Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

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Moderator: jogiwan

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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Late Night with the Devil

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Found Footage die Drünfzigste, dieses Mal in Form einer fiktiven Late-Night-Talk-Show an Halloween, in der eigentlich übernatürliche Phänomene präsentiert und analysiert werden sollen und in der dann doch so einiges aus dem Ruder läuft. Der Streifen hat generell ein tolles Setting und erinnert mich vom Aufbau auch sehr an zwei meiner liebsten Werke aus der Ecke. Einerseits an den noch immer gnadenlos unterschätzten „Noroi – Der Fluch“ aus Japan, wie auch an „WNUF Halloween Special“ die denselben Themenkomplex auf ähnliche Weise abarbeiten und dabei jeweils ein anderes Jahrzehnt wählen. Hier sind es aber die Siebziger und „Late Night with the Devil“ wirkt auch immer sehr authentisch und nach einem eher verhaltenen Start geht die ganze Sause auch ziemlich ab. Die Figuren und Ereignisse wirken zwar einerseits bekannt, aber der Streifen bekommt inhaltlich immer schön die Kurve und wirkt erfrischend originell, auch wenn er es bei näherer Betrachtung gar nicht mal so ist und manche Handlungsstränge am Ende nicht ganz ausformuliert werden. Obwohl man irgendwie erahnen kann, was wohl passiert, kommt es am Ende doch wieder irgendwie anders und das Finale ist meines Erachtens wirklich sehr gelungen. Mir hat „Late Night with the Devil“ als großer Found-Footage-Fan natürlich sehr gemundet und da fallen kleinere Unstimmigkeiten erst gar nicht ins Gewicht. Lieber gleich holen und gucken. Tipp!
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

House II

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03.jpg (24.43 KiB) 281 mal betrachtet
Jesse zieht mit seiner Freundin in ein Haus, dass er erst vor kurzem geerbt hat und das sich als geräumiges und exzentrisch eingerichtetes Haus entpuppt. Als er sich mit seiner Familiengeschichte beschäftigt, stößt er auf einen ominösen Kristallschädel mit magischen Kräften, den er im Grab seines Urururgroßvaters vermutet. Mit seinem Kumpel Charlie öffnet er dessen Grab und findet nicht nur den gesuchten Schädel, sondern auch seinen Vorfahren, der zwar etwas ramponiert aussieht, aber sich ansonsten als quietschfiedel und unternehmenslustig entpuppt. Während Jesse mehr über die Macht des Kristallschädels und vom Tod seiner leiblichen Eltern erfährt, machen sich aber auch andere Figuren hinter der gesuchten Reliquie her und das Haus entpuppt sich als magisches Portal zu anderen Zeiten und Welten, was das ohnehin schon turbulente Leben von Jesse zusätzlich auf den Kopf stellt.

„House“ ist ja eine unterhaltsame Mischung aus Horror und Komödie, dass nicht nur den Charme der Achtziger versprüht und lustige Effekte bietet, sondern auch schwer sympathisch um die Ecke biegt. Auch der Nachfolger „House II“ steht hier dem Ganzen eigentlich um nichts nach, auch wenn der Horror-Anteil leider stark zurückgefahren wird und Gruselfreunde nicht wirklich abgeholt werden. Ethan Wileys Steifen aus dem Jahr 1987 ist auch eher ein augenzwinkernder Actionfilm irgendwo zwischen „Jumanji“ und „Indiana Jones“ für große und kleine Kinder und voller spaßiger Ideen, die aber stets etwas zu harmlos für meinen Geschmack bleiben. Zwar ist „House II“ schon unterhaltsam, aber ganz verstehe ich es nicht, warum man dem Streifen, der auch zu Halloween spielt, nicht auch noch ein paar Gruselmomente verpasst hat um das Franchise nicht in eine völlig andere Richtung zu drücken. So bleibt „House II“ auch hinter meinen Erwartungen zurück und ist trotz vieler lustiger Momente nicht unbedingt das, was ich mir nach Steve Miners Vorgänger erwartet habe. Mit etwas ernsthafteren Charakteren und weniger episodenhaften Charakter der Ereignisse wäre hier sicherlich noch viel mehr möglich gewesen als dieses sympathische, aber doch auch etwas mittelprächtige Fantasy-Märchen, dass mit zunehmender Laufzeit seine Handlungselemente zunehmend wiederholt. Für das Wurmhündchen Bippy gibt es aber noch einen Punkt obendrauf.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

