Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Moderator: jogiwan
- karlAbundzu
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Rosenthal (2025)
TV
Tja, ist halt genau, wie man es sich vorstellt. Die Darstellung der bitteren Geschichte um die 75. Dalli Dalli Sendung.
Fiktionalisiert, gewürzt mit realen Ausschnitten, dramatisiert mit erfundenen Rollen. Mir war das zu sehr vom Reißbrett.
Wer die Story noch nicht kennt, sollte es sich anschauen. Wie weit wir mal von dem Punkt gekommen sind, und wie sehr es gerade wieder rückwärts geht.
TV
Tja, ist halt genau, wie man es sich vorstellt. Die Darstellung der bitteren Geschichte um die 75. Dalli Dalli Sendung.
Fiktionalisiert, gewürzt mit realen Ausschnitten, dramatisiert mit erfundenen Rollen. Mir war das zu sehr vom Reißbrett.
Wer die Story noch nicht kennt, sollte es sich anschauen. Wie weit wir mal von dem Punkt gekommen sind, und wie sehr es gerade wieder rückwärts geht.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
- fritzcarraldo
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Once upon a time in Hollywood
10/10
10/10
"Das ist nicht möglich!"
"Aber notwendig!"
(Interstellar)
"J&B straight and a Corona!"
(Patrick Bateman, American Psycho)
https://www.latenight-der-fussball-talk.de
"Aber notwendig!"
(Interstellar)
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- karlAbundzu
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Im Kino
Hundreds of beavers (2022)
OmU
R: Mike Cheslik, D: Ryland Tews, Olivia Graves, Wes Tank, Doug Mancheski, Luis Rico; M: Chris Ryan
Ein Apfelbrenner verliert durch Biber, Alkohol, Feuer und Winter seine Lebensgrundlage und wird Trapper.
Das es das noch mal gibt. Im Grunde ein Slapstick Film, mit all den Sachen wie aus frühen Filmtagen: Körperhumor, tragischer Held, alberner Humor aber mit Herz, over acting. Also hinfallen, Kneipenschlägerei, mit offenen Augen ins Unglück laufen. Alles in schwarz weiß und ohne wirkliche Dialoge, bzw welche, die aus Geräuschen besteht.
Das wird gemixt mit sehr viel looney tunes oder eher Roadrunner Story: der Trapper will vor allem Fallen bauen, um Hasen, Fische und vor allem Biber zu fangen.
Das dreht sich dann in eine Videospiellogik, mit Worldmap, Itemshop und Jump’n’Run-Passagen. Und immer durch die selben Minispiele, experience sammeln und aufleveln. Am Ende wird das jump n run auch noch in eine Art Bond Bösewicht Setting verlegt. Und wie die einzelnen Ideen der Fallen zusammen gefügt werden, toll. In einem game wäre ich daran gescheitert.
Das ist wirklich herrlich. Und erstaunlich, wie dee Film das über 108 Minuten durchzieht, ohne langweilig zu werden. Die Gags und Situationen wiederholen sich ja schon oft, doch gibt auch es immer neue Details und Zusammenhänge oder das Tempo wird angezogen. Pausen gibt es lediglich beim itemshop, das ist dann wieder 20er Slapstick pur, vor allem die Figur des Merchants.
Absolute Empfehlung.
Und ich habe noch gar nicht von der realistischen Tierdarstellung und dem Plakat mit MAD -Hommage geschrieben.
Hundreds of beavers (2022)
OmU
R: Mike Cheslik, D: Ryland Tews, Olivia Graves, Wes Tank, Doug Mancheski, Luis Rico; M: Chris Ryan
Ein Apfelbrenner verliert durch Biber, Alkohol, Feuer und Winter seine Lebensgrundlage und wird Trapper.
Das es das noch mal gibt. Im Grunde ein Slapstick Film, mit all den Sachen wie aus frühen Filmtagen: Körperhumor, tragischer Held, alberner Humor aber mit Herz, over acting. Also hinfallen, Kneipenschlägerei, mit offenen Augen ins Unglück laufen. Alles in schwarz weiß und ohne wirkliche Dialoge, bzw welche, die aus Geräuschen besteht.
Das wird gemixt mit sehr viel looney tunes oder eher Roadrunner Story: der Trapper will vor allem Fallen bauen, um Hasen, Fische und vor allem Biber zu fangen.
