Criminal Lovers - François Ozon (1999)

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jogiwan
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Criminal Lovers - François Ozon (1999)

Beitrag von jogiwan »

Criminal Lovers

01.jpg
01.jpg (17.38 KiB) 443 mal betrachtet
Originaltitel: Les amants criminels

Alternativtitel: Ein kriminelles Paar

Herstellungsland: Frankreich, Japan / 1999

Regie: François Ozon

Darsteller: Natacha Régnier, Jérémie Renier, Predrag 'Miki' Manojlovic, Salim Kechiouche, Yasmine Belmadi

Story:

Alice und Luc sind frisch verliebt und haben gerade den Mitschüler Said ermordet, von dem sich Alice belästigt gefühlt hat. Um alle Spuren zu verwischen, nimmt Luc das Auto seiner Eltern und die beiden begeben sich mit dem Leichnam im Kofferraum auf einen Road-Trip, den sie mit Raub und Diebstahl finanzieren. Doch der Plan den Leichnam im Wald zu vergraben geht schief und das Paar verläuft sich nachdem der Leichnam vergraben wurde. Wenig später finden die Beiden im dichten Wald ein Haus und als die beiden nach Nahrung suchen, werden sie von einem Mann mit der Waffe gestellt und im Keller eingesperrt. Doch der Leidensweg der beiden Nachwuchskriminellen ist zu diesem Zeitpunkt noch lange nicht zu Ende…
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jogiwan
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Re: Criminal Lovers - François Ozon (1999)

Beitrag von jogiwan »

Kaum noch vorzustellen, dass der Programmkino-Liebling Francois Ozon einmal so wilde Filme gedreht hat und nach dem grellen „Sitcom“ in dem gutbürgerliche Befindlichkeiten auf den Kopf gestellt wurden, realisierte er mit „Criminal Lovers“ eine nicht minder bizarr anmutende „Hänsel & Gretel“-Adaption mit einem netten Twist, dass es sich hierbei nicht um brave Kinder und eine Hexe, sondern um ein kriminelles Paar und einem finsteren Mann im Wald handelt, bei dem auch die fleischlichen Genüsse neu definiert werden. Alles immer hochgradig seltsam ist „Criminal Lovers“ auch eher kein Film für das Genre-Publikum mit bestimmter Erwartungshaltung, sondern ein etwas seltsam anmutender Zwitter aus Road-Movie, Coming-of-Age, Thriller und Gesellschaftsdrama, dass sich immer irgendwie anders entwickelt, als man es als Genre-affiner Zuschauer erwarten würde. Dabei wirkt das Szenario und die Figuren auch etwas unausgegoren aber ich müsste lügen, wenn ich mich dabei nicht bestens unterhalten hätte. So etwas dem Zuschauer vor den Latz zu knallen zeugt schon irgendwie von besonderem Selbstbewusstsein und Mut zur Kontroverse, die Ozon zu der Zeit wohl als „junger Wilder“ noch hatte. Sicherlich kein Film für jeden, aber wer die Scheibe vor die Linse bekommt und sich von Themen wie Homosexualität, Kannibalismus und Mord auch nicht so leicht die Laune verderben lässt, kann ja durchaus einen Blick riskieren.
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jogiwan
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Re: Criminal Lovers - François Ozon (1999)

Beitrag von jogiwan »

jogiwan hat geschrieben: Mi 20. Jan 2021, 08:08 Kaum noch vorzustellen, dass der Programmkino-Liebling Francois Ozon einmal so wilde Filme gedreht hat und nach dem grellen „Sitcom“ in dem gutbürgerliche Befindlichkeiten auf den Kopf gestellt wurden, realisierte er mit „Criminal Lovers“ eine nicht minder bizarr anmutende „Hänsel & Gretel“-Adaption mit einem netten Twist, dass es sich hierbei nicht um brave Kinder und eine Hexe, sondern um ein kriminelles Paar und einem finsteren Mann im Wald handelt, bei dem auch die fleischlichen Genüsse neu definiert werden. Alles immer hochgradig seltsam ist „Criminal Lovers“ auch eher kein Film für das Genre-Publikum mit bestimmter Erwartungshaltung, sondern ein etwas seltsam anmutender Zwitter aus Road-Movie, Coming-of-Age, Thriller und Gesellschaftsdrama, dass sich immer irgendwie anders entwickelt, als man es als Genre-affiner Zuschauer erwarten würde. Dabei wirkt das Szenario und die Figuren auch etwas unausgegoren aber ich müsste lügen, wenn ich mich dabei nicht bestens unterhalten hätte. So etwas dem Zuschauer vor den Latz zu knallen zeugt schon irgendwie von besonderem Selbstbewusstsein und Mut zur Kontroverse, die Ozon zu der Zeit wohl als „junger Wilder“ noch hatte. Sicherlich kein Film für jeden, aber wer die Scheibe vor die Linse bekommt und sich von Themen wie Homosexualität, Kannibalismus und Mord auch nicht so leicht die Laune verderben lässt, kann ja durchaus einen Blick riskieren.
Unterhaltsam, schräg und auch immer so, wie man es sich nicht erwartet - das ist Ozons Frühwerk "Criminal Lovers" aus seiner wilden Phase, ehe er sich in Richtung Programmkino-Arthouse verabschiedete. Ich mag den FIlm, der eigentlich herrlich böse ist. Bösen Menschen passiert Böses und immer wenn man glaubt, dass es nicht schlimmer kommen kann, wartet schon die nächste Katastrophe. Der Zustand der Welt in neunzig Minuten zusammengefasst... :lol:
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