House III - Horror Show

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03.jpg (24.43 KiB) 262 mal betrachtet
Detective Lucas ist traumatisiert und vom Dienst freigestellt, seitdem er den Massenmörder Max dingfest machen konnte, der zahlreiche Menschen und Kollegen ermordet hat. Nun steht dessen Hinrichtung am elektrischen Stuhl unmittelbar bevor und auch Lucas drängt seinen Psychologen, ihm seine Dienstbefähigung zu bestätigen. Als Lucas bei der Hinrichtung beiwohnt schwört ihm Max im Todeskampf bittere Rache und schwört aus dem Reich der Toten zurückzukommen, um am Polizisten und dessen Familie grausam Rache zu nehmen. Wenig später geschehen seltsame Dinge im Haus des Polizisten und während er von schrecklichen Visionen und Träumen geplagt wird, gibt es wenig später tatsächlich seltsame Vorkommnisse im Haus und den ersten Toten…

Nach dem humorvoll-gruseligen Ereignissen im ersten und der albern-abenteuerlichen Geschichte im zweiten Teil, schlägt die „House“-Reihe mit dem dritten Eintrag neuerlich andere Wege ein und präsentiert die Rache-Geschichte eines hingerichteten Massenmörders an der Familie eines Polizisten, in dem er sich als elektrische Impuls-Masse im Keller des Hauses gemütlich macht und dessen Bewohner terrorisiert. Die gute Nachricht für den Genre-Fan ist, dass sich der Streifen vom humorvollen Ton verabschiedet und überraschend herb um die Ecke biegt - die etwas schlechtere Nachricht jedoch, dass „House III“ wie ein Abklatsch von Wes Cravens „Shocker“ wirkt, der im selben Jahr in die Kinos gebracht wurde und eine mehr als ähnliche Geschichte erzählt. Außer dem Produzenten Sean S. Cunningham hat der Streifen auch wenig Gemeinsamkeiten mit den Vorgängern, was jedoch meines Erachtens auch nicht so ins Gewicht fällt. Die Effekte sind teils wirklich wild und auch die beiden Gegenspieler Lance Henriksen und Brion James machen ihre Sache auch ganz gut. Zwar ist „House III“ abermals nicht das, was ich mir erwartet habe, und in die Reihe passt er auch nicht wirklich, aber allein und für sich genommen ist „House III“ für seine mittlerweile mit FSK16 anberaumten Freigabe ein überraschend harter und funktionaler Horror-Film, vorausgesetzt, man hat „Shocker“ nicht gerade kürzlich im Player gehabt.
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jogiwan
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

House IV

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03.jpg (24.43 KiB) 239 mal betrachtet
Nach dem Unfalltod ihres Mannes, seitdem auch ihre Tochter Laurel im Rollstuhl sitzt, erfüllt Kelly den langen Traum ihres Gatten, in dessen abgelegenen Haus zu leben und die alten Gemäuer zu revitalisieren. Zum Argwohn ihres Schwagers, der die Liegenschaft gerne verkaufen würde, beginnt sie mit den Renovierungsarbeiten und ist auf einmal mit seltsamen Ereignissen konfrontiert. Aus den Wasserleitungen kommt Blut und die vom Lieferdienst bestellte Pizza hat auf einmal ein Gesicht und spricht. Während Kelly zunehmend an ihrer Zurechnungsfähigkeit zweifelt und auch der Schwager weiter Druck auf sie ausübt, erfährt sie von einem alten Indianer vom Geheimnis des Hauses und auch, dass sich der Geist von Roger noch immer darin aufhalten soll…