Das dreht sich dann in eine Videospiellogik, mit Worldmap, Itemshop und Jump’n’Run-Passagen. Und immer durch die selben Minispiele, experience sammeln und aufleveln. Am Ende wird das jump n run auch noch in eine Art Bond Bösewicht Setting verlegt. Und wie die einzelnen Ideen der Fallen zusammen gefügt werden, toll. In einem game wäre ich daran gescheitert.
Das ist wirklich herrlich. Und erstaunlich, wie dee Film das über 108 Minuten durchzieht, ohne langweilig zu werden. Die Gags und Situationen wiederholen sich ja schon oft, doch gibt auch es immer neue Details und Zusammenhänge oder das Tempo wird angezogen. Pausen gibt es lediglich beim itemshop, das ist dann wieder 20er Slapstick pur, vor allem die Figur des Merchants.
Absolute Empfehlung.
Und ich habe noch gar nicht von der realistischen Tierdarstellung und dem Plakat mit MAD -Hommage geschrieben.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
- buxtebrawler
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Der Tag, an dem die Erde Feuer fing (5/10)
Liebe, Sex und Zärtlichkeit – Fragen Sie Dr. Sommer bux:
Mädchen ohne Männer (5/10)
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Mädchen ohne Männer (5/10)
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
- fritzcarraldo
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Lockout
6/10
Maniac Cop
7,5/10
6/10
Maniac Cop
7,5/10
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- karlAbundzu
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Possession (1981)
OmU
im Kino
Beziehungsprobleme Anfang 80er, West-Berlin. Ein Mann kommt nach längerer berufsbedingter Abwesenheit zurück zur Familie und findet sich in einem komplizierten Beziehungsgeflecht wieder.
Wiedersehen nach langer Zeit auf großer Leinwand in 4k. Erfreulicherweise vor richtig großem Publikum.
Isabel Adjani und Sam Neill liefern ab, zwischen Paranoia, Ruhe, Wahnsinn und mystischer Verzückung/Verzerrung. Dazu der ganze deutsche Cast. Heinz Bennent hätte ich gerne mal auf der Bühne gesehen mit seiner sehr körperlichen Spielweise.
Toller Soundtrack auch.
Und diesmal fiel mir die starke eigene Kamera auf. Sehr eigener Rhythmus, beweglich, still, nah und halbweit.
Und natürlich Berlin, war ja gerade da, auch an Drehorten. Manches stark verändert, einiges noch genau so.
Klasse für sich.
OmU
im Kino
Beziehungsprobleme Anfang 80er, West-Berlin. Ein Mann kommt nach längerer berufsbedingter Abwesenheit zurück zur Familie und findet sich in einem komplizierten Beziehungsgeflecht wieder.
Wiedersehen nach langer Zeit auf großer Leinwand in 4k. Erfreulicherweise vor richtig großem Publikum.
Isabel Adjani und Sam Neill liefern ab, zwischen Paranoia, Ruhe, Wahnsinn und mystischer Verzückung/Verzerrung. Dazu der ganze deutsche Cast. Heinz Bennent hätte ich gerne mal auf der Bühne gesehen mit seiner sehr körperlichen Spielweise.
Toller Soundtrack auch.
Und diesmal fiel mir die starke eigene Kamera auf. Sehr eigener Rhythmus, beweglich, still, nah und halbweit.
Und natürlich Berlin, war ja gerade da, auch an Drehorten. Manches stark verändert, einiges noch genau so.
Klasse für sich.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Yokai Monsters: Spook Warfare - Der zweite Film um die Yokai Monsters, die diesmal weitaus mehr im Vordergrund stehen als bei 100 Monsters und so etwas wie die Helden sind. Da gibt es auch viel Interaktion untereinander und besonders der Kapa (Schildkrötenmann) bekommt einen eigenen Charakter. Sie müssen gegen einen babylonischen Vampir antreten, der aus dem Mittleren Osten nach Japan geflogen ist und hier in den Körper eines Clan-Chefs fährt und durch seinen Biss auch andere in Vampire/Dämonen verwandelt. Dazwischen wuseln wie gehabt die Menschen, aber die Yokai sind eindeutig die Stars. Fand ich gut.
