Giallo - Dario Argento (2009)

Bava, Argento, Martino & Co.: Schwarze Handschuhe, Skalpelle & Thrills

Moderator: jogiwan

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Reinifilm
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Re: Giallo - Dario Argento

Beitrag von Reinifilm »

Adalmar hat geschrieben:Geilt ihr euch jetzt schon gegenseitig an eurer primitiven Wortwahl auf? :opa:

Der Film lohnt durchaus, man muss sich nur auf eine gewisse (Selbst-)Ironie einstellen.
Es muss noch eine andere Schnittfassung von "GIALLO" existieren :o ... anders kann ich mir diese Worte nicht erkären.
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horror1966
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Re: Giallo - Dario Argento

Beitrag von horror1966 »

So schlecht fand ich den Film nun aber auch nicht, die Klasse früherer Werke wird zwar nicht annähernd erreicht, aber sehenswert ist "Giallo" allemal.
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Adalmar
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Re: Giallo - Dario Argento

Beitrag von Adalmar »

Ich kann nur noch mal vom Anfang des Threads zitieren:
jogiwan hat geschrieben:Was von vielen Fans aufgrund des Titels daher sehnlichst als Hommage an seine früheren Erfolge zu Beginn der Siebziger erwartet wurde ...
... und diese Erwartung ist eben falsch, denn Fanservice wird hier nun mal nicht geboten. Es ist ein nüchterner Thriller mit viel Selbstironie (vor allem was den Killer angeht). Es wundert mich aber nicht, dass letztere so oft für puren Ernst gepaart mit Unvermögen gehalten wird, denn dann kann man als Rezensent sich wenigstens geistig haushoch überlegen fühlen und mit Fäkalsprache um sich werfen.
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Nello Pazzafini
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Re: Giallo - Dario Argento

Beitrag von Nello Pazzafini »

bin weder fan von argento noch hab ich mir irgendwas erwartet von ihm. nur weil er seinen film giallo nennt ging ich nicht davon aus das er da eine hommage an seine früheren werke macht.
Fakt ist, der Film ist schwach und belanglos. Wenn da nicht Argento draufstehen würde hätten wir ihn alle nicht mal zur Kenntnis genommen geschweige gesehen.
Wenn man aber Argento und seine Filme schätzt ist eine Erwartungshaltung da. Wenn diese dann nicht nur entäuscht sondern in keinster Weise erreicht wird wundert mich nicht das manche das Teil ins Klo wünschen.
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Adalmar
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Re: Giallo - Dario Argento

Beitrag von Adalmar »

Nello Pazzafini hat geschrieben:Fakt ist, der Film ist schwach und belanglos.
Das ist kein "Fakt", sondern lediglich deine Ansicht - die du ja gerne haben darfst.
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untot
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Re: Giallo - Dario Argento

Beitrag von untot »

horror1966 hat geschrieben:So schlecht fand ich den Film nun aber auch nicht, die Klasse früherer Werke wird zwar nicht annähernd erreicht, aber sehenswert ist "Giallo" allemal.
Seh ich auch so lieber Horror!! :nick:
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DrDjangoMD
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Re: Giallo - Dario Argento

Beitrag von DrDjangoMD »

Hier meine Meinung zu "Giallo". Ich bin nicht sonderlich zu frieden damit, da der Film weder so gut noch so kolossal schlecht war, dass ich mit Enthusiasmus ans Werk gehen würde, aber was solls...
(Prinzipiell bin ich einer Meinung mit dem, was Jogi zu beginn des Freds gesagt hat :prost: )

Handlung:
Die Schwester von Frau Stupid Doofenblöd (grauenvoll gespielt von Emmanuelle Seigner) wird von einem perversen Massenmörder entführt. Kann Frau Doofenblöd mit der Hilfe von Inspektor Creepy von Schnarchenstein (Adrien Brody) ihre Schwester aus den Klauen der Bestie befreien? :|

