Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

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Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

The Block Island Sound

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01.png (166.43 KiB) 340 mal betrachtet
Harry lebt mit seinem Vater Tom auf der Insel Block Island und verdient sein Geld als einfacher Fischer. In letzter Zeit verhält sich Tom jedoch zunehmend seltsam und verschwindet spurlos um am nächsten Tag orientierungslos wieder aufzutauchen. Als eine größere Menge an toten Fischen an Land gespült wird, kehrt auch Schwester Audry mit ihrer Tochter auf die überschaubare Insel zurück, die mittlerweile als Meeresbiologin arbeitet. Die Wiedervereinigung der Familie steht aber unter einem schlechten Stern und auch Harry beginnt mit zunehmend seltsamen Verhaltensweisen, die er sich selbst nicht erklären kann und die auch darauf hindeuten, dass auf der Insel nicht alles mit rechten Dingen zugeht…

Neues von der Netflix-Resterampe in Form eines etwas unausgegorenen Mischung aus Mystery, Indie-Streifen und Familiendrama, dass optisch und inhaltlich etwas an eine überlange Akte-X-Folge ohne Scully und Moulder aus den Neunzigern erinnert. Die ohnehin schon arg konfliktbeladenen Figuren erleben auf der abgelegenen Insel seltsame Dinge und als Zuschauer bekommt kleine Brocken der Handlung hingeschmissen, die über weite Strecken jedoch nur wenig greifbar sind. Ein Blackout hier, eine Erinnerungslücke da, dazu tote Fische, bedrohliche Geräusche, ernste Gesichter und eine Familie, die weder mit sich, noch mit übernatürlich erscheinenden Ereignissen so richtig zurechtkommt. Erst am Ende kommen dann ein paar Elemente ins Spiel, die dann eindeutig sind, aber den Film auch nicht vor der Durchschnittlichkeit retten können. Dazu fehlt es auch einfach an interessanten Figuren oder spannenden Elementen und die ständigen Verweise auf Verschwörungstheorien und Ressourcenverschwendung machen „The Block Island Sound“ jetzt auch nicht gerade sympathischer. Herausgekommen ist ein etwas bemüht erscheinender, verworren erzählten Streifen, dem es an interessanten Figuren und Ereignissen mangelt und der sich auch eher für den verregneten Nachmittag als die Prime-Time eignet.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Aonimo veneziano / Des Lebens Herrlichkeit


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01.jpg (60.2 KiB) 329 mal betrachtet
Sieben Jahre nachdem er Valeria mitsamt dem gemeinsamen Kind Hals über Kopf verlassen hat kontaktiert der Dirigent Enrico seine ehemalige Liebe und überredet diese für einen Tag nach Venedig zu reisen um dort etwas zu klären. Valeria ist zwar wenig begeistert, aber da sie noch mit Enrico verheiratet ist und die beiden ein gemeinsames Kind haben, willigt sie ein, obwohl sie längst an einem anderen Ort mit einem anderen Mann ein neues Leben begonnen hat. Das Aufeinandertreffen der Beiden bleibt jedoch nicht ohne Folgen und nach dem eher frostigen Start erinnert sich das ehemalige Paar an den unterschiedlichsten Orten abseits der Touristenströme auch wieder an die große Leidenschaft, die Valeria und Enrico einst verband. Der Musiker und die selbstbewusste Agenturchefin kommen sich auch wieder näher, bis Enrico den wahren Grund seines Anrufs verrät…

Meine Überraschung war ja groß, als gestern auf Netflix auf einmal „Anonimo Veneziano“ aufgepoppt ist, der mit Tony Musante und Florinda Bolkan auch prominent besetzt ist. Noch größer wurden meine Augen, als ich auch noch feststellen durfte, dass es sich dabei um das Regie-Debüt von Enrico Maria Salerno aus dem Jahr 1970 handelt, dass anscheinend zwar in den deutschen Kinos lief, seitdem aber anscheinend nicht auf etwaigen Datenträger veröffentlicht wurde. „Anonimo Veneziano“ ist aber kein Film aus der Genre-Ecke, sondern ein Drama über ein Paar, dass ehemals eine leidenschaftliche Liebe verband und dass sich nach Jahren wieder an die große Liebe erinnert. Dabei überrascht der Streifen mit Bildern eines authentischen Venedigs abseits touristischer Hotspots, der Musik von Stelvio Cipriani und zwei großartigen Hauptdarstellern, insbesondere einer wunderbaren Florinda Bolkan, die sich selbstbewusst gegen toxische Männlichkeit und gesellschaftliche Normen Ende der Sechziger auflehnt und Tony Musante als todkranker Musiker, der in seinem Leben noch ein paar Dinge regeln möchte. Die Geschichte erinnert dabei entfernt an die erwachsene Variante von „Love Story“ und als Zuschauer kann man ja auch bald einmal erahnen, warum der Musiker das Wiedersehen mit seiner Valeria inszeniert hat. Doch statt Traurigkeit überwiegen hier die schönen Momente und die interessante Inszenierung für ein erwachsenes Publikum hat auch keine schwülstigen Momente notwendig hat um mit ihren spannenden Figuren die Zuschauer zu fesseln. Ein wunderbares Arthouse-Drama, das ganz auf seine beiden Hauptdarsteller zugeschnitten ist und das mich abgesehen vom deutschen Titel auch ziemlich begeistert hat.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Kakashi - Das Dorf der Vogelscheuchen