Häxan - Bildungslücke endlich geschlossen. War anders als erwartet (man kennt ja immer nur die gleichen Ausschnitte, die irgendwo anders verwurstet werden), und ich brauchte etwas, um reinzukommen. Es ist tatsächlich mehr Doku als Spielfilm, wobei natürlich längere Passagen über die Hexengerichte und -jagd fiktionalisiert nachgespielt werden. Das ist alles schon sehr beeindruckend. Auch wie kirchenkritisch und finster der ist. Jene Szenen in denen der Aberglaube illustriert wird oder die "Geständnisse" der Angeklagten bebildert werden, sind dabei ganz besonders eindringlich und bleiben lange im Gedächtnis. Am Ende wechselt der Film in die damalige Gegenwart und da wird - Freud lässt grüßen - das "unnatürliche" Verhalten von Frau auf "Hysterie" zurückgeführt. Das ist natürlich schon nun ja... aber damals wusste man es scheinbar nicht besser. Insgesamt eine sehr lohnende Erfahrung.
Possession - Ein Lieblingsfilm. Gleich am Anfang, wenn Mark nach Hause kommt, die Kamera für die konventionelle Sehgewohnheiten ungewohnt auf Hüfthöhe schwebt und dann rasant herum kreist und Mark ins Haus folgt, hat er mich wieder gehabt. Dazu die tollen, hämmernde Musik von Andrzej Korzynski, den ich eh sehr bewundere (zwei Compilation-CDs stehen hier im Schrank) - das ist wie ein Sog. Dann das extrem exaltierte, körperliche Spiel der Protagonisten, die alles rauslassen - dabei aber nie auf nervige Weise hysterisch erscheinen, sondern mit ihrer extrovertierten, extremen Körperlichkeit eher bedrohlich. Ich hatte mich im Vorfeld für die Einführung mit Zulawski und quasi der "Vorgeschichte" zum Film beschäftigt und habe erstmal das autobiographische so richtig erkannt - und mich gefragt, wieviel von dem hat Zulawski so auch wirklich erlebt, hat er sich so verhalten. Oder wollte es. Die Verzweiflung und Hilflosigkeit auf allen Seiten, die förmlich greifbar ist. Darüber hinaus gibt es natürlich noch viel mehr zu entdecken. Alles habe ich nicht entschlüsseln können - aber das ist auch gar nicht möglich. Vieles versteht man vielleicht nicht - aber man spürt es. Alles Darsteller sind großartig und gehen bis an (oftmals auch über) ihre Grenzen. Eine Wiederentdeckung war Heinz Bennett. Mit ihm muss ich mich mehr beschäftigen. Die Hütte war auch voll. Ich würde mal sagen 2/3 ausverkauft. Was für eine Veränderung! Früher hatten wir Vorstellungen wo 2-3 Leute da waren! Unfassbar! Scheinbar hat Kino, so wie wir es bei Weird Xperience zeigen, doch noch Relevanz. Beseelt.
A Complete Unknown - Ich kenne mich mit Bob Dylan nicht aus. Seine Musik kenne ich, aber gepackt hat sie mich nie so richtig. Bzw. war mein Interesse mich da einzuarbeiten, nie besonders groß. Zu "A Complete Unknown" (ich lasse das dumme "Like" des "deutschen" Titels mal weg) bin ich von einem Bekannten und großen Dylan-Fan überredet worden. Was soll ich sagen? Die 2 Stunden 20 Minuten (OmU) vergingen wie im Fluge. Ich war gebannt dabei. Genoss den Zeitkolorit, die tollen Schauspieler*innen (großartig neben Timothée Chalamet, der den jungen Dylan mit großer Perfektion spielt, ist dabei Edward Norton als Pete Seeger) und ja, auch die Musik. Eingesungen von Chalamet (Dylan), Norton (Seeger), Monica Barbaro (Joan Baez) und Boyd Holbrook (Johnny Cash). Wie alle Bio-Pics besteht der Film aus einer Abfolge von Situationen und Episoden - doch hier wirkte das schon aus einem Guss und nicht zerfasert. Was auch an der Person Bob Dylan liegt, die nicht wirklich greifbar ist und sich ständig verwandelt. Das war eigentlich das Faszinierende. Obwohl es keine Szene ohne Chalamet/Dylan gibt, so bekommt man ihn nicht zu fassen. Er bleibt eine Leerstelle, die man durch die Augen anderer sieht, die ihre Wünsche/Vorstellungen auf ihn projizieren. Von der Person Robert Zimmermann erfährt man nichts - und es ist klar, dass Robert auch nicht so recht weiß, wer Bob sein soll. Daraus aber eine enorme Kreativität sprudelt. Kleine Hinweise auf Dylans Gefühlswelt geben seine Lieder. Oder auch nicht? Über "das Enigma" Bob Dylan ist ja viel geschrieben worden - hier erhält man einen guten Einblick, was die Faszination ausmacht. Todd Haynes stand bei "I'm Not There" ja vor dem gleichen Dilemma und hat Dylan in seinen unterschiedlichen Phasen/Häutungen von unterschiedlichen Schauspielern (und -innen!) spielen lassen. Nach "A Complete Unknown" verstehe ich auch besser warum er dies tat. Nach dem Kinobesuch unterhielt ich mich noch sehr lange mit meinem Bekannten (der den Film auch großartig fand) und bekam von ihm eine Liste mit Alben, die ich mir mal anhören sollte. Quasi eine "Dylan für Anfänger"-Liste. Die arbeite ich auch gerade mit großem Zugewinn ab.
