. Nach der furiosen ersten Hälfte, schaltet der Film dann einen Gang runter – doch das fand ich durchaus angenehm, denn das gab Luft zum Atmen bevor es dann wieder ganz schlimm wird.

Insel des Schreckens – Charmanter Brit-Grusler, der in bzw. Vor Irland spielt und trotz der Kombi Fisher/Cushing nichts mit Hammer zu tun hat. Eine kleine Produktionsgesellschaft drehte ihn und das merkt man auch, den viel Budget dürfte nicht zur Verfügung gestanden haben. Der Film profitiert von Fishers sicherer Hand als Regisseur, einem guten Score, wunderbaren Schauspielern und einem nicht immer logischen aber temporeichen und unterhaltsamen Drehbuch. Der Schwachpunkt sind – neben einigen Ungereimtheiten – die Monster. Diese sind lustig anzusehen, aber verbreiten niemals irgendeine Art von Bedrohlichkeit. Im Gegenteil laden sie eher zum Schmunzeln ein. Aber dies macht den Charme dieser sehr britischen Produktion aus, ebenso wie die gute Chemie zwischen den Hauptdarstellern. Leider wird die einzige Frau zu einem etwas nervigen Klotz am Bein degradiert. Auffällig, dass es keinen klassischen Bösewicht gibt. Alle arbeiten hier Hand in Hand, um der Bedrohung Herr zu werden. Was gerade in den heutigen Zeiten sehr wohltuend ist.

Captain America: Brave New World – Mit dem Sohnemann im Kino. Gab mal wieder etwas aus dem MCU. Da ist der Nachwuchs zwar erst bei „Return oft he First Avenger“ angekommen, aber das machte nichts. Kurz erklärt, warum der Falcon jetzt der Cap ist – und dann ging das. Den Film fand ich überraschend gut. Meine Erwartung war nicht so hoch und der Kinobesuch eher der Tradition geschuldet. Ich mochte den aber tatsächlich, da sich die CGI-Szenen und generell die typischen Superhelden-Sachen im Rahmen hielten. Das Ding wird mehr wie eine Paranoia-Story der 70er aufgezogen. Wie also auch schon „Return…“. Dazu passt, dass das Bild sehr nach 35mm aussieht (oder die Projektion im Kino war so). Sehr gut spielt Harrison Ford. Was mit ihm am Ende passiert, dürfte bekannt sein. Bis es so weit ist, spielt er den Zerrissenen, der sich ändern und Gutes bewirken will – dem aber immer sein altes Temperament, seine Verbohrtheit und vor allem seine Leichen im Keller dabei in die Quere kommen. Das erweckt durchaus Mitgefühl für seine Figur. Dagegen fallen alle anderen Darsteller natürlich deutlich ab. Aber Sam Wilson ist eine sympathische Figur, da kann man nicht viel falsch machen. Der neue Falcon nicht übermäßig nervig und ein paar interessante Nebenfiguren inkl. Schurken gibt es auch. Hat mir Spaß gemacht. Vor dem Film liefen Trailer zu „Superman“, „Thunderbolts“ und „Fantastic Four“. Ich weiß schon, was die nächste Papa-Sohn-Kinobesuche werden.
Früher war mehr Lametta
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Weird Xperience
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Dick Cockboner
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

Beitrag von Dick Cockboner »

Space Mutiny

80er Jahre Videotheken- Schrott, die VHS hatte ich damals ganz sicher schon oft in der Hand , stellte sie aber immer wieder zurück, was sich jetzt (nach meiner gestrigen Erstsichtung) als kolossaler Fehler entpuppte. Der Film ist mies, ganz mies, aber er hat eben diese gewisse miesige Brillanz, der ich oft & gerne verfalle. So genau wusste hier keiner der Beteiligten, was er eigentlich tut, da bin ich sicher. Um was es geht?... Keine Ahnung! :wink:
Alle machen irgendwie so Weltraum- Sachen mit Peng- Peng. Mittendrin sind Reb Brown, John Phillip Law, Cameron Mitchell & andere Leute, die dringend Geld brauchten. :kicher:
Einige Sachen wurden sich auch beim "Kampfstern Galactica" geborgt, damit das hier nicht vollständig nach ollem Schlüpper aussieht.
Für die Meisten is dieser Film wohl ein Ärgernis, für mich ein güldenes Kleinod des "Wollen aber nicht können"-Kinos, also ein sogenannter "Wank- Film"!
:wix: :kicher: (Den Begriff habe ich mir gerade ausgedacht, also keine Angst, wird nie wieder erwähnt.)
Tipp an alle jung gebliebenen Film- Hasardeure! :prost:
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buxtebrawler
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

Beitrag von buxtebrawler »

@Dickschi: Der hat auch 'nen Thread hier, poste deine Worte gern auch dort:

:arrow: amerika-f35/space-mutiny-neal-sundstrom ... t4105.html
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Diese Filme sind züchisch krank!
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