Destination Death - Francesco Gasperoni

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Moderator: jogiwan

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horror1966
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Destination Death - Francesco Gasperoni

Beitrag von horror1966 »

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Destination Death
(Smile)
mit Armand Assante, Harriet MacMasters-Green, Antonio Cupo, Manuela Zanier, Mourad Zaoui, Robert Capelli Jr., Giorgia Massetti, Tara Haggiag, Rabie Kati
Regie: Francesco Gasperoni
Drehbuch: Francesco Gasperoni
Kamera: Gianni Marras
Musik: Federico Landini
Keine Jugendfreigabe
Italien / 2009

Eine Gruppe Teenager macht Urlaub in Marokko. Als sie mit ihrer neuen Polaroid Kamera, die sie auf einem Bazar gekauft haben, Fotos voneinander machen, kommt einer nach dem anderen auf mysteriöse Art und Weise ums Leben. Langsam wird den Freunden klar, dass die Kamera ein tödliches Geheimnis in sich trägt: Wer fotografiert wird stirbt. Nun müssen sie schnell handeln und hinter das tödliche Geheimnis der Kamera kommen, bevor es auch für sie zu spät ist...


Als erstes sollte man eventuell anmerken, das man sich hier von der hohen Alterseinstufung nicht irritieren lassen sollte, erfolgt diese doch lediglich aufgrund einiger auf der DVD enthaltenen Trailer. Der Film selbst ist ab 16 freigegeben, so das man während der Geschichte nicht auf sonderliche Gewaltdarstellungen hoffen sollte. Im Prinzip präsentiert Regisseur Francesco Gasperoni hier eine recht nette Geschichte, die allerdings nicht unbedingt vor Innovation strotzt, hat man doch ähnliche Szenarien schon des Öfteren zu Gesicht bekommen. Dennoch bietet "Destination Death" ziemlich kurzweilige Horror-Unterhaltung, bei der man aber die eigenen Erwartungen nicht zu hoch ansetzen sollte, handelt es sich doch definitiv um keinen herausragenden Film. Das liegt allein schon in der Tatsache begründet, das die ganzen Ereignisse doch äusserst vorhersehbar sind und sich dadurch für eingefleischte Fans des Genres keinerlei Überraschungsmomente ergeben, durch die ein gewisser "Aha-Effekt" entstehen könnte. Lediglich zum Ende hin nimmt das Geschehen eine leichte Wendung, die für manch einen durchaus überraschend sein könnte, wenn man das Geschehen allerdings von Beginn an aufmerksam verfolgt hat, dann dürfte die Auflösung des Ganzen ziemlich offensichtlich auf der Hand liegen.

Trotz der Vorhersehbarkeit des Szenarios hat der Film einige recht gute Momente und kann vor allem mit einer ordentlichen Grundstimmung aufwarten, denn in atmosphärischer Hinsicht kommt man größtenteils auf seine Kosten. Allerdings kommt zu keiner Zeit so etwas wie wirkliche Hochspannung auf, denn dafür hätten sich die Macher dieses Werkes doch etwas mehr einfallen lassen müssen. Hier tritt dann doch wieder die Vorhersehbarkeit der Abläufe in den Vordergrund, die ganz eindeutig einen besseren Spannungsaufbau verhindert. So wartet man lediglich auf den Tod des nächsten Protagonisten und bekommt dabei von den Tötungen noch nicht einmal besonders viel mit, denn die Morde werden doch viel eher nur im Ansatz gezeigt. Wer also härtere-und blutige Momente erwartet, wird wohl eher eine Enttäuschung erleben, denn dieser Aspekt ganzzeitig nicht wirklich zum tragen. So werden dem Zuschauer nur die Toten präsentiert, doch wie es zum Tod der einzelnen Personen gekommen ist, kann man leider nicht im Bild sehen.