Yokai Monsters: Along with Ghosts - Der letzte Teil der klassischen Yokai-Mosnter-Trilogie. Der ist dann etwas anders als die beiden Vorgänger. Seltsamerweise wurden keine Yokai aus den vorangegangenen Filmen genutzt, sondern neue Monster, die auch ziemlich gruselig aussehen. Dafür treten sie hier wieder in den Hintergrund und haben nur wenige Auftritte. Der Film konzentriert sich auf die Beziehung zwischen einem Schwertkämpfer und einem kleinen Mädchen. Letztere wurde Augenzeuge eines Mordes und soll nun aus dem Weg geräumt werden. Mit Hilfe de Schwertkämpfers versucht sie in eine nahegelegene Stadt zu kommen, wo ihr Vater leben soll - den sie nie gesehen hat. Da gibt es dann viele Intrigen, Hinterhalte und fiese Mörder und Schurken. Letztere haben am Anfang des Filmes Blut an einer heiligen Stätte vergossen, weshalb auch die Yokai ins Spiel kommen. Hat mir tatsächlich sehr gut gefallen. Auch, dass die Yokai hier wieder echte Geister sind, mit denen nicht zu spaßen ist. Auch die Geschichte it dem kleinen Mädchen fand ich ganz rührend.Demnächst mache ich mich mal an die Neuverfilmung der Yokai Monster durch Miike, Die habe ich zwar schon mal (im Kino!) gesehen und habe die als so mittelprächtig (und hysterisch) in Erinnerung - aber jetzt habe ich Bock, die mal aufzufrischen.
Häxan - Bildungslücke endlich geschlossen. War anders als erwartet (man kennt ja immer nur die gleichen Ausschnitte, die irgendwo anders verwurstet werden), und ich brauchte etwas, um reinzukommen. Es ist tatsächlich mehr Doku als Spielfilm, wobei natürlich längere Passagen über die Hexengerichte und -jagd fiktionalisiert nachgespielt werden. Das ist alles schon sehr beeindruckend. Auch wie kirchenkritisch und finster der ist. Jene Szenen in denen der Aberglaube illustriert wird oder die "Geständnisse" der Angeklagten bebildert werden, sind dabei ganz besonders eindringlich und bleiben lange im Gedächtnis. Am Ende wechselt der Film in die damalige Gegenwart und da wird - Freud lässt grüßen - das "unnatürliche" Verhalten von Frau auf "Hysterie" zurückgeführt. Das ist natürlich schon nun ja... aber damals wusste man es scheinbar nicht besser. Insgesamt eine sehr lohnende Erfahrung.
