Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

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Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Zipperface

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01.jpg (37.18 KiB) 112 mal betrachtet
Lisa ist eine ambitionierte Polizistin, die gerade erst befördert wurde und nun mit einem erfahrenen Detective ihren ersten großen Fall lösen soll. Dieser führt Lisa geradewegs in die Rotlicht- und Fetischszene von Palm City und zu einem maskierten Mann der junge Prosituierte tötet. Auf der Such nach dem Killer landet die selbstbewusste Frau bei dem Fotografen Michael, der durch seinen als Erotik-Fotograf ebenfalls Verbindungen zur Szene hat. Mit einer Mischung aus Neugier und Abscheu vertieft sich Lisa immer mehr in den Fall und erliegt nebenher auch dem Charme von Michael, der jedoch ebenfalls bald zum Kreis der Verdächtigen zählt.

Auweia… was hier als Fetisch-Thriller und/oder gar Slasher angekündigt wird, entpuppt sich als relativ harmloses Frühneunziger-Filmchen, dass auf TV-Niveau oder sogar darunter agiert. Die Geschichte ist ja eher erheiternd und unsere toughe Polizistin agiert ja eher wie ein Schnupperlehrling, als wie ein ernstzunehmender Detective. Der Killer im Ganzleder-Kostüm sieht lustig aus, aber ist auch gleich einmal zu erraten und agiert trotz Machete eher harmlos. Eigentlich ist hier von Darsteller bis Inszenierung wirklich alles arg unterdurchschnittlich und wenn dann auch nur aus den falschen Gründen unterhaltsam. Die neue deutsche Blu-Ray bietet das Geschehen zwar ungekürzt, sieht aber auch wie ein VHS-Rip aus, wobei zu Beginn der Hinweis erscheint, dass als Vorlage wohl eine VHS diente, nachdem die 16mm-Bänder nicht mehr verfügbar waren. Alles in allem für die Allgemeinheit eher entbehrlich, aber als dankbarer Slasher-Fan kann man wieder ein Häkchen machen und zufrieden sein. Kein guter Film, aber auch kein Totalverhau mit überraschend viel lustigen Momenten, die völlig haarsträubend erscheinend und einem den Kopf schütteln lassen. Nicht originell oder charmant, sondern Mansour Pourmand und für mich passt das schon so.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Smile

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02.jpg (37.28 KiB) 96 mal betrachtet
Toller und vor allem gruseliger Streifen über eine junge Psychologin, die nach einem Ereignis mit einer Patientin langsam die Kontrolle über sich selbst und ihr Leben verliert. Dabei spielt der Film geschickt mit Elementen aus Filmen wie „It Follows“, „The Ring“ oder auch „Ju-On“ und präsentiert dem Zuschauer jede Menge herber Schreckmomente und Szenen, wo einem wirklich der Schauer kalt über den Rücken läuft. Allerdings ist der Streifen mit knapp 110 Minuten auch etwas zu lang und kann die Intensität der ersten Hälfte nicht ganz halten. Allerdings trübt das die Freude über einen halbwegs originellen Horrorstreifen aus aktueller Produktion nicht wirklich und es ist schön zu sehen, dass es noch Regisseure gibt, die dem Genre auch mit altbekannten Regeln noch neue Inputs verleihen können. „Smile“ sieht gut aus, ist intensiv gespielt und ist trotz aller Vorhersehbarkeit und Klischees immer hochgradig funktional und spannend.

The Remaining

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01.jpg (34.85 KiB) 96 mal betrachtet
Auf der Hochzeitsfeier von Dan und Skylar ist die Stimmung nach dem Ja-Wort ausgelassen, als auf einmal mehr als die Hälfte der Gäste tot zusammenbricht und der Boden von Erdbeben erschüttert wird. Während niemand so genau weiß, was passiert gibt es auch lauten Lärm und riesige Hagelkörner fallen vom Himmel. Wenig später gibt es erste Erklärungen, die mit der Apokalypse zusammenhängen, wie sie im neuen Testament beschrieben sind. Die wenigen Überlebenden sind alles Ungläubige, deren Seelen von Gott auf der Erde zurückgelassen wurden und nun gegen göttliche Plagen um ihr Überleben kämpfen müssen.

