haha - in klein war sie erotisch, in groß ist sie tot Trotzdem ein tolles Coverjogiwan hat geschrieben:lustvoll gewunden... genau!
Haus der blauen Schatten - Beppe Cino (1986)
Moderator: jogiwan
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Re: Haus der blauen Schatten - Beppe Cino (1986)
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
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- Nello Pazzafini
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Re: Haus der blauen Schatten - Beppe Cino (1986)
hops, so kann man seine meinung ändern......also das ich das mit Pupi`s film verglichen habe dafür gehört mir ein tag lang das gesamte Gariazzo Schaffen um den Schädl geschlagen.....extrem langweilig das ding. Das beste daran ist....das Cover! Also sorry für den doppler, los löschus und schnell verguss das filmchen
- Nello Pazzafini
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Re: Haus der blauen Schatten - Beppe Cino (1986)
achja, jetzt seh ich auch warum ich den eintrag vom ugo nicht fand, der war ja bei Horreur naja, es ist ja auch ein Horreur die Langeweile...
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Re: Haus der blauen Schatten - Beppe Cino (1986)
Nello Pazzafini hat geschrieben:hops, so kann man seine meinung ändern......also das ich das mit Pupi`s film verglichen habe dafür gehört mir ein tag lang das gesamte Gariazzo Schaffen um den Schädl geschlagen.....extrem langweilig das ding. Das beste daran ist....das Cover! Also sorry für den doppler, los löschus und schnell verguss das filmchen
Und wo war nochmal der Peitsch-Smiley?
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Re: Haus der blauen Schatten - Beppe Cino (1986)
hab die beiden Beiträge nun unter Dschallo susammenjeführt!
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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- Salvatore Baccaro
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Re: Haus der blauen Schatten - Beppe Cino (1986)
Seit Ewigkeiten habe ich mir gestern mal wieder einen italienischen Genrefilm angeschaut. Die Wahl fiel auf LA CASA DEL BUON RITORNO eines gewissen Beppe Cino, der bei mir ebenfalls bereits seit Ewigkeiten herumlag, und von dem ich bislang nur wusste, dass er, will man den Internetkritiken glauben, die Gemüter in zwei Lager spaltet, von denen das eine, kleinere, ihn in die höchsten Himmel lobt und ihn gar mit den beiden Horror-Meisterwerken Pupi Avatis, nämlich LA CASA DALLE FINESTRE CHE RIDONO, mit dem es ja immerhin schon einen ähnlichen Titel teilt, und ZEDER auf eine Ebene stellt, und ein größeres, das ihn der grenzenlosen Langeweile bezichtigt und zu einem äußerst schwachen Spät-Giallo stempelt. Nun, nachdem ich mir das Werk zu Gemüte geführt habe, kann ich mich eigentlich für keins der beiden Lager wirklich entscheiden, ich bleibe dazwischen stehen, jedoch mit einer Schulter eher in die Richtung geneigt, die dem Film abspricht, ein großer, vergessener Klassiker des delirierenden Italo-Kinos zu sein.
Zunächst muss man wissen - und jeder, der meine orgiastischen Schreie bezüglich solcher Gurken wie I FRATI ROSSI oder der GHOSTHOUSE-Reihe oder all den Spät-Fulcis gelesen hat, weiß es bereits schon -, dass ich noch jeden noch so schundigen Italo-Horror wie KILLING BIRDS oder WITCHCRAFT mit dem Argument verteidige, die Macher dieser oft zusammenhanglosen, handlungsarmen, verwirrten und überhaupt mehr schlecht als recht aneinandergekleisteten Filmchen seien, ohne es zu wissen oder auch nur zu ahnen, in den tiefsten Surrealismus hinübergeglitten und hätten Kunst geschaffen, die durchaus von sich behaupten darf, in der direkten Nachfolge Bunuels, Bretons oder Balls zu stehen. Ich bin heilfroh, mich in einem Film wie BLOODY PSYCHO einfach nur verlieren zu können, das Hirn ausgeschaltet und unvoreingenommen der oftmals abstrusen und abstrusesten Dinge harrend, die mich erwarten. Auf rein emotionaler Ebene bin ich all diesen zumeist aus kommerziellen Hintergründen erstandenen Machwerken wie THE MURDER SECRET oder RATMAN wohl noch mehr verbunden als den Horrorfilmen eine Generation früher, eben weil die Zustände kompletter Phantasie-Anarchie hier einen Gipfelpunkt erreichen, den man auch in dem bekannten Schlagwort zusammenfassen könnten: das ist so schlecht gemacht, dass es schon eine Stufe erklimmt, wo solche Kriterien keine Geltung mehr besitzen.