Possession - Ein Lieblingsfilm. Gleich am Anfang, wenn Mark nach Hause kommt, die Kamera für die konventionelle Sehgewohnheiten ungewohnt auf Hüfthöhe schwebt und dann rasant herum kreist und Mark ins Haus folgt, hat er mich wieder gehabt. Dazu die tollen, hämmernde Musik von Andrzej Korzynski, den ich eh sehr bewundere (zwei Compilation-CDs stehen hier im Schrank) - das ist wie ein Sog. Dann das extrem exaltierte, körperliche Spiel der Protagonisten, die alles rauslassen - dabei aber nie auf nervige Weise hysterisch erscheinen, sondern mit ihrer extrovertierten, extremen Körperlichkeit eher bedrohlich. Ich hatte mich im Vorfeld für die Einführung mit Zulawski und quasi der "Vorgeschichte" zum Film beschäftigt und habe erstmal das autobiographische so richtig erkannt - und mich gefragt, wieviel von dem hat Zulawski so auch wirklich erlebt, hat er sich so verhalten. Oder wollte es. Die Verzweiflung und Hilflosigkeit auf allen Seiten, die förmlich greifbar ist. Darüber hinaus gibt es natürlich noch viel mehr zu entdecken. Alles habe ich nicht entschlüsseln können - aber das ist auch gar nicht möglich. Vieles versteht man vielleicht nicht - aber man spürt es. Alles Darsteller sind großartig und gehen bis an (oftmals auch über) ihre Grenzen. Eine Wiederentdeckung war Heinz Bennett. Mit ihm muss ich mich mehr beschäftigen. Die Hütte war auch voll. Ich würde mal sagen 2/3 ausverkauft. Was für eine Veränderung! Früher hatten wir Vorstellungen wo 2-3 Leute da waren! Unfassbar! Scheinbar hat Kino, so wie wir es bei Weird Xperience zeigen, doch noch Relevanz. Beseelt.
A Complete Unknown - Ich kenne mich mit Bob Dylan nicht aus. Seine Musik kenne ich, aber gepackt hat sie mich nie so richtig. Bzw. war mein Interesse mich da einzuarbeiten, nie besonders groß. Zu "A Complete Unknown" (ich lasse das dumme "Like" des "deutschen" Titels mal weg) bin ich von einem Bekannten und großen Dylan-Fan überredet worden. Was soll ich sagen? Die 2 Stunden 20 Minuten (OmU) vergingen wie im Fluge. Ich war gebannt dabei. Genoss den Zeitkolorit, die tollen Schauspieler*innen (großartig neben Timothée Chalamet, der den jungen Dylan mit großer Perfektion spielt, ist dabei Edward Norton als Pete Seeger) und ja, auch die Musik. Eingesungen von Chalamet (Dylan), Norton (Seeger), Monica Barbaro (Joan Baez) und Boyd Holbrook (Johnny Cash). Wie alle Bio-Pics besteht der Film aus einer Abfolge von Situationen und Episoden - doch hier wirkte das schon aus einem Guss und nicht zerfasert. Was auch an der Person Bob Dylan liegt, die nicht wirklich greifbar ist und sich ständig verwandelt. Das war eigentlich das Faszinierende. Obwohl es keine Szene ohne Chalamet/Dylan gibt, so bekommt man ihn nicht zu fassen. Er bleibt eine Leerstelle, die man durch die Augen anderer sieht, die ihre Wünsche/Vorstellungen auf ihn projizieren. Von der Person Robert Zimmermann erfährt man nichts - und es ist klar, dass Robert auch nicht so recht weiß, wer Bob sein soll. Daraus aber eine enorme Kreativität sprudelt. Kleine Hinweise auf Dylans Gefühlswelt geben seine Lieder. Oder auch nicht? Über "das Enigma" Bob Dylan ist ja viel geschrieben worden - hier erhält man einen guten Einblick, was die Faszination ausmacht. Todd Haynes stand bei "I'm Not There" ja vor dem gleichen Dilemma und hat Dylan in seinen unterschiedlichen Phasen/Häutungen von unterschiedlichen Schauspielern (und -innen!) spielen lassen. Nach "A Complete Unknown" verstehe ich auch besser warum er dies tat. Nach dem Kinobesuch unterhielt ich mich noch sehr lange mit meinem Bekannten (der den Film auch großartig fand) und bekam von ihm eine Liste mit Alben, die ich mir mal anhören sollte. Quasi eine "Dylan für Anfänger"-Liste. Die arbeite ich auch gerade mit großem Zugewinn ab.

