Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

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Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Hostel 3

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01.jpg (17.81 KiB) 479 mal betrachtet
Nach zwei unterhaltsamen und durchaus funktionalen Teilen, biegt Scott „Bloodnight“ Spiegel um die Ecke und verlegt den ominösen „Elite Hunting Club“ kurzerhand nach Las Vegas, wo die gutbetuchte Kundschaft auf das Abnippeln zuvor entführter Menschen wetten darf. Leider macht der Streifen aber keinen Spaß und wo Eli Roth noch kulturelle Unbedarftheit amerikanischer Rucksacktouristen in Osteuropa aufs Korn nahm geht Spiegel mit seinem moralischen Zeigefinger mehr in Richtung „Hangover“ um den Zuschauer ein lahmes Szenario, nervige Figuren und unglaubwürdigen Twist aufzutischen, bei dem sich alles um einen Junggesellenabschied dreht. Leider passt aber irgendwie nichts zusammen und der Film bietet auch keine nennenswerte Schauwerte und wirkt zudem recht billig inszeniert und hat auch insgesamt recht wenig mit seinen beiden Vorgängern zu tun. Man weiß ja quasi gar nicht, wo man anfangen soll, was hier einfach schief gelaufen ist. Zwar ist „Hostel 3“ sicherlich kein komplettes Ärgernis, aber doch ein Paradebeispiel für einen entbehrlichen Nachfolger, bei dem sich auch niemand wirklich Mühe gegeben hat. Ohne „Hostel“ im Namen hätte dieser Streifen wohl auch kaum größere Aufmerksamkeit erfahren, sondern wäre wohl mit voller Berechtigung völlig untergegangen.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

The Green Inferno

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01.jpg (50.52 KiB) 469 mal betrachtet
jogiwan hat geschrieben: Sa 23. Jan 2016, 09:10 Die gute Nachricht gleich vorneweg: ich fand „The Green Inferno“ ja durchaus okay und zumindest in Punkt „Kannibalen-Terror“ wird dem Zuschauer nicht viel geschenkt. Die Geschichte über eine New Yorker Studentin, die sich einer Gruppe aus Idealisten anschließt um mit einer Protestnummer einen indigenen Stamm vor der Zivilisation zu retten ist zugegeben etwas haarsträubend, aber ein guter Aufhänger für den Brückenschlag zwischen Zivilisation und tiefstem Dschungel und ist erst einmal das kleine Flugzeug in der Wildnis abgestürzt, ist der Titel auch schon Programm. Eli Roth verzichtet in seinem für Ruggero Deodato gewidmeten Film zwar dankenswerterweise auf Tiersnuff und leider auch auf Nudity, aber zumindest in Punkto Kannibalen-Action gibt es für den geeichten Zuschauer tatsächlich das volle Programm, jede Menge Terrorfeeling und am Ende sogar noch eine kleine Hommage an „Cannibal Holocaust“. Unangenehm wird es ja gleich ein paar Mal und sollte es „Green Inferno“ in der von mir gesehenen Form tatsächlich ungekürzt und mit FSK18-Freigabe nach Deutschland schaffen, dann würde mich das schon verwundern. Eli Roth ist mit „The Green Inferno“ jedenfalls mit jeder Menge harten Momenten und eine Prise Sozialkritik eine wirklich hübsche wie herbe und neuzeitliche Hommage an den italienischen Kannibalenfilm gelungen, die in Zukunft sicher auch hierzulande noch so einigen Leutchen den Magen umdrehen wird.
Jetzt auch auf Deutsch gesehen bleibe ich bei meinen ersten Eindrücken. Zwar hätte man die erste Hälfte etwas straffer erzählen können, aber ist man erst einmal im Dschungel, geht es auch hübsch zur Sache. Eine Welle von Kannibalen-Filmen hat "The Green Inferno" zwar nicht auslösen können, aber dafür ist das Thema wohl auch zu speziell. "Nur noch kurz die Welt retten"? Hmmm... doch lieber nicht! ;)
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

DonT Stop

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01.jpg (56.44 KiB) 458 mal betrachtet
Im Jahr 1983 leben der Schüler Miki und sein Freund Dejvid im kommunistisch regierten Prag und sehnen sich nach Rebellion, westlichen Lebensstil und Punkrock. Als die beiden genug haben von gesellschaftlichen Restriktionen, geschmuggelten Platten und von der Polizei aufgelösten Underground-Parties gründen die Beiden kurzerhand mit anderen Altersgenossen eine nach einem französischen Massenmörder benannte Punk-Band. Während Dejvid voll darin aufgeht, leidet Mikis schülerische Laufbahn und seine Beziehung unter dem verpönten Lebensstil und es kommt zum Bruch mit seinem eher konservativen Elternhaus. Nach dem ersten Auftritt sind die Jungs auch total begeistert, ehe künstlerische Differenzen und unterschiedliche Lebensentwürfe die Band, wie auch die Freundschaft von Miki und Dejvid auf eine harte Probe stellen…

