Tenebrae - Dario Argento (1982)

Bava, Argento, Martino & Co.: Schwarze Handschuhe, Skalpelle & Thrills

Moderator: jogiwan

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buxtebrawler
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Re: Tenebrae - Dario Argento (1982)

Beitrag von buxtebrawler »

EdOkin hat geschrieben:ich finde es recht hanebüchen, wie hier manche Situationen zustande kommen.
Beispiel : Maria, die Tochter von Neals Vermieter, wird, verfolgt von dem zurecht stinkesauren Köter, zuuuuufälligerweise in das Versteck des Mörders getrieben.
Naja, viele Verstecke werden durch Zufall entdeckt. Das mag etwas konstruiert sein, wie letztlich jede Handlung, empfinde ich aber nicht als Logiklücke.
EdOkin hat geschrieben:Und : Neal täuscht seinen Selbstmord mit ner präparierten Rasierklinge vor. Warum haut er sich nicht gleich ne Axt in die Birne ?
Weil es nicht denselben Effekt gehabt hätte. Der Witz an der präparierten Rasierklinge ist doch, dass er gar nicht wirklich stirbt.
EdOkin hat geschrieben:Spaß beiseite, aber hier geht mir der typische Argento-Vorsatz "Stil vor Substanz" dann doch ein wenig zu weit.

Apropos "Stil vor Substanz" : Die achso grandiose Kamerafahrt ums Gebäude rum ist m.A.n. eher technischer, substanzloser Schwanzlängenvergleich und trägt zum Film außer der Aussage "Guck mal was ich kann" nix bei.
Da müsste sich der gute Dario mal die Kamerafahrten und deren Handlungsrelevanz von Brian De Palma angucken.
Och, gerade solche Filme leben doch auch ein Stück weit von ihrer visuellen Sinnlichkeit.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Adalmar
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Re: Tenebrae - Dario Argento (1982)

Beitrag von Adalmar »

"Zufällig" und "unlogisch" sind schon mal ganz verschiedene Dinge.

Im Übrigen bin ich gegen den sinnfreien Ausdruck "Stil vor Substanz", da völlig unklar ist, wo nun bei einem Film die "Substanz" aufhört und der "Stil" anfängt. Wenn man das zu Ende denkt, kommt man irgendwann zu der Frage: Warum alles schön und aufwendig filmen, wo es doch auch billig und hässlich geht? Das vertrüge sich sicher mit dem "Substanz"-Begriff einiger Kritiker.

Ja, die Kamerafahrt ist ziemlich selbstzweckhaft, aber ich finde sie einen überaus ästhetischen und inspirierenden Moment und überlege keine Sekunde, ob das noch zu einer nebulösen "Substanz" gehört.
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Reinifilm
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Re: Tenebrae - Dario Argento (1982)

Beitrag von Reinifilm »

EdOkin hat geschrieben: Apropos "Stil vor Substanz" : Die achso grandiose Kamerafahrt ums Gebäude rum ist m.A.n. eher technischer, substanzloser Schwanzlängenvergleich und trägt zum Film außer der Aussage "Guck mal was ich kann" nix bei.
Da müsste sich der gute Dario mal die Kamerafahrten und deren Handlungsrelevanz von Brian De Palma angucken.
Dem Dario seiner ist aba foll länga als der von Brian. :nick:

Ooops... falsches Forum. Wir sind ja hier nicht bei Badmovies.de :kicher:
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purgatorio
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Re: Tenebrae - Dario Argento (1982)

Beitrag von purgatorio »

Reinifilm hat geschrieben: Ooops... falsches Forum. Wir sind ja hier nicht bei Badmovies.de :kicher:
kannst du dich nur dort richtig gehen lassen? :?
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Re: Tenebrae - Dario Argento (1982)

Beitrag von jogiwan »

Gestern die durch und durch hübsche Blu-Ray-Disc aus dem Hause „Synapse“ geguckt und viel besser und detailfreudiger wird man „Tenebrae“ wohl auch nicht mehr sehen können, auch wenn mir dieser „perfekte Look“ doch immer noch etwas suspekt und künstlich erscheint. Über den Film selbst muss man wohl nicht mehr viel sagen und schon bei dem knisternden Feuer im Vorspann, der vorgetragenen Textpassage und der Musik von Goblin setzt dieses wohlige Gefühl der Unruhe ein. Eine hundertminütige Ode an den Sichtbeton, Planfahrten und die Abgründe der menschlichen Seele und ein ungemein schöner Film voller unschöner Momente, der entgegen seinem Titel die Morde bei grellem Licht zelebriert. Da macht es auch gar nicht, dass die Katholische Filmkritik den Streifen als „psychologisch unglaubwürdig und obendrein spannungsarm“ bezeichnet. Find ich gar nicht!
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Reinifilm
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Re: Tenebrae - Dario Argento (1982)

Beitrag von Reinifilm »

Ich fand das Bild der Österreichischen XT Video Blu-Ray ja auch ziemlich gut - weiß jemand ob die den Bildmaster von dem Synapse-Release verwendet?
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Re: Tenebrae - Dario Argento (1982)

Beitrag von karlAbundzu »

Klasse Giallo von Argento. Nur der Gemma ist zu kurz zu sehen. Verdammt atmosphärisch. Prima Sound. Die Story rauscht wieder mal bei Argento und wir lassen uns einfach mitnehmen. Endlich auf 35mm. Da rockt der noch mal drei mal so gut! Hallelujah!
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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sergio petroni
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Re: Tenebrae - Dario Argento (1982)

Beitrag von sergio petroni »

Gibts da dann vielleicht auch zeitnah eine VÖ,
ggfs. von welchem Label?
https://www.schnittberichte.com/news.php?ID=18686
DrDjangoMD hat geschrieben:„Wohl steht das Haus gezimmert und gefügt, doch ach – es wankt der Grund auf dem wir bauten.“
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Maulwurf
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Re: Tenebrae - Dario Argento (1982)

Beitrag von Maulwurf »

sergio petroni hat geschrieben: So 26. Jun 2022, 21:29 Gibts da dann vielleicht auch zeitnah eine VÖ,
ggfs. von welchem Label?
https://www.schnittberichte.com/news.php?ID=18686
Arrow bringt nächsten Monat den Film als UHD und in 4K: https://italo-cinema.de/1578-arrow-vide ... ltpremiere, aber das wirst Du sicher schon wissen. Deutschsprachig ist da im Moment(!) noch nichts in der Pipeline.
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
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Re: Tenebrae - Dario Argento (1982)

Beitrag von buxtebrawler »

Um's noch mal deutlicher zu machen: Tenebrae ist entschlagnahmt und nun nicht einmal mehr indiziert! :thup:
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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