Neuzeitliche Horrorfilme mit christlicher Botschaft sind ja eher selten und dann meistens doof wie auch „The Remaining“ der besonders doof um die Ecke biegt. Es soll ja ein jeder glauben was er mag, aber strenggläubige Menschen schauen ja auch eher keine Genre-Filme mit ihren unchristlichen Themen und daher erscheint es auch etwas seltsam diesem dann mit einer derartigen Geschichte zu kommen. Mit Anleihen beim Found-Footage- und Katastrophen-Filmen im Stil von „Cloverfield“ erzählt „The Remaining“ eine Geschichte von Freunden, die sich während einer Hochzeit mit der Apokalypse herumschlagen müssen. Natürlich gibt es neben biblischen Heimsuchungen auch andere Konflikte und am Ende bleibt nur der Weg in die Kirche und die Erkenntnis, dass man wohl ein schlechter Mensch gewesen sein muss, was im Fall von „The Remaining“ bedeutet, ungläubig gewesen zu sein und die Chance auf ein ewiges Leben verpasst zu haben. Das muss man dann auch erst einmal verdauen und viel mehr gibt es auch nicht zu sagen. Die ganze Handlung umgelegt auf Filme würde das wohl folgendes bedeuten: gute Streifen werden von Filmfans und Kritikern in den Himmel gelobt – andere Filme hingegen werden hierzulande nur auf DVD veröffentlicht und landen letzten Endes auf der Netflix-Resterampe. Dreimal dürft ihr raten, wo ich diesen eher erheiternden als gruseligen Streifen gesehen habe.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Old People

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01.png (129.72 KiB) 87 mal betrachtet
Zur Hochzeit ihrer Schwester fährt Ella mit ihren beiden Kindern in den Küstenort Saalbach, wo sie nicht nur auf ihren Ex-Mann und dessen neue Freundin trifft, sondern auch auf ihren Vater, der mittlerweile in einem Altenheim wohnt und kaum noch seine Umwelt wahrnimmt. Während der Hochzeitsfeierlichkeiten in einer gewittrigen Nacht auf dem etwas abgelegenen Hof geschieht jedoch etwas Sonderbares und die Bewohner des Altenheims beginnen sich seltsam zu verhalten und gegen ihre Pfleger zu rebellieren. Wenig später ziehen diese bereits mordend durch die Straßen des Ortes und als sich einige auf den Weg zur Hochzeitsgesellschaft machen, beginnt in der regnerischen Nacht ein Kampf ums Überleben…

Warum müssen deutsche Genre-Filme eigentlich immer so verdammt beschissen sein. „Old People“ ist jetzt schon der Anwärter für meine Graupe des Jahres und macht nach einem durchaus vielversprechenden Auftakt einfach alles falsch, was man nur falsch machen kann. Dabei hätte die „Crazies“-Variante als Statement, wie unsere Gesellschaft mit alten Menschen verfährt, ja durchaus Potential, aber in Falle vom Andy Fletscher verkommt das Ganze zu einer Klischee-triefenden Angelegenheit, die auch kein Fettnäpfchen auslöst. Das beginnt beim sommergoldenen Look, der genauso gut zu einer Til-Schweiger-Komödie passen würde, geht über die völlig blassen Figuren mit ihrem theatralischen Getue, bis hin zu dem Verhalten der Protagonisten, dass mit zunehmender Laufzeit als völlig haarsträubend noch sehr wohlwollend umschrieben ist. Die Grenze zum Ärgerlichen wird gleich mehrmals überschritten und die zweite Hälfte ist dann auch einfach nur noch grottig, zum Fremdschämen und selbst für einen deutschen Genre-Film, von dem man sich als Zuschauer ja ohnehin nichts mehr erwartet noch ziemlich peinlich. Schade um die Schauspieler, schade um die Geschichte und schade um die verbrauchten Ressourcen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es noch viel schlimmer geht, als es „Old People“ vor macht…
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

The Curse of Hobbes House

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01.jpg (39.11 KiB) 76 mal betrachtet
Einst wurde das Hobbes House mit einem Fluch belegt, dass die Liegenschaft auf alle Zeit von den Nachkommen der Dormants beschützt werden muss, da bei einem etwaigen Verkauf die sogenannten Wächter als blutrünstige Zombies aus ihren Gräbern steigen um dieses zu verhindern. Davon ahnen Jane und ihre ungleiche Schwester Jennifer aber noch nichts, als sie sich zur Testamentseröffnung ihrer verstorbenen Tante Alexandra einfinden. Diese stand kurz davor, das Gebäude zu verlieren und wenig später wird die Sage auch zur Realität und Zombies steigen aus ihren Gräbern um Jagd auf die Lebenden zu machen…