Mit „House IV“ beendet Regisseur Lewis Abernathy die etwas durchwachsene Reihe mit einem Brückenschlag zum ersten Teil, in dem kurzerhand die Figur des Roger Cobb reaktiviert wird, der abermals von William Katt dargestellt wird. Dessen Geschichte aus dem ersten Teil wird aber ignoriert und stattdessen eine neue Familie eingeführt, die in einem Haus auf Indianergrund seltsame Dinge erlebt. Der Streifen ist dabei wieder der Auftakt als Horrorkomödie konzipiert, aber über weite Strecken recht brav und vorhersehbar und kann trotz sympathischer Hauptdarstellerin nur beschränkt punkten. Die Geschichte über seltsame Ereignisse, Korruption und verlorene Seelen ist ja nicht gar so prickelnd und auch bei den Effekten nimmt man sich stark zurück, sodass der Streifen recht gediegen und fast wie eine TV-Produktion um die Ecke biegt. Zwar ist „House IV“ kein Reinfall, aber mit Ruhm hat sich niemand bekleckert und in Punkto Einfällen wird hier einfach Bewährtes nochmals runtergezaubert, anstatt neue Impulse zu setzen. Als Schlusspunkt der Reihe hätte man eigentlich schon etwas mehr erwarten können als diese alte Bruchbude samt etwas Diskont-Indianer-Mythologie , die für Frühneunziger-Verhältnisse noch bieder und altbacken wirkt.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Red Riding Hood

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01.jpg (48.35 KiB) 199 mal betrachtet
Die Idee zu "Red Riding Hood" ist eigentlich ganz originell und wo sieht man schon mal ein zwölfjähriges Mädchen mit einem Mann im Wolfskostüm, dass in einer modernen Variation des "Rotkäppchen"-Märchens die Straßen von Rom auf brutale Weise von Sündern, Dieben und Ehebrechern befreit. Leider kann der Rest des Streifens mit seinem gewöhnungsbedürftigen Neunziger-Look trotz toller Locations in Rom nicht mit der Ausgangsidee mithalten, wirkt etwas zerfahren und kann sich auch nie so recht zwischen ernsthaften Horror und übertriebener Groteske entscheiden. Das arg altkluge und selbstverliebte Mädel wirkt mit zunehmender Laufzeit eher nervig und der große Twist am Ende ist eigentlich auch gleich einmal zu erahnen. Dass hinter einer unschuldigen Maske das Grauen lauern kann ist ja nichts Neues und der Streifen kommt trotz zahlreicher Morde und sonstiger Grausamkeiten nie so richtig auf Touren und wirkt mit seinem episodenhaften Charakter auch wesentlich länger als er eigentlich ist. Irgendwie fand ich den Streifen auch irgendwie unsympathisch, obwohl ich weiß, dass ich den bei der ersten Sichtung vor vielen Jahren vielen Jahren durchaus interessant fand. Vielleicht liegt es auch daran, dass es mittlerweile schon viel zu viele Menschen gibt, die glauben sich in die Leben anderer einmischen zu müssen und Sittenpolizei zu spielen. So ist das aber alles eher für mein Empfinden eher mau.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Saw: Spiral

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01.jpg (48.74 KiB) 170 mal betrachtet
Detective Zeke Banks ist ein Polizist der abgeklärtesten Sorte, dessen Verhalten auch nicht wirklich als kollegial zu bezeichnen ist. Von seiner Chefin bekommt er eines Tages nach einem seiner berüchtigten Alleingänge einen jungen und unerfahrenen Partner zugeteilt, dem er gleich alle Illusionen über den Job als Ermittler nimmt. Wenig später kommen die Beiden auch zu einem Tatort, an dem ein Polizist auf grausame Weise ermordet wurde. Kurze Zeit darauf wird ein zweiter Polizist aus dem Revier ebenfalls Opfer in einem grausamen Spiel, dass an die Vorgehensweise von Jigsaw erinnert, doch wer ist das Mastermind im Hintergrund und warum hat er es ausgerechnet auf Zekes Kollegen aus seinem Revier abgesehen?

Nicht viel Neues im Saw-Franchise im neunten Aufguss der mehr oder minder beliebten Torture-Porn-Reihe mit ausufernden Folterszenen und etwas Handlung drumherum. Hier ist es ja nicht mehr Jigsaw, sondern ein Nachahmungstäter, der es auf Polizisten eines Großstadtreviers abgesehen hat. Die Figuren nerven eigentlich von der ersten Sekunde, fluchen sich um Kopf und Kragen und die Auflösung am Ende ist natürlich auch nicht sonderlich überraschend. Herzstücke des Films sind die gemeinen Fallen, aus denen es ja schon seit vielen Teilen überhaupt kein Entkommen mehr gibt und die auch wieder hübsch eklig sind. Ab und an so etwas zu sehen ist auch durchaus okay, aber die Serie hat sich über die Jahre doch arg abgenutzt und Torture-Porn ist ja auch wieder weitgehend verschwunden, wenn nicht gerade wieder ein neuer Terrifier-Film gepusht werden soll. „Saw 9“ ist konstruiertes Effektkino für Leutchen, die es ab und an etwas härter mögen, aber gehaltvoll und spannend gehen definitiv anders. Alles nicht sonderlich berauschend und Chris Rock als abgeklärter Ermittler und seinem dauerverhärmten Blick kommt ebenfalls auf die erste Seite ins große Buch der cineastischen Fehlbesetzungen.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Red Spell spells red