Yokai Monsters: Along with Ghosts - Der letzte Teil der klassischen Yokai-Mosnter-Trilogie. Der ist dann etwas anders als die beiden Vorgänger. Seltsamerweise wurden keine Yokai aus den vorangegangenen Filmen genutzt, sondern neue Monster, die auch ziemlich gruselig aussehen. Dafür treten sie hier wieder in den Hintergrund und haben nur wenige Auftritte. Der Film konzentriert sich auf die Beziehung zwischen einem Schwertkämpfer und einem kleinen Mädchen. Letztere wurde Augenzeuge eines Mordes und soll nun aus dem Weg geräumt werden. Mit Hilfe de Schwertkämpfers versucht sie in eine nahegelegene Stadt zu kommen, wo ihr Vater leben soll - den sie nie gesehen hat. Da gibt es dann viele Intrigen, Hinterhalte und fiese Mörder und Schurken. Letztere haben am Anfang des Filmes Blut an einer heiligen Stätte vergossen, weshalb auch die Yokai ins Spiel kommen. Hat mir tatsächlich sehr gut gefallen. Auch, dass die Yokai hier wieder echte Geister sind, mit denen nicht zu spaßen ist. Auch die Geschichte it dem kleinen Mädchen fand ich ganz rührend.Demnächst mache ich mich mal an die Neuverfilmung der Yokai Monster durch Miike, Die habe ich zwar schon mal (im Kino!) gesehen und habe die als so mittelprächtig (und hysterisch) in Erinnerung - aber jetzt habe ich Bock, die mal aufzufrischen.
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Hinterherhinken ist die aktuelle Situation, noch 4 Motto-Wochen sind nachzutragen
12. reine Grindhouse-Woche Pts 1-7 (Januar):
Weitere Enthaldungen aus folgender Database:
https://www.grindhousedatabase.com/
Blutsauger (SPA 1975/1977) R: Leon Klimovsky
-> (3,5/5)
Amputiert - Henker der Apokalypse (USA 1973) R: Tom Alderman
-> (4,5/5)
Leadsville Nights (USA 1979) R: Charles B. Pierce
-> (4/5)
Der tödliche Schwarm (USA 1978) R: Irwin Allen
-> Hohes Staraufgebot, aber auch sehr sehr lang, halbe Stunde weniger hätts auch getan. (3,5/5)
Töchter des Bösen aka Bonnie's Kids (USA 1972) R: Arthur Marks
-> Grindhouse Granate! (5/5)
The Candy Snatchers (USA 1973) R: Guerdon Trueblood
-> Version: OmU, gibts nicht mit deutschem Ton. Grindhouse Granate mit einem der erschütterndsten Enden der Filmgeschichte
(5/5)
Die schönen Morde des Eric Binford (USA 1980) R: Vernon Zimmermann
-> Hommage-Thriller. (4,5/5)

12. reine Grindhouse-Woche Pts 1-7 (Januar):
Weitere Enthaldungen aus folgender Database:
https://www.grindhousedatabase.com/
Blutsauger (SPA 1975/1977) R: Leon Klimovsky
-> (3,5/5)
Amputiert - Henker der Apokalypse (USA 1973) R: Tom Alderman
-> (4,5/5)
Leadsville Nights (USA 1979) R: Charles B. Pierce
-> (4/5)
Der tödliche Schwarm (USA 1978) R: Irwin Allen
-> Hohes Staraufgebot, aber auch sehr sehr lang, halbe Stunde weniger hätts auch getan. (3,5/5)
Töchter des Bösen aka Bonnie's Kids (USA 1972) R: Arthur Marks
-> Grindhouse Granate! (5/5)
The Candy Snatchers (USA 1973) R: Guerdon Trueblood
-> Version: OmU, gibts nicht mit deutschem Ton. Grindhouse Granate mit einem der erschütterndsten Enden der Filmgeschichte

Die schönen Morde des Eric Binford (USA 1980) R: Vernon Zimmermann
-> Hommage-Thriller. (4,5/5)
Score Dust: Soundtrack Grooves, Library Funk & Rare Breaks Worldwide
Score Dust Book
Score Dust Group
Score Dust Tweets
Score Dust Book
Score Dust Group
Score Dust Tweets
- fritzcarraldo
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- Wohnort: Bremen
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Smile 2
9/10
Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin
7/10
Asphaltkannibalen
10/10
The Accountant
Ein Mann rechnet ab.
10/10
9/10
Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin
7/10
Asphaltkannibalen
10/10
The Accountant
Ein Mann rechnet ab.