Nicht viel Neues im Zombiehausen bzw. im Falle von „The Curse of the Hobbes House“ der uns hier eine verfluchte Liegenschaft präsentiert, die von Zombie-Wächtern bewacht wird, falls diese veräußert werden soll. Die Geschichte klingt ja wie der Aufhänger eines Jump’n Run-Game aus den Neunzigern und die Ausführung wirkt bisweilen auch wie eine. Innovationen oder sonstige Schauwerte sollte man sich ja nicht unbedingt erwarten und der Streifen mit seinen überschaubaren Personen und ungleichen Schwestern-Duo wirkt bisweilen etwas aufgesetzt und ist inklusive seiner Zombie-Action auch nicht sonderlich spannend oder dynamisch gefilmt. Bis die Untoten mit ihren leuchtenden Augen aus den Gräbern steigen dauert es auch viel zu lange und selbst dann kommt der Streifen noch immer nicht so richtig in Schwung. Kein Totalausfall, aber auch weit davon entfernt dem Zuschauer und Zuschauerin auch nur irgendetwas zu bieten, was man nicht schon in hundert anderen Filmen gesehen hat. Zu bewundern gibt es die deutsch-britische Ko-Produktion auf der Netflix-Resterampe, wo der in Englisch gedrehte Streifen aber nur mit Untertitel verfügbar ist.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Die UFO-Verschwörung

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01.png (147.9 KiB) 65 mal betrachtet
Derek ist ein streitbarer Student der Mathematik auf einer Uni in Connecticut, dessen Interesse eines Tages auf eine UFO-Sichtung am Flughafen gelenkt wird. Dort sollen nicht nur einige Personen ein Flugobjekt gesehen haben, es wurde auch ein Tonsignal und Zeugenaussagen aufgenommen, die wenig später im Netz landen. Während der technisch versierte Derek eins und eins zusammenfügt und dabei auch seine Mathematik-Kenntnisse nutzt, versucht das FBI die Geschehnisse zu vertuschen. Doch der Student lässt sich weder davon, den drohenden Prüfungen, noch von sonstigen Widrigkeiten abbringen, sein Ding durchzuziehen und außerirdisches Leben zu beweisen…

Wenn sich Mathematiker unterhalten ist das für Außenstehende meistens ziemlich fad und genau so verhält es sich mit „Die UFO-Verschwörung“ von Ryan Eslinger, der ungemein intelligent daherkommen möchte und den Zuschauer mit allerlei mathematischen Formeln verwirrt. Dabei gibt es auch Gillian Anderson als Uni-Professorin zu bewundern, die hier von ihrer Akte-X-Vergangenheit eingeholt wird und sich wieder einmal mit UFOs beschäftigen darf. Dennoch kommt der Streifen einfach nie in die Puschen und wirkt viel zu trocken und zu angestrengt, als dass hier ein etwaiger Unterhaltungswert aufkommen könnte. Natürlich schafft es unser junges Superhirn ja tatsächlich das Tonsignal gemäß irgendeiner Primzahl-Binär-Blabla-Schießmichtot-Formel zu entschlüsseln und darf sich selber auf die Schulter klopfen, nur war es das dann auch mit den Erkenntnissen. Ich fand die Akte-X-Folgen mit UFOs immer am Schwächsten und irgendwie ist der Drops ja schon seit Jahren gelutscht, sodass auch „Die UFO-Verschwörung“ keine neuen Erkenntnisse auf dem Gebiet bringt. Wer gerne fasziniert langweiligen Schlussfolgerungen lauschen mag und bei mathematischen Formeln so richtig abgeht, ist hier an der richtigen Stelle – die restlichen 99,99999 Prozent der Weltbevölkerung wird sich hingegen wohl eher langweilen.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Hänsel & Gretel - Hexenjäger

