
In einem bayrischen Kloster steigt eines Tages eine lebensgroße Jesus-Figur von seinem Sockel, verwandelt sich in eine Schlage und landet unvermittelt bei der Mutter Oberin im Bett. Die ist zwar etwas überrascht, gibt dem etwas sonderbaren Gast jedoch einen Job als Ober in der hauseigenen Bar, wo dieser aufgrund seiner mangelnden Menschenkenntnis schon bald auf unlösbare Aufgaben stößt. Später ziehen beiden durch die bayrischen Landen und treffen auf einfältige Polizisten, verständnislose Passanten, Römer und allerlei sonderbare Gestalten. Als Jesus schlussendlich immer schwächer wird, verwandelt er sich ein letztes Mal in eine Schlange und landet im Schnabel der Mutter Oberin, die sich ihrerseits in einem Greifvogel verwandelt hat.
Hehe... Herbert Achternbuschs Skandalfilm aus dem Jahre 1982, der im konservativen Deutschland auch dank dem Axel-Springer-Verlag einen mittleren Skandal auslöste ist natürlich überraschend harmlos. Der in Österreich noch immer aufgrund "Herabwürdigung religiöser Lehren" beschlagnahmte (!!!) Film ist eine kurzweiliger Angriff auf Religion, Polizei, Politik und gutbürgerliche Doppelmoral, dessen Nähe zum Wiener Aktionismus und modernen Theater nicht zu übersehen ist. Sicherlich nicht für jeden geeignet, sollte jeder aufgeschlossene Filmfan den Streifen, der als Anlassfall sogar die Film-Förderungspolitik der deutschen Regierung beinflusste, doch schon gesehen haben. 7/10 Punkten