Aenigma / Dämonia - Lucio Fulci (1987)

Grusel & Gothic, Kannibalen, Zombies & Gore

Moderator: jogiwan

dr. freudstein
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Re: Aenigma / Dämonia - Lucio Fulci

Beitrag von dr. freudstein »

ugo-piazza hat geschrieben:
Na also, geht doch! :P
noch ein Bux :shock: :basi: :rambo:

Aber es ging hier nicht um das Geschriebene, sondern um das Gehörte. Da klingt das nämlich gleich, probiere es mal aus :opa:
dr. freudstein
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Re: Aenigma / Dämonia - Lucio Fulci

Beitrag von dr. freudstein »

Für alle Mitratenden, diesmal spielt Fulci einen Polizisten in der Nebenrolle
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CamperVan.Helsing
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Re: Aenigma / Dämonia - Lucio Fulci

Beitrag von CamperVan.Helsing »

buxtebrawler hat geschrieben:Mich dünkt, der ugo verbuxt langsam, aber stetig... :-?
Niemals! :D
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buxtebrawler
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Re: Aenigma / Dämonia - Lucio Fulci

Beitrag von buxtebrawler »

„Ein strammer junger Mädchenleib lockt die Jungs zum Zeitvertreib!“

In der zweiten Hälfte der 1980er war das italienische Genrekino weitestgehend am Ende und auch Kult-Regisseur Lucio Fulcis („Über dem Jenseits“) Œuvre blieb vom allgemeinen Qualitätsabfall nicht verschont. Zwischen dem Giallo „Dämon in Seide“ und dem von ihm begonnenen und schließlich von Claudio Fragasso und Bruno Mattei fertiggestellten Zombie-Trash „Zombie III“ drehte er im Jahre 1987 mit „Ænigma“ eine Mischung aus Quasi-Remake des Sleazehorrortrash-Heulers „Patrick lebt!“ und typischen US-Teenie-Slashern, die in jugoslawischer Koproduktion entstand.

Sportlehrer Fred (Riccardo Acerbi) macht sich mit seinen Schülerinnen des St. Mary's College einen Spaß daraus, der Mitschülerin Kathy (Milijana Zirojevic), einem schüchternen Mauerblümchen, einen bösen Streich zu spielen: Er heuchelt Interesse an ihr vor und verführt sie, nur um sie im entscheidenden Moment vor allen anderen bloßzustellen. Der pädagogisch wenig wertvolle Schachzug endet in einem Unfall, durch den Kathy ins Koma fällt. Doch ihr unruhiger Geist sinnt auf Rache und ergreift Besitz von der neuen, attraktiven Schülerin Eva (Lara Lamberti, „Red Sonja“), die sich fortan durchs Mädcheninternat meuchelt...

„Nein, ich will nicht sterben!“

Der Originalitätsfaktor von „Ænigma“ tendiert streng gegen null, wenn Fulci in spannungsarmer Slasher-Manier die Schülerinnen und Belegschaft eines Mädcheninternats dezimiert. Es gibt kein „Whodunit?“, es gibt keine Fragen hinsichtlich des Motivs und auch keinerlei Mystik um die Reinkarnation, die man vollkommen lustlos gar nicht erst zu erklären oder sonstwie näher zu beleuchten versucht. Auch von Fulcis ehemals so unverwechselbarer Kamera- und Bildästhetik blieb nicht mehr viel. „Ænigma“ wirkt wie ein Versuch, an schon damals nicht mehr sonderlich modernere US-Horrorfilme anzuschließen und verzichtet demzufolge leider auch auf einen charakteristischen Soundtrack, für den die Italiener zuvor so berüchtigt waren und die oftmals entscheidend zur Erzeugung einer ganz speziellen Atmosphäre beitrugen. Stattdessen fungieren hier zeitgenössische Pop- und Rockklänge als musikalische Untermalung. Doch so plump die Geschichte ist und auch erzählt wird, so auf Nummer sicher geht man in Bezug auf die typischen Slasherklischee-Versatzstücke: Permanent von Sex brabbelnde, tumbe Teenie-Gören, denen der Garaus gemacht wird. Freunde des Genres können sich dabei entspannt zurücklehnen, schmunzeln und genießen und mit einer Szene wie der des „Schneckentods“, bei der ein Opfer von Scharen der schleimigen Kriechtiere angefressen wird, hat man dann doch noch ein originelles Alleinstellungsmerkmal vorzuweisen. Zwar schweigt man sich auch dabei darüber aus, wie so etwas möglich sein soll und woher die Komapatientin plötzlich Macht über die Fauna erlangt hat, doch spaßig anzusehen ist's allemal und Fulci bekam einmal mehr Gelegenheit, eine für ihn typische Tierattacke umzusetzen (und es dürfte auch die bemerkenswerteste – gleich in welcher Hinsicht – sein). Ein paar weitere Ekelbilder hier und da bieten etwas fürs Auge, allzu sleazig wird „Ænigma“ (die Schnecken einmal ausgenommen...) indes nicht.