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01.jpg (64.19 KiB) 55 mal betrachtet
Spaßiger Fantasie-Blödsinn über die erwachsenen Hänsel und Gretel, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, böse Hexen zur Strecke zu bringen. Dabei entwirft Wirkola eine düstere Märchenwelt für Erwachsene, verpasst dem ganzen viel Action, etwas nackte Haut und Spaß und lässt dem Zuschauer auch kaum Zeit zum Durchatmen. Die Geschichte fand ich originell, die Charaktere hübsch gezeichnet und wer braucht überhaupt mehr, wenn man Gemma Arterton als Hauptdarstellerin hat. Die Mischung aus Fantasie, Horror, Witz und Action hat mir jedenfalls gut gemundet und „Hänsel & Gretel Hexenjäger“ kommt meiner Vorstellung eines kurzweiligen Popcorn-Unterhaltungsfilms schon ziemlich nahe. Eine bunte wie blutige Wundertüte an lustigen Ideen, kaum Durchhängern und Figuren mit Potential, aus der man auch gerne noch etwas mehr als nur einen Kinofilm hätte machen können.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Palm Springs

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01.jpg (31.83 KiB) 48 mal betrachtet
Seit dem Besuch einer mysteriösen Höhle ist Nyles dazu verdammt, den Tag der Hochzeit seiner Freunde in einem geräumigen Anwesen in Palm Springs immer und immer wieder zu erleben. Als er auf Allison trifft ist es wie eine Art Seelenverwandte, die zumindest teilweise nachvollziehen kann, was der junge Mann so durchmachen muss. Wenig später und durch eine Verkettung unglücklicher Umstände steckt Allison ebenfalls in der Zeitschleife fest und ist darüber naturgemäß wenig erfreut. Während Nyles schon alle Versuche aufgegeben hat und das Leben zumindest ist vollen Zügen und ohne Konsequenzen genießt, will Allison aber nicht so kampflos aufgeben und die zwei Außenseiter finden auch immer mehr zusammen…

„Palm Springs“ ist ja wirklich eine große Überraschung und hinter dem eher unspektakulären Titel und auf humorvoll-romantisch getrimmten Trailer versteckt sich ja tatsächlich einer der originellsten und witzigsten Zeitschleifen-Filme der letzten Jahre, der sich auch hinter bekannten Filmen aus der Ecke nicht verstecken muss. Die Geschichte ist unvorhersehbar und witzig, die Charaktere liebenswert und eigentlich passiert hier in den ersten 30 Minuten schon so viel, dass man aus dem Staunen und Schmunzeln nicht herauskommt. Zudem ist in „Palm Springs“ auch noch eine schwer sympathische Liebesgeschichte versteckt, die aber nie zu großen Raum einnimmt und sich harmonisch in das Ganze einfügt. Ich hatte 90 turbulente Minuten jedenfalls riesige Freude am Geschehen und hätte Andy Semberg und Cristin Milioti noch wesentlich länger zuschauen können, wie eine etwas biedere Hochzeitsgesellschaft auf ironische Weise aufgemischt wird. Schlau, albern, weise, saukomisch und schwer unterhaltsam wird hier eine Geschichte erzählt, bei der an einem Tag auch stets aufs Neue kein Auge trocken bleibt. Tipp!
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Borderland

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01.jpg (40.54 KiB) 37 mal betrachtet
Belangloses „Hostel“-Rip-Off aus den Glanzzeiten des Torture-Porn, der ein paar unsympathische College-Boys auf Sauftour an eine mexikanische Grenzstadt schickt, wo diese auf eine satanistische Drogenschmuggler-Bande treffen. Der Film ist zwar teils recht herb, aber kommt so gar nicht in die Gänge und scheitert schon daran, dass die amerikanischen Studenten eigentlich völlig unsympathisch gezeichnet sind und diese auch kein Fettnäpfchen auslassen, um in das Visier der Satanisten zu geraten. Was die mit ihrem klischeehaften Texmex-Hokuspokus eigentlich bezwecken wollen, bleibt ebenfalls vage und auch wenn ein bissl gefoltert wird, bleibt das Geschehen immer hochgradig unspannend, langweilig und lahm. Im Gegensatz zu „Hostel“ wirkt das Geschehen auch arg verbissen und mit der „True Crime“-Anstrich tut „Borderland“ ebenfalls nicht wirklich gut. In der „Unrated“-Fassung wird zwar ordentlich geschmoddert, aber irgendwie wirkt das alles sehr generisch und die Geschichte, die um die zugegeben sehr herben Momente gezimmert wurden, scheitern ja eigentlich gänzlich. Murks mit erhöhtem Härtegrad und eigentlich inhaltlich, darstellerisch und auch von der furchtbaren Optik her ziemlich entbehrlich.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Bat Pussy