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01.jpg (20.85 KiB) 316 mal betrachtet
Auf der Suche nach ihrem verschwundenen Bruder Tsuyoshi fährt die junge Kaoru in das entlegene Dorf Kozukata, in dem ihre ehemalige Schulfreundin Izumi mit ihrer Familie wohnt. Diese war in Tsuyoshi verliebt und hat diesem einen Brief geschrieben, sodass Kaoru ihn dort vermutet. In Kozukata angekommen erfährt die junge Frau nicht nur Ablehnung von allen Seiten, sondern auch, dass sich Izumi aufgrund ihres Geisteszustands in einer Klinik aufhalten soll. Während im Ort die Vorbereitungen zu einem seltsame anmutenden Vogelscheuchen-Fest stattfinden, entdeckt Kaoru weitere Ungereimtheiten und schließlich auch das schreckliche Geheimnis des Ortes…

In den Nullerjahren habe ich ja eigentlich voller Freude und Enthusiasmus so gut wie alle J-Horror-Filme geguckt, die hierzulande so zahlreich veröffentlicht wurden, doch der hier ist mir irgendwie entwischt und auch erst vor kurzen wieder vor die Linse gekommen, als es um das Schaffen von Junji Ito ging, der hier die Comic-Vorlage zu dem etwas halbgaren Vogelscheuchen-Horror verfasst hat. Die Freude über den Streifen hält sich aber in Grenzen und irgendwie wirkt hier alles etwas zu offensichtlich und aufgesetzt. Das Geheimnis des Ortes mit seinen gar so seltsamen Bewohnern und seinen zahlreichen Vogelscheuchen lässt sich ja aufgrund zahlreicher Hinweise gleich einmal erahnen und lediglich die Protagonistin lässt sich davon so überhaupt nicht beeindrucken. In „Kakashi“ vermischen sich (Alp-)Traum und Realität mit Geistererscheinungen zu der üblichen J-Horror-Mischung, wobei hier auch noch das niedrige Budget die ganze Sause eher kostengünstig erscheinen lässt. Statt gepflegten Grusel gibt es seltsam anmutende Momente am laufenden Band und ein Finale, dass auch nicht mehr viel retten kann. Japanischen Grusel mag ich normalerweise gerne, aber "Kaorus Reise ins Vogelscheuchenland" kommt nicht auf Touren und die deutsche DVD hält dem deutschsprachigen Zuschauer wieder einmal jede Menge Details vor, weil man offensichtlich keine Lust hatte diese zu übersetzen. Insgesamt ein mäßiges Vergnügen für Komplettisten und selbst wenn einem die ramschige DVD förmlich nachgeschmissen wird, sind die paar Euro in einem kleinen Maki-Mix wohl besser investiert.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

B&B

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01.jpg (33.35 KiB) 308 mal betrachtet
Das homosexuelle Paar Marc und Fred haben gegen den strenggläubigen Bed&Breakfast-Besitzer Josh aus Bristol einen Gerichtsprozess wegen Diskriminierung gewonnen und sind nun vor Ort um das eingeklagte Recht auf ein Doppelzimmer einzufordern. Obwohl der Besitzer natürlich wenig erfreut ist und auch Fred lieber sein Wochenende wo anders verbringen würde, will Marc sein Recht auf Gleichbehandlung einfordern. Schon vor Bezug der Zimmer liegt Spannung in der Luft, als abends ein russischer Gast eincheckt und Fred der fixen Idee erliegt, dass dieser etwas Finsteres im Schilde führt, dauert es nicht lange, bis die Ereignisse eskalieren…