Das Haus, in dem angeblich blaue Schatten wohnen - gesehen habe ich nicht wirklich einen, nur blaues Licht, das wohl die obligatorische Argento-Reminiszenz darstellen sollte -, ist nun kein Nachbar dessen an der Friedhofsmauer oder derjenigen, in denen Umberto Lenzi dreimal sinnfrei irgendwelche Gespenster herumgeistern ließ, es ist jedoch auch nicht verwandt mit dem, dessen Fenster lachen - von beiden Welten, der, die ich einmal die hohe Kunst des Italo-Horrors nennen möchte, die, in der Argento, Bava und eben Avati zu Hause sind, und der, in der sich die ungeordneten Gedanken all jener zweit- oder drittklassiger Regisseure überschlagen, die ab Mitte der 80er darum wetteiferten, wer den hanebücheneren Film zustandebringt, trennen LA CASA DEL BUON RITORNO eben weitere Welten, sodass das Werk sozusagen zwischen allen Stühlen sitzt und dadurch zu einer halben Sache wird, die viel zu professionell inszeniert wurde, um hirnerweichender Trash zu sein, allerdings, obwohl sie durchaus in Richtung Arthouse schielt, dann doch die wirklich umwerfenden Aspekte vermissen lässt, die sie hätten runden können.
LA CASA DEL BUON RITORNO ist auf jeden Fall ein Film, der mehr über seine Atmosphäre als über seine Story funktionieren möchte, die sich weitgehend bei gängigen Giallo-Schemata bedient: ein junges Pärchen, zurückkehrend in die Vergangenheit des männlichen Teils, von der Schatten ausgehen, die das Turtelglück alsbald trüben und die Erinnerung an einen Balkonsturzmord heraufbeschwören, der im Finale rückwirkend aufgeklärt wird - allerdings hatte Cino für meinen Geschmack ästhetisch und inszenatorisch einfach zu wenig zu bieten, um mich bei einem Film mitfiebern zu lassen, der offenbar so angelegt ist, dass er erst in der letzten Viertelstunde so etwas wie Drive entwickelt, einen slasher-inspirierten Maskenkiller auftauchen lässt und sich verstärkt der Handlung widmet, die zuvor regelrecht vor sich hindümpelte, und bei all den Szenen, in denen der männliche Protagonist durch sein ehemaliges Elternhaus streift, seine vor etlichen Jahren verstorbene Jugendfreundin zu sehen meint und von Ahnungen verfolgt wird, die sich nie zu etwas Konkretem steigern, nicht viel zu sagen hatte. LA CASA DEL BUON RITORNO bringt es einfach nicht fertig, den konsequenten Leerlauf auf inhaltlicher Ebene irgendwie zu kompensieren. Sicher, einige Einstellungen sind tatsächlich gelungen, vor allem der Anfang gefiel mir bestens, wenn das Heldenpärchen an einem Bahnübergang darauf wartet, dass ein Zug vorbeigefahren ist, und man sie aus unterschiedlichen Perspektiven immer durch den fahrenden Zug hindurch zu sehen bekommt, und diese traumwandlerische, verträumte, verklärte, irgendwie melancholische und ein bisschen morbide Stimmung, die den Film durchzieht, ist ebenfalls nicht zu verachten, zumal einige Ideen wirklich Potential haben, so vor allem die Tatsache, dass unser Held eine Puppe so ausstaffiert, dass sie irgendwann für ihn zur Reinkarnation seiner toten Ex-Freundin wird, großartig ausgearbeitet wird das alles aber nicht, und letztlich bleibt es dabei, dass, unterbrochen von vereinzelten Rückblenden, der Hauptteil des Films sich mit dem Warten darauf beschäftigt, dass endlich etwas passiert - ein Warten ohne großartige Spannung indes, bei dem man schon mal etwas ungeduldig mit den Beinen zuckt. Dadurch, dass das Figurenarsenal überschaubar ist und sich letztlich auf vier Personenkonzentriert, von denen eine bloß als Voyeur fungiert, wird der Film ebenfalls nicht abwechslungsreicher und schräge Szenen, wie Avati sie immer wieder verwendet, um mittels ungewöhnlicher Kulissen oder Charaktere seinen Filmen einen gewissen Weirdness-Faktor zu verleihen, sind sowieso nicht vorhanden.