Kritik:
Bevor ich mit der eigentlichen Kritik beginne, erlaubt mir mich kurz über den Titel aufzuregen. Da ich Kleinigkeiten wie den Titel nicht in meiner Bewertung des Filmes berücksichtige, werden dem Streifen dafür selbstverständlich keine Punkte abgezogen, ich will jedoch trotzdem gerne Anprangern was das für eine DÄMLICHE IDEE war, dieses Ding „Giallo“ zu nennen! Wenn ein Film den Namen seines Genres träg, erwartet man in der Regel entweder ein epochales Ultrawerk oder eine Persiflage und wir bekommen weder das eine noch das andere, sondern den Tiefpunkt des Genres. Diesen Film „Giallo“ zu nennen ist genauso dumm wie „Cannibal Terror“ „Kannibalenfilm“ zu nennen oder „All About Steve“ „Komödie – The Motion Picture“! An wen soll der Titel eigentlich gerichtet sein? Genrefans enttäuscht er, da er zu hohe Erwartungen schürt und alle anderen Leute verwirrt er, da sie nicht wissen, was sie mit diesem nichtdeutschen Wort anfangen sollen…Moment mal…jetzt hab ich’s kapiert! Die Haut des Killers ist gelb, darauf bezieht sich also der Titel, oh mein Gott, was für ein geniales Wortspiel, Shakespeare hätte kein besseres Wortspiel ausdenken können, das ist wirklich so intelligent, dass…ja, ich war gerade sarkastisch. :|
Auch wenn man sich ohne große Erwartungen auf den Film einlassen würde, so erwartet einen höchstens Mittelmaß. Anstatt sich an seinen alten Meisterwerken zu orientieren oder etwas Innovatives zu schaffen, übernimmt Argento munter ein blödes Horrorklischee, welches gerade in Mode ist, nach dem anderen und dadurch erscheint „Giallo“ weniger wie ein typischer italienischer Thriller sondern eher wie eine weitere sinnlose Hostel-Nachmache. :palm: Anstelle einer schönen Mörderjagd bekommen wir Folter-Zeit im Schmuddelkeller, anstelle eines unbekannten Killers bekommen wir den nächstbesten 0815-Psycho komplett mit Hintergrundgeschichte, denn offenbar hat Argento die Remakes von „Halloween“ und „Black Christmas“ gesehen und für gut befunden. :|
Zum Glück hat er im visuellen Bereich noch ein wenig von seinem alten Talent behalten. Die Farbgebung weiß durchaus zu gefallen und ein paar schwindelerregende Kamerafahrten bekommen wir auch. Dadurch entsteht hier und da wenigstens ein bisschen Atmosphäre, welche den Film wiederum vorm völligen Reinfall rettet.
Die Darsteller und ihre Rollen sind jedoch wieder ein großes Ärgernis allen voran die furchtbare Emmanuelle Seigner die so glaubhaft agiert wie ein Stückchen Brot und so sympathisch wie eine Schicht Schimmel auf selbigen. Ihre Rolle hat den Charakter dumm zu sein und herumzunerven. Neben diesen Eigenschaften, hat sie noch ein paar wenige andere Charakterzüge, die sich allerdings gegenseitig widersprechen.
Adrien Brody ist OK. Erstens sieht er mit den schwarzen zurückgekämmten Haaren wie ein Italiener aus und zweitens ist ihm die Rolle als übermüdeter Cop auf den Leib geschrieben. Zudem hält er den Film über bei Laune, da es Spaß macht herauszufinden in welchen Szenen er schläft und in welchen er wach ist (was ziemlich schwierig ist). :thup: Leider ist seine Figur unheimlich und er selbst langweilig, so dass wir in ihm auch keinen Sympathieträger haben, geschweige denn eine Identifikationsfigur.
Der Killer ist einer der größten Downer. Er sieht nicht sonderlich furchterregend aus. Die Leute sagen ständig wie intelligent er ist, aber da er unentwegt Satzstücke wie „Hund lustig“ oder „Du schön“ brabbelt, hege ich Zweifel daran.
Dass das Drehbuch nicht erfreulich mit seinen Figuren umgehen kann, zeigen schon die ersten beiden Personen, die wir überhaupt sehen: Zwei japanische Touristinnen, die eine ist nett und sympathisch und die andere ist nervig und hassenswert…ratet mal wer von den beiden die nächste halbe Stunde zu Tode gefoltert wird? :| Richtig, die der wir es nicht wünschen! :| Dummes Drehbuch! :thdown:
Noch zu erwähnen ist, dass der Film recht viele überflüssige Szenen beinhaltet. Argento hätte sie rausnehmen können, aber dann wäre der Film nur eine knappe halbe Stunde lang. So haben wir einen Film in Spielfilmlänge, dafür aber mit duzenden Szenen, die verstimmen. Besonders unnötig waren entweder die letzten zwei Minuten oder die Szene direkt davor, zwei Schlussvarianten, die sich gegenseitig sinnlos machen. Der Film ist dumm.
Fazit: Drehbuch dumm; visuell geht der Film so halbwegs; hasse Seigner und ihre Rolle; macht Spaß herauszufinden ob Brody schläft oder nicht. 3/10 :|
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jogiwan
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Re: Giallo - Dario Argento

Beitrag von jogiwan »