Kurzweiliger Thriller aus der LGBTQIA-Ecke, aber auch für alle anderen über ein homosexuelles Paar und einem homophoben Pensionsbesitzer, welcher mit interessanten Charakteren und unerwarteten Twists versehen ist. Die Geschichte ist zwar ziemlich konstruiert, aber das hat mich ehrlich gesagt gar nicht gestört. Die Stimmung ist ja von Beginn an irgendwie ständig am Kippen und dennoch entwickelt sich der Streifen irgendwie nie so, wie man es sich erwarten würde. Zu viel will man ja wieder nicht verraten, aber Hitchcock und Brian de Palma lassen in dieser kleinen Indie-Produktion recht herzlich grüßen und auch der humorvolle Umgang mit Klischees kommt hier nicht zu kurz. Alles in allem schon ein Film, dem man eine Chance geben kann, sofern man ihn vor die Linse bekommt. Wäre eigentlich was für das Programm von CMV-Laservision und vielleicht erbarmt sich ja mal jemand hierzulande für diesen durchaus interessanten Film.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Nicht Auflegen!

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Stu Shepard ist ein selbstverliebter und arroganter PR-Agent in New York, der mit zweifelhaften Methoden Leute gegen sich ausspielt um seine Ziele zu erreichen. Dazu verarscht er Lokalbesitzer und Medienleute genauso wie seine Klienten und Ehefrau Kelly, die er mit der aufstrebenden Schauspielerin Pamela betrügt. Letztere ruft er jeden Tag von einer Telefonzelle in der Nähe des Time Squares, damit der Anruf nicht auf seinem Handy aufscheint. Als jedoch eines Tages das Münztelefon klingelt und Stu abhebt, befindet sich am anderen Ende der Leitung ein Mann, der das Zielfernrohr einer Waffe auf ihn gerichtet hat und der PR-Berater sieht sich mit einem Anrufer konfrontiert, der genau über sein Leben Bescheid weiß und ihn erschießen wird, sobald Stu den Hörer auflegt…

Kurzweiliger Realtime-Thriller nach einem Drehbuch von Larry Cohen, dass aus seiner minimalen Grundidee auch ein Maximum an Spannung herausholt. Hier ist es ein arroganter Schnösel, der durch einen mysteriösen Anruf in einer Telefonzelle auf einmal mit seinem Lebensentwurf auseinandersetzen muss und in knapp 75 Minuten auch seine persönliche Katharsis durchleben muss. Bevor man jedoch überlegen kann, wie konstruiert sich die ganze Sache präsentiert, ist man auch schon mittendrin in den wilden Ereignissen, die sich schon bald vor den Augen der Polizei und Öffentlichkeit abspielen. Regisseur Joel Schumacher macht aus der Geschichte ein packendes Stück Actionkino und lässt dem Zuschauer auch keine Zeit zum Durchatmen. Colin Farrell ist zuerst ein herrlich schmieriger Typ, der einem jedoch mit fortschreitender Laufzeit wirklich leidtun kann und der einem ab einem gewissen Zeitpunkt auch ans Herz wächst. „Nicht auflegen“ mag zwar mittlerweile vom Telefontechnik-Aspekt etwas antiquiert wirken, aber das spielt meines Erachtens keine große Rolle und ich habe wenig erwartet und doch recht viel bekommen. Hätte ich gewusst, dass Larry Cohen das Drehbuch geschrieben hat, hätte ich auch sicher nicht so lange mit der Sichtung gewartet. Flotter Thriller mit pechschwarzem Humor, hohen Tempo und einem Hauptdarsteller, der sich um Kopf und Kragen spielt. Spaßig!
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Paratrooper

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Auch ein Film, von dem man sich aufgrund der Zensur- und Verfügbarkeitsgeschichte der letzten Jahrzehnte irgendwie mehr erwartet, aber mehr als ein gutes Vogelscheuchen-Design und die ein oder andere splättrige Einlage hat „Paratroopers“ ja nicht wirklich zu bieten. Der Raubüberfall inklusive Flugzeugentführung entwickelt sich für die fünf Schwerverbrecher ja anders als geplant und auf einmal befinden sich diese samt Geiseln auf einer verlassenen Farm, wo sie von ominösen Vogelscheuchen verfolgt werden. Der Frage nach dem Warum wird hier ja nicht nachgegangen und auch sonst wirkt „Paratroopers“ immer hübsch unlogisch, holprig erzählt und schlecht erdacht. Die Figuren sind allesamt schlecht, doof und die Gier lässt alle blindlings ins Verderben laufen und als Zuschauer kann man sich zurücklehnen und entspannt dem Treiben folgen, dass in seinem Verlauf außer Gore und Schmodder ansonsten kaum nennenswerte Höhepunkte zu bieten hat. In der bierseligen Runde hat so etwas sicher seine Berechtigung, aber ohne Alkohol und der richtigen Runde wird so etwas wie „Scarecrows“ trotz kurzer Laufzeit doch recht schnell etwas langatmig.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Stay Alive