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Red-Spell-Slipcase2.png (180.29 KiB) 152 mal betrachtet
Hätte ich hier doch besser nochmals nachgelesen, aber so ist der Streifen mit dem doch etwas seltsamen Titel nun doch im Player gelandet. Und ja, der Tier-Snuff, der hier im Film zum Einsatz kommt ist natürlich nicht angenehm und die Szene mit dem Huhn völlig inakzeptabel. Eigentlich schade, da der Rest irgendwie lustig inszeniert ist und ich mag ja eigentlich Filme mit exotischen Locations, Mythologie und viel Lokal- und Zeitkolorit, was hier ja mehr als genug vorhanden wäre. Die Geschichte über ein Kamerateam, dass für Einschaltquoten in einem Tempel einen bösen Zwergenmagier befreit und in weiterer Folge heimgesucht wird, ist durchaus spaßig und bei den Effekten hat man sich auch Mühe gegeben. Diese sind zwar immer kostengünstig, aber durchaus effektiv gemacht und Leutchen fliegen durch die Luft und der rote Lebenssaft und farbiger Nebel kommen auch genügend zum Einsatz. Aber den Rest kann und will man eigentlich heutzutage auch nicht mehr ausblenden und ich müsste lügen, wenn ich das trennen könnte.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Der Pass - Staffel 1

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Auf dem Grenzstein eines Bergpasses wird im Winter eine grauenvoll zugerichtete und rituell platzierte Leiche gefunden. Aufgrund der ungeklärten Zuständigkeit wird der Fall sowohl der deutschen Ermittlerin Ellie und ihrem Team, sowie dem völlig abgeklärten österreichischen Beamten Gedeon zugeteilt, der sich nur widerwillig aber durchaus effizient daran beteiligt. Bald zieht der Fund der Leiche weite Kreise und es tauchen weitere Leichen auf, die den Verdacht nahe legen, dass hier ein versierter Serienkiller am Werke ist, der der Welt auch etwas mitzuteilen hat und sein grausames Treiben auch nicht so schnell beenden wird.

Die erste Staffel dieser deutsch-österreichischen Thriller-Serie entpuppt sich ja als düstere Überraschung im Stil unterkühlter nordischer Krimiunterhaltung mit sperrigen Figuren, winterlichen Settings und toller Story. Die Geschichte über einen mysteriösen Serienkiller, der in beiden Ländern sein Unwesen treibt, ist in den ersten Episoden auch sehr spannend konstruiert und widmet sich neben der Täter-Perspektive im weiteren Verlauf auch der Frage, wie sehr sich die Ermittlungsarbeit auf die Psyche aller Beteiligten auswirkt. Alles aber auch immer so, dass die Erwartungshaltung des Zuschauers nicht zur Gänze erfüllt wird und die ganze Sause unberechenbar und spannend bleibt. Die beiden Hauptdarsteller sind natürlich großartig, allen voran natürlich Nicolas Ofczarek als völlig kaputte Figur und unkonventionellen Methoden. Spannend auch die Figur des ambivalenten Killers, der auch nicht die üblichen Klischees eines Bösewichts erfüllt. Alles in allem wirklich gut gemachte Thriller-Ware, die mir ausnehmend gut gefallen hat und so kann es gerne in Staffel 2 und 3 weitergehen.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

La Gatta in Calore

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01.png (149.18 KiB) 107 mal betrachtet
Als der vielbeschäftigte Geschäftsmann Antonio von einem seiner zahlreichen Geschäftsreisen nach Hause kommt, findet er an einem herbstlichen Morgen den Leichnam seines Nachbarn auf seinem Grundstück, sowie seine Frau Anna mit blutverschmierten Händen und einer Waffe am Frühstückstisch. Anstatt die Polizei zu verständigen, bedeckt Antonio den toten Körper mit Laub und versucht von seiner verstörten Frau zu erfahren, was sich in der Nacht zugetragen hat.