DrDjangoMD hat geschrieben:... allen voran die furchtbare Emmanuelle Seigner die so glaubhaft agiert wie ein Stückchen Brot und so sympathisch wie eine Schicht Schimmel auf selbigen.
Du böser, böser Mensch! :kicher: :kicher: :kicher:
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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Blap
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Re: Giallo - Dario Argento

Beitrag von Blap »

Wieder tappte ein Zuschauer in die Falle. Fast möchte ich den Film als Geniestreich bezeichnen.
Das Blap™ behandelt Filme wie Frauen
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Adalmar
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Re: Giallo - Dario Argento

Beitrag von Adalmar »

DrDjangoMD hat geschrieben:Bevor ich mit der eigentlichen Kritik beginne, erlaubt mir mich kurz über den Titel aufzuregen. Da ich Kleinigkeiten wie den Titel nicht in meiner Bewertung des Filmes berücksichtige, werden dem Streifen dafür selbstverständlich keine Punkte abgezogen, ich will jedoch trotzdem gerne Anprangern was das für eine DÄMLICHE IDEE war, dieses Ding „Giallo“ zu nennen! Wenn ein Film den Namen seines Genres träg, erwartet man in der Regel entweder ein epochales Ultrawerk oder eine Persiflage und wir bekommen weder das eine noch das andere, sondern den Tiefpunkt des Genres. Diesen Film „Giallo“ zu nennen ist genauso dumm wie „Cannibal Terror“ „Kannibalenfilm“ zu nennen oder „All About Steve“ „Komödie – The Motion Picture“! An wen soll der Titel eigentlich gerichtet sein? Genrefans enttäuscht er, da er zu hohe Erwartungen schürt und alle anderen Leute verwirrt er, da sie nicht wissen, was sie mit diesem nichtdeutschen Wort anfangen sollen…Moment mal…jetzt hab ich’s kapiert! Die Haut des Killers ist gelb, darauf bezieht sich also der Titel, oh mein Gott, was für ein geniales Wortspiel, Shakespeare hätte kein besseres Wortspiel ausdenken können, das ist wirklich so intelligent, dass…ja, ich war gerade sarkastisch.
Worüber regst du dich denn da jetzt genau auf? Es ist einfach ein Wortspiel, niemand hat behauptet, dass es sonderlich genial wäre, aber bei dir hat es ja offensichtlich funktioniert. Meiner Ansicht wollte Argento möglicherweise den Fans eins auswischen, die von ihm immer erwarten, dass er seine 70er-Filme kopiert. Und warum bist du dir so sicher, dass es keine Persiflage sei? In Anteilen ist der Film das meiner Ansicht nach bestimmt.
Adrien Brody ist OK. Erstens sieht er mit den schwarzen zurückgekämmten Haaren wie ein Italiener aus und zweitens ist ihm die Rolle als übermüdeter Cop auf den Leib geschrieben. Zudem hält er den Film über bei Laune, da es Spaß macht herauszufinden in welchen Szenen er schläft und in welchen er wach ist (was ziemlich schwierig ist). :thup: Leider ist seine Figur unheimlich und er selbst langweilig, so dass wir in ihm auch keinen Sympathieträger haben, geschweige denn eine Identifikationsfigur.
Filme brauchen keine Sympathieträger oder Identifikationsfiguren, meiner Ansicht nach.
Der Killer ist einer der größten Downer. Er sieht nicht sonderlich furchterregend aus. Die Leute sagen ständig wie intelligent er ist, aber da er unentwegt Satzstücke wie „Hund lustig“ oder „Du schön“ brabbelt, hege ich Zweifel daran.
Es handelt sich um die Parodie eines Filmkillers.
Dass das Drehbuch nicht erfreulich mit seinen Figuren umgehen kann, zeigen schon die ersten beiden Personen, die wir überhaupt sehen: Zwei japanische Touristinnen, die eine ist nett und sympathisch und die andere ist nervig und hassenswert…ratet mal wer von den beiden die nächste halbe Stunde zu Tode gefoltert wird? :| Richtig, die der wir es nicht wünschen! :| Dummes Drehbuch! :thdown:
Dummer Kritikpunkt :mrgreen:
Andere finden vielleicht genau die andere Touristin nett, außerdem wäre es reichlich unglaubwürdig, wenn die sympathischen Figuren immer verschont würden.
Noch zu erwähnen ist, dass der Film recht viele überflüssige Szenen beinhaltet.
Soso ... habe ich nicht so empfunden.

Natürlich ist "Giallo" weit davon entfernt, Argentos bester Film zu sein, aber das Problem ist, dass die meisten Zuschauer ihn zu ernst nehmen, ähnlich wie Lucio Fulcis "Un gatto nel cervello".
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