10/10
"Das ist nicht möglich!"
"Aber notwendig!"
(Interstellar)
"J&B straight and a Corona!"
(Patrick Bateman, American Psycho)
https://www.latenight-der-fussball-talk.de
"Aber notwendig!"
(Interstellar)
"J&B straight and a Corona!"
(Patrick Bateman, American Psycho)
https://www.latenight-der-fussball-talk.de
- karlAbundzu
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- Registriert: Fr 2. Nov 2012, 20:28
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Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
The Sparks Brothers (2021)
Musik Dokus können ja auf zweierlei Art interessant sein: wenn man viel weiß und Fan ist, Wissen bestätigen und vertiefen und manches revidieren. Oder über Musik zu lernen, die irgendwie immer da war und mitschwang, über die man aber so gar nicht genau bescheid weiß.
Letzteres ist hier bei mir der Fall. Sparka waren immer eine Referenzband, viele Bands, die ich mag, erwähnten sie. Oder coverten sie gar, wie Siouxsie mit ihrer schönen This town... Version. Klar, ein paar Hits kannte ich, und die Beschäftigung mit ihnen war auf der music to so Liste.
So war ich gespannt auf diese Doku von Edgar Wright, seine Zusammenarbeit mit Peggy mochte ich ja durchweg.
Und er ist klar ein Fanboy.
Im Stil beginnt es recht wild: wir haben talking heads (alle sehr gediegen in schwarz grau aufgenommen), Zeichentrick schön und sehr eigen animiert, Symbolbilder, und Archivbilder, und ein wenig auch die beiden: aktuell redend, Konzert - und TV Ausschnitte.
Bei den Interviewpartnern haben wir Mitmusiker*innen aus allen Phasen. Produzenten. Andere Musiker. Sonstige aus dem Musikbiz. Langjährige Fans. Und andere Prominente.
Das ist am Anfang wild und schnell geschnitten, wenn der Film dann aber ins chronologische geht, wird es ruhiger und so folgen wir den einzelnen Phasen der Sparks. Von den Anfängen als Half Nelson über die englische Zeit und erste Erfolge, die Rückkehr erst nach NY und dann nach LA. Die nicht zu Stande kommenden Filmprojekte (sowohl mit Tati als auch mit Burton, ein Kreuz). Die lange Zeit ohne VÖ, das wieder auftauchen, die Zusammenarbeit mit Franz Ferdinand bis endlich doch ein Film mit Carax gelang.
Spannend dabei, dass es sehr bei der Musik blieb. Wir erfahren noch ein bisschen über die Kindheit und Jugend, Vater früh verstorben, Interessen an der Schule, coole Mutter. Ansonsten geht es um die Musik, die jeweiligen Umstände, die Songtexte. Die beiden geben nichts von ihrem sonstigen Privatleben preis, von Russell sieht man kurz das Privathaus, da auch das Studio drin ist. Anscheinend konnten sie auch gut Haushalten und stiegen nach anfänglichen Erfolgen nicht in die Party - und Drogengeschichten ein, konnten so auch später eine sechs Jahre lange Durststrecke überwinden.
Das ist grundsätzlich spannend. Aber Wright hat außer der Chronologie und dem Fantum keinen roten Faden. Die Themen geben die Interviewten vor, so ist es bei diesem Album dieser oder jener Text, bei einem anderen die Musikerauswahl.
Die letzte halbe Stunde ist dann reine Lobhudelei ohne Substanz von Leuten, die ich nicht kannte und auch keinen Bezug zu den Sparks sah, außer das sie in ihrem Metier bekannt sind. Schade.
Also spannend, solange es um die Geschichte bis ungefähr FFS ging. Von der Machart mittel.
Vor allem, weil sich bei den deleted scenes einiges spannendes versteckt: schöne Beiträge der Brüder (Rons Sammelleidenschaft bei Schneekugeln und Air Jordans zB) oder ausführliches von Musikern wie Nick Rhodes, John Taylor, Flea, Al Yankovic.
Dazu ein schräges Wiedersehen mit Rundgren nach über 40 Jahren. Einen tollen Karaoke Auftritt zum eigenen Song in Japan.