Tschechischer Film mit viel Zeit- und Lokalkolorit und einer fiktiven Geschichte, die sich aber wohl auch auf jeden anderen Platz der Erde so zutragen hat können. Im Grunde geht es in „DonT Stop“ um jugendliche Rebellion in einem konservativen Umfeld, Freundschaft und die Suche nach einem Ziel im Leben. Dazu schrammeln die verzerrten Gitarren aber ganz ordentlich und sogar eine Gardarobe wird zerstört. So richtig taucht „DonT Stop“ aber natürlich nicht in die Subkultur ein, da es diese hinter dem Eisernen Vorhang bzw. in der Tschechoslowakei der Achtziger vermutlich auch noch gar nicht so gab. Dabei beginnt der Film durchaus spaßig mit dem Interesse an Punk als Gegenpol zum langweiligen Leben in Prag, dass aus Schule, Restriktionen und Langweile besteht. Mit fortschreitender Laufzeit kommen dann ernstere Themen dazu und Miki muss erkennen, dass man sich vor manchen Entscheidungen im Leben nicht drücken kann. Dann verlieren sich in „DonT Stop“ aber rasch die Sympathien am Punk und es kommen die obligatorischen Vorurteile ins Spiel, die hier eigentlich nicht hätten sein müssen. So ist der Streifen auch mehr „Coming of Age“ als das authentische Portrait einer Bewegung, dass jedoch mit viel Musik und Aufnahmen aus den Achtziger aber trotzdem durchaus gelungen ist.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Cabin Fever

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01.jpg (72.21 KiB) 448 mal betrachtet
„Cabin Fever“ ist auch ein Film, der mit jeder Sichtung abbaut. Fand ich den 2004 ja noch sehr durchschnittlich und das letzte Mal schon noch weniger prickelnd, ging die unausgegorene Mischung aus Teenie, Horror und Backwood ja nun so gar nicht mehr. Der Film kommt ja überhaupt nicht in die Gänge und die Art wie die Figuren miteinander umgehen und was die in der Ausnahmesituation so alles machen geht ja eigentlich auch gar nicht. Dazu kommen seltsame Ereignisse, ein doofer Humor und immer wieder Momente, wo man nur noch den Kopf schütteln kann. Die Idee zu dem Streifen und der Schmodder gehen ja noch okay, aber vom Rest kann man das leider gar nicht behaupten und außerdem plätschert der Streifen über weite Strecke eher langweilig dahin. Die durchaus passable Grundidee wird mit allerlei unnötigen Ballast in den Grund gesetzt und als Horrorfilm ist „Cabin Fever“ zu wenig packend und als Satire einfach zu wenig lustig. Ein Film der nach seinem Auftakt irgendwie immer irgendwie alles falsch macht und eigentlich auch ganz schlecht ist.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Stimme der Dunkelheit

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01.jpg (42.74 KiB) 440 mal betrachtet
Durchaus gelungener Nachfolger zu „Das Grauen kommt um zehn“, den ich persönlich ja doch eher etwas unausgegoren fand. Auch bei „Stimme der Dunkelheit“ ist der Auftakt sehr gelungen und der Film verbreitet auch mit einfachen Mitteln eine unheimliche Spannung. Danach wird die Hilflosigkeit der Opfer und die Ignoranz der Polizei thematisiert, was ebenfalls gelungen ist. Doch irgendwann begeht der Streifen leider den Fehler, dass der Täter scheinbar willkürlich enttarnt und ermittelt wird, sodass es nur eine Frage der Zeit ist, bis dieser gefasst ist. Doch das hindert Regisseur Fred Walton nicht, am Ende doch noch ein sehr spannendes Finale hinzulegen, dass zwar nicht mehr sonderlich glaubwürdig ist, aber zumindest sehr funktional. Schade nur, dass der betroffen machende Streifen dadurch völlig seiner eigentlichen Wirkung beraubt wird und so doch arg konstruiert und fast schon überstürzt beendet wird. Die Motivation des Täters, dessen seltsamen Fähigkeiten und noch ein paar andere Dinge hingegen werden völlig vernachlässigt. Hätte man da noch ein bisschen gefeilt, wäre „Stimme der Dunkelheit“ ganz großartig geworden. So ist er ein netter kleiner Stalking-Grusler, der vieles richtig, aber völlig unnötigerweise Einiges auch ganz falsch macht. Sehenswert ist er aber trotzdem.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Dead Angel - Einbahnstrasse in den Tod

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01.jpg (37.48 KiB) 434 mal betrachtet
Einen sehr interessanten Streifen hat Eloy de la Iglesia hier mit „Dead Angel – Einbahnstraße in den Tod“ geschaffen, der ja zu Unrecht immer wieder mal als „Clockwork Orange“-Imitat abgekanzelt wird. Kubrik dürfte de la Iglesia ja schon beeindruckt haben und der Streifen wird auch ausgiebig zitiert und erwähnt, doch hier kommen auch noch andere Komponenten dazu. Das Bild eines totalitären Staats in einer nahen Zukunft, das medizinische Umfeld, dass hier nicht den Menschen hilft, sondern damit experimentiert, die Geschlechterbilder und noch viele andere Sachen, die „Una Gota de sangre para morir amando“ schon zu einem sehr spannenden Ereignis machen, dass sich auch nicht so leicht in eine Exploitation-Ecke drängen lasst. Hinter dem ersten Eindruck verbirgt sich ja viel mehr, als nur ein Film mit reißerischen Elementen und Eloy de la Iglesia hat in den Siebzigern ja eine Reihe von interessanten Filmen gedreht, die im Franco-Regime realisiert wurden und ja jetzt gerade wieder entdeckt werden. Spannend wäre es zu erfahren, was sich der Regisseur auch dabei gedacht hat. Statt einer würdigen VÖ gibt es aber wieder mal nur ein Bootleg, das verramscht wird und dem Status des Streifens auch nicht gerecht wird.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Der Teufel kam aus Akasava

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01.jpg (24.78 KiB) 420 mal betrachtet
Eigentlich wollte ich ja so schnell keine Franco-Filme mehr gucken und jetzt habe ich es schon wieder getan. „Der Teufel kam aus Akasava“ ist aber der erwartbare Mist von Regie-Stümper und Zoom-Fan Franco, der hier scheinbar die unter Krimi-Fans als schlechteste gehandelte Wallace-Verfilmung abgeliefert hat. Trotz Allstar-Cast und hanebüchene Geschichte schafft es Franco aber nie so etwas wie Spannung abzuliefern, sondern präsentiert ein Flickwerk aus Erotik und Gewalt mit viel unfreiwilliger Komik und einem Erzählfluss, der an einen ausgetrockneten Tümpel erinnert. Die Handlung ist sprung- und bruchstückhaft, die Ereignisse völlig unglaubwürdig und bei der Sache mit der Schlafkrankheit könnte man fast meinen, dass Franco den ersten Euro-Zombie-Streifen gedreht hat. Alles in allem eine totale Katastrophe, die wenigstens kurz und mit kuriosem Unterhaltungswert daherkommt. Wer weiß, vielleicht hat Franco ja zeitgleich noch einen zweiten Film mit den fehlenden Elementen gedreht, der es dann aber nicht zu einer VÖ geschafft hat. So ist das aber alles eher mau und da hilft auch keine Soledad Miranda, die immerhin hübsch anzusehen ist und ein schmissiger Soundtrack von Hübler & Schwab. Als Krimi eine ziemliche Katastrophe, als Euro-Kuriosum halbwegs ok und für Franco-Jünger hier natürlich eine kleine Offenbarung, die man nicht näher kommentieren möchte.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Leere Welt

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Nach dem Tod seiner Eltern lebt der dreizehnjährige Tim ein introvertiertes Leben bei seinen Großeltern und kapselt sich von seinen Altersgefährten und seiner Umwelt ab, obwohl er heimlich ein Auge auf seine Klassenkameradin Helen geworfen hat. Als eine Seuche namens AMS, die Welt heimsucht, die Erwachsene rapide altern und sterben lässt, sperrt er sich im Dachboden ein und verlässt erst wieder das Haus, als ein Großteil der Menschheit bereits ausgerottet wurde. Tim streift durch menschenleere Landstriche und Städte und trifft wenig später auf ein stummes Mädchen, dass ihn eine Zeit lang begleitet und einen anderen Jungen, der es weniger gut mit ihm meint. Doch sein eigentliches Ziel führt ihn in die Nähe von München wo er Helen vermutet und tatsächlich gibt es wenig später ein Wiedersehen, dass jedoch frostiger ausfällt, als gedacht.

Dystopischer Endzeit-Film aus deutscher Fernseh-Produktion, der etwas an den neuseeländischen „Quiet Earth“ erinnert, der ja kurze Zeit vorher entstanden ist. Hier steht jedoch ein dreizehnjähriger Junge im Mittelpunkt, der sich nach einem Seuchenausbruch auf einer menschenleeren Welt wiederfindet und sich auf die Suche nach weiteren Überlebenden begibt. Leider wirkt der Streifen aber etwas unausgegoren und kostengünstig, sodass eine richtige Endzeitstimmung trotz der originellen Thematik nie so richtig aufkommen mag. Ich kenne ja die Buchvorlage nicht, aber so richtig stimmig wirken die Ereignisse um Tim nicht und vor allem die zweite Hälfte wirkt etwas zu konstruiert und thematisiert unschöne Dinge auch stets nur am Rande und ignoriert diese auf konsequente Weise. Stattdessen kommt eine seltsam anmutende Dreier-Liebesgeschichte ins Spiel, die irgendwie bemüht wirkt und die eigentlich interessanten Aspekte der Endzeit-Geschichte in den Hintergrund treten lässt. Insgesamt wirkt „Leere Welt“ wie ein episodenhafter Film mit falschem Fokus, der sein Potential größtenteils unberücksichtigt lässt und seine Geschichte möglichst unspannend und unaufgeregt aus der Sichtweise eines Heranwachsenden erzählt. Eigentlich schade, das hier ja viel mehr möglich gewesen wäre, wenn man sich die durchaus passable erste Hälfte so anzieht. So bleibt ein zwar ungewöhnlicher Film aus deutschen Landen, der sich schon gucken lässt, aber bei dem man das Gefühl nicht los wird, dass schon auch viel mehr möglich gewesen wäre.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

P.O.E. - Project of Evil

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01.jpg (34.64 KiB) 393 mal betrachtet
Was vom deutschen Vertrieb als modern, persönlich, visionär und explizit angekündigt wird, entpuppt sich ja bei näherer Betrachtung als ein etwas überambitioniert erscheinendes Projekt, bei dem versucht wird, jede Geschichte auf extravagante Weise neu zu interpretieren. Fans von klassischem Grusel dürften hier ja angesichts des Gezeigten gleich einmal steil die Wand hochgehen und ich würde das hier auch eher nicht unbedingt im Zusammenhang mit den üblichen Werken aus der Feder des amerikanischen Schriftstellers betrachten. Abgesehen von dem Aufhänger sind die sieben Episoden auch etwas durchwachsen und mal mehr und mal weniger gut. Teils wird geschmoddert und auch vor sexueller Gewalt nicht zurückgeschreckt und wir bewegen uns auch im oberen Härtegrad. Andererseits sind die Episoden schon auch irgendwie interessant gemacht und dürfte Fans von härterem Indie-Horror mit Hang zum Arty-farty schon durchaus ansprechen. Ich bin jetzt nicht unbedingt begeistert, aber auch nicht enttäuscht und angesichts der Namen ist einem auch schon vorher klar, dass so ein Werk wie „P.O.E. – Project of Evil“ die breite Masse an Horrorfans sicher nicht ansprechen wird. Dafür geht das Ganze dann doch etwas zu sehr in die experimentelle Schiene, ist zu herb und mit kostengünstiger Machart insgesamt auch zu sperrig.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Death Screams

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01.jpg (40.07 KiB) 384 mal betrachtet
Gestern die englische Blu-Ray geguckt und die VÖ geht im Gegensatz zum Streifen auch klar. Der Film selbst ist leider arg unspannend ausgefallen und verzettelt sich bei seinen zahlreichen Figuren im vielen Nebensächlichkeiten. Statt eine Geschichte mit Handlungsbogen zu erzählen gibt es hier eine Aneinanderreihung unterschiedlichen Kleinstadt-Befindlichkeiten, die hier dem Zuschauer in der ersten Stunde auch sehr ausgiebig präsentiert werden, ohne dass sonst allzu viel passiert. Vom vergnügungssüchtigen Teenager über die konservative Oma bis hin zum dicken Sheriff wird wieder einmal jegliches Klischee erfüllt und erst gegen Ende wird es dann etwas blutiger, wenn ein mysteriöser Killer mit Machete ins Spiel kommt. Lustig auch die Tatsache, dass die Teenager wieder einmal von viel zu alten Darstellern gespielt werden und auch die Motivation des Killer wieder einmal für Kopfschütteln sorgt. Dennoch ist „Death Screams“ doch leider eine ziemlich maue Nummer, die weder mit seiner Regionalität, noch mit sonstigen Schauwerten glänzen kann. Etwas nackte Haut, ein paar brutale Kills am Ende und von Anfang bis fast zum Ende jede Menge entbehrlichen Leerlauf machen den zusammengeschusterten Streifen auch eher zu einem sehr unterdurchschnittlichen Vergnügen, dass man als Slasher-Fan trotzdem nicht missen mag.
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