Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

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Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

A Good Marriage

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01.jpg (36.22 KiB) 214 mal betrachtet
Darcy und Bob Anderson sind seit 25 Jahren verheiratet, haben ein schönes Haus, zwei erfolgreiche Kinder, eine kleine Münzhandlung und auch ansonsten wirkt alles fast schon zu perfekt um wahr zu sein. Selbst die ständigen Reisen ihres Mannes, kleinere Streitereien, der Stress einer bevorstehenden Hochzeit und das etwas besitzergreifende Verhalten von Bob wird von der perfekten Hausfrau mühelos weggelächelt. Der perfekte Vorstadttraum bekommt jedoch Risse, als Darcy in der Garage ein Geheimversteck findet, welches darauf hinweist, dass ihr werter Gatte ein gesuchter Serienkiller ist, der die Gegend in Angst und Schrecken versetzt. Während Darcy erst langsam begreift, wie wenig sie eigentlich ihren Partner zu kennen scheint, entdeckt dieser ebenfalls seine Enttarnung und es kommt zu einem gefährlichen Gefüge, bei dem ein dramatischer Höhepunkt unausweichlich scheint.

Die Angst, den eigenen Partner nicht zu kennen bzw. durch eine Entdeckung in der Beziehung den Boden unter den Füßen zu verlieren, ist wohl etwas, was wohl jeder mitfühlen kann, der in einer langjährigen Beziehung steckt. Die Frage ist natürlich auch, wie gut man einen Partner eigentlich kennen kann und genau aus diesem Spannungsfeld kreiert Stephen King mit „A Good Marriage“ den Alptraum einer gutsituierten und perfekten Hausfrau, die entdeckt, dass ihr werter Gatte ein Doppelleben als Serienkiller hat. Konstellationen wie diese hat man ja schon mehrfach in Filmen gesehen und „A Good Marriage“ kann dem ganzen auch nicht wirklich einen neuen Twist hinzufügen, auch wenn nach der üblichen Verdrängung der Tatendrang kommt. Zudem wirkt „A Good Marriage“ irgendwie verfahren, unspektakulär erzählt und selbst die kleine Überraschung wirkt im Kontext eher etwas bemüht. Die guten Darsteller und Ansätze verpuffen im beigen Vorstadtambiente aus Holz, Wolldecke und Teelicht, das immer einen Ticken zu unspektakulär erscheint, als dass man sich nachhaltig an den Streifen erinnern möchte. Ich hab zwar das Gefühl, dem Film etwas unrecht zu tun, aber mehr als ein mittelprächtiger Eindruck und zum einmaligen Gucken wird es in meinem Fall wohl nicht reichen.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Giochi del diavolo - Il Diavolo nella bottiglia

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01.png (157.57 KiB) 201 mal betrachtet
Der hawaianische Matrose Keawe kauft in San Francisco von einem reichen Geschäftsmann für fünfzig Dollar eine ominöse Flasche, die ihrem jeweiligen Besitzer alle Wünsche erfüllen soll. Jedoch ist die Flasche vom Teufel besessen und es wird gerade, die Flasche zu Lebzeiten auch wieder zu verkaufen, da man ansonsten für ewig in der Hölle schmorren muss. Auch kann man die Flasche nur jeweils günstiger verkaufen, als dass man sie erworben hat. Zuerst läuft auch alles gut und Keawe kommt zu Reichtum und lernt Kokua kennen, die er heiratet. Die Flasche hat er längst verkauft, als eine unheilbare Erkrankung wieder an die ominöse Flasche erinnert. Diese hat zwischenzeitlich mehrfach den Besitzer gewechselt als Keawe die Falsche zur Heilung seiner Erkrankung nochmals erwerben möchte, ist der Preis bereits so niedrig, dass ein weiterer Verkauf danach unmöglich scheint…