Weil Cino seinen Film indes todernst nimmt und er offensichtlich ehrlich darum bemüht ist, seinem Endprodukt eine poetische Note zu verpassen, die ihm wichtiger zu sein scheint als das Bedienen von Genre-Klischees, bewahrt ihn das freilich auch davor, den Surrealismus von bspw. PAGANINI HORROR zu erreichen. Viel zu durchkonstruiert und durchdacht ist der Film dafür, viel zu still, viel zu ruhig und viel zu besonnen, aber eben auch zu besonnen, um über sich selbst hinauszuwachsen und mich emotional, intellektuell oder ästhetisch so zu berühren, dass ich ihm seine Fehler bedingungslos verzeihe. Eins steht jedenfalls fest: mich dürstet gerade extrem nach PROFONDO ROSSO...
Zunächst muss man wissen - und jeder, der meine orgiastischen Schreie bezüglich solcher Gurken wie I FRATI ROSSI oder der GHOSTHOUSE-Reihe oder all den Spät-Fulcis gelesen hat, weiß es bereits schon -, dass ich noch jeden noch so schundigen Italo-Horror wie KILLING BIRDS oder WITCHCRAFT mit dem Argument verteidige, die Macher dieser oft zusammenhanglosen, handlungsarmen, verwirrten und überhaupt mehr schlecht als recht aneinandergekleisteten Filmchen seien, ohne es zu wissen oder auch nur zu ahnen, in den tiefsten Surrealismus hinübergeglitten und hätten Kunst geschaffen, die durchaus von sich behaupten darf, in der direkten Nachfolge Bunuels, Bretons oder Balls zu stehen. Ich bin heilfroh, mich in einem Film wie BLOODY PSYCHO einfach nur verlieren zu können, das Hirn ausgeschaltet und unvoreingenommen der oftmals abstrusen und abstrusesten Dinge harrend, die mich erwarten. Auf rein emotionaler Ebene bin ich all diesen zumeist aus kommerziellen Hintergründen erstandenen Machwerken wie THE MURDER SECRET oder RATMAN wohl noch mehr verbunden als den Horrorfilmen eine Generation früher, eben weil die Zustände kompletter Phantasie-Anarchie hier einen Gipfelpunkt erreichen, den man auch in dem bekannten Schlagwort zusammenfassen könnten: das ist so schlecht gemacht, dass es schon eine Stufe erklimmt, wo solche Kriterien keine Geltung mehr besitzen.
Das Haus, in dem angeblich blaue Schatten wohnen - gesehen habe ich nicht wirklich einen, nur blaues Licht, das wohl die obligatorische Argento-Reminiszenz darstellen sollte -, ist nun kein Nachbar dessen an der Friedhofsmauer oder derjenigen, in denen Umberto Lenzi dreimal sinnfrei irgendwelche Gespenster herumgeistern ließ, es ist jedoch auch nicht verwandt mit dem, dessen Fenster lachen - von beiden Welten, der, die ich einmal die hohe Kunst des Italo-Horrors nennen möchte, die, in der Argento, Bava und eben Avati zu Hause sind, und der, in der sich die ungeordneten Gedanken all jener zweit- oder drittklassiger Regisseure überschlagen, die ab Mitte der 80er darum wetteiferten, wer den hanebücheneren Film zustandebringt, trennen LA CASA DEL BUON RITORNO eben weitere Welten, sodass das Werk sozusagen zwischen allen Stühlen sitzt und dadurch zu einer halben Sache wird, die viel zu professionell inszeniert wurde, um hirnerweichender Trash zu sein, allerdings, obwohl sie durchaus in Richtung Arthouse schielt, dann doch die wirklich umwerfenden Aspekte vermissen lässt, die sie hätten runden können.