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Nach dem mysteriösen Tod seines Freundes erhält Hutch aus dessen Nachlass ein Computerspiel namens „Stay Alive“, dass der verstorbene Freund als Spieletester zuletzt in Händen hielt. Als Hutch daraufhin zu dessen Ehren in seinem Freundeskreis das Spiel zocken möchte, ruft er und sein Umfeld jedoch in einer Art virtuellen Seance unfreiwillig den Dämon von Lady Bathory ins Leben, die sich daraufhin auch im realen Leben hinter den Zockern hermacht. Als der erste Mitspieler auf grauenvolle Weise ums Leben kommt, erahnen auch die anderen, dass sie im Spiel am Leben bleiben müssen um nicht ebenfalls von dem Dämon geholt zu werden…

Neues von der Netflix Resterampe in Form eines Survival-Horror-Films, der Computerspiel und Realität in einer eher ziemlich doofen Geschichte zusammenbringt. Das letzte Game das ich gezockt habe war auf einem Amiga und somit kann man sich vorstellen, wie lange das her ist. Für „Stay Alive“ bin ich dann auch die gänzlich falsche Zielperson und ich habe auch keinen einzigen der anscheinend vorhandenen Zocker-Gags und Verweise mitbekommen. Mitbekommen habe ich hingegen furchtbare Charaktere, billige Jump-Scares, sterile CGI-Welten und die Geschichte der Elisabeth Báthory, die von der Slowakei kurzerhand nach New Orleans verlegt wird. Spannend ist hier ja nur, wie peinlich ernsthaft dem Zuschauer das hier alles als spannender Horror verkauft werden soll. Natürlich ist das aber alles völlig gaga und schon wieder lustig, wie wenig das hier alles funktioniert. Vielleicht mag man ja als passionierten Gamer die Ereignisse leichter nachvollziehen können, alle anderen werden diese Welt, in der Erwachsene wieder zum Kind werden wohl nie so richtig verstehen.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Animas

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01.png (174.19 KiB) 258 mal betrachtet
Seit sie ihm in Kindertagen in schwierigen Zeiten beigestanden hat, sind Alex und Bram beste Freunde. Doch seit Bram mit Anchi datet, fühlt sich Alex etwas auf dem Abstellgleis und auch zuhause mit ihrer Mutter und mit ihren Zukunftsplänen läuft es nicht wirklich gut. Außerdem fühlt sich Alex verfolgt und tatsächlich kommt es immer wieder zu surreal anmutenden Szenen, in denen sie in einer Art Parallelwelt gefangen von einem schwarzen Schatten verfolgt wird. Die Visionen werden immer stärker, doch anstatt Halt bei ihrem Freund zu finden, scheint sich auch dieser von der jungen Frau immer weiter zurückziehen zu wollen – mit fatalen Konsequenzen…

Spanisches Coming-of-Age-Drama mit Horror-Anteil und einer wunderbaren Optik, die an Filme von Mario Bava und Dario Argento erinnern und in leuchtenden Rot-, Grün- und Blautönen daherkommt und auch mit hübschen Settings zu gefallen weiß. Inhaltlich geht es um das konfliktbeladene Verhältnis zweier Teenager aus zerrütteten Verhältnissen, das mit zunehmender Laufzeit immer mehr in die Horrorecke driftet. Dabei hat der Film auch einen Twist, der jedoch für den aufmerksamen Zuschauer gleich einmal zu erahnen ist. So schlecht wie der Streifen aktuell auf der OFDB wegkommt, hat er aber eigentlich nicht verdient und zeugt auch eher von enttäuschten Gemütern. „Animas“ ist einfach mehr Drama als Horror und wer sich Grusel und Suspense erwartet, wird wohl eher enttäuscht sein. Ansonsten ist der spanische Streifen aber durchaus interessant gemacht und fügt sich auch gut ein die die Riege der „Teen-Angst“-Streifen, in der unterbewusste und unterdrückte Ängste auf kreative Weise verarbeitet werden. Ich persönliche hätte den Film in manchen Dingen vielleicht etwas weniger offensichtlich gestaltet und vielleicht einen Ticken kürzer gemacht, aber im großen und ganzen war ich schon ganz zufrieden damit.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Hot Shots! Die Mutter aller Filme