Die schauspielerischen Leistungen des namenlosen Ensembles decken ein Spektrum von zum Fremdschämen über steif und blass bis hin zu unauffällig, systemerhaltend ab; Fulci persönlich taucht wieder in einer Nebenrolle als Kommissar auf. Anspruchslose Genre-Fans sind eingeladen, das Hirn weitestgehend herunterzufahren und sich nett berieseln zu lassen, auch für Freunde des unfreiwilligen Trashs hat „Ænigma“ einiges zu bieten. Aufgrund seines Unterhaltungsfaktors und meiner Schwäche fürs Slasherkino zücke ich eine glatte Durchschnittsnote, zumal Fulci später noch wesentlich größeren Mumpitz verzapft hat. Eigentlich ist „Ænigma“ aber ein Paradebeispiel für den Niedergang des italienischen Genrekinos.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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jogiwan
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Re: Aenigma / Dämonia - Lucio Fulci (1987)

Beitrag von jogiwan »

In einer exklusiven Mädchenschule in Boston wird die Außenseiterin Kathy das Opfer eines gemeinen Scherzes ihrer Mitschüler und landet nach einem vermeintlichen Date mit dem Sportlehrer im Koma, als sie bloßgestellt in ein entgegenkommendes Fahrzeug läuft. Doch damit ist die Geschichte noch nicht zu Ende und obwohl Kathy regungslos im Spital liegt, schafft es ihr Geist von anderen Leuten Besitz zu ergreifen. Und dieser Geist kennt auch nur ein Ziel: Rache an ihren Peinigern zu nehmen, die ihr das Leben an der Elite-Schule zur Hölle gemacht haben. Schon wenig später beginnt mit der Ankunft einer neuen Schülerin auch eine Serie an ominösen Todesfällen, bei denen junge und scheinbar kerngesunde Menschen auf seltsame Weise ums Leben kommen.

Das italienische Genre-Kino Ende der Achtziger-Jahre hat ja keinen sonderlich guten Ruf und dennoch bin ich irgendwie doch immer wieder überrascht, dass sich die Filme mit der entsprechenden Erwartungshaltung ja dennoch ganz gut gucken lassen. Auch „Aenigma“ a.k.a. „Dämonia“ ist da keine Ausnahme und präsentiert sich als illustre Mischung aus „Carrie“ und „Patrick lebt!“ mit einer Prise Mobbing- und Besessenheitsthematik, die unter der Hand von Lucio Fulci mit starker jugoslawischer Beteiligung entstanden ist. Die Geschichte ist simpel, aber lustig und die Dialoge der deutschen Fassung sorgen mit kessen Lebensweisheiten ja ebenfalls für Erheiterung. Die Schneckenszene ist in ihrer ganzen Pracht ja eigentlich auch eine ziemlich einzigartige Angelegenheit, die ja immer noch für offene Münder und ungläubiges Staunen sorgt. Dennoch ist der zweifelsfrei unterhaltsame „Dämonia“ mit seiner Mischung aus ernsten Themen, lustigen Einfällen und jugendlicher Besetzung ja eine durchaus spaßige Angelegenheit, die bis zum tragischen Finale natürlich nicht enttäuscht und meines Erachtens auch durchaus einer (Wieder-)Entdeckung lohnt.
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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buxtebrawler
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Re: Aenigma / Dämonia - Lucio Fulci (1987)

Beitrag von buxtebrawler »

Erschien im Dezember bei XT-Video als Blu-ray/DVD-Kombination in verschiedenen Mediabooks, war uns anscheinend durchgerutscht... :-?

Erscheint voraussichtlich am 07.10.2022 noch einmal bei XT-Video als Blu-ray/DVD-Kombination in auf 88 Exemplare limitierter Buchbox:

Bild

Extras:
- Video-Feature von Prof. Dr. Marcus Stiglegger
- Original Trailer
- Internationaler Trailer
- Alternativer Vor- und Abspann
- Bildergalerie

Quelle: https://www.ofdb.de/view.php?page=fassu ... vid=120363
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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