LA CASA DEL BUON RITORNO ist auf jeden Fall ein Film, der mehr über seine Atmosphäre als über seine Story funktionieren möchte, die sich weitgehend bei gängigen Giallo-Schemata bedient: ein junges Pärchen, zurückkehrend in die Vergangenheit des männlichen Teils, von der Schatten ausgehen, die das Turtelglück alsbald trüben und die Erinnerung an einen Balkonsturzmord heraufbeschwören, der im Finale rückwirkend aufgeklärt wird - allerdings hatte Cino für meinen Geschmack ästhetisch und inszenatorisch einfach zu wenig zu bieten, um mich bei einem Film mitfiebern zu lassen, der offenbar so angelegt ist, dass er erst in der letzten Viertelstunde so etwas wie Drive entwickelt, einen slasher-inspirierten Maskenkiller auftauchen lässt und sich verstärkt der Handlung widmet, die zuvor regelrecht vor sich hindümpelte, und bei all den Szenen, in denen der männliche Protagonist durch sein ehemaliges Elternhaus streift, seine vor etlichen Jahren verstorbene Jugendfreundin zu sehen meint und von Ahnungen verfolgt wird, die sich nie zu etwas Konkretem steigern, nicht viel zu sagen hatte. LA CASA DEL BUON RITORNO bringt es einfach nicht fertig, den konsequenten Leerlauf auf inhaltlicher Ebene irgendwie zu kompensieren. Sicher, einige Einstellungen sind tatsächlich gelungen, vor allem der Anfang gefiel mir bestens, wenn das Heldenpärchen an einem Bahnübergang darauf wartet, dass ein Zug vorbeigefahren ist, und man sie aus unterschiedlichen Perspektiven immer durch den fahrenden Zug hindurch zu sehen bekommt, und diese traumwandlerische, verträumte, verklärte, irgendwie melancholische und ein bisschen morbide Stimmung, die den Film durchzieht, ist ebenfalls nicht zu verachten, zumal einige Ideen wirklich Potential haben, so vor allem die Tatsache, dass unser Held eine Puppe so ausstaffiert, dass sie irgendwann für ihn zur Reinkarnation seiner toten Ex-Freundin wird, großartig ausgearbeitet wird das alles aber nicht, und letztlich bleibt es dabei, dass, unterbrochen von vereinzelten Rückblenden, der Hauptteil des Films sich mit dem Warten darauf beschäftigt, dass endlich etwas passiert - ein Warten ohne großartige Spannung indes, bei dem man schon mal etwas ungeduldig mit den Beinen zuckt. Dadurch, dass das Figurenarsenal überschaubar ist und sich letztlich auf vier Personenkonzentriert, von denen eine bloß als Voyeur fungiert, wird der Film ebenfalls nicht abwechslungsreicher und schräge Szenen, wie Avati sie immer wieder verwendet, um mittels ungewöhnlicher Kulissen oder Charaktere seinen Filmen einen gewissen Weirdness-Faktor zu verleihen, sind sowieso nicht vorhanden.
Weil Cino seinen Film indes todernst nimmt und er offensichtlich ehrlich darum bemüht ist, seinem Endprodukt eine poetische Note zu verpassen, die ihm wichtiger zu sein scheint als das Bedienen von Genre-Klischees, bewahrt ihn das freilich auch davor, den Surrealismus von bspw. PAGANINI HORROR zu erreichen. Viel zu durchkonstruiert und durchdacht ist der Film dafür, viel zu still, viel zu ruhig und viel zu besonnen, aber eben auch zu besonnen, um über sich selbst hinauszuwachsen und mich emotional, intellektuell oder ästhetisch so zu berühren, dass ich ihm seine Fehler bedingungslos verzeihe. Eins steht jedenfalls fest: mich dürstet gerade extrem nach PROFONDO ROSSO...