Vor kurzem hatte ich das Vergnügen, diesen Klassiker erstmals mit deutschem Ton sehen zu können. Was kann ich schreiben, ohne zu wiederholen, was schon x-mal geschrieben worden ist?
Die überzeugenden schauspielerischen Leistungen, die Edeloptik (gleich die erste Einstellung, die Delon in seiner kargen Bude Gitanes rauchend auf dem Bett liegend zeigt, ist ein Gemälde!
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) und den tollen melancholischen Score brauche ich nicht zu erwähnen oder?
Aufgefallen ist mir, wie gelungen die deutsche Synchro ist. Bietet diese nicht nur charismatische Sprecher, sondern auch so manch kultigen Oneliner: Der Absolutaussage des eiskalten Engels „Ich verliere niemals!“ wird bspw. die Absolutaussage des ermittelnden Kommissars „Ich denke niemals!“ gegenübergestellt. Schön, so etwas mag ich.
Und wie clever doch die Verhöre inszeniert worden sind, in denen mehrere Zeugen separat und zeitgleich befragt werden und der Kommissar immer zwischen den Räumen hin und her flitzt. Das nenne ich Einsatz!
Auch das temporeiche Katz- und Mausspiel in der Pariser U-Bahn wirkt heute noch packend und modern.
Ich habe nach dem Film folgende Notiz an mich selbst geschrieben: sollte ich mal nach Paris kommen, muss ich mir in jedem Fall weiße Stoffhandschuhe einpacken und diese dann an einer Bar sitzend hervorholen und anziehen. Wichtig dabei: versuchen, Blickkontakt zum Barmann zu halten. Das ganze sollte, um seine volle Wirkung zu entfalten, provozierend langsam geschehen.
Ergänzung: falls eine Band spielt, so darf ich auch gerne aufstehen und auf die Pianistin zugehen. Auf eigenes Risiko allerdings!
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