Weiter geht es mit der Verfilmung klassischer Gruselgeschichten mit der Verfilmung von „Der Flaschenkobold“ des schottischen Schriftstellers Robert Louis Stevenson, die hier von einem mir unbekannten Regisseur namens Tomaso Sherman unter dem Titel „Il diavolo nella bottiglia“ für RAI verfilmt wurde. Die Episode ist auch wieder weniger für das Genre-Publikum gedacht und wird auch durchaus interessant in einer abermals theatralischen Inszenierung präsentiert. Wie eine lange Plansequenz werden die Ereignisse vor spartanischen Kulissen und mit entsprechender Geräuschbegleitung und Erzähler präsentiert, die mich persönlich etwas an die überstilisierten Werke von Fassbinder erinnert. Diese Episode ist vermutlich auch wieder weniger für ein Genre-Publikum als für die Arthouse-Fraktion interessant, die sich hier aufgrund der eher extravaganten Inszenierung angesprochen fühlen darf. Plakative Momente gibt es keine, aber die braucht es hier auch gar nicht. Im Vergleich zur vorangegangenen Folge, die an Provinztheater erinnert, geht die theatralische Inszenierung hier auch in Ordnung, selbst wenn sich die Reihe bislang als sehr durchwachsen präsentiert.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Riding the Bullet

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01.jpg (24.49 KiB) 188 mal betrachtet
Im Jahre 1969 studiert der junge Alan Parker an der Uni in Main und fällt dort nicht nur durch seine überbordende Fantasie und Kreativität, sondern auch durch seine latente Todessehnsucht auf. Nach einem missglückten Streich zu seinem Geburtstag und einem nicht minder unglücklichen Selbstmordversuch, soll der Besuch eines Konzerts den jungen Mann wieder auf andere Gedanken bringen. Ein Telefonanruf berichtet ihm am vom Schlaganfall seiner Mutter und als er beschließt sie per Autostopp im Krankenhaus zu besuchen ist das der Beginn einer Reise auf der Alan auf allerlei seltsame Personen und Erlebnisse trifft, die dabei helfen sein bisheriges Leben neu zu überdenken.

ei der Kombi Mick Garris und Stephen King kann ja normalerweise nicht viel schiefgehen, aber leider ist „Riding the Bullet“ doch eine arg unausgegorene Sache, bei der vor allem der Erzählstil mit fortlaufender Laufzeit zu nerven beginnt. Die überbordende Fantasie des Studenten hat ja zur Folge, dass man als Zuschauer mit Zwiesprachen, Wahnvorstellungen, Rückblenden, etc konfrontiert wird, was jedoch so inflationär eingesetzt wird, dass es zu viel des Guten wirkt. Die Moral des Geschichte ist ja irgendwie, dass man nach der Begegnung mit dem Tod das Leben erst recht umso mehr schätzen soll, was hier aber irgendwie völlig aufgesetzt wirkt. Genauso wie die ganzen Erlebnisse, in denen ein traumatisches Erlebnis in der Kindheit aufgearbeitet wird für das die Fahrt mit einer Achterbahn herhalten muss. Irgendwie hat Mick Garris versucht, einfach gleich alles in den Film zu packen und ein Kaleidoskop einer vielschichtigen Jugendpsyche zu visualisieren, was doch auch etwas in die Hose geht. Der zündende Funke wollte nicht überspringen und auch der gegen den Strich gecastete David Arquette wirkt sinnbildlich für den ganzen Film eher bemüht, als glaubwürdig. Wenn alles versinnbildlicht werden muss, wird es auch irgendwann langweilig und das ist hier doch arg der Fall.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Giochi del diavolo: Il Sogno dell'attro

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002.png (98.13 KiB) 175 mal betrachtet
Der junge Student Edward lebt, nachdem sein Vater verstorben und seine Mutter ihn verlassen hat von den Ersparnissen seinen verstorbenen Onkels und lebt ein bescheidenes Leben. Eines Tages erhält er Besuch von einem älteren Mann, der ihn unumwunden erklärt, dass es sich bei ihm um einen reichen Bekannten seines Onkels handelt und er Edward zu seinem Alleinerben machen möchte, da er selbst keine Nachkommen hat. Edward ist verwundert, aber fühlt sich gleichzeitig auch geschmeichelt und willigt ein. Nachdem er den Besitz überschrieben bekommen hat, zeigt sich jedoch rasch, dass das Handeln des reichen Mannes nicht uneigennützig war…