So bleibt es dann auch bei einer guten Grundidee, die man der Geschichte keinesfalls absprechen kann. Die Umsetzung allerdings hätte weitaus besser ausfallen können, womit ich jetzt keinesfalls auf explizite Gewaltdarstellungen anspielen möchte, sondern vielmehr auf eine etwas spannender gestaltete Gesamt-Inszenierung, die man mit echten Überraschungsmomenten hätte garnieren können. Leider kommt "Destination Death" so nicht über das breite Mittelmaß hinaus, obwohl man dies meiner Meinung nach hätte vermeiden können. Dennoch kann man sich diesen seichten Horrorfilm ganz gut anschauen, denn für einen gemütlichen DVD Abend ist die Geschichte jederzeit geeignet. Auch im darstellerischen Bereich sollte man keinerlei Wunderdinge erwarten, niemand spielt sich sonderlich in den Vordergrund, aber wirklich Rausreisser im negativen Sinne sind auch nicht zu erkennen.

Insgesamt gesehen handelt es sich um einen ziemlich typischen 08/15 Horrorfilm, dem eine nette Grundidee zugrunde liegt aus der man aber leider zu wenig gemacht hat. Es ist immer als äusserst schade anzusehen, wie manche Filmemacher etliches an Potential liegenlassen das auf jeden Fall vorhanden ist. "Destination Death" ist leider auch dieser Unart zum Opfer gefallen, denn schwache Charakter-Zeichnungen und ein zu geringer Spannungsaufbau können von der recht guten-und dichten Atmosphäre nicht gänzlich ausgeglichen werden. Hinzu kommt die Vorhersehbarkeit der Ereignisse, die das Sehvergnügen doch merklich trübt, so das sich der Film in der breiten Mittelklasse ansiedelt, die keinen sonderlich nachhaltigen Eindruck beim Zuschauer hinterlässt.


Fazit:


Das italienische Kino hat wirklich schon weitaus bessere Werke wie "Destination Death" hervorgebracht, dennoch ist dieser Film keineswegs als schlecht zu bewerten. Man sollte nur mit den richtigen Erwartungen an ihn herangehen und diese dürfen nicht zu hoch angesiedelt sein. Seichte Horror-Unterhaltung für zwischendurch ist immer noch besser als ein totaler Rohrkrepierer und so eignet sich auch dieser Film auf jeden Fall für eine einmalige Sichtung, denn es ist einem in den letzten jahren schon viel Schlimmeres präsentiert worden.


Die DVD:

Vertrieb: Sunfilm
Sprache / Ton: Deutsch DTS, DD 5.1 / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 80 Minuten


5/10
Big Brother is watching you
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jogiwan
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Re: Destination Death - Francesco Gasperoni

Beitrag von jogiwan »

Italienischer Horrorstreifen mit sehr unterdurchschnittlicher Geschichte irgendwo zwischen "Final Destination" und uninspirierten Slasher, über eine verfluchte Polaroid-Sofortbildkamera (!), die neben seinen bisweilen sehr, sehr nervigen Charakteren auch etwas an der schludrigen Umsetzung krankt. Ein Teil des Streifens wurde wohl in Marokko gedreht, der Rest des Streifens dann irgendwo in einem (vermutlich) italienischen Waldstück, dass dem Zuschauer aber als Atlas-Gebirge verkauft werden soll und bei dem dann ordentlich improvisiert wurde. Die haarsträubende Geschichte selbst entbehrt nicht einer unfreiwilligen Komik, hat neben unlogischen Momenten ein wirklich doofes Ende und dass Gasperonis Werk nicht vollkommen untergeht, verdankt er seinem trashigen Charme, hölzernen und für die Rolle viel zu alten Darsteller und ein paar blutigen Effekten, die "Destination Death" zu einem trotzdem eher mittelprächtigen Vergnügen machen, dem man sich aus Interesse an aktuellen, italienischen Genre-Produktionen aber durchaus aussetzen kann.
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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