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Obwohl unehrenhaft aus den Diensten der Army entlassen, soll der Ex-Elite-Pilot Topper Harley wieder zu seinem Kommando zurückkehren um dort eine streng geheime Mission zu fliegen. Was Topper jedoch nicht weiß ist die Tatsache, dass diese Mission scheitern soll und Topper aufgrund eines unverarbeiteten Konflikts aus der Vergangenheit als Schwachpunkt des Einsatzkommandos zurückberufen wurde. Doch so einfach lässt sich der Pilot und seine illustre Truppe um den unfähigen Admiral nicht unterkriegen und auch die aufkeimende Liebe zu seiner Psychoanalytikerin lässt Topper samt seiner Maschine in ungeahnte Höhen fliegen…

Dutzendfach in den Neunzigern gesehen muss man „Hot Shots!“ mittlerweile attestieren, dass er doch nicht sonderlich gut gealtert ist. Ohne „Top Gun“ und die anderen persiflierten Filme vor dem geistigen Auge ist der Streifen ja auch nicht viel mehr als eine Ansammlung harmloser Gags aus der Slapstick-Ecke, die irgendwann einfach nicht mehr so lustig sind, wie zur Zeit seines Erscheinens. Vor allem die Versehrten-Gags aus der Veteranen-Ecke um Lloyd Bridges sind leider irgendwann nur noch nervig und wirken peinlich bemüht. Zwar haben solche Spoof-Komödien sicherlich ihre Berechtigung und ein paar Ideen sind auch witzig, aber „Hot Shots!“ ist trotz kurzer Laufzeit insgesamt nur mäßig unterhaltsam und trifft leider nur noch viel selten meinen Humor als Mittvierziger. Dass es aus der Ecke mittlerweile noch viel schlechtere Filme gibt, mag zwar „Hot Shots!“ zugutekommen, aber ob der so schnell wieder irgendwann in den Player wandert, wage ich doch zu bezweifeln. Der Plüsch-Garfield mit Saugnapf auf der Innenseite der Kampfbomber bringt mich aber noch immer zum Schmunzeln.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Club Mad

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01.jpg (69.01 KiB) 234 mal betrachtet
Auf einer karibischen Insel betreibt der Sänger Coconut Pete gemeinsam mit einer Gruppe von Animateuren ein Resort, dass von feierwütigen Teenies vor allem wegen Sex, Drogen und Alkohol besucht wird. Abseits von der Zivilisation und von der Außenwelt abgeschnitten wartet jedoch nicht nur hemmungsloser Spaß und das totale Besäufnis, sondern bald auch ein mysteriöser Killer, der beginnt die Angestellten vom „Coconut Beach“ nach dem Text eines alten Seemannsliedes zu ermorden. Während die feierwütige Meute davon keine Ahnung hat, versuchen die Animateure hinter das Geheimnis des Killers zu kommen, was jedoch nicht so einfach ist, wenn einfach jeder verdächtig scheint…

Unterhaltsame Mischung aus Komödie und Slasher, der aber ausnahmsweise mal nicht versucht, das Genre zu parodieren, auch wenn bei den Figuren hingegen kein Klischee ausgelassen wird. Die Macher von „Broken Lizard“ haben ja auch Filme wie „Super Troopers“ und „Bierfest“ verbrochen und nehmen sich hier auf humorvolle Weise das Genre des Camp-Slashers vor. Zu Beginn liegt der Schwerpunkt ja auch bei Sex, Drogen und Alkohol und die illustre Belegschaft von „Coconut Pete’s Coconut Beach Resort“ ist ja selber die beste Kundschaft, als auf einmal ein mysteriöser Killer auf der Bildfläche erscheint. Dabei ist „Club Mad“ aber neben dem etwas gewöhnungsbedürftigen Komödien-Anteil auch ein handfester Slasher und wer nichts gegen ein paar billige Gags und Feier-Humor hat, kann hier ja durchaus einen Blick riskieren. Ab der Hälfte wird es ja durchaus blutig und auch das Finale wird dem Fan des Genres ebenfalls munden, auch wenn man hier meines Erachtens die Laufzeit etwas straffen und den ein oder anderen doof-derben Gag zu Beginn hätte weglassen hätte können. Unterm Strich aber der Streifen mit etwas Wohlwollen aber der durchaus gelungene Versuch Komödie und Slasher zusammenzubringen, auch wenn ein begleitender Alkoholkonsum dem Unterhaltungsfaktor sicher auch nicht schadet.
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