„Die läufige Katze“ ist ein hübscher Thriller aus italienischer Produktion, der zwar mit einer Leiche beginnt, aber meines Erachtens nur mit einem Fuß im Giallo-Genre steht. Viel mehr ist „La gatta in calore“ eher einer Kammerspiel-artiges Psychogramm einer vernachlässigten Frau, die sich in ständiger Abwesenheit des eigenen Gatten in eine Affäre mit dem jüngeren Nachbarn stürzt, der jedoch einen ungesunden Lebenswandel führt. Erwartungsgemäß geht die Sache nicht gut und Drogen, Kränkung und Gewalt, sowie ein geladener Revolver führen zum dramatischen Ende der kurzen und heftigen Beziehung. Da von Beginn an schon mehr oder minder klar ist, was zuvor geschehen ist, legt der Film auch weniger Wert auf Spannung, sondern rollt die Umstände auf, die erst zu dieser Tat geführt haben. Alles sehr routiniert von Regisseur Nello Rossati und Kameramann Joe D‘Amato in Szene gesetzt und voll und ganz auf seine weibliche Hauptdarstellerin zugeschnitten ergibt sich so auch das komplexe Bild damaliger Verhältnisse, als der erfolgreiche Mann das Geld nach Hause brachte und die attraktive Gattin gelangweilt mit Haushaltshilfe ihre Tage verbringt. Vielleicht ist „The Cat in Heat“ jetzt kein Genre-Kracher, aber ein durchaus interessantes Zeitdokument über gutbetuchten Mittelstand inklusive Vorbehalte gegenüber allem, was diese überschaubare Welt und das kleine Glück bedrohen könnten. Cineploit bringt diesen feinen Streifen erwartungsgemäß in sehr guter Qualität und die Erwartungen werden auch nicht enttäuscht, wenn man sich auf den Streifen und seine interessanten Figuren einzulassen vermag.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch

Beitrag von jogiwan »

Der Pass - Staffel 2

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Nach der Jagd auf den sogenannten Krampus-Killer ist für die beiden Ermittler nichts mehr wie es war. Ellie hat sich eine Auszeit genommen und Gedeon hat eine Kugel im Kopf und ebenfalls nicht mehr im Polizeidienst. Wenig später führt der Mord an einer jungen Kollegin in deutsch-österreichischen Grenzgebiet die beiden Ermittler wieder zusammen. Ein offensichtlich sadistisch veranlangter Killer mit Jagdkenntnissen entführt, quält und ermordet junge Frauen. Die Polizei arbeitet mit Hochdruck und Ellie wird zu dem Fall hinzugezogen, während Gedeon beratend zur Seite steht und dabei auch mitunter den legalen Weg verlässt. Die Ermittlungen führen auch bald zum Erfolg bzw. in höchste und einflussreiche Kreise, was die Polizei vor weitere Probleme stellt.

Auch die zweite Staffel ist Thriller-Unterhaltung auf höchsten Niveau, auch wenn die Nachfolgestaffel das hohe Niveau nicht ganz halten kann. Die Figuren sind noch immer ziemlich kaputt und neben den – zugegeben etwas arg konstruierten – Ermittlungstätigkeiten steht auch das Treiben des Täters und dessen Umfeld im Zentrum. Die Geschichte und das Wetter sind gewohnt düster und winterlich und kein Sonnenstrahl erhellt das düstere Treiben um den sadistischen Killer aus einflussreichen Hause, um den sich das Netz immer fester zusammenzieht. Dazu gibt es Verweise zum ersten Teil und auch Figuren, die wieder auftauchen und generell ist das alles sehr gut gemacht und toll gespielt. Allen voran wieder Nicolas Ofczarek, der im Duell mit dem Bösen ganz groß agiert. Viel zu meckern gibt es auch nicht und für eine zweite Staffel ist auch „Der Pass II“ im Großen und Ganzen sehr gut gemacht. Ich freu mich auf die dritte und finale Staffel.
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