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01.jpg (37.79 KiB) 30 mal betrachtet
Gewagt, getan ist „Bat Pussy“ gestern gleich noch im Player gelandet. Und was soll man sagen… egal war hier hätte rauskommen soll – das Ziel wurde wohl meilenweit verfehlt. Erwachsenenfilme sollten ja eigentlich stimulieren und den Zuschauer oder Zuschauerin im besten Falle in einem Kopulation-bereiten Zustand versetzen. Hier ist es aber ungefähr so, als wenn man seine Eltern bei Sex erwischt und dann gezwungen wird, ihrem weiteren Beischlaf beizuwohnen. Eine Story oder Erektion ist quasi nicht vorhanden und man beobachtet Dora und Buddy wie sie versuchen Sex zu haben und sich gegenseitig unflätige Dinge an den Kopf werfen. In einem zweiten, ebenfalls nur rudimentär vorhandenen Handlungsstrang geht es um die Titelheldin Bat Pussy, die in Gutham City auf Verbrecherjagd geht und mit den beiden im Bett landet. Dann kommt irgendwann ein Strap-on-Dildo ins Spiel und der Film geht ejakulationsbefreit ins Finale bzw. zu Ende. Mehr gibt es hier auch nicht zu sehen und die knapp 50 Minuten erweisen sich auch als quasi unschaubar. Auch wenn es sich bei dem Film um ein Kuriosum, Mysterium und sonst was handelt und wohl die einzig verfügbare Filmrolle von „Something Weird“ und den American Genre Archive gerettet wurde und der Film im Audiokommentar als lustige Sache abgefeiert wird, ist „Bat Pussy“ eigentlich das Gegenteil davon und auch alles andere als ein guter Film. Aber wer einen derartigen Film in den Player packt, ist sich dessen wohl auch bewusst und ich werde auch nie wieder Hüpfbälle und Superhelden-Kostüme unbefangen sehen können. Danke dafür!
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

At Midnight I'll take your Soul

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01.png (168.83 KiB) 21 mal betrachtet
jogiwan hat geschrieben: So 1. Jul 2012, 09:58 Erster Teil der hierzulande als "Coffin Joe" bekannten Filmreihe mit einem sadistischen Leichenbestatter namens Zé Do Caixão, der von Regisseur José Mojica Marins auch herrlich böse verkörpert wird. Der Film selbst ist recht originell, in Schwarzweiß und überrascht durch einige Härten. So eine abgrundtief böse Figur kommt einem ja nicht alle Tage unter und so ist es wenig verwunderlich, dass die Figur trotz vermeintlichen Ableben am Ende einige Jahre später für "This Night I´ll possess your Corpse" wieder reaktiviert wurde. Der 1964 entstandene Streifen macht durchaus Laune und erinnert wohl nicht von ungefähr an klassische Horrorfilme der Universal Monsters. Was dem Ganzen vielleicht technisch fehlt, macht Maris durch seine Performance locker wett. Ein guter Auftakt!
Gestern die Scheibe aus der neuen Arrow-Box geguckt und "At Midnight I'll take your soul" ist wirklich überraschend kompromisslos und unser sadistischer Sarg-Josef macht hier im Verlauf einer sehr wilden Handlung auch wirklich keine Gefangenen. Auf der Suche nach einer weiblichen Brutstätte für seinen männlichen Nachkommen sind ja nicht einmal die engsten Freunde safe und Frauen haben diesbezüglich sowieso gleich noch weniger zu melden. Doch jedes Mal, wenn man meint, dass es der Film mit seiner nihilstischen Botschaft hemmungslos übertreibt, kommt wieder einer, der doch etwas Menschlichkeit des bärtigen Sargtischlers durchblitzen lässt. Hübsch auch die Anti-klerikale Botschaft und das infernalische Ende, in dem dann wieder etwas Gerechtigkeit hergestellt wird. Eine knallbunte Wuntertüte in Schwarzweiß mit einem der wohl bösesten, wildesten, wilden Bösewichter aller Zeiten.
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