Und eine ganze live Show von 2018. Wirklich super. Und auch, wenn sie ihren Stil häufig änderten, haben ihre Songs doch auch etwas gemeinsames. Nicht nur auf der textlichen Ebene den Humor, sondern ihre speziellen catchy und edgy Melodien. So passen Lieder aus allen Phasen wie aus einem Guss zusammen.
Das wäre auch ein Ansatz für die Doku gewesen.
Musik Dokus können ja auf zweierlei Art interessant sein: wenn man viel weiß und Fan ist, Wissen bestätigen und vertiefen und manches revidieren. Oder über Musik zu lernen, die irgendwie immer da war und mitschwang, über die man aber so gar nicht genau bescheid weiß.
Letzteres ist hier bei mir der Fall. Sparka waren immer eine Referenzband, viele Bands, die ich mag, erwähnten sie. Oder coverten sie gar, wie Siouxsie mit ihrer schönen This town... Version. Klar, ein paar Hits kannte ich, und die Beschäftigung mit ihnen war auf der music to so Liste.
So war ich gespannt auf diese Doku von Edgar Wright, seine Zusammenarbeit mit Peggy mochte ich ja durchweg.
Und er ist klar ein Fanboy.
Im Stil beginnt es recht wild: wir haben talking heads (alle sehr gediegen in schwarz grau aufgenommen), Zeichentrick schön und sehr eigen animiert, Symbolbilder, und Archivbilder, und ein wenig auch die beiden: aktuell redend, Konzert - und TV Ausschnitte.
Bei den Interviewpartnern haben wir Mitmusiker*innen aus allen Phasen. Produzenten. Andere Musiker. Sonstige aus dem Musikbiz. Langjährige Fans. Und andere Prominente.
Das ist am Anfang wild und schnell geschnitten, wenn der Film dann aber ins chronologische geht, wird es ruhiger und so folgen wir den einzelnen Phasen der Sparks. Von den Anfängen als Half Nelson über die englische Zeit und erste Erfolge, die Rückkehr erst nach NY und dann nach LA. Die nicht zu Stande kommenden Filmprojekte (sowohl mit Tati als auch mit Burton, ein Kreuz). Die lange Zeit ohne VÖ, das wieder auftauchen, die Zusammenarbeit mit Franz Ferdinand bis endlich doch ein Film mit Carax gelang.
Spannend dabei, dass es sehr bei der Musik blieb. Wir erfahren noch ein bisschen über die Kindheit und Jugend, Vater früh verstorben, Interessen an der Schule, coole Mutter. Ansonsten geht es um die Musik, die jeweiligen Umstände, die Songtexte. Die beiden geben nichts von ihrem sonstigen Privatleben preis, von Russell sieht man kurz das Privathaus, da auch das Studio drin ist. Anscheinend konnten sie auch gut Haushalten und stiegen nach anfänglichen Erfolgen nicht in die Party - und Drogengeschichten ein, konnten so auch später eine sechs Jahre lange Durststrecke überwinden.
Das ist grundsätzlich spannend. Aber Wright hat außer der Chronologie und dem Fantum keinen roten Faden. Die Themen geben die Interviewten vor, so ist es bei diesem Album dieser oder jener Text, bei einem anderen die Musikerauswahl.
Die letzte halbe Stunde ist dann reine Lobhudelei ohne Substanz von Leuten, die ich nicht kannte und auch keinen Bezug zu den Sparks sah, außer das sie in ihrem Metier bekannt sind. Schade.
Also spannend, solange es um die Geschichte bis ungefähr FFS ging. Von der Machart mittel.
Vor allem, weil sich bei den deleted scenes einiges spannendes versteckt: schöne Beiträge der Brüder (Rons Sammelleidenschaft bei Schneekugeln und Air Jordans zB) oder ausführliches von Musikern wie Nick Rhodes, John Taylor, Flea, Al Yankovic.
Dazu ein schräges Wiedersehen mit Rundgren nach über 40 Jahren. Einen tollen Karaoke Auftritt zum eigenen Song in Japan.
Und eine ganze live Show von 2018. Wirklich super. Und auch, wenn sie ihren Stil häufig änderten, haben ihre Songs doch auch etwas gemeinsames. Nicht nur auf der textlichen Ebene den Humor, sondern ihre speziellen catchy und edgy Melodien. So passen Lieder aus allen Phasen wie aus einem Guss zusammen.
Das wäre auch ein Ansatz für die Doku gewesen.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.