Bei der letzten Episode der Reihe „Giochi del diavolo“ bzw. „Fanastische Geschichten des 19. Jahrhunderts“ handelt es sich um die Verfilmung einer Geschichte von H.G. Wells (Die Zeitmaschine/Krieg der Welten) und handelt von einem jungen Studenten und einem wohlhabenden Mann, der ihn zum Erben erklärt um dann seinen Körper zu übernehmen. Die Geschichte ist ja auch schon in mehreren Variationen immer wieder mal verfilmt worden und hier wird sie ebenfalls systemerhaltend von Giovanna Gagliardo auf die Leinwand gebracht. Abermals im Theater-Ambiente gefilmt mit einem Stiegenhaus im Zentrum, dass wohl von MC Escher inspiriert wurde und die verschiedenen Weggabelungen des Lebens symbolisieren soll. Ansonsten ist auch diese Episode dem Arthouse näher als dem Exploitationfilm, selbst wenn man mit Jose Quaglio aufwarten kann, den aufmerksame Zuschauer ja aus „Nero Venezia“ oder auch „The Child – Die Stadt wird zum Alptraum“ kennt. Die Regisseurin hat danach jedoch nur noch zwei Filme realisiert, von denen mir keiner bekannt ist. Als Abschluss geht „Il Sogno dell’altro“ aber durchaus klar, selbst wenn ich mir von der Reihe doch irgendwie etwas mehr erwartet habe, als ich letzten Endes bekommen habe.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Schlafwandler

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01.jpg (67.74 KiB) 161 mal betrachtet
jogiwan hat geschrieben: So 15. Aug 2021, 07:55
jogiwan hat geschrieben: Do 6. Okt 2016, 08:57 Die gestrige Sichtung bestätigt die bisherigen und positiven Eindrücke und Mick Garris hat mit „Schlafwandler“ einen sympathischen Genre-Beitrag abgeliefert, der auf hübsche Weise den Vampir-Mythos variiert und sich dabei auch hübsch zeigefreudig präsentiert. Die Geschichte wird relativ zügig erzählt und statt sich mit irgendwelchen Nebensächlichkeiten aufzuhalten bekommt der Zuseher ein etwas schräges Szenario über ein bizarres Mutter-Sohn-Katzenmenschen-Gespann präsentiert, die hinter der Lebensenergie von Jungfrauen her. Um sich und ihr Geheimnis bewahren agieren die auch nicht sonderlich zimperlich und auch ansonsten sorgen auch noch äußerer Umstände und Zufälle dafür, dass man nie lange auf den nächsten blutigen Moment warten muss. Und neben gorig-unangenehmen Momenten, der originellen Geschichte, und der knackig-kurzen Laufzeit (insbesondere für King-Verfilmungen) gibt es auch noch Gastauftritte von John Landis, Joe Dante, Tobe Hooper, Clive Barker und Stephen King himself. Mick Garris ist ja als Initiator der „Masters of Horror“-Reihe ja ohnehin ein Guter und von Mädchen Amick hätte man auch gerne danach noch etwas mehr gesehen. Unterm Strich ist „Schlafwandler“ schon eine schöne Sache für den Horror-Fan, die auch alle paar Jahre immer wieder gerne in den Player wandert und nicht enttäuscht.
... und wenn die Scheibe nicht in den Player wandert, dann schaut man das eben auf Netflix. Ich mag den Streifen einfach, seit ich den seinerzeit im Kino gesehen hab. Und nach dem Film betrachtet man Maiskolben auch mit anderen Augen... ;)
...oder auf Blu-Ray. Ich mag den Streifen einfach, seit ich den seinerzeit im Kino gesehen hab. Und nach dem Film betrachtet man Katzen auch mit anderen Augen... ;)
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Zimmer 1408

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01.jpg (24.75 KiB) 148 mal betrachtet
jogiwan hat geschrieben: So 23. Sep 2018, 08:01 Hollywood-Hochglanz-Verfilmung einer Stephen-King-Kurzgeschichte über ein teuflisches Hotelzimmer, das die Besucher mit ihren Ängsten und allerlei anderen Hokuspokus konfrontiert und auch noch den abgeklärtesten und vom Schicksal gebeutelten Schriftsteller an seine jeweiligen Grenzen führt. „Zimmer 1408“ ist dabei zwar sehr hübsch gemacht und John Cusack mag man ja auch, aber irgendwie fängt es ja schon bei der fragwürdigen Grundkonstellation und den Klischee-lastigen Figuren an, die keinerlei Spielraum für Überraschungen lassen. Im Verlauf des Streifens wird dann auch die übliche effektüberladene Hollywood-Geisterbahnfahrt geboten, die weder Ausreißer nach oben oder unten bietet und auf Nummer sicher geht. Unterscheiden tut sich nur das Ende zwischen Kino-Version und Directors-Cut, wobei ich das Ende der Kinofassung sympathischer finde und natürlich für die Sichtung die andere Fassung gewählt habe. So bleibt unterm Strich mainstreamiges Popcorn-Kino ohne Ecken und Kanten und dafür umso mehr Hui-Bui, dass man sich zwar angucken kann, aber vermutlich morgen schon wieder vergessen ist. Bei Stephen-King-Verfilmungen gibt es ja üblicherweise nur sehr gut oder sehr schlecht – „Zimmer 1408“ pendelt sich da aber zur Abwechslung mal im totalen Mittelfeld ein.
Gestern wieder geguckt und für durchaus gut befunden. Leider aber wieder den DC geguckt, obwohl ich ja das Kinoende sympathischer finde. Hätte ich vorher nachlesen sollen. Egal, ich mag den durchaus und da morgen schon wieder vergessen, eignet sich "Zimmer 1408" ja zum Immer-wieder-Gucken :kicher:
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Der Nebel

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01.jpg (32.6 KiB) 132 mal betrachtet
Nein, diesen Film mag ich wirklich nicht und auch wenn es um Menschen in Ausnahmesituationen geht, so geht das im Falle von „Der Nebel“ einfach völlig in die Hose. Die nähere Vergangenheit hat ja eindrucksvoll gezeigt, dass sich nicht jeder rational verhalten mag und manchen Menschen vermeintlich einfache Lösungen einfach näher ist als die Vernunft. Die Situation eskaliert ja bereits, ehe man überhaupt weiß, was passiert ist und prompt ist man mitten in einer Eskalationsspirale, die bis sich zum bitteren Ende immer weiterdreht. Leider wirkt das immer alles aufgesetzt und wenig glaubwürdig und „Der Nebel“ soll wohl ein Spiegelbild der amerikanischen Gesellschaft abbilden, wobei hier etwaige Vorurteile munter bedient werden. „Der Nebel“ macht es sich auch sehr einfach und lässt auch keinen Platz für leise Töne oder Vielschichtigkeit. Das Ende soll den Zuschauer dann ebenfalls noch den finalen Schlag in die Magengrube verpassen, aber dass ich so lange ausgehalten hab, scheint mir rückblickend eher verwunderlich. Tolle Darsteller, miese Effekte und noch schlechtere Geschichte. Nein, den mag ich wirklich nicht.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Stand by me - Das Geheimnis eines Sommers

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01.jpg (29.62 KiB) 115 mal betrachtet
jogiwan hat geschrieben: Di 14. Jul 2015, 10:41 Jetzt auch endlich einmal gesehen, kann ich zwar gut nachvollziehen, dass sich auf diesen Film alle einigen können, aber „Stand by me“ ist auf der anderen Seite aber auch nicht das „Coming-of-Age“-Meisterwerk, wie es einem die Bewertungen der OFDB und IMDB weismachen möchten. Zwar ist Rob Reiners Streifen schön gemacht und erzählt eine Geschichte über einen abenteuerlichen Ausflug von vier Kindern, aber auf der anderen Seite passiert dann doch sehr wenig und die positiven Stimmen beruhen wohl auf der Tatsache, dass einem der eher ruhige Streifen auf melancholische Weise an die eigene, unbeschwerte und oftmals nicht minder abenteuerliche Kindheit erinnert. Ob das dann tatsächlich der Fall war, oder man einige Ereignisse vielleicht im Nachhinein etwas zu verklärt betrachtet, ist da ja dann auch nebensächlich, aber mir war das Ganze dann auch ein Spur zu unspektakulär und die meiste Zeit wartet man ja auch darauf, dass irgendetwas passiert. Den Teil mit dem Kuchenwettessen hätte man ja für meine Verhältnisse ruhig weglassen können um sich noch mehr auf die Kinder zu konzentrieren. Schöner Film und ungewöhnliche King-Adaption mit tollen Kinderdarstellern und nostalgischen Sixtie-Flair, aber auch nicht mehr.
Ein Film für Nostalgiker, zu denen ich mich ja bekanntlich nicht zähle. Ein Film für Männer mit ähnlichen Kindheitserinnerungen, wie das Austesten von Grenzen, Einstehen für Freunde, erste Abenteuer und gleichzeitig auch des Abschiednehmens. Leider auch immer etwas verklärt, verträumt und für meinen Geschmack auch etwas zu einfach gestrickt. Kann man lassen, aber kein Film oder Figuren mit denen ich mich persönlich sonderlich identifizieren könnte.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Stephen King: The Night of the Crow

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01.jpg (19.66 KiB) 97 mal betrachtet
jogiwan hat geschrieben: Mo 16. Jul 2012, 18:34 Irgendwie würd ich "The Night of the Crow" gerne wieder einmal sehen. Hab den in sehr jungen Jahren geschaut und als vollkommen doofen Episodenhorror der entbehrlichen Sorte mit potthässlichen Augenkrebs-VHS-Cover in Erinnerung. Das Filmchen mit der Krähe und den beiden miesen Darstellern war ja wohl der mässige Vorgänger zu "Kinder des Zorns" und irgendwas mit einem Hotel und einem Skelett mit Umhang gabs ja dann auch noch, während ich mich an die restlichen beiden Episoden gar nicht mehr erinnern kann. Alles ziemlich öde, höhepunktslos und vermutlich sehr trashig inszeniert. Aber zur Zeit meiner Sichtung lag der Purgschi und Doc² auch noch in den Windeln. Eigentlich Zeit, die Erinnerung an das Werkl mal wieder einmal aufzufrischen... Hat jemand aktuellere Eindrücke?
Hier gibt es auch wenig zu beschönigen und die vier Episoden sind allesamt Mist. Wie ich mittlerweile erfahren habe, ist ja auch nur eine Geschichten von Stephen King und die Episoden für die deutsche Veröffentlichung scheinbar wahllos ausgesucht worden. Die Zusammenstellung in dieser Form unter dem Titel "Night of the Crow" scheint es ja nur im deutschsprachigen Raum zu geben. Die King-Episode zu Beginn ist eine Variation von "Kinder des Zorns" und nervt mit Darstellern und dämlichen Entwicklungen. Die zweite Episode handelt von einem Nachtkellner in einem alten Hotel und ist ebenso lächerlich wie unglaubwürdig. Weiter geht es mit Untoten und Spielern und auch hier gibt es keine nennenswerten Höhepunkte zu vermelden. Alles in allem eine Kurzfilm-Zusammenstellung ohne verbindende Elemente, bei dem das hässliche Cover eigentlich schon alles sagt. Ich hab mir jedenfalls nichts erwartet und noch weniger bekommen.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Das geheime Fenster

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01.jpg (11.17 KiB) 84 mal betrachtet
jogiwan hat geschrieben: Fr 6. Sep 2019, 07:11 Die nächste Stephen King-Verfilmung, die wohl erfolgreich gelaufen ist, gut aussieht und in der Johnny Depp wieder einmal seine bewährte und mittlerweile überbeanspruchte Mischung aus exzentrisch und abgefuckt präsentieren darf. Das war es dann aber auch schon mit den positiven Dingen – die Geschichte selbst ist ziemlich lahm, zu keiner Sekunden wirklich spannend und als erfahrener Zuschauer weiß man ja bald einmal, worauf die Sache hinausläuft. Leider ziehen sich die Ereignisse aber wie ein Schweizer Raclette-Käse und irgendwie fand ich das alles wenig ergiebig. Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass auch Timothy Hutton mit von der Partie ist, der ja auch Erfahrungen mit Stephen King und gebeutelten Schriftstellern mitbringt. Aber insgesamt betrachtet ist das schon ein Big-Budget-Mainstream-Luftbeutel auf Nummer sicher, der weitgehend überraschungsfrei wohl bis auf wenige King-Hardliner niemanden aus unserer Ecke so wirklich begeistern wird.
Ich würde ja mit dem Streifen mittlerweile nicht mehr so hart ins Gericht gehen. Klar ist er vorhersehbar, klar geht einem der Depp mittlerweile auf die Nerven, aber sonst ist er ja irgendwie schon okay. Sonderlich viel ist ja beim ersten Mal nicht hängengeblieben und dennoch hielten sich auch bei der zweiten Sichtung die Überraschungen in Grenzen - gibt aber aus der Stephen-King-Ecke sicherlich